DE942717C - Verfahren zur Vermeidung von Explosionsgefahren bei der Dampftrocknung und konservierenden Behandlung von Holz - Google Patents

Verfahren zur Vermeidung von Explosionsgefahren bei der Dampftrocknung und konservierenden Behandlung von Holz

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DE942717C
DE942717C DEH15902A DEH0015902A DE942717C DE 942717 C DE942717 C DE 942717C DE H15902 A DEH15902 A DE H15902A DE H0015902 A DEH0015902 A DE H0015902A DE 942717 C DE942717 C DE 942717C
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Monie Sanders Hudson
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MONIE SANDERS HUDSON
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Description

  • Verfahren zur Vermeidung von Explosionsgefahren bei der Dampftrocknung und konservierenden Behandlung von Holz Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vermeidung von Explosionsgefahren bei der Dampftrocknung und konservierenden Behandlung von Holz.
  • In der USA.-Patentschrift 2 435 2I$ ist ein Verfahren zum Trocknen von Holz beschrieben, welches darin besteht, daß das Holz in einem Kessel mit einem hoch erhitzten organischen Dampf behandelt wird, der gegenüber dem Holz inert ist und mittels dessen die im Holz befindliche Feuchtigkeit als Dampf ausgetrieben wird. Die Temperatur des Dampfes. des organischen Mittels ist so hoch, daß das Austreten der Feuchtigkeit rasch erfolgt. Der Wasserdampf und der verbrauchte organische Dampf werden kontinuierlich aus dem Kessel entfernt. Der bei der Ausführung des Verfahrens verwendete organische Dampf kann aus einer großen Gruppe von Kohlenwasserstoffen und Kohlenwasserstoffderivaten ausgewählt werden. Vorzugsweise werden Kreosot, Petroleumdestillate, Teer, Holzteer bzw. Holzteerdestillate, Xylole, höhere Alkohole, wie Amylalkohol, Isopropylalkohol usw., Diäthylenglykol, Aldehyde, Anilin, Dimethylanilin und andere Amine, Pyridin, Essigsäurebutylester und andere Ester, Benzol, Toluol und andere aromatische Verbindungen verwendet, welche alle in charakteristischer Weise explosionsfähig sind.
  • Um einen Teil des in das Holz hineindestillierten Dampftrocknungsmittels zurückzugewinnen und so das Holz in den äußeren Schichten von überschüssigem Trocknungsmittel zu befreien, wird nach Beendigung der oben beschriebenen Dampftrocknungsbehandlung eine geeignete Vakuumbehandlung angeschlossen. Während dieser Vakuumperiode sinkt die Temperatur in der Trockenkammer etwas von den während des Trocknungsveriahrens einzuhaltenden und von der Art des angewandten organischen Mittels abhängigen charakteristischen hohen Temperaturen ab; sie liegt am Ende der Vakuumperiode gewöhnlich noch bei 115 bis 116° oder höher; normalerweise etwa 1o° unter dem Siedepunkt des Trocknungsmittels.
  • Wenn das getrocknete Holz im Anschluß an die Dampftrocknungsbehandlung mit Konservierungsmitteln imprägniert.werden soll, wird diese konservierende Behandlung zweckmäßigerweise -in dem bereits für die Vakuumtrocknung verwendeten Kessel ausgeführt, Dies erfordert eine zu der konservierenden Behandlung gehörende Einführung von Luft unter Druck in den Kessel, wie dies bei dem bekannten Rüping-Verfahren der Fall ist. Bei diesem werden die Zellen und Hohlräume des Holzes mit Luft unter Druck gefüllt, worauf das Imprägniermittel zunächst unter gleichem, später unter höherem Druck eingeführt wird. Nach einiger Zeit wird unter Erniedrigung des Druckes die Imprägnierflüssigkeit wieder entfernt: Dabei tritt die im Holz zusainmengepreßte Luft wieder aus. Hierbei kann auch eine Vakuumbehandlung angewendet werden. Diese Einführung von Druckluft ist aber mit der Gefahr verbunden; daß eine bis in den Explosionsbereich führende Verdünnung des im Kessel befindlichen .organischen Dampfes eintritt und eine Explosion ausgelöst wird.
