DE9411008U1 - Mehrschichtiges Rohr - Google Patents

Mehrschichtiges Rohr

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DE9411008U1 DE19949411008 DE9411008U DE9411008U1 DE 9411008 U1 DE9411008 U1 DE 9411008U1 DE 19949411008 DE19949411008 DE 19949411008 DE 9411008 U DE9411008 U DE 9411008U DE 9411008 U1 DE9411008 U1 DE 9411008U1
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    • E03WATER SUPPLY; SEWERAGE
    • E03FSEWERS; CESSPOOLS
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    • EFIXED CONSTRUCTIONS
    • E03WATER SUPPLY; SEWERAGE
    • E03CDOMESTIC PLUMBING INSTALLATIONS FOR FRESH WATER OR WASTE WATER; SINKS
    • E03C1/00Domestic plumbing installations for fresh water or waste water; Sinks
    • E03C1/12Plumbing installations for waste water; Basins or fountains connected thereto; Sinks
    • E03C1/122Pipe-line systems for waste water in building
    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
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    • F16LPIPES; JOINTS OR FITTINGS FOR PIPES; SUPPORTS FOR PIPES, CABLES OR PROTECTIVE TUBING; MEANS FOR THERMAL INSULATION IN GENERAL
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Description

8635 JS
Mehrschichtiges Rohr
Die Erfindung betrifft ein durch Coextrusion hergestelltes mehrschichtiges Rohr, gegebenenfalls mit angeformter Muffe, dessen Mittelschichte aus mit Mineralstoff gefülltem Kunststoff, insbesondere aus Polypropylen besteht.
Bisher haben Hausabflußrohre aus Polyolefinen, wie Polypropylen (PP) oder Polyethylen (PE) den Nachteil, daß sie eine geringe Steifigkeit und eine unter Belastung ausgeprägte Langzeitdeformation aufweisen. Aus wirtschaftlichen Gründen wird die Wandstärke der Rohre den mechanischen Anforderungen entsprechend knapp bemessen. Dies hat zur Folge, daß Hausabflußrohre aus Polyolefinen die für die Anwendung erforderliche Nenn-Steifigkeit (SN) SN4 (4kN/m2), bei Dimensionen über DN/OD 50 (DN/OD = Dimension Nominale/Outside Diameter = Nennweite/-Außendurchmesser), (hier entspricht die Nennweite dem Außendurchmesser) nicht erreichen.
Rohre aus Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymerisaten (ABS) erreichen zwar diese Steifigkeitsklasse jedoch haben diese Rohre den Nachteil, daß der ständige Kontakt mit aggressiven Abwässern zur Spannungsrißkorrosion und somit zu Rohrschäden führt.
Ein weiterer Nachteil ist die Herstellung der angeformten Muffe an Polyolefin-(PP und PE)-Rohren. Bisher ist eine exakte Verformung nur mit hohem verfahrenstechnischem Aufwand (sowohl im Spreizkern als auch im Blasverfahren) möglich gewesen. Dabei waren hohe Toleranzen zur Einhaltung der Langzeit-Schrumpfwerte erforderlich. Dies hatte zur Folge, daß zu große Toleranzen an den Muffenmaßen und unterschiedliche Schrumpfwerte zu einer nicht exakten Paßfähigkeit mit den zu verbindendem Rohrenden oder Formstücken führten. Zudem sind die Aufwärm- und Abkühlzeiten bei Polyolefin-(PP- und PE-)Rohren relativ hoch, so daß die Produktionsgeschwindigkeit in Abhängigkeit der Wandstärke und somit die Wirtschaftlichkeit beeinträchtigt wurde.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs beschriebenen Nachteile von Polyolefin-(PP- oder PE-)Rohren zu
kompensieren.
Die Lösung dieser Aufgabe wird durch ein im Coextrusionsverfahren hergestelltes Mehrschichtrohr, bestehend aus einer tragenden Mittelschichte aus einem mineralstoffgefüllten Polyolefin, insbesondere Polypropylen und je einer dünnwandigen Außen- und Innenschichte erreicht.
