DE9422441U1 - Strangpreßprofil - Google Patents

Description

Fudickar Metall GmbH 94020G01 DE

42781 Haan

Strangpreßprofil Beschreibung

Die Erfindung betrifft ein Profil für verschieb- oder faltbare Wandungen eines Aufbaus oder Behälters, wie es durch den Oberbegriff des Hauptanspruchs beschrieben wird.

Derartige Profile werden für Behälter oder Aufbauten genutzt, die entweder ein großvolumiges stückiges Gut aufnehmen sollen, welches normalerweise nicht durch im Behälter angeordnete Türen oder Tore zu transportieren ist, oder aber, welches auf besonders einfache Weise und unter Ausnutzung sämtlicher Volumina schnell an jeder Stelle von außen be- oder entladen werden kann.

Solche Aufbauten oder Behälter verfügen üblicherweise über verschiebliche Wandungen und/oder Decken, wobei diese verschiebbaren oder faltbaren Wandungen in über die Länge des Behälters sich erstreckenden Gurten geführt werden.

Dies geschieht mittels Lauf- und/oder Führungsschienen, die auf den als Profilstege ausgebildeten Gurten vorhanden sind.

Solche Profile sind bereits bekannt und bestehen, wie z.B. in der DE 39 29 425 A1 offenbart, aus einem einteiligen Ziehprofil oder auch aus einem Strangpreßprofil, welches einen Hohlträger beinhaltet und an diesem eine Anzahl von Profilstegen zur Bildung von Lauf- oder Führungsschienen aufweist. Die zwei U-förmig ausgebildeten Lauf- und/oder Führungsschienen zur Aufnahme der Rollen mit horizontaler Drehachse zum Tragen der Decke sind beide einseitig zum Behälterinnenraum am Profil angeordnet.

Die Profilstege solcher Profile müssen so gestaltet sein, daß sowohl eine ausreichende Führung und Halterung der Decke des Behälters als auch eine gleichermaßen sichere Aufnahme der Rollen- oder Gleitelemente der Wandungen gewährleistet wird. Nach der DE-OS 14 30 628 ist es für ein verschiebbares Planenverdeck bekannt, für die Führung der die Plane tragenden Dachbögen Profilstäbe mit U- oder C-förmigem Querschnitt zu verwenden, die nach oben geöffnet eingebaut werden. Diese Profilstäbe eignen sich jedoch nicht zum Tragen von verschieb- oder faltbaren Wandungen.

Die nach dem Stand der Technik bekannten Profile weisen insbesondere in den BeIadungs- oder Belastungszuständen, in denen der Behälter bzw. der Aufbau etwa auf einem nicht ganz ebenen Grund und damit in bezug auf seine Längsachse verwunden oder verdreht abgestellt ist, Nachteile auf. Bei solchen Belastungszuständen und auch bei fahrbaren oder bewegbaren Behältern, die dynamischen Kräften unterworfen sind, kann ein Verklemmen der als Rollen- und/oder Gleitelemente ausgebildeten Führungsvorrichtungen in den Führungsleisten aufgrund von Verwindungen entstehen.

Es bestand also die Aufgabe, ein Strangpreßprofil mit angeschlossenen Lauf- und/oder Führungsschienen bereitzustellen, das eine solche Aufnahme von Rollen- oder Gleitelementen der verschieb- oder faltbaren Wandungen eines Aufbaus oder Behälters aufweist, daß durch Verwindung oder Verdrehung entstehende Klemm- und Seitenkräfte sowie Biegemomente beim Überspannen größerer Wandungsabstände vermieden bzw. aufgefangen werden können. Zusätzlich sollte eine bei geschlossenen und geöffneten Aufbauten oder Behälterwandungen sichere und dynamischen Belastungen standhaltende Statik sowie gute Dichtigkeits- und Festigkeitseigenschaften bei gleichzeitig größtmöglichem Zugang zum Innenraum des Behälters ohne Beeinträchtigungen durch im lichten Querschnitt begrenzte Türen oder Tore gewährleistet sein.

