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Abdichtung für in heißer Trogflüssigkeit umlaufende Sichtzylinder
oder andere zylindrische oder prismatische Maschinenteile Zusatz zum Patent 823
093 Das Zusatzpatent bezweckt, die Schwamm- oder Schaumgummiabdichtung nach Patent
823 093
durch weitere Ausbildung auch zum Abdichten von zylindrischen oder
prismatischen Maschinenteilen, wie z. B. umlaufenden Wellen, hin und her gehenden
Stangen, Kolben u. dgl. gegen kalte, warme und heiße Flüssigkeiten verwendbar zu
machen.
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Durchdringt eine in gleicher oder wechselnder Richtung umlaufende
Welle oder eine geradlinig sich hin und her bewegende -Stange die Wandung eines
oder die Wandungen mehrerer Flüssigkeits-oder Gasgefäße, werden an den Wanddurchdringungsstellen
Stopfbuchsen angeordnet, welche mit geeignetem Abdichtungsmaterial, Packung genannt,
das Entweichen der Flüssigkeiten bzw. der Gase verhindern. Auch beispielsweise bei
Pumpen sitzt an der Zylinderdurchdringungsstelle eine Stopfbuchse. Außer dieser
befindet sich im Innern .des
Zylinders am Umfang des auf der durch
die Stopfbuchse gehenden Kolbenstange darauf festsitzenden Kolbens ein geeignetes
Abdichtungsmaterial, Liederung genannt, welche das Entweichen der zwischen Zylinderwandungen
und dem Kolben sich bewegenden Förderflüssigkeit bzw. des Fördergases verhindert.
Mit dieser Liederung wird bei Taucher-oder Plungerkolben der Pumpenzylinder und
bei Scheibenkolben der Kolben ausgerüstet, damit im Zylinderinnern und nach außen
die Abdichtung erzielt wird. - Als Packungs- bzw. Liederungsmaterial werden Hanf,
Baumwolle, Leder, Gummi, Asbest, Holz, Metallgewebe, Metall usw., ring- oder spiralförmig
fest gegen die Welle bzw. Stange bzw. Zylinderwandungen gepreßt und mit Talg, Öl,
Graphit od. dgl. geschmiert. - Infolge der erforderlichen starken Anpressung derartiger
Dichtungsmaterialien gegen Gleitflächen solcher Maschinenteile wird ein großer Reibungswiderstand
erzeugt, welcher erhöhter Kraftbedarf, ungleichmäßige schnelle Abnutzung auf Gleitflächen,
häufiges Auswechseln des Abdichtungsmaterials, bei Stopfbuchsen öfteres Nachstellen
der Brille, und dem größten Nachteil, unausbleibliche Undichtheiten, zur Folge hat.
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Derartige Übelstände werden bei beweglichen Maschinenteilen in Verbindung
mit Gefäßen, Pumpenzylinder od. dgl. durch die nachstehend beschriebene, in der-
Zeichnung beispielsweise dargestellte und in den Patentansprüchen gekennzeichnete
Flüssigkeitsabdichtung beseitigt. .
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Die Zeichnung zeigt verschiedene Ausführungsformen der Erfindung,
und zwar Abb. i und q. je eine Ausführung, bei welcher der Druckschlauch außen von
dem Hohlraum umgeben, Abb. 5 eine Ausführungsform, bei der der Druckschlauch einen
solchen einschließt, Abb. 2 eine Seitenansicht und Abb. 3 einen Schnitt nach der
Linie A-B gemäß Abb. i.
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Die Abdichtung besteht aus einer Gummiwandung ioa: in Schlauchform,
mit beiderseits über die Abdichtungslänge hinausragenden Befestigungsenden. Zwischen
den befestigten Enden besitzt die dehnbahre Gummihülle i o" die Wandung derselben
durchsetzende querschnittsgleiche, symmetrisch am Hüllenumfang und in Abdichtungslänge
verteilte Öffnungen zum Zuführen der Dichtflüssigkeit. Die Gummiwandung io" wird
kombiniert durch Aufkleben oder Aufvulkanisieren einer in Stärke wählbaren Belagschicht
io; bestehend aus porösem, in sich elastischem Schwamm- oder Schaumgummi, welche
sich in wählbarer Länge entweder innerhalb oder außerhalb der Oberfläche der Gummiwandung
befindet. Bei behindertem Einbau kann die einbaufertige kombinierte Gummiwandung
ioa, io um die Gleitfläche des Maschinenteils herum, in Berührung mit dieser, in
einer geraden oder gezackten Stoßfüge oder überlappt zusammengeklebt werden. Auch
kann die dehnbare Gummiwand ohne Belagschicht in Schlauchform oder, einbaufertig
zum Zusammenkleben vorbereitet, in Berührung mit dem gleitenden Maschinenteil, abdichten.