  • Erfindungsgemäß wird diese Gefahr. dadurch vermieden, daß vor Einlassen der Luft in den Kessel und vor Einstellung des Luftdruckes für die Imprägnierbehandlung Wasserdampf in den Kessel eingeführt wird, mit dem in diesem ein Anfangsdruck von nicht mehr als 2,44 kg/cm2 erzeugt wird und wobei der Partialdruck des eingeführten Dampfes mindestens gleich dem Pärtialdruck des im Kessel verbliebenen, , Dampfes der organischen Flüssigkeit ist. Durch die Einführung des Wasserdampfes wird gleichzeitig das gegen Ende des Trocknungsprozesses angewendete Vakuum aufgehoben, Jedoch kann dies, wenn etwa ein verhältnismäßig hoher Trocknungsgrad erzielt wurde, die Aufnahme einer nicht wünschenswerten Menge von Wasserdampf im Holz zur Folge haben. In solchem Falle kann das Vakuum dadurch aufgehoben werden, daß der Kessel zuerst gegen die Atmosphäre geöffnet wird und dann der Wasserdampf eingeführt wird. Y , Wenn auch nicht völlig klar ist, in welcher Weise die Anwesenheit des Wasserdampfes- gemäß der vorliegenden Erfindung die Vermeidung von Explosionsgefahren bewirkt,. und eine Beschränkung auf irgendeine besondere Theorie nicht beabsichtigt ist, scheint es; daß dieser Effekt von der hohen Wärmekapazität des Wasserdampfes herrührt: Anscheinend- ist der Wasserdampf wegen dieser hohen Wärmekapazität fähig, Verbrennungswärme aufzun=ehmen und so deren Anstieg bis zur explosiven Stufe zu hemmen. Auf jeden Fall sei bemerkt, daß der Wasserdampf bei erfindungsgemäßer Anwendung offenbar nicht als, Verdünnungsmittel dient, -um die Anwesenheit von Luft in solchen Mengen, welche die Verbrennung unterstützen, auszuschließen. Die Verwendung von inerten Dämpfen öder Gasen als Verdünnungsmittel zur Vermeidung von Explosionsgefahren ist bekannt. Tatsächlich kann Luft selbst als Verdünnungsmittel verwendet werden, denn eine Verbrennung kann nicht eintreten, wenn Luft in zu geringem oder zu hohem Prozentsatz zugegen ist; jedoch ist die derartige Verwendung von Luft nicht ein praktisches Hilfsmittel, denn sie erfordert die Verwendung von unverhältnismäßig großen Luftmengen. Derselbe Nachteil ist mit den häufiger verwendeten inerten Verdünnungsmitteln, wie Kohlendioxyd und Stickstoff, verbunden, welche in gleicher Weise in verhältnismäßig. großen Volumina zur Vermeidung von Explosionsgefärzen verwendet werden müssen, und diese Tatsache illustriert sehr treffend die andersartige Weise, in welcher der Dampf gemäß der Erfindung verwendet wird.
  • Quantitative Angaben über die Verwendung von Kohlendioxyd und Stickstoff als Verdünnungsmittel, um verschiedene brennbare Gase und Dämpfe nicht entflammbar zu machen, sind in einem Bericht Prevention of Benzene-Air Explosions by Addition of Nitrogen and Carbon Dioxide« (R. I. 3787, Dezember 1944) des Bureau of Mines of the U.S. Department of Interior mitgeteilt- Hinsichtlich der Dampftrocknungsmittel, die, wie Toluol und Xylol, häufiger zum Trocknen von Holz gemäß dem oben beschriebenen Verfahren der USA.