DE9414455U1 - Kinderwagen - Google Patents

Description

Patentanwalt Dipl.-Ing. Mario Wagner
Technologiezentrum am Europaplatz
52068 Aachen
W2-2

Kinderwagen

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kinderwagen gemäß dem Oberbegriff des Schutzanspruchs 1.

Kinderwagen sind in einer Vielzahl von Bauarten bekannt und auf dem Markt.

Unter Kinderwagen versteht man dabei Wagen mit einem für liegende Kleinkinder geeigneten taschenförmigen Aufsatz, in den ein Deckbett, eine Decke oder ein Fußsack gelegt wird.

Weiter gibt es sogenannte Sportwagen, in denen ältere Kinder hauptsächlich sitzen sollen, für kurze Zeit jedoch auch liegen können.

Darüber hinaus gibt es sogenannte Kombinationskinderwagen. Bei einer Ausführungsform wird in den Sportwagenteil eine (kleinere) Tasche zur Unterbringung von Kleinkindern gestellt. Bei einer anderen Ausführungsform weist da.s Fahrgestell des Kinderwagens eine Aufnahme für einen Kindeirwagen- und einen Sportwagenaufsatz auf.

Mit den beschriebenen Kinderwagen ist ein Transport von zwei Kindern nicht möglich. Eltern mit mehrerer. Kindern müssen sich

daher zusätzlich zu dem bereits vorhandenen Wagen einen zweiten oder einen der im folgenden beschriebenen Wagen kaufen, was beides mit hohen Kosten verbunden ist.

Zum Transport zweier Kinder sind mehrere Arten von Kinderwagen bekannt und auf dem Markt.

Zum einen sind zum Transport zweier gleich, alter Kinder sogenannte Zwillingskinderwagen bekannt, die ca. doppelt so breit wie ein normaler Kinderwagen sind. In diesen liegen die Kinder unmittelbar nebeneinander oder in getrennten Taschen oder Fußsäcken.

Zum Transport größerer Kinder, die schon beide sitzen können, oder zum Transport unterschiedlich alter Kinder, von denen eines bereits sitzen kann, eignen sich diese Zwillingskinderwagen nicht. Darüber hinaus sind sie wegen der großen Breite auch schlecht zu handhaben. Das Befahren z.B. eines Kaufhauses mit einem solchen Wagen ist praktisch nicht möglich. 20

Weiter gibt es Doppelkinderwagen, bei denen die Kinder hintereinander angeordnet sitzen und/oder liegen können.

Nachteilig bei beiden Arten von Wagen ist es, daß diese extra angeschafft werden müssen, was mit hohen Kosten verbunden ist.

Soll nur ein Kind transportiert werden, muß entweder ein Platz leer bleiben oder man muß auf einen - meist ohnehin vom ersten Kind vorhandenen - Einzelkinderwagen zurückgreifen.

Aufgabe der Erfindung ist daher es, einen Kinderwagen anzugeben, mit dem ein Kind sitzend oder liegend oder mit dem zwei Kinder beide sitzend, beide liegend oder eines sitzend und eines liegend transportiert werden können.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Kinderwagen gemäß der eingangs genannten Gattung vorgeschlagen, der die Merkmale des Kennzeichens des Schutzanspruchs 1 aufweist.

Dadurch, daß eine in die erste Halterung einzusetzende zweite Halterung zur Aufnahme zweier Kinder- bzw. Sportwagenaufsätze vorgesehen ist, wird es erstmalig ermöglicht, die beiden von einem ersten Kind ohnehin vorhandenen Aufsätze zu kombinieren, wodurch die Anschaffung eines weiteren Wagens entfällt.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Vorteilhaft ist insbesondere die Ausbildung, bei der die zweite Halterung zur Aufnahme zweier Aufsätze hintereinander ausgebildet ist. Hierdurch ergibt sich ein zwar langer, jedoch immer noch gut rangierbarer Wagen.

Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann die zweite Halterung zwei Kinder- bzw. Sportwagenaufsätze in jeder Kombination aufnehmen, d.h. zwei Sport- oder zwei Kinder- oder einen Kinder- und einen Sportwagenaufsatz (Kinderwagen vorne oder hinten), und zwar jeweils sowohl in Fahrtrichtung als auch in Gegenfahrtrichtung.

Dadurch ist man frei in der Wahl, welches Kind vorne oder hinten sitzen und wohin die beiden Kinder schauen sollen. Da die Aufsätze getrennt vertrieben werden, ist es mit dieser Ausbildung sogar möglich, sich kostengünstig einen Zwillingskinderwagen (zwei Kinderwagenaufsätze) oder einen Doppelsportwagen (zwei Sportwagenaufsätze) zusammenzustellen.

