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Die
Erfindung betrifft eine Kantenleiste für Möbelstücke,
umfassend einen Grundkörper mit einer an einem Möbelstück
anlegbaren Unterseite und einer von der Unterseite abgewandten Oberseite, wobei
die Oberseite zumindest einen zu einem Rand der Oberseite hin abfallenden Übergangsabschnitt aufweist.
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Herkömmliche
Kantenleisten werden so produziert, dass sie gegenüber
der Dicke einer Möbelbauplatte ca. 2 bis 4 mm breiter sind.
Beispielsweise weist die Möbelbauplatte eine Dicke von
25 mm auf, während die Kantenleiste eine Breite von ca.
28 mm aufweist. Nach dem Anleimen der Kantenleiste an die Stirnseite
der Möbelbauplatte wird der überstehende Rand
der Kantenleiste mit verschiedenen, an sich bekannten, Bearbeitungsmaschinen
bündig befräst. Dadurch werden ca. 10 bis 20%
der Kantenleiste bei der Nachbearbeitung abgearbeitet.
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Weiterhin
nachteilig wird gesehen, dass die Bearbeitungsmaschine aufgrund
der umfangreichen Nachbearbeitung eine große Maschinenlänge
und hohe Investitionskosten aufweist.
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Auch
der optische Eindruck wird durch das Abfräsen gestört,
da zwischen dem Dekor der Kantenleiste und dem Dekor der Möbelbauplatte
das Grundmaterial der Kantenleiste eine Art Rahmen erzeugt (sogenannter
Bilderrahmeneffekt), an dem kein Dekor zu sehen ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile des Standes
der Technik zu beseitigen, und eine dementsprechend verbesserte
Kantenleiste bereitzustellen.
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Zur
Lösung dieser Aufgabe stellt die Erfindung die Kantenleiste
für Möbelstücke gemäß der Merkmale
des Anspruches 1 bereit, umfassend einen Grundkörper mit
einer an einem Möbelstück anlegbaren Unterseite
und einer von der Unterseite abgewandten Oberseite, wobei die Oberseite
zumindest einen zu einem Rand des Grundkörpers hin abfallenden Übergangsabschnitt
aufweist, wobei der Übergangsabschnitt zumindest abschnittsweise
ein Dekor aufweist.
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Die
erfindungsgemäße Kantenleiste ist bei der Herstellung
bereits auf das Dickenmaß des Möbelstücks
gefertigt und im Übergangsbereich, der einen fließenden Übergang
zwischen der Oberseite der Kantenleiste und einer Oberseite des
Möbelstücks bewerkstelligt, mit einem Dekor versehen.
Zur Anpassung an einen spezifischen Anwendungszweck ist keine materialabtragende
Nachbearbeitung der Schmalseiten der Kantenleiste erforderlich,
so dass das Dekor im Übergangsabschnitt nicht abgetragen
wird und die eingangs definierten Ziele und Aufgaben der Erfindung
erreicht bzw. gelöst werden.
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Weitere
bevorzugte Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung
werden in den Unteransprüchen beansprucht.
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Eine
bevorzugte Ausführung der Erfindung betrifft eine Kantenleiste
nach der vorangegangenen Ausführung, wobei der Übergangsabschnitt
eine Krümmung, vorzugsweise eine Krümmung mit
konstantem Krümmungsradius aufweist. Diese Maßnahme
hat den Vorteil, dass eine derartige Krümmung aufgrund
der geometrischen Regelmäßigkeit leicht herstellbar
ist, und dass das Dekor komfortabel und wirtschaftlich aufzubringen
ist.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführung der Erfindung betrifft eine
Kantenleiste nach einer der vorangegangenen Ausführungen,
wobei der Übergangsabschnitt eine gegenüber der
Unterseite geneigte Fläche aufweist. Diese Maßnahme
hat den Vorteil, dass eine derartige Kantenleiste, z. B. aufgrund
von Lichtreflexionen an der geneigten Fläche, einen besonders
hochwertigen optischen Eindruck erzielt, wobei die Fläche
mit herkömmlichen Verfahren leicht zu dekorieren ist.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführung der vorliegenden Erfindung
betrifft eine Kantenleiste nach einer der vorangegangenen Ausführungen,
wobei der Übergangsbereich an einen Rand des Grundkörpers,
d. h. einen Rand der Oberseite des Grundkörpers und/oder
einen Rand der Unterseite des Grundkörpers, unmittelbar
angrenzt.