-Patentschrift 2 q.35 218, auf welches die vorliegende Erfindung besonders abgestellt ist, verwendet-werden, sind in diesem Bericht .keine Daten gegeben, noch sind solche anderweitig in der Literatur verfügbar; indessen ist Benzol eines der Trocknuugsmittel, .die nach jener Patentschrift verwendet werden können, so daß die Daten für Benzol aus dem erwähnten Bericht des Bureau of Mines eine gute Vergleichsbasis bilden, welche in ähnlicher Weise auch für andere Trocknungsmittel gelten kann, um zu -zeigen; daß der erfindungsgemäß gegen Explosionen verwendete Wasserdampf in vielmals größeren Mengen angewendet werden müßte, wenn seine Wirkung nur die eines Verdünnungsmittels wäre. -Um ein Volumen Benzol unter allen Verhältnissen der Verdiinnung mit Luft nicht entflammbar zu machen, ist nach den Daten des Berichtes des Bureau of Mines ein Zusatz von 12,9 Volumina Kohlendioxyd oder 21,2 Volumina Stickstoff erforderlich. Nun ist es üblich, an das Ende des Dampftrockenprozesses des Holzes eine abschließende Vakuumperiode zu legen, um die in das Holz hineindestillierten Dampftrocknungsmittel zurückzugewinnen. Nach dieser abschließenden Vakuumperiode befindet-sich die Trockenkammer unter etwa 5o8 rum Hg Vakuum. Soll eine konservierende Imprägnierung auf den Trockenprozeß folgen, so muß zunächst Druckluft in :die Behandlungskammer eingelassen werden, wogegen, wenn das getrocknete Holz zur anderweitigen Verwendung herausgenommen weiden soll, notwendigerweise atmosphärische Luft beim Herausnehmen des Holzes. ein- i gelassen werden muß. " - Wenn unter diesen Umständen ein Schutz gegen Explosionsgefahren dadurch erreicht werden soll, daß vor dem Einlassen der Luft zunächst Kohlendioxyd oder Stickstoff der organischen Dampfatmosphäre zugesetzt wird, so können die einzuhaltenden Bedingungen aus den obenerwähnten Daten des Bureau of Mines folgendermaßen berechnet werden 508 mm Hg Vakuum entsprechen .252 mm Druck. Wie bereits oben erwähnt wurde, benötigt 3 Volumen Benzol 12,9 Volumina Kohlendioxyd. Daher beträgt der Druck, welcher zum Zusatz von 12,9 Volumina Kohlendioxyd zu 3 Volumen Benzol erforderlich ist Da, wie oben erwähnt wurde, 21,2 Volumina Stickstoff für 3 Volumen Benzol erforderlich sind, beträgt der zum Zusatz von 21,2 Volumina Stickstoff zu 3 Volumen Benzol erforderliche Druck Erfindungsgemäß wird zur Vermeidung von Explosionsgefahren jedoch Wasserdampf mit einem Druck von nur Io2o bis 328o oder höchstens 1790 mm Quecksilber verwendet, während nach den vorstehenden Daten dieser Wasserdampf sogar weniger wirksam sein würde als Kohlendioxyd, weil seine Wärmekapazität geringer ist; dies ist ein klarer Hinweis darauf, daß die Wirkung des Wasserdampfes nicht auf Verdünnung beruht. Das Einführen von Wasserdampf in den Kessel erniedrigt jedoch nicht die Temperatur in dem Kessel, und der Wasserdampf kondensiert sich auch nicht, so daß das getrocknete Holz durch das erfindungsgemäße Verfahren weder feucht noch hydrolysiert wird. Folgende Beispiele erläutern das Verfahren: i. In einer typischen, gemäß dem eingangs beschriebenen Verfahren ausgeführten Dampftrocknungsbehandlung wurde Holz bei etwa 163° 12 Stunden lang getrocknet, worauf eine Vakuumperiode von 21(2 Stunden bei 635 mm Quecksilber folgte. Am Ende der Vakuumperiode betrug die Temperatur im Kessel etwa 32o°. Diese Temperatur liegt über dem Punkt, bei welchem es normalerweise für ungefährlich gehalten wird, Luft in den evakuierten Trockenraum einzulassen. Das Vakuum wurde infolgedessen durch Einführung von Wasserdampf verringert und so viel Dampf in den Kessel gelassen, bis ein Druck von 328o mm Quecksilber erreicht war. Dann wurde Luft bis zu einem Druck von 5930 mm Quecksilber zur Einleitung einer konservierenden Behandlung eingeführt, wobei während des Einlassens der Luft der Druckanstieg regelmäßig und normal war.