Besonders vorteilhaft ist es weiter, daß zwei Wagen (z.B. von zwei im selben Haus wohnenden Familien) mit wenigen Handgriffen zu einem Doppelkinderwagen kombiniert werden können. Hierdurch kann eine Person mit zwei Kindern fahren, was mit zwei getrennten Wagen kaum möglich ist.

Eine bevorzugte Ausführungsform liegt vor, wenn die zweite Halterung als in die erste Halterung einsetzbare Schiene mit mindestens zwei Paaren Schlitzen zur Aufnahme der Aufsätze

ausgebildet ist. Diese Ausbildung ist in besonders einfacher und wirtschaftlicher Weise z.B. durch Stanzen herstellbar.

Besonders bevorzugt ist es, wenn die Schiene eine Vielzahl von Schlitzpaaren aufweist, da es so möglich ist, die beiden Aufsätze entsprechend z.B. der benötigten Beinfreiheit des Kindes einzusetzen. Insbesondere ist es dadurch auch möglich, den Kinderwagen richtig auszubalancieren.

Eine bevorzugte Ausführung der Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung erläutert, die folgendes zeigt:

Figuren 1 a und b zeigen erfindungsgemäße Halterungen für zwei

Aufsätze,-15

Figuren 2 a bis d zeigen herkömmliche Anordnungen eines Kinder- bzw. Sportwagenaufsatzes, die ohne Verwendung der in Figur 1 a oder b gezeigten Halterung realisierbar s ind ;
20

Figur 3 zeigt die Anordnung zweier Kinderwagenaufsätze unter Verwendung der in Figur 1 a oder b gezeigten Halterung ;

Figuren 4 a bis c zeigen Anordnungen zweier Sportwagenaufsätze unter Verwendung der in Figur 1 a oder b gezeigten Halte rung; und

Figuren 5 a und b zeigen Anordnungen eines Kinder- und eines Sportwagenaufsatzes unter Verwendung der in Figur 1 a oder b gezeigten Halterung.

In den Figuren 2 a bis d sind die herkömmlichen Verwendungsmöglichkeiten des erfindungsgemäßen Kinderwagens 10 dargestellt.

Der Kinderwagen 10 besteht aus einem vorteilhafterweise zusammenklappbaren Untergestell 12 mit Rädern 14. An der Oberseite

des Untergestells 12 ist an jeder Seite eine Schiene 16 angeordnet, welche zwei im Abstand zueinander angeordnete hakenförmige Schlitze 18 aufweist.

Sowohl der Kinderwagenaufsatz 2 0 als auch der Sportwagenaufsatz 22 weisen an ihrer rechten und linken Seite je zwei, auf einer Höhe befindliche, im Abstand zueinander und senkrecht zu den Schienen 16 angeordnete Stifte oder Bolzen 24 auf. Diese Bolzen 24 greifen in die Schlitze 18 ein, wodurch der Kinderwagenaufsatz 20 oder der Sportwagenaufsatz 22 in das Untergestell 12 einsetzbar ist. Zur Sicherung der Aufsätze an dem Untergestell 12 kann zusätzlich ein Fanghaken, ein Splint, eine Sicherungsschraube oder -mutter oder eine ähnliche Sicherung vorgesehen sein. Die Gestaltung und Anordnung der Schlitze 18 entspricht der rechten oder linken Bildhälfte aus Figur 1 a.

Mit einer derartigen ersten Halterung, bestehend aus Schiene 16 und Bolzen 24, ist es möglich, sowohl d.en Kinderwagenaufsatz 20 {Figuren 2 a und b) als auch den Sportwagenaufsatz 22 (Figuren 2 c und d) sowohl in Fahrtrichtung (Figuren 2 a und c) als auch in Gegenfahrtrichtung (Figuren 2 b und d) anzuordnen.

Soll mehr als ein Aufsatz verwendet werden, ist ein Paar spiegelsymmetrische zweite Halterungen 26, eine für jede Seite des Kinderwagens 10, gemäß Figur 1 a erforderlich.

Diese zweite Halterung 26 weist an ihren beiden Enden zwei Paare von Schlitzen 28 auf, deren Abstand dem Abstand der BoI-zen 24 an den Aufsätzen entspricht, damit diese dort einsetzbar sind. Zwischen den beiden Enden weist die zweite Halterung 2 6 ihrerseits zwei auf einer Höhe befindliche, im Abstand der Bolzen 24 zueinander und senkrecht zu der zweite Halterung 26 angeordnete Stifte oder Bolzen 3 0 auf.

Diese Bolzen 30 der zweite Halterung 26 greifen in die Schlitze 18 der ersten Halterung ein. Die zweiten Halterungen 2 6 können dann, soweit erforderlich, mit Fanghaken oder derglei-

chen an dem Untergestell 12 bzw. dessen ersten Halterungsschienen 16 gesichert werden. An der ursprünglich für einen Aufsatz vorgesehenen ersten Halterung sind mit wenigen Handgriffen so für zwei Aufsätze benutzbare zweite Halterungen befestigt.