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Diese
Maßnahme hat den Vorteil, dass ein fließender Übergang
zu einer der Kantenleiste benachbarten Fläche eines Möbelstücks
bewerkstelligt werden kann.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführung der Erfindung betrifft eine
Kantenleiste nach einer der vorangegangenen Ausführungen,
wobei das Dekor den Übergangsabschnitt vollflächig
bedeckt. Diese Maßnahme hat den Vorteil, dass der Übergangsabschnitt mit
einem bis an den Rand der Kantenleiste reichenden Dekor versehen
werden kann, so dass ein entsprechend hochwertiges Erscheinungsbild
erzeugt wird.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführung der vorliegenden Erfindung
betrifft eine Kantenleiste nach einer der vorangegangenen Ausführungen,
wobei das Dekor die Oberseite der Kantenleiste vollflächig bedeckt.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, dass die Oberfläche
des Grundkörpers durch das Dekor gleichzeitig versiegelt
werden kann.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführung der Erfindung betrifft eine
Kantenleiste nach einer der vorangegangenen Ausführungen,
wobei das Dekor aufgedruckt ist. Diese Maßnahme hat den
Vorteil, dass die Drucktechnik, insbesondere eine Inkjet-Drucktechnik,
aber auch der sogenannte Digitaldruck für runde Oberflächen,
für die Massenfertigung besonders geeignet ist. Es liegt
jedoch auch im Rahmen der Erfindung, dass das Dekor durch an sich
bekannte Hotstampingverfahren und/oder Dekorfolien aufgebracht wird.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführung der Erfindung betrifft eine
Kantenleiste nach einer der vorangegangenen Ausführungen,
wobei der Grundkörper aus Kunststoff und/oder Metall und/oder
Holz und/oder Glas gefertigt ist. Diese Maßnahme hat den Vorteil,
dass sich derartige Materialien leicht formen lassen und für
den Einsatz als Kantenleiste von hochwertigen Möbelstücken
besonders eignen. Da eine nachträgliche, spanabhebende
Bearbeitung i. d. R. entfällt und somit kein bis wenig
Materialausschuss produziert wird, ist auch der Einsatz von besonders hochwertigen
Materialien erwägbar.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführung der Erfindung betrifft eine
Kantenleiste nach einer der vorangegangenen Ausführungen,
wobei der Grundkörper ein Extrusionsprofil aus Kunststoff
ist. Diese Maßnahme hat den Vorteil, dass sich ein derartiges Extrusionsprofil
als strangförmiges Extrudat in einem kontinuierlichen Verfahren
besonders wirtschaftlich herstellen lässt.
