Zeitkreis Die Erfindung betrifft einen Zeitkreis, welcher mit zwei
Entladungsgefäßen arbeitet, die anodenr seitig durch einen Kondensator überbrückt
sind. Solche Zeitkreise wurden in der verschiedensten Weise bekannt und vorgeschlagen.
Diese ,arbeiten grundsätzlich so,'daß ein ein Entladungsgefäß, enthaltender Zeitkreis
während des von ihm abzugebenden Zeitintervalles entweder Strom führt oder gelöscht
ist. Eine Änderung dieses Zustandes, d. h. ein Ende des abzu gebenden Zeitintervalles,
bewirkt Löschung oder Zündung und. ein Einschalten des nächsten Zeitgebers. Das
grundsätzliche Prinzip solcher Zeitgeber ist die allmähliche einstellbare Auf- oder
Entladung eines. Kondensators zur Zündung der Entladungsstrecken. Die Erfindung
gestattet nun mit lediglich zwei Entladungsgefäßen maximal vier verschieden einstehbare
Zedtintervallle zu erzeugen bzw. abzugeben. Die beiden Entladungsgefäße sollen sich
abwechselnd durch einstellbare RC-Kreise zünden. Gemäß dem Vorschlag der Erfindung
soll der anodenseitige Kondensator durch eine Sättigungsinduktivität (Sättigungsdrossel
oder Sättigungstransformator) überbrückt werden. In Ausbildung der Erfindung wird
vorgeschlagen, die Sättigungsinduktivität unmittelbar mittels einstellbarer Abgriffe
an die Anodenwiderstände der Entladungsstrecken zu legen. Die Erfindung gestattet
es, insbesondere paarweise Zeitintervalle verschiedener Polarität abzunehmen.
An
Hand der Zeichnung sei die Erfindung näher erläutert, wobei die Fig. i die Wirkung
einer Schaltung gemäß Fig. 2 darstellt. Es sind grundsätzlich zunächst zwei Zeitkreise
i und 2 vorgesehen. Diese bestehen 'aus einer gesteuerten Entladungsröhre Rö 1,
2 mit einem Anodenwiderstand W1, 2, ferner einem Zündkondensator C1,2,
welcher
über einen Widerstand R1, 2 an derselben Gleichspannungsquelle liegt wie die Röhre
und der Anodenwiderstand. Einander entsprechende Schaltelemente -der beiden Zeitkreise
unterscheiden sich durch die Indices i und 2. Ein Schalter S bringt die Anordnung
in Gang. Ferner sind die Anoden der beiden Röhren durch einen Kondensator C miteinander
verbunden. Gemäß dem Vorschlag der Erfindung ist nun eine Sättigungsinduktivität
Tr, welche in der Zeichnung als Sättigungstransformator ausgebildet ist, jedoch
auch eine Sättigungsdrossel sein kann, mittels Abgriffen Al und A2 an die Widerstände
W1 und W2 geschaltet. Ein Widerstand Wo dient zur Strombegrenzung bei gesättigter
Induktivität. Zur Erläuterung der Wirkungsweise dieser Schaltung wird folgende Ausgangslage
betrachtet. Die Röhre Rö2 sei gerade gezündet worden, und es fließt ein Strom durch
den Widerstand W2. Der Kondensator C2 entlädt sich über den. Überbrückungswiderstand.
Der Kondensator C lädt sich um. Cl ist entladen, und die Röhre Röl sei gerade stromlos
geworden. Nunmehr beginnen zwei Vorgänge zu laufen. Zwischen den beiden Abgriffen
A1 und A2 besteht ein Potentialunterschied, also eine Spannung. Infolgedessen fließt
ein Strom durch die Induktivität Tr. Diese nimmt eine bestimmte Spannungszeitfläche
auf. Gleichzeitig wird der Kondensator Cl über den Widerstand R1 aufgeladen. Ist
to der Ausgangszeitpunkt, so geht zum Zeitpunkt tll die Induktivität in die Sättigung.
