DE943503C

DE943503C - Feuchtigkeitsmess- oder -regeleinrichtung

Info

Publication number: DE943503C
Application number: DES22416A
Authority: DE
Inventors: Dr Rer Nat Paul Wenk
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1951-03-20
Filing date: 1951-03-20
Publication date: 1956-05-24

Description

Feuchtigkeitsmeß- oder -regeleinrichtung Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Messen und/oder Regeln der Feuchtigkeit eines Gutes, insbesondere eines bewegten Gutes, in Form von Bahnen. Erfährt beispielsweise ein Gut während eines Bearbeitungsvorganges eine Naßbehandlung, um anschließend getrocknet zu werden, so ist es mitunter wichtig, einen bestimmten Feuchtigkeitsgrad zu erreichen bzw. einzuhalten. Es muß dann während der Trocknung der Feuchtigkeitsgehalt des Gutes überwacht und gegebenenfalls in Abhängigkeit von der Feuchtigkeitsmessung die Trocknung gesteuert werden. Diese Aufgabe ist besonders in der Papier- und Textilindustrie zum Trocknern bahnen- oder strangförmigen Gutes häufig gegeben, kommt aber auch bei anderem Gut, z. B. beim Trocknen von Tabak vor.
Die Erfindung bezieht sich dementsprechend auf ein Verfahren und eine Einrichtung zur Regelung des Feuchtigkeitsgehaltes von beweglichem Gut, insbesondere in Form von Bahnen, bei dem erfindungsgemäß die Feuchtigkeit der das Gut umgebenden Luft mit einem für diesen Zweck an sich bekannten, in unmittelbarer Nähe des Gutes angeordneten, an eine elektrische Spannungsquelle angeschlossenen Prüfkörper, z. B. einem Glasstab, mit feuchtigkeitsabhängiger Leitfähigkeit gemessen wird. Hier wird zwar die Feuchtigkeit der das Gut umgebenden Luft gemessen, doch ergeben sich, wenn der Prüfkörper mir nahe genug an das Gut herangebracht wird, keine nennenswerten Differenzen. Das Verfahren und die Einrichtung nach der Erfindung zeichnen sich durch besondere Trägheitslosigkeit aus.
Die Anordnung des Glasstabes oder sonstigen Prüfkörpers erfolgt günstigerweise in einem z. B. glockenförmigen oder tellerförmigen Hohlkörper, der nach dem Gut hin offen ist und an dem das Gut unmittelbar vorbeigeführt wird. Durch diesen Hohlkörper wird die an dem Gut haftende Luft abgeführt, insbesondere abgesaugt, und hierbei an dem Glasstab vorbeigeführt.
Auf dem Glasstab schlägt sich ein dünner Feuchtigkeitsfilm nieder und macht ihn auf diese Weise je nach der Stärke des Films und somit des Feuchtigkeitsgehaltes der Luft und des Gutes mehr oder minder leitend.
Ein Beispiel hierfür ist in der Fig. I der Zeichnung gezeigt. Das getrocknete Gut 1, z. B. eine zu trocknende Stoffbahn, läuft unter der Glocke 2 hinweg, die in geringem Abstand von dem Gut angeordnet ist. Eine in der Zeichnung nur kurz angedeutete Saugvorrichtung 3 saugt die feuchtigkeitshaltige Luft von dem Gut durch die Glocke hindurch. In der Glocke befindet sich der Prüfkörper 4.
Der feuchtigkeitsabhängige Widerstandswert des Prüfkörpers kann an sich in beliebiger Weise zur Beeinflussung geeigneter elektrischer Schalteinrichtungen verwendet werden, die den Widerstandswert und somit den Feuchtigkeitsgrad mittels Instrumenten anzeigen oder die Trocknung in Abhängigkeit von dem Feuchtigkeitswert des Gutes regeln.
Eine hierfür besonders vorteilhafte Schalteinrichtung ist in der Fig. 2 der Zeichnung dargestellt.
Der Prüfkörper 4 liegt zwischen den Klemmen 5 und 6, wobei die Klemme 5 direkt der Anschluß des Steuergitters einer Hochvakuum-Elektronenröhre 7 ist, während 6 über einen Schutzwiderstand 8 mit der Anodengleichspannung verbunden ist. Die Anodengleichspannung wird, wie aus der Figur ersichtlich, in bekannter Weise über Gleichrichtersiebkette erzeugt. In der Anodenleitung befindet sich ein Meßinstrument 9 (Milliamperemeter), das die Messung des Anodenstromes gestattet. Das Steuergitter der Röhre liegt also mit dem Prüfkörper 4 und dem Schutzwiderstand 8 an dem einen Pol. der Gleichspannungsquelle der Röhre.
Gleichzeitig ist das Steuergitter über stufenweise einstellbare Hilfswiderstände 10 mit dem anderen Pol der Gleichspannungsquelle verbunden. Der Prüfkörper 4 und Hilfswiderstand 10 können aber auch miteinander vertauscht werden. Die Wirkungsweise ist folgende: Die Reihenschaltung des Schutzwiderstandes 8, des Prüfkörpers 4 und- des Hilfswiderstandes I0 stellt einen Spannungsteiler dar, durch den eine ganz genau definierte Gitterspannung entsteht, die einen bestimmten Anodenstrom zur Folge hat. Andert sich der Widerstand des Prüfkörpers auf Grund der Luftfeuchtigkeit, so ändert sich dabei die Teilspannung am Steuergitter und somit auch der Anodenstrom. Der Anodenstrom wird durch das Meßinstrument 9 gemessen. Das Meßinstrument wird zweckmäßig direkt in Prozent Feuchtigkeit geeicht.
Da die Luftfeuchtigkeit weite Grenzen hat, ist der Hilfswiderstand 10 umschaltbar, um mit ein und demselben Meßinstrument in verschiedenen Meßbereichen arbeiten zu können.
Die Einrichtung nach der Erfindung ist nicht auf die gezeigte Ausführungsform beschränkt, insbesondere kann der Prüfkörper verschiedenartige Ausbildungen haben, z. B. aus Holz oder einem Wollfaden bestehen; die Messung bzw. Regelung hat dann zwar gewisse Ansprechverzögerung, was aber in besonderen Fällen durchaus erwünscht sein kann.