Gelöst wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Hauptanspruchs, wobei zwei Lauf- und/oder Führungsschienen so ausgebildet sind, daß Führungsrollen mit horizontaler Achse jeweils auf der dem Behälterinnenraum zugewandten und auf der dem Behälterinnenraum abgewandten Seite des Profils aufnehmbar sind, und daß eine weitere Lauf-

und/oder Führungsschiene an der oberen Seite des Strangpreßprofiles angeordnet ist, die Führungsrollen mit vertikaler Achse aufnimmt.

Eine solche Drei-Rollen-Kombination weist einen ausgezeichneten Widerstand gegen Verklemmen durch Verwindung des Behälters auf und ist in der Lage, große Biegemomente aufzufangen.

Dies erfolgt dadurch, daß die auf die Decke wirkenden Querkräfte jeweils als radial auf den Mittelpunkt der Rollen gerichtete Rollenkräfte in horizontaler Richtung separat als jeweils - links und rechts - zur Behälterinnenseite gerichtete Kräfte und/oder zur Behälteraußenseite gerichtete Kräfte aufgenommen werden können. Das auf die Decke und durch die Wandungen wirkende und um die Profillängsachsen drehende Biegemoment wird mit in vertikaler Richtung wirkenden Rollenkräften so aufgenommen, daß die Rollenkräfte der jeweils inneren und äußeren Rollen mit horizontaler Achse gleiche oder - je nach Belastung - entgegengesetzte Richtungen aufweisen. Die Rollen mit horizontaler Achse können dabei vorteilhafterweise am oberen oder unteren Steg der Führungsschiene ablaufen. Dies ergibt -je nach Belastungsfall - Vorteile bei der Kraftannahme.

An der unteren Seite des Strangpreßprofiles sind Profilstege angeordnet, welche einen oder mehrere mit einer nach unten weisenden Öffnung versehene Hohlräume zur Aufnahme weiterer Führungsrollen bilden.

Hierbei dienen die mit nach unten weisenden Öffnungen versehenen Hohlräume der Aufnahme von Führungsrollen oder -elementen, welche die Seitenwände oder auch Verstärkungen, nämlich Rungen dieser Seitenwände eines Behälters, aufnehmen können. Diese Seitenwände und Rungen sind dann ebenfalls verschiebbar über die Länge des Behälters.

Vorteilhafterweise werden damit zwei Hohlräume gebildet, von denen z.B. der äußere die Führungsrollen für die verschiebbaren Wandungen und der innere die Führungsrollen für die verschiebbaren Rungen aufnimmt.

Dadurch kann eine Beladungsöffnung in beliebiger Größe sukzessive durch Verschieben von Rungen und Wandungen an jede beliebige Stelle des Behälters gelegt und durch Zusammenschieben - etwa einer Vielzahl von Rungen - in jeder beliebigen Weise stabilisiert werden.

Nach dem Beladen des Behälters werden die Rungen an die konstruktiv vorgegebenen Einbaustellen verschoben und die Wandungen über die gesamte Länge geschlossen. Es entsteht somit wieder ein Behälter, der in seinem statischen und dynamischen Verhalten keine Probleme aufwirft.

Ein weiterer Vorteil entsteht, wenn zusätzlich zu den eine nach unten zeigende Öffnung aufweisenden Hohlräumen Nuten vorhanden sind, welche die Aufnahme von Dichtungen ermöglichen.

Diese Nuten können zwischen den im unteren Bereich des Profils gebildeten Hohlräumen und/oder in einem an den dem Behälterinnenraum abgewandten Seiten des Profiles befindlichen Bereich angeordnet sein.

Hierdurch können bei Erhalt der Verschiebbarkeit der Wände und der Decken Behälter bereitgestellt werden, die nach einem Verschließen aller Wandungen in ihrem Inneren eine zur äußeren Umgebung unterschiedliche klimatische Umgebung aufweisen oder etwa einen anderen Druck als den Atmosphärendruck bereitstellen.

Anhand eines Ausführungsbeispieles wird die Erfindung näher erläutert.
Es zeigen die

Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Profil im Querschnitt

Fig. 2 zwei erfindungsgemäße Profile mit darin angeordneten Führungsrollen für Wand- und Deckenelemente im Querschnitt.

