DE9417972U1

DE9417972U1 - Profil-Leiste, insbesondere Kantenleiste für Möbelplatten

Info

Publication number: DE9417972U1
Application number: DE9417972U
Authority: DE
Original assignee: Roxan & Co Veredelungen GmbH
Current assignee: Roxan & Co Veredelungen GmbH
Priority date: 1994-11-10
Filing date: 1994-11-10
Publication date: 1994-12-22
Anticipated expiration: 2004-11-11

Description

roxan GmbH & Co. Veredelungen,
Stuttgarter Straße 25, 70469 Stuttgart

Profil-Leiste, insbesondere Kantenleiste für Möbelplatten

Die Erfindung betrifft eine Profil-Leiste, insbesondere Kantenleiste für Möbelplatten, bestehend aus einem stranggepreßten, vorzugsweise eingefärbten Kunststoff-Basismaterial.

Derartige Profil-Leisten werden im allgemeinen durch Kleben mit einem Möbelstück oder Teilen davon, z.B. mit einer üblichen Küchen-Arbeitsplatte verbunden, um deren Kante optisch abzudecken und gegen Beschädigung zu schützen. Aus gestalterischen Gründen wird oftmals verlangt, daß die Profil-Leiste in ihrem Oberflächendekor dem der Möbelplatte möglichst weitgehend entspricht.

Hierbei ergibt sich eine besondere Problematik daraus, daß die Profil-Leiste nach ihrem Anbringen an der Möbelplatte im Übergangsbereich zu den Oberflächen der Möbelplatte zur Herstellung eines bündigen Überganges und abgerundeter Seitenkanten überfräst werden muß. Ein reines Oberflächendekor an der Leiste in Form eines Aufdrucks oder einer Adhäsionsfolie würde durch dieses Überfräsen abgetragen werden, so daß der optisch abweichende Kern der Profil-Leiste zutage treten würde und die gewünschte Anpassung des Aussehens der Profil-Leiste an das der Möbelplatte in diesem Bereich nicht mehr gewährleistet wäre.

Einen Ansatzpunkt für diese Problematik hinsichtlich der Nachbildung von Holzmaserungen ist in DE 87 00 536 Ul angegeben. Demnach ist der Leistenkern der dort angegebenen Profil-Leiste marmoriert, so daß sich

beim Freilegen der Marmorierung eine Oberflächengestaltung ergibt, die einer Holzmaserung ähnelt.

Moderne Oberflächendekors von Möbelplatten weisen nun oftmals feine, unregelmäßig aufgebrachte Punkte mit oft unterschiedlichen Farben auf, so daß sich eine Art "Salz-und-Pfeffer-Dekor" ergibt. Für die Nachbildung dieses Dekors ist die in der vorstehenden Gebrauchsmusterschrift angegebene technische Lösung nicht geeignet.

Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, eine Profil-Leiste anzugeben, mit der das vorstehend angesprochene "Salz-und-Pfeffer-Dekor" auf einfache Weise nachempfunden werden kann. Diese Oberflächengestaltung soll dabei auch erzielt werden, wenn die ProfilLeiste zumindest in Teilbereichen durch spanabhebende Formgebung überarbeitet wird.

Die vorstehende Aufgabe wird durch die im Kennzeichnungsteil des Anspruches 1 angegebenen Merkmale gelöst. Demnach enthält das Kunststoff-Basismaterial eingemischte Fasern, die in der Farbgebung vom Basismaterial abweichen und an der Oberfläche der Profil-Leiste zutage treten. Die zutage tretenden Abschnitte der Fasern, also beispielsweise deren Enden oder kurze Teilstücke davon, bilden auf der Oberfläche der Profil-Leiste in der Farbgebung von deren Grundmaterial abweichende Punkte, so daß die gewünschte Oberflächengestaltung entsteht. Diese wird auch dann beibehalten, wenn von der Oberfläche der Profil-Leiste Bereiche, beispielsweise durch Überfräsen, abgetragen werden. An der Fräsfläche treten nämlich wiederum die eingemischten Fasern zutage, so daß sich in der Oberflächengestaltung der überfrästen und nicht-überfrästen Bereiche praktisch keine Abweichungen feststellen lassen.

Sind die Fasern nach Anspruch 2 gleichmäßig in das Volumen des Kunststoff-Basismaterial eingemischt, so kann die Profil-Leiste praktisch beliebig durch spanabhebende Formgebung überarbeitet werden. Es ergibt sich unabhängig von Ort und Tiefe der Überarbeitung immer eine gleichmäßige Oberflächengestaltung.

Die Ansprüche 3 und 4 kennzeichnen bevorzugte Materialien für die erfindungsgemäß vorgesehenen Fasern.

Die Ansprüche 5, 6 und 7 geben bevorzugte Längen-, Dicken- und Mengenanteilsbereiche für die Fasern an, wobei hervorzuheben ist, daß sich diese Größen regelmäßig nach der gewünschten Oberflächengestaltung zu richten haben. Soll eine Vielzahl kleiner, dicht sitzender Punkte auf der Oberfläche erzeugt werden, so müssen dünne Fasern mit einem hohen Mengenanteil eingemischt werden. Sollen weniger und größere Punkte auf der Oberfläche erzielt werden, so sind dickere Fasern in einem geringerem Mengenanteil in das Kunststoff-Basismaterial der Profil-Leiste einzumischen.

Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert wird. Es zeigen:

Fig. 1 eine perspektivische Teildarstellung einer Möbel-Spanplatte mit aufgebrachter und endbearbeiteter Profil-Leiste und

Fig. 2 einen Schnitt durch die Möbel-Spanplatte gemäß Schnittlinie &Pgr;-&Pgr; nach Fig. 1.

Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Möbel-Spanplatte 1 weist wie üblich einen Plattenkern 2 aus komprimierten und aneinander gebundenen Holzspänen 3 auf, die in den beiden Figuren lediglich schematisch angedeutet sind. Auf ihren zur Plattenebene parallel verlaufenden Hauptoberflächen 4, 5 ist die Spanplatte 1 mit jeweils einer Dekorfolie 6 belegt, die mittels einer Klebeschicht 7 mit dem Plattenkern 2 verbunden ist. Die Dekorfolie weist eine einheitliche Grundfarbe (beispielsweise hellgrau) auf und ist mit einer Vielzahl farblich abgesetzter, unregelmäßig gesetzter Punkte 8 versehen, die in Fig. 1 lediglich schematisch angedeutet sind.

Auf dem Seitenrand 9 der Möbel-Spanplatte 1, an dem der Plattenkern offenliegt, ist als sogenannte "Dickkante" eine Profil-Leiste 10 angebracht, die einen im wesentlichen flachen, rechteckigen Querschnitt aufweist. Die Profil-Leiste 10 wird als Rohling mit einem rechteckigen Querschnitt in üblicher Weise durch Extrudieren hergestellt. Als Kunststoff-Basismaterial 11 für die Profil-Leiste 10 wird dabei Hart-PVC in Pulverform verwendet, das in einem Schnellmischer mit üblichen Farbpigmenten zur Einfärbung mit Blei- oder Kalzium-Zink zur Stabilisierung sowie mit einem üblichen Gleitmittel versetzt und aufgemischt wird. Während dieses Farbmischprozesses werden in das Kunststoff-Basismaterial 11 Textilfasern, nämlich Polyamidfasern 12 eingemischt, die in Fig. 1 und insbesondere in Fig. 2 schematisch angedeutet sind. Die Polyamidfasern 12 werden gleichmäßig in das Volumen des Kunststoff-Basismaterials 11 eingemischt und durch den Mischprozeß praktisch regellos darin eingebettet. Die Länge der Polyamidfasern 12 liegt im Bereich von 0,01 bis 3,0 mm. Die Dicke der Polyamidfasern 12 liegt im Bereich von 0,001 bis 1,0 mm. Ihr Mengenanteil bezogen auf die Menge am Kunststoff-Basismaterial 11 liegt im Bereich von 0,5 bis 15,0 Gew.-%.

Wie nun aus Fig. 2 deutlich wird, treten die Polyamidfasern 12 insbesondere mit ihren Enden 13 an der Oberfläche der Profil-Leiste 10 zutage und erzeugen so eine der Dekorfolie 6 entsprechende Oberflächengestaltung der Profil-Leiste 10.

Die so als Rohling hergestellte Profil-Leiste 10 wird auf den Seitenrand 9 der Möbel-Spanplatte 1 aufgeklebt, wobei sie in ihrer Breite ein geringes Übermaß gegenüber der Dicke d der Möbel-Spanplatte 1 aufweist. Anschließend wird die Profil-Leiste 10 im Bereich ihrer längs verlaufenden Randkanten 14, 15 überfräst, so daß sie auf das Dickenmaß der Möbel-Spanplatte 1 reduziert und an den Randkanten 14, 15 abgerundet wird (Fig. 1). An der Fräsfläche 16 werden Polyamidfasern 12 beim Fräsvorgang angeschnitten, so daß diese wiederum an der Oberfläche der Rand-

kanten 14, 15 zutage treten und eine entsprechende Oberflächengestaltung mit einem regellosen "Salz-und-Pfeffer-Dekor" bilden. Der Übergang von der Profil-Leiste 10 zu der Dekorfolie 6 ist dabei bündig und es wird ein harmonischer Färb- und Dekorübergang von der Platten- zur Profil-Leistenoberfläche gewährleistet.

Claims

Ansprüche

1. Profil-Leiste, insbesondere Kantenleiste für Möbelplatten, bestehend aus einem stranggepreßten, vorzugsweise eingefärbten Kunststoff-Basismaterial (11), dadurch gekennzeichnet, daß das Kunststoff-Basismaterial (11) eingemischte Fasern (Polyamidfasern 12) enthält, die in der Farbgebung vom Basismaterial (11) abweichen und an der Oberfläche der Profil-Leiste (10) zutage treten.

2. Profil-Leiste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern (Polyamidfasern 12) gleichmäßig in das Volumen des Kunststoff-Basismaterials (11) eingemischt sind.

3. Profil-Leiste nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern aus Textilfasern (Polyamidfasern 12) bestehen.

4. Profil-Leiste nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Textilfasern Polyamidfasern (12) sind.

5. Profil-Leiste nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern (Polyamidfasern 12) eine Länge im Bereich von 0,01 bis 3,0 mm aufweisen.

6. Profil-Leiste nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet daß die Fasern (Polyamidfasern 12) eine Dicke im Bereich von 0,001 bis 1,0 mm aufweisen.

7. Profil-Leiste nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Mengenanteil der Fasern (Polyamidfasern 12) bezogen auf das Kunststoff-Basismaterial (11) im Bereich von 0,5 bis 15,0 Gew.-% liegt.