An der Sekundärwicklung bricht damit die Spannung zusammen. Die Spannung zwischen
Al, A2 liegt ganz an Wo. Einstellbar ist die Spannung U1 an der Induktivität,
bevor Sättigung erreicht wurde. Dazu dient der Abgriff A2. Vergrößert man die Spannung
U1, so rückt der Zeitpunkt tll näher an to heran, denn es gilt uldt = const.
Damit ist das erste einstellbare Zeitintervall tll-to gegeben. Zum Zeitpunkt t12
zündet die Röhre Röl, weil der Kondensator Cl die Zündspannung erreicht hat. Zur
Netzsynchronisierung können noch entsprechende Impulse durch Sy gegeben werden.
Dieser Zeitpunkt t12 kann durch Einstellen der Ladegeschwindigkeit, also durch Einstellen
des Widerstandes R1, willkürlich verändert werden. Damit ist ein zweites Zeitintervall
t1240 gegeben. Selbstverständlich kann man statt dessen auch t12 -t,1 wählen. Zum
Zeitpunkt t12, also zum Zeitpunkt der Zündung von Röl, lädt sich der Kondensator
C über Röl um und löscht Rö2. Nunmehr fließt ein Strom durch den Widerstand W1,
und es entsteht zwischen den Anzapfungen Al, A2 wieder eine Spannung nach Maßgabe
des Widerstandes W1. Nach Umsättigung der Induktivität Tr unter der Spannung U2
bricht wiederum die Spannung an der Induktivität zusammen. Das erfolgt zum Zeitpunkt
t21. Durch, den Abgriff A1 ist -auch dieser Zeitpunkt willkürlich einstellbar. Damit
ist ein drittes Zeitintervall t21 -t,2 definiert. Nach Löschung der Röhre Rö2 begann
sich der Kondensator. C2 aufzuladen, und zwar mit einer Geschwindigkeit, die durch
den Widerstand: R2 einzustellen ist. Die Zündung wird,, entsprechend synchronisiert,
zum Zeitpunkt t22 erfolgen. Damit ist ein viertes Zeitintervall t22 t12 oder t22
t21 gegeben. Zündung der Röhre Rö2 bewirkt Löschung von Röl, womit sich der Vorgang
zu wiederholen beginnt.
Wie ersichtlich, sind vier verschiedene Zeitintervalle abgegeben worden.
Das erste und das dritte Zeitintervall war an der Induktivität abzugreifen, wobei
die Spannungen U1 und U2, welche während des Zeitintervalles an der Induktivität
lagen, verschiedene Polarität haben. Das zweite und das vierte Zeitintervall sind
an den Widerständen W1, W2 bzw. an den Anoden abzugreifen. Zwischen diesen, d. h.
am Kondensator C, liegt abwechselnd eine Spannung U, welche während der beiden Zeitintervalle
ebenfalls verschiedene Polarität hat. Diese Polaritätsumkehr ist besonders dort
vorteilhaft, wo die Zeitintervalle die BTemudlnuer von gesteuerten Entladungsstrecken
als Schaltorgane in Wechselstromkreisen bestimmen, sollen. Die Ausgänge des Zeitkreises
brauchen dann nur über Gleichrichterventile geleitet zu werden und geben so Spannungen
währenddes betreffenden Zeitintervalles ab, deren Polarität nur die gewünschte Steuerung
zu beeinflussen vermag.
Ein einfacheres Ausführungsbeispiel der Erfindung ist gegeben, wenn
man nur einen oder gar keinen Abgriff Al, A2 vorsieht, statt dessen also die Induktivität
Tr direkt an den Kondensator C schließt. Werden nunmehr noch die Abgriffe von- R1
und R2 gekoppelt, so hat man einen einfachen Zeitgeber, welcher vier paarweise gleiche
Zeitintervalle, jedoch mit Spannungen verschiedener Polaritäten, definiert, welche
in einfacher Weise gestatten, eine Umrichtersteuerung zu betätigen.