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Die
bestimmungsgemäße Querschnittsform der Kantenleiste
kann im Extrusionsverfahren oder auch im Koextrusionsverfahren mit
hoher Maßhaltigkeit besonders vorteilhaft erzeugt werden.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführung der Erfindung betrifft eine
Kantenleiste nach einer der vorangegangenen Ausführungen,
wobei der Grundkörper Polyamid (PA), Polypropylen (PP),
Polyvinylchlorid (PVC), Alcrynitril-Butadien-Styrol-Copolymerisat (ABS),
Polycarbonat (PC), Styrolbutadien (SB), Polyethylenterephthalat
(PET) und/oder Polymethylmetacrylat (PMMA) aufweist. Diese Maßnahme
hat den Vorteil, dass derartige Materialien insbesondere für eine
Verarbeitung im Wege der Extrusion und/oder der Koextrusion wirtschaftlich
und besonders gut verarbeitbar sind.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführung der Erfindung betrifft eine
Kantenleiste nach einer der vorangegangenen Ausführungen,
wobei die Kantenleiste eine Breite von 10 mm bis 150 mm, vorzugsweise 15
mm bis 50 mm, bevorzugt 20 mm bis 30 mm aufweist. Diese Maßnahme
hat den Vorteil, dass die gängigsten Anwendungen bei Möbelstücken
durch die erfindungsgemäße Kantenleisten mit derartigen Breiten
abgedeckt werden.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführung der Erfindung betrifft ein
Möbelstück mit einer Kantenleiste nach einer der
vorangegangenen Ausführungen, wobei die Kantenleiste an
einer Kante des Möbelstücks aufgebracht ist. Diese
Maßnahme hat den Vorteil, dass die Kantenleiste die Möbelkante
optisch verkleidet und schützt, insbesondere, wenn sich
um eine Schnittkante des Möbelstücks handelt,
wobei beispielsweise ein Feuchtigkeitseintrag in das Möbelstück über
die verkleidete Kante verhindert wird.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführung der Erfindung betrifft ein
Möbelstück nach der vorangegangenen Ausführung,
wobei ein maximaler Überstand der Kantenleiste über
einen Rand der Kante des Möbelstücks etwa 0,7
mm, vorzugsweise 0,5 mm, bevorzugt 0,2 mm beträgt. Diese
Maßnahme hat den Vorteil, dass ein derartig geringer Überstand
in der Praxis keine Nachbearbeitung erfordert, so dass insbesondere
eine materialabtragende Nachbearbeitung entfallen kann, die das
auf den Übergangsabschnitt der Kantenleiste aufgebrachte
Dekor in nachteiliger Weise beinträchtigen würde.
Der optische Eindruck der erfindungsgemäßen Kantenleiste
bleibt demnach erhalten. Der Rand der Kante des Möbelstücks
grenzt z. B. an die Oberseite einer Tischplatte oder an die Oberseite
einer Küchenarbeitsplatte an.
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Die
Oberseite des Möbelstücks ist i. d. R. für einen
Betrachter besser sichtbar als z. B. die Unterseite des Möbelstücks.
Besonders an der Oberseite des Möbelstücks ist
ein möglichst geringer Überstand der Kantenleiste
sowohl aus optischen als auch aus praktischen Gründen erwünscht.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführung der Erfindung betrifft ein
Möbelstück nach einer der vorangegangenen Ausführungen,
wobei ein Rand der Kantenleiste bündig an wenigstens einem
Rand der Kante des Möbelstücks anliegt. Diese
Maßnahme hat den Vorteil, dass die Kantenleiste ohne Nachbearbeitung
einer obenliegenden Sichtkante einen fließenden Übergang
zwischen der Kantenleiste und dem Möbelstück bewerkstelligt,
so dass das optische Erscheinungsbild bzw. das Dekor der Kantenleiste
nicht beeinträchtigt wird.
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Kurze Beschreibung der beiliegenden
Zeichnungen
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1 bis 4 zeigen
bevorzugte Querschnittsformen der erfindungsgemäßen
Kantenleiste in einem Schnitt quer zur Längs- bzw. Erstreckungsrichtung
der Kantenleiste.
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5 zeigt
eine perspektivische Ansicht einer Möbelplatte mit der
auf einer Plattenkante aufgebrachten, erfindungsgemäßen
Kantenleiste.
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6 zeigt
eine Schnittansicht der Möbelplatte mit der auf der Plattenkante
aufgebrachten, erfindungsgemäßen Kantenleiste,
zur Veranschaulichung einer Nachbearbeitung der aufgebrachten Kantenleiste.
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Detaillierte Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsbeispiele
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Die
Erfindung betrifft eine Kantenleiste für Möbelstücke 6,
umfassend einen Grundkörper 1 mit einer an einem
Möbelstück 6 anlegbaren Unterseite 2 und
einer von der Unterseite 2 abgewandten Oberseite 3, 4,
wobei die Oberseite 3, 4 zumindest einen zu einem
Rand UR, OR des Grundkörpers 1 hin abfallenden Übergangsabschnitt 3 aufweist,
wobei der Übergangsabschnitt 3 zumindest abschnittsweise
ein Dekor 5 aufweist.