In der Fig. 1 erkennt man das erfindungsgemäße Profil 1 mit den Lauf- und/oder Führungsschienen 2 und 3, von denen die Lauf- und/oder Führungsschiene 2 auf der dem Behälterinnenraum zugewandten Seite und die Lauf- und/oder Führungsschiene 3 auf der dem Behälterinnenraum abgewandten Seite des Profiles sich befinden.

Eine weitere Lauf- und/oder Führungsschiene 4 ist auf der oberen Seite des Profiles angeordnet.

Die Lauf- und/oder Führungsschienen 2, 3 und 4 weisen hier ein gleiches Profil auf, wobei das Profil der Führungsschiene 4 um 90° zu denen der Führungsschienen 2 und 3 gedreht ist.

Weiterhin erkennbar in dem Profil 1 sind die beiden Hohlkörper 5 und 6, welche allseitig von geschlossenen Stegverbindungen umgeben sind und damit einen großen Widerstand gegen Verwindungen und Biegebelastungen aufweisen.

An der unteren Seite des Profils 1 befinden sich die Profilstege 7, 8 und 9, welche zwei mit nach unten weisenden Öffnungen 10 und 11 versehene Hohlräume 12 und 13 bilden.

Eine als Steg ausgeformte Profilnase 14 bildet eine nutförmige Einbuchtung 15 auf der dem Behälterinnenraum abgewandten Seite des Profils. Diese Nut dient zur Aufnahme einer Dichtung.

Der mittlere, die beiden unteren Hohlräume 10 und 11 trennende Profilsteg 9, weist an einem unteren Ende eine Verdickung auf, in der eine Nut 16 ausgebildet ist, die ebenfalls zur Aufnahme einer Dichtung vorgesehen ist.

In der Fig. 2 erkennt man zwei erfindungsgemäße Profile 1 und 1' mit darin angeordneten Führungsrollen für Wand- und Deckenelemente, welche den oberen Teil eines mit verschieb- oder faltbaren Wandungen versehenen Behälters bilden.

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Die beiden Profile 1 und 1' dienen hierbei als obere Längsgurte zur Führung und zur Halterung der Decke 17 sowie der Wandungen 18 und 18' und der Rungen 19 und 19".

Die Führung der Decke 17 erfolgt hierbei über die Führungsrollen 20 und 20' sowie 21 und 21', welche in den Lauf- und/oder Führungsschienen 2, 2' sowie 3, 3' abrollen. Hierbei rollen die beiden inneren Führungsrollen 21 und 21' auf den jeweils unteren Stegen der Lauf- und/oder Führungsschienen 2 und 2', während die beiden äußeren Führungsrollen 20, 20' an den oberen Stegen der Lauf- und/oder Führungsschiene 3, 3' ablaufen.

Je nach Belastungszuständen kann hier eine Umkehr des Ablaufens an den oberen oder unteren Stegen vorgesehen werden.

Die Rollen 22, 22' sowie 23, 23' sind den Wandungen 18, 18' bzw. den Rungen 19, 19' zugeordnet, wobei die jeweils innere oder äußere Anordnung der Wandungen und Rungen je nach vorgegebener Konstruktion oder Belastung auch ausgetauscht werden kann.

Bei der hier gezeigten Aufhängung der Wandungen 18, 18' in den jeweils äußeren, nach unten geöffneten Hohlräumen 13 des Profils 1, sind Dichtungen 24 und 24' vorgesehen, welche gleitend auf den Wandungen 18, 18' aufliegen und den Behälterinnenraum sowie die Rollenführungen staubdicht abschließen. Eine weitere, etwa in der Nut 16 angeordnete Dichtung, ist bei dieser Ausführung nicht notwendig.