Claims

PATENTANSPRÜCH: I. Verfahren zur Bestimmung und Regelung des Feuchtigkeitsgehaltes von beweglichem Gut, insbesondere in Form von Bahnen, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bestimmung des Feuchfigkeitsgehaltes des Gutes die Feuchtigkeit der das Gut umgebenden Luft mit einem für diese Zwecke an sich bekannten, in unmittelbarer Nähe des Gutes angeordneten, an eine elektrische Spannungsquelle angeschlossenen Prüfkörper, z. B. einem Glasstab, mit feuchtigkeitsabhängiger Leitfähigkeit gemessen wird.
2. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß der Prüfkörper in einem in geringem Abstand von dem Gut angebrachten und nach ihm hin offenen, z. B. glocken- oder tellerförmigen Hohlkörper angeordnet ist, durch den die an dem Gut befindliche Luft abgeführt, insbesondere abgesaugt wird.
3. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch I, gekennzeichnet durch eine gittergesteuerte Hochvakuum-Röhre, deren Steuergitter über den Prüfkörper mit einem Pol ihrer Gleichspannungsquelle vorzugsweise -gegebenenfalls über einen Schutzwiderstand -mit ihrem Anodenpotential und über einen vorzugsweise einstellbaren Hilfswiderstand mit dem anderen Pol ihrer Spannungsquelle verbunden ist und deren Anodenstrom ein Maß für den Feuchtigkeitsgrad des Gutes ist. -Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 263 028, 284 867; britische Patentschrift Nr. 408 414; Archiv für Technisches Messen, ATM, V I283-6, August 1940.