Die genaue Anordnung der Schlitze 28 ergibt sich aus dem zu erwartenden Gesamtgewicht aus Aufsätzen und Kindern. Die Schlitze 28 müssen dabei so angeordnet sein, daß das Drehmoment des einen Aufsatzes mit Kind dem des anderen Aufsatzes mit Kind entgegenwirkt, so daß der Kinderwagen 10 nicht kippt. Da mehrere Kombinationen von Aufsätzen möglich sind und da auch die Gewichte der Kinder variieren, ist es besonders bevorzugt, in der zweiten Halterung 26 eine Vielzahl von Schiitzen 28 vorzusehen, wie in der Ausführungsform Figur 1 b dargestellt . Auf diese Weise können die Aufsätze entsprechend ihrer Anordnung in Fahrt- oder Gegenfahrtrichtung und entsprechend ihrer Beladung so eingesetzt werden, daß die Stabilität des Kinderwagen 10 gewährleistet ist.

Die Aufsätze werden in bekannter Weise in die zweiten Halterung 26 eingesetzt und gegebenenfalls gesichert. Dabei sind verschiedene Anordnungen möglich.

Es können zwei Kinderwagenaufsätze 20 verwendet werden. Dies kann wie in Figur 3 dargestellt in Gegenfahrtrichtung, aber auch (nicht dargestellt) in Fahrtrichtung, oder aufeinanderzu- oder voneinanderweggerichtet erfolgen. Durch diese Kombination ersetzt man den sogenannten Zwillingskinderwagen.

Genauso können auch zwei Sportwagenaufsätze 22 verwendet werden. Entweder werden beide in Fahrtrichtung (Figur 4 a) oder in Gegenfahrtrichtung (Figur 4 b) angeordnet oder aufeinanderzu- (Figur 4 c) oder (ohne Darstellung) vonexnanderweggerichtet.

Weiter ist die Kombination eines Kinderwagenaufsatzes 20 mit einem Sportwagenaufsatz 22 möglich, wie in den Figuren 5 a und

b dargestellt. Dabei wird die Ausrichtung beider Aufsätze in Gegenfahrtrichtung (Figur 5 b), wobei sich der Kinderwagenaufsatz 20 in Fahrtrichtung vor dem Sportwagenaufsatz 22 befindet, bevorzugt sein, da so beide Kinder im Blick der Eltern sind und der zwischen den beiden Aufsätzen benötigte Platz gering ist.

Es ist aber auch möglich, den Sportwagenaufsatz 22 (Figur 5 a) oder den Kinderwagenaufsatz 2 0 (ohne Darstellung) oder beide (ohne Darstellung) in Fahrtrichtung zu drehen. Weiter kann der Kinderwagenaufsatz 20 in Fahrtrichtung hinter dem Sportwagenauf satz 22, und zwar mit allen möglichen Kombinationen der Ausrichtung, angeordnet werden (ohne Darstellung).

Die anhand des vorstehenden Ausführungsbeispiels erläuterte Erfindung löst die gestellte Aufgabe in einfacher und wirtschaftlicher Weise.

Claims (5)

Patentanwalt Dipl.-Ing. Mario Wagner Technologiezentrum am Europaplatz 52068 Aachen W2-2 5 Schutzansprüche :

1.) Kinderwagen, mit einer ersten Halterung zur wahlweisen Aufnahme eines Kinder- und eines Sportwagenaufsatzes, dadurch gekennzeichnet, daß er eine in die erste Halterung (16, 18, 24) einzusetzende zweite Halterung (26) zur Aufnahme zweier Kinder-(20) bzw. Sportwagenaufsätze (22) aufweist.

2.) Kinderwagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Halterung (26) zur Aufnahme zweier Aufsätze (2 0, 22) hintereinander ausgebildet ist.

3.) Kinderwagen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Halterung (2 6) zur Aufnahme zweier Kinder-(20) bzw. Sportwagenaufsätze (22) in jeder Kombination, d.h. zwei Sport- (22) oder zwei Kinder- (20) oder ein Kinder- (20) und ein Sportwagenaufsatz (22) (Kinderwagen (20) vorne oder hinten), jeweils sowohl in Fahrtrichtung als auch in Gegenfahrtrichtung aufnehmen kann.

4.) Kinderwagen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Halterung (26) als in die erste Halterung {16, 18, 24) einsetzbare Schiene (26) mit mindestens zwei Paaren Schlitzen (28) zur Aufnahme der Aufsätze (20, 22) ausgebildet ist.

5.) Kinderwagen nach Anspruch 4,

dadurch gekennzeichnet, daß die Schiene (26) eine Vielzahl von Schlitzpaaren (28) aufweist.