  • 2. Dieselbe Arbeitsweise wurde angewendet, wobei die Temperatur am Ende der Vakuumperiode etwa 132° betrug. Soll eine nachfolgende konservierende Behandlung durchgeführt werden, so ist es zweckmäßig, das Einlassen von Wasserdampf so zu regulieren, daß sich innerhalb des Kessels ein Druck von nicht mehr als etwa io2o bis 328o mm Quecksilber einstellt und das mit dem Konservierungsmittel verbundene Einlassen von Luft nicht gehemmt wird. Auf jeden Fall soll der angewendete Druck des Wasserdampfes mindestens so groß sein., daß im Kessel ein Partialdruck von Wasserdampf vorhanden ist, der dem Partialdruck des organischen Dampfes gleich ist. Dadurch wird erreicht, daß Wasserdampf wenigstens in einem dem Volumen des organischen Dampfes gleichen Volumen vorhanden ist; den Druck des Wasserdampfes soll man keinesfalls 379o mm Quecksilber übersteigen lassen, weil oberhalb dieses Druckes das Holz in Gegenwart von Wasserdampf ungünstig beeinflußt wird. Innerhalb dieser Grenzen wird empfohlen, sich der Höchstgrenze von 1790 mm Quecksilber soweit als möglich oder bei besonderen Umständen soweit als zweckmäßig zu nähern, so daß die Wirkung von Wasserdampf mit dem größten praktischen Sicherheitsfaktor verwendet werden kann. Wenn Luft unter Druck eingeblasen wird, ist der Druck in dem Kessel sorgfältig zu überwachen, und es kann, wenn ein unregelmäßiger Druckanstieg beobachtet wird, die Luftzufuhr abgesperrt und zusätzlicher Wasserdampf eingelassen werden. Wenn der Druck nicht mehr steigt, kann die Zufuhr von Wasserdampf abgesperrt und nach Abblasenlassen des Druckes in dem Kessel bis herunter auf ioao bis 128o mm Quecksilber oder einen anderen Anfangsdruck die Zufuhr von Luft für die konservierende Behandlung wiederholt werden.
  • Die erfindungsgemäße Arbeitsweise ist vorstehend in Verbindung mit dem Verfahren zur Durchführung einer auf eine Dampftrocknungsbehandlung folgenden konservierenden Behandlung beschrieben worden, weil die zu der konservierenden Behandlung gehörende Zufuhr von Luft unter Druck zu einer deutlichen Verdünnung des organischen Dampfes in dem Kessel führt, so daß die daraus folgenden Explosionsgefahren bekämpft werden müssen. Wo lediglich ein Öffnen des Kessels gegen die Atmosphäre beabsichtigt ist, ist es gewöhnlich nicht notwendig, einen Dampfdruck von mehr als etwa io2o mm Quecksilber anzuwenden, weil der Grad der Verdünnung mit Luft in solchem Falle gewöhnlich nicht ausreicht, um den organischen Dampf unmittelbar in den Explosionsbereich zu bringen, es sei denn, daß die Temperatur in dem Kessel sehr hoch ist oder daß im Anschluß an die Trocknungsbehandlung ein sehr hohes Vakuum angewendet wurde. Es ist jedoch klar, daß dies auch von dem angewendeten besonderen organischen Dampf abhängt und daß das erfindungsgemäße Verfahren immer anwendbar ist, sobald eine Explosionsgefahr möglich ist.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Vermeidung von Explosionsgefahren bei der Dampftrocknung und konservierenden Behandlung von Holz, bei welcher das Holz zwecks Trocknung in einem Kessel bei höheren Temperaturen mit einem zur Bildung von explosionsfähigen Gemischen befähigten Dampf einer organischen Flüssigkeit behandelt wird, worauf der größte Teil des in das Holz eingedrungenen Trocknungsmittels, gegebenenfalls unter Anwendung eines Vakuums, entfernt und anschließend Luft unter Druck zur Erzeugung des für die Imprägnierung erforderlichen Luftdruckes in den Kessel eingelassen wird, dadurch gekennzeichnet, daß vor Einlassen der Luft in den Kessel und vor Einstellen des Luftdruckes für die Imprägnierungsbehändlung Wasserdampf in den Kessel eingeführt wird, durch den in diesem ein Anfangsdruck von nicht mehr als 2,44 kg/cm2 erzeugt wird und wobei der Partialdruck des eingeführten Dampfes mindestens gleich dem Partialdruck des im Kessel verbliebenen Dampfes der .organischen Flüssigkeit ist.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß nach der Vakuumbehandlung und vor Einlassen der Luft für die Imprägnierungsbehandlung Wasserdampf eingeführt wird, bis der Anfangsdruck in der Größenordnung zwischen i;38 und 1,74 kg/cm2 liegt.
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