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Der
Begriff „Übergangsabschnitt" ist im Rahmen dieser
Beschreibung dahingehend zu verstehen, dass er den Oberflächenabschnitt
eines Abschnitts des Grundkörpers 1 bezeichnet,
in welchem sich eine Dicke des Grundkörpers 1 in
Richtung einer Breite verändert. Der Begriff „zu
einem Rand hin abfallend" bedeutet in diesem Zusammenhang, dass sich
die Dicke des Grundkörpers 1 zu einem seitlichen
Rand UR, OR hin verringert. Der Übergangsabschnitt 3 kann
eine Krümmung aufweisen oder eine schiefe Ebene zur Unterseite 2 bzw.
zu einer von der Unterseite 2 definierten Anlageebene bilden.
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Der
Abstand der seitlichen Ränder des Grundkörpers 1 (d.
h. der Abstand der oberen Ränder OR zueinander bzw. der
Abstand der unteren Ränder UR zueinander) wird als Breite
des Grundkörpers 1 bzw. Breite der Kantenleiste
bezeichnet. Eine Erstreckung des Grundkörpers 1 senkrecht
zu einer von der Unterseite 2 definierten Anlageebene wird
als Dicke des Grundkörpers 1 bzw. Dicke der Kantenleiste
bezeichnet.
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Die 1 bis 4 zeigen
bevorzugte Querschnittsformen der erfindungsgemäßen
Kantenleiste in einem Querschnitt senkrecht zur jeweiligen Längsrichtung
L der Kantenleiste.
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Der
Grundkörper 1 der Kantenleiste besteht aus Kunststoff
und/oder Metall und/oder Holz und/oder Glas. Beliebige Kombinationen
dieser Materialien sind einsetzbar.
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In
den nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispielen ist
der Grundkörper 1 der Kantenleiste ein Extrusionsprofil
aus einem Kunststoff(-gemisch) der Materialien Polypropylen (PP),
Polyamid (PA), Polyvinylchlorid (PVC), Polymethylmetacrylat (PMMA),
Alcrynitril-Butadien-Styrol-Copolymerisat (ABS), Polycarbonat (PC)),
Polyethylenterephthalat (PET) und/oder Styrolbutadien (SB). Die
Kantenleiste wird mit einer Breite zwischen 10 mm und 150 mm, vorzugsweise
15 mm bis 50 mm, bevorzugt 20 bis 30 mm in einer Extrusionsvorrichtung
extrudiert, kalibriert und abgekühlt.
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Die
Unterseite 2 des Grundkörpers 1 definiert
eine Anlageebene und ist vorzugsweise eben, um in Anlage mit einer
Kante 7 eines Möbelstücks 6 gebracht
zu werden. Die Unterseite 2 wird seitlich durch die unteren
Ränder UR begrenzt. Die Oberseite 3, 4 wird
seitlich durch die oberen Ränder OR begrenzt.
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Das
Dekor 5 ist vorzugsweise ein in einem Inkjet-Verfahren
aufgetragener Farbdruck. Beliebige Farbdruckmuster sind darstellbar.
Die Farbdruckeinrichtung funktioniert vorzugsweise mit Digitaltechnik, d.
h. Bilddateien können aus einer Rechnereinrichtung zur
Bedruckung des Grundkörpers 1 bereitgestellt werden.
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Zur
Verbesserung der Haftung des Dekors 5 auf dem Grundkörper 1 der
Kantenleiste werden vorzugsweise geeignete Maßnahmen ergriffen,
wie beispielsweise eine Koronabehandlung und/oder das Auftragen
eines Haftvermittlers auf dem Grundkörper 1 vor
dem Aufbringen des Dekors 5. Zum Schutz des Dekors 5 kann
das Dekor 5 nachträglich mit einem Klarlack überzogen
werden. Auch mehrschichtige Dekorierungen bzw. Lackierungen zur
Erzeugung eines räumlichen Effekts werden im Sinne dieser
Erfindung als Dekor 5 verstanden.
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Ein
erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Kantenleiste wird nachstehend mit Bezug auf 1 beschrieben.