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Bezugszeichenliste

1,1*	Profil
2,2'	Lauf- und/oder Führungsschiene
3,3'	Lauf- und/oder Führungsschiene
4	Lauf- und/oder Führungsschiene
5,6	Hohlkörper
7,8,9	Profilsteg
10,11	Öffnung
12,13	Hohlraum
14	Profilnase
15,16	Nut
17	Decke
18, 18'	Wandung
19,19'	Runge
20, 20'	Führungsrolle
21,21'	Führungsrolle
22, 22'	Führungsrolle
23, 23"	Führungsrolle
24, 24"	Dichtung

Claims (6)

1. Profil (1, 1') für verschieb- oder faltbare Wandungen (18, 18') eines Aufbaus oder Behälters, wobei das Profil in den oberen seitlichen Bereichen des Behälters als oberer Längsgurt zur Führung und Halterung der Wandungen (18, 18') und der Decken (17) dient, als einteiliges Strangpreßprofil mit mindestens einem allseitig geschlossenen Raum ausgebildet ist und zur Bildung von Lauf und/oder Führungsschienen (2, 2', 3, 3', 4) Profilstege aufweist, wobei die im wesentlichen U-förmigen Lauf und/oder Führungsschienen (2, 2', 3, 3', 4) so ausgebildet sind, daß zur Führung und Halterung der Decke (17) Führungsrollen (20, 20', 21, 21') mit horizontaler Achse und vertikaler Achse aufnehmbar sind, wobei die Lauf- und/oder Führungsschienen (2, 2', 3, 3') zur Aufnahme von Führungsrollen (20, 20', 21, 21') mit horizontaler Achse symmetrisch und jeweils auf der dem Behälterinnenraum zugewandten und auf der dem Behälterinnenraum abgewandten Seite des Profils (1, 1') angeordnet sind und daß eine Lauf und/oder Führungsschiene (4) zur Aufnahme der Führungsrollen mit vertikaler Achse an der oberen Seite des Profils (1, 1') angeordnet ist, wobei das Profil (1, 1') an seiner unteren Seite Profilstege (7, 8, 9) aufweist, welche einen oder mehrere mit einer nach unten weisenden Öffnung (10, 11) versehene Hohlräume (12, 13) zur Aufnahme weiterer Führungsrollen (22, 22', 23, 23') bilden, dadurch gekennzeichnet, daß der geschlossene Raum zwei allseitig geschlossene Hohlkörper (5, 6) mit rechteckigem Querschnitt aufweist, deren an die Hohlräume (12, 13) angrenzende Wände auf einer Ebene angeordnet sind und sich die Lauf- und/oder Führungsschiene (4) für die Führungsrollen mit vertikaler Achse lediglich über die Breite einer der Hohlkörper (5) erstreckt.

2. Profil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Weite der Lauf- und/oder Führungsschienen (2, 2', 3, 3') etwa der Innenhöhe des Hohlkörpers (6) entspricht, der nicht durch die Lauf und/oder Führungsschiene (4) übergriffen wird.

3. Profil nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß an der unteren Seite des Profils zwei Hohlräume (12, 13) gebildet werden, von denen einer Führungsrollen (23, 23') für verschiebbare Rungen (19, 19') und der andere Führungsrollen (22, 22') für verschiebbare Wandungen (18, 18') aufnimmt.

4. Profil gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß im zwischen den an der unteren Seite gebildeten Hohlräumen (12, 13) liegenden Bereich und/oder in einem an der dem Behälterinnenraum abgewandten Seite des Profils (1, 1') befindlichen Bereich Nuten (15) zur Aufnahme von Dichtungen (24, 24') angeordnet sind.

5. Profil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenwand zwischen den Hohlkörpern (5, 6), der die Hohlräume (12, 13) trennende Profilsteg (9) und die an die Hohlräume (12, 13) angrenzenden Wände der Hohlkörper (5, 6) etwa kreuzförmig aufeinander zulaufen.

6. Profil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsrollen (21, 21') mit horizontaler Achse an der dem Behälterinnenraum zugewandten Seite des Profils (1, 1') an dem unteren oder oberen Steg der U- förmigen Lauf und/oder Führungsschiene (2, 2') abrollen und die Führungsrollen (20, 20') mit horizontaler Achse an der dem Behälterinnenraum abgewandten Seite des Profils (1, 1') an dem symmetrisch jeweils anderen Steg der U-förmigen Lauf und/oder Führungsschiene (3, 3').