Da nach dem heutigen Stand der Technik Natur- und Kunstgummi bis zu gewissen Höchstgrenzen
hitze-, säure- und laugenbeständig hergestellt wird,- können bei Einwirkung kalter
bis heißer sowie bei bis zu gewissen Grenzen säure- und laugenhaltigen Flüssigkeiten
entsprechend kombinierte oder nur mit einer Gummiwandung ohne @Belagschicht versehene
Abdichtungen Verwendung finden. Bei Einwirkung von Gasen allein und in Verbindung
mit Flüssigkeiten ist ebenfalls die veilseitige Verwendungsmöglichkeit in der chemischen
Technik gegeben.
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Die Abb. r, 2,.4 und 5 .zeigen ferner verschieb-und feststellbare
ringförmige konische Anpreßringe 25-zur Anspannung der Gummiwandung io" an beweglichen
Maschinenteilen. Im einzelnen zeigt Abb. i an einem liegenden oder stehenden Rühr-Werkbehälter
eine lösbare Buchse im Längsschnitt, darin die kombinierte Abdichtung io" io; die-umlaufende
oder hin und her gehende Rührwelle bzw. Rührstange, die feste, den Hohlraum 24 umgebende
Außenwandung mit Ein- und Austrittsöffnung, den Hohlraum 2q., die kombinierte Abdichtung
io, io" auf der runden Rührwelle bzw. -stange. Die Rührwelle oder -stange kann jeden
prismatischen, beispielsweise ovalen, eiförmigen oder quadratischen Querschnitt
besitzen mit Gleitflächen, worauf sich die Abdichtung unter regelbarem Druck abdichtend
anschmiegt.
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Zwischen zwei unmittelbar vor der Eintritts-bzw. der Austrittsöffnung
der .Außenwandung. angeordneten Druckregulierventilen, und zwar durch die Öffnungen
der elastischen Gummiwandung innerhalb der in sich elastisch verketteten Poren des
Belags hindurch, bewirkt die pufferartig eingeschlossene Dichtflüssigkeit unter
einstellbarem regelbarem Druck mit dem Belag die Abdichtung gegen die beweglichen
Maschinenteile. Diese Abdichtung mit der Dichtflüssigkeit schmiert und kühlt gleichzeitig
jedes bewegliche Maschinenteil bei geringster Reibung und geringstem Kraftaufwand.
Bei -großen Druckschwankungen kann durch zwangläufige Ein-Wirkung auf die Druckregulierventile
bei dem pufferartigen Ausgleich innerhalb Außenwandung und beweglichem Maschinenteil
ein Anpreßausgleich gegen die Gleitfläche bewirkt werden.
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Abb. q. zeigt im Längsschnitt eine doppeltwirkende Pumpe mit darin
eingebauter, über einem hohlen Taucherkolben festsitzende lösbare kombinierte Abdichtung
in Schlauchform mit konischen Anpreßringen 25. Dieselbe ist beiderseits am Pumpengehäuse
durch lösbare Deckel zugängig. An der Durchdringungsstelle des einen Deckels ist
um die Kolbenstange herum eine zweite, jedoch kleinere, gleiche, mit dem Deckel
lösbare kombinierte Abdichtung eingebaut.
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Abb. 5 zeigt ebenfalls im Längsschnitt, innerhalb eines Pumpenzylinders
auf stirnseitig konischen Enden eines Kolbens die lösbare kombinierte Abdichtung
ioa, io, im Kolben den Hohlraum 24., beiderseits Durchbohrungen durch die Kolbenstange
für den Ein- und Austritt der Dichtflüssigkeit mitlösbaren Rohr- oder Druckschlauchverbindungen
26 und 27 in Pfeilrichtung nach dem Hohlraum die
Dichtflüssigkeit
bei 26 zuführend und in Pfeilrichtung bei 27 die Dichtflüssigkeit aus dem Hohlraum
abführend.-In diesem Falle sind dieDruckregu.Iierventile vor und hinter dem Pumpenzylinder
auf der durchgehenden Kolbenstange befestigt.