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Der
Grundkörper 1 der Kantenleiste umfasst die an
dem Möbelstück 6 anlegbare Unterseite 2,
die von der Unterseite 2 abgewandte Oberseite 3, 4,
wobei die Oberseite 3, 4 zwei Übergangsabschnitte 3 und
einen ebenen Abschnitt 4 aufweist. Die Unterseite 2 des
Grundkörpers 1 ist eben. In diesem Ausführungsbeispiel
fällt jeweils ein oberer Rand OR mit jeweils einem unteren
Rand UR zusammen.
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Die Übergangsabschnitte 3 weisen
jeweils eine Krümmung mit konstantem Krümmungsradius auf,
und verlaufen jeweils von einem Rand OR des Grundkörpers 1 über
eine Breite A, bis zu dem ebenen Abschnitt 4, der sich
parallel zur Unterseite 2 erstreckt. Der ebene Abschnitt 4 überspannt
eine Breite B und erstreckt sich zwischen den beiden Übergangsabschnitten 3.
Die Übergangsabschnitte 3 fallen somit vom ebenen
Abschnitt 4 jeweils zu einem Rand OR hin ab. Die Dicke
der Kantenleiste beträgt im Bereich des ebenen Abschnitts 4 zwischen
1 mm und 5 mm, vorzugsweise zwischen 2 mm und 3 mm. Der Krümmungsradius
der Krümmung des Übergangsabschnitts 3 entspricht
vorzugsweise der Dicke des Grundkörpers 1 im Bereich
des ebenen Abschnitts 4, d. h. dem Abstand des ebenen Abschnitts 4 von
der Unterseite 2 des Grundkörpers 1.
Das Verhältnis A/B beträgt vorzugsweise in etwa
0,2 bis 1,0.
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Das
Dekor 5 überzieht und verdeckt die gesamte Oberseite 3, 4 der
Kantenleiste, d. h. sowohl den ebenen Abschnitt 4 als auch
die beiden Übergangsabschnitte 3. Die Kantenleiste
weist einen spiegelsymmetrischen Aufbau auf.
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Ein
zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend
mit Bezug auf 2 beschrieben. In 2 weist
der Grundkörper 1' der Kantenleiste eine im Wesentlichen
linsenförmige Gestalt auf. Die Unterseite 2' ist
eben und die der Unterseite 2' gegenüberliegende
Oberseite 3' des Grundkörpers 1' ist
durchgehend zwischen dem linken oberen Rand OR und dem rechten oberen
Rand OR gekrümmt. Der Krümmungsradius der gekrümmten Oberseite 3' entspricht
in etwa der Breite der Kantenleiste. Auf die gesamte Oberseite 3' ist
flächendeckend ein Dekor 5' aufgebracht. Im Gegensatz
zum ersten Ausführungsbeispiel gemäß 1 ist
kein ebener Abschnitt 4 vorhanden. Die Übergangsabschnitte 3' fallen
ausgehend von der Mitte der Kantenleiste 1 (halber Abstand
zwischen den oberen Rändern OR) zu den oberen Rändern
OR hin ab. In diesem Ausführungsbeispiel fällt
jeweils ein oberer Rand OR mit jeweils einem unteren Rand UR zusammen.
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Ein
weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend
mit Bezug auf 3 beschrieben. Gemäß 3 weist
die Kantenleiste eine im Wesentlichen trapezförmige Querschnittsform auf.
Der Grundkörper 1'' umfasst die in Anlage mit dem
Möbelstück 6 zu bringende Unterseite 2'',
die unmittelbar an die unteren Ränder UR bzw. oberen Ränder
OR angrenzenden Übergangsabschnitte 3'' mit jeweils
einer gegenüber der Unterseite 2'' im spitzen
Winkel von ca. 45° geneigten Schrägfläche,
und den zwischen den beiden Übergangsabschnitten 3'' befindlichen
ebenen Abschnitt 4'', der sich parallel zur Unterseite 2'' der
Kantenleiste erstreckt. Jeder Übergangsabschnitt 3'' erstreckt
sich ausgehend vom oberen Rand OR bzw. unteren Rand UR über
jeweils eine Breite A. Der ebene Abschnitt 4'' erstreckt sich
zwischen den beiden Übergangsabschnitten 3'' über
eine Breite B. Das Verhältnis A/B beträgt vorzugsweise
in etwa 0,2 bis 1,0.
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Ein
viertes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend
mit Bezug auf 4 beschrieben. Gemäß 4 weist
die Kantenleiste eine im Wesentlichen trapezförmige Querschnittsform
wie in 3 auf, wobei allerdings die oberen Ränder
OR von den unteren Rändern UR beabstandet sind, so dass
zwischen jeweils einem oberen Rand OR und einem unteren Rand UR
der Kantenleiste eine Schmalseite ausgebildet ist.
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5 zeigt
ein erfindungsgemäßes Möbelstück 6 mit
einer erfindungsgemäßen Kantenleiste, die auf
einer Kante 7 des Möbelstücks 6 aufgebracht ist.
Das Möbelstück 6 ist hierbei eine Span-/MDF-/Holzplatte.
Die erfindungsgemäße Kantenleiste wird vorzugsweise
mit einem Übermaß von weniger als 0,7 mm, vorzugsweise
weniger als 0,5 mm, bevorzugt weniger als 0,3 mm über Plattenbreite hergestellt
und derart an die Kante 7 des Möbelstücks 6 angefahren,
dass sie bündig mit einem Kantenrand, d. h. bündig
mit der Oberseite 8 der Möbelplatte 6 abschließt,
oder zumindest einen Überstand von weniger als 0,7 mm,
vorzugsweise weniger als 0,5 mm, bevorzugt weniger als 0,3 mm aufweist.
Bei derartig geringen Überständen ist eine Nachbearbeitung
verzichtbar.
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Der
Montagezustand der erfindungsgemäßen Kantenleiste
ist anschaulich in der Schnittansicht der 6 dargestellt.
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Die
montierte Kantenleiste schließt bündig mit dem
oberen Kantenrand OR, d. h. bündig mit der Oberseite 8 des
Möbelstückes 6, ab und bedeckt die Kante 7 vollständig.
Am oberen Kantenrand ist somit ein fließender Übergang
zwischen der Oberseite 8 des Möbelstückes 6 und
der Oberseite 3, 4 der Kantenleiste bewerkstelligt.
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Am
unteren Kantenrand bzw. an der Unterseite 9 des Möbelstückes 6 kann
es aufgrund des Übermaßes der Kantenleiste zu
einem geringfügigen Überstand kommen, der gegebenenfalls
im Wege einer abtragenden Bearbeitung entfernt wird.
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Der
Umriss der montierten Kantenleiste vor der nachträglichen
spanabhebenden Bearbeitung zu Anpassungszwecken an den spezifischen
Anwendungsfall ist mit der gestrichelten Linie dargestellt. Der
Umriss der montierten und nachbearbeiteten Kantenleiste ist mit
der durchgezogenen Linie dargestellt.
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Im
Wege der spanabhebenden Nachbearbeitung wird die unten liegende,
längsrandseitige Sichtkante der Kantenleiste nachträglich
profiliert und z. B. abgerundet, so dass die Kantenleiste ebenfalls
bündig mit dem unteren Kantenrand, d. h. bündig mit
der Unterseite 9 des Möbelstückes 6,
abschließt. Im Wege der spanabhebenden Nachbearbeitung
der Kantenleiste wird das Dekor 5 im Übergangsabschnitt 3 an
der unteren Sichtkante der Kantenleiste abgetragen. Insbesondere
bei Verwendung der Kantenleiste zur Verkleidung von Tischkanten
oder Kanten von Küchenarbeitsplatten ist die Unterseite
der jeweiligen Tischplatte bzw. Küchenarbeitsplatte schwierig
einzusehen.
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Daher
ist es dem optischen Erscheinungsbild der Kantenleiste nicht abträglich,
wenn lediglich die unten liegende Sichtkante der Kantenleiste nachgearbeitet
wird, um bündig mit der Unterseite 9 der Platte 6 abzuschließen.
Es versteht sich von selbst, dass die Kantenleisten gemäß den 2 bis 4 in gleicher
Weise wie die Kantenleiste gemäß 1 montiert
werden, wenngleich in 6 lediglich die Anwendung und
Montage der Kantenleiste gemäß 1 gezeigt
ist.
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Die
bevorzugte Herstellung und Anwendung der erfindungsgemäßen
Kantenleiste wird nachstehend beschrieben.
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Zur
Herstellung der erfindungsgemäßen Kantenleiste
wird ein Grundkörper 1 gemäß den 1 bis 4 bspw.
als Extrusionsprofil aus Kunststoff erzeugt. Dazu wird ein Kunststoffmaterial
aufgeschmolzen und extrudiert. Die Formgebung erfolgt in einem Extrusionswerkzeug
und nachgeschalteten, vorzugsweise wassergefüllten Kalibriereinrichtungen,
um dem Grundkörper 1 mit hoher Maßhaltigkeit seine
bestimmungsgemäße Querschnittsform zu verleihen.
In einer nachgeschalteten Dekoranbringungseinrichtung mit bspw.
Digital-Farbdruckeinrichtung wird die Oberseite 3, 4 der
erfindungsgemäßen Kantenleiste zunächst
vorbehandelt, um die Haftfähigkeit und die Aufnahmefähigkeit
für das Dekor 5 zu verbessern.
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Dazu
wird die Oberseite 3, 4 des Grundkörpers 1 einer
Koronabehandlung bzw. Plasmabehandlung unterzogen und/oder mit einem
Haftvermittler beaufschlagt. Anschließend wird ein Dekor 5 über
die gesamte Oberseite 3, 4 des Grundkörpers 1 aufgebracht,
so dass das Dekor 5 die Oberseite 3, 4 des Grundkörpers 1 vollflächig überzieht
und verdeckt. Insbesondere reicht das Dekor 5 unmittelbar
bis an beide obere Ränder OR der Kantenleiste. Dabei wird der
Grundkörper 1 versiegelt. Um das Dekor 5 gegen Kratzer
oder sonstige mechanische Einwirkungen zu schützen, kann
nach dem Aufdruck des Dekors 5 ein Klarlack aufgetragen
und beispielsweise durch ultraviolette Strahlung ausgehärtet
werden. Die erfindungsgemäße Kantenleiste wird
nachfolgend mit der Unterseite 2 an die Kante 7 des
Möbelstücks 6 angebracht bspw. durch
Verkleben oder Verschweißen, und wird dabei so angeordnet,
dass ein Rand OR, UR des Grundkörpers 1 der Kantenleiste
bündig mit dem oberen Kantenrand des Möbelstücks 6,
d. h. mit der Oberseite 8 der Möbelstückes 6 abschließt.
Auf der Unterseite 9 des Möbelstückes 6 entsteht
dabei ggf. ein geringfügiger Überstand aufgrund
eines Übermaßes der Kantenleiste, der nachträglich
im Wege einer spanabhebenden Nachbearbeitung entfernt wird, so dass
die Kantenleiste ebenfalls bündig mit der Unterseite 9 der
Möbelplatte 6 abschließt.
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Dabei
wird das Dekor 5 an der unten liegenden, längsrandseitigen
Sichtkante der Kantenleiste insbesondere im Bereich des Übergangsabschnitts 3 abgetragen.
I. d. R. ist die Unterseite 9 des Möbelstücks 6 nicht
einsehbar, so dass der Material- bzw. Dekorabtrag an der Kantenleiste
in dem an die Unterseite 9 des Möbelstücks 6 angrenzenden Übergangsabschnitt 3 nicht
als nachteilig empfunden wird.
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Insbesondere
bleibt das Dekor 5 im Übergangsabschnitt 3 an
der oben liegenden, längsrandseitigen Sichtkante der Kantenleiste
unbeeinträchtigt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 3402923
A1 [0002]
- - EP 1080854 B1 [0002]
- - DE 19940329 A1 [0002]