Durch die Erfindung wird ein Rohr im Dimensionsbereich DN 30 bis DN 300 z.B. aus einem Polyolefin, insbesondere aus PP geschaffen, an das Muffen direkt angeformt werden können. Beim erfindungsgemäßen Rohr ist die radiale Rohrsteifigkeit, bei den in der Tabelle angeführten Mindestwandstärken nicht kleiner als 4 kN/m2 (geprüft nach ISO/DIS 9969). In der Mittelschichte kann ein Umlaufmaterial, z.B. ein Regenerat oder Recyclat verarbeitet werden. Unter den Begriffen "Regenerat" und "Recyclat" ist im vorliegenden folgendes zu verstehen: Ein Regenerat ist ein Umlaufmaterial, das durch Produktionsausschuß entsteht und - ohne weiteren Gebrauch - in den Produktionsfluß wieder eingeleitet wird. Ein Recyclat ist ein aus einem bereits im Gebrauch befundenen Produkt rückgewonnenes Material, das dann zu einem anderen oder auch zu dem gleichen Produkt verarbeitet wird.
Im vorliegenden ist der Begriff "radiale Rohrsteifigkeit" mit "Scheitelsteifigkeit" (SN) gleichzusetzen. SN ist jene Steifigkeit, die einer Last am Scheitel eines Rohres bei 5 % "Scheiteldeformation" ISO/DIS 99 69 entgegenwirkt. Die Scheitelsteifigkeit steht im Gegensatz zur achsialen Rohrsteifigkeit. Die Bezeichnungsunterschiede haben ihren Ursprung aus der Betrachtung der Last- und Auflagereinflüsse und der Art der Reaktion (Biegung, Beulung, Knickung usw.) des Rohres auf diese Lasten. Radial = Deformation im Rohrquerschnitt, z.B. Beulen, Achsial = Deformation in der Rohrlängsachse, z.B. Biegung.
Die Erhöhung der Rohrsteifigkeit bzw. des Elastizitätsmoduls wird bei der Erfindung vornehmlich durch die mineralstoffgefüllte Mittelschicht herbeigeführt.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Ein Beispiel für ein erfindungsgemäßes Rohr ist im Schnitt in der Zeichnung dargestellt.
Um das optimale Verhältnis zwischen ausreichender Schlagzähigkeit und hoher Steifigkeit zu gewährleisten, kann eine Mischung verwendet werden, die aus mit 25 bis 50 Gew.-Teilen Talkum oder aus mit 25 bis 50 Gew.-Teilen Kreide gefülltem Polyolefin, z.B. PP bzw. PP-Copolymer oder einem Gemisch daraus, besteht.
Durch die Mineralstoffüllung und eine gleichmäßige Füllstoffverteilung wird eine Steifigkeit im E-Modulbereich von 1.500 3.000 kN/mm2 im Mittelschichtmaterial erreicht.
Dieses Material ist das Trägermaterial in der Mittelschichte 3 des erfindungsgemäßen Rohres. Durch die hohe Mineralstoffüllung des Polyolefin-Werkstoffes der Mittelschichte, beispielsweise des Polypropylens (PP), liegt auch eine geringere Enthalpie bzw. eine höhere Wärmeleitung vor, die für die raschere und gleichmäßigere Erwärmung und Abkühlung bei der anschließenden Muffenverformung vorteilhaft ist. Die gleichmäßige Verteilung der Wandstärken aller Rohrschichten und der Mineralstoffe im Werkstoff z.B. der Mittelschichte gewährleisten auch ein kontrollierbares Schrumpfmaß am Rohr und an der Muffe.
Die Außen- und Innenschichten des Rohres unterstützen die erforderliche Innendruckfestigkeit und die Schlagzähigkeitseigenschaft bei tieferen Temperaturen. Die Innen- und Außenschichte können bei der Erfindung aus einem Polyolefin z.B. PP-Copolymer bestehen. Die Schichten werden ohne Haftvermittler coextrudiert. Die Wandstärken sind den mechanisch-chemischen Anforderungen angepaßt und sind mit der Gesamtwandstärke in Tabelle dimensionsbezogen dargestellt.
• ·
• ·
Tabelle 1 : Rohrdimensionen u. Wandstärken ftlr 3-Schichtrohre mit einer
Sclieitelsteifigkeit > 4 kN/m2 (Radialsteifigkeit)
DN da
(mm)
Sa5min
(mm)
Sm,min
(mm)
Si,min
(mm)
Sges,min
(IM')
Sges, real
(mm)
30 32 0,2 0,7 0,2 1,1 1,8
40 40 0,3 0,9 0,3 1,5 1.8
50 50 0,4 1,0 0,4 1,8 1,8
70 L -75 0,4 1,4 0,4 2.2 2,6
100 110 0,4 2,4 0,4 3,2 3,4
125 125 0,4 2,8 0,4 3,6 3,9
150 160 0,4 3,8 0,4 4,6 4,9
200 200 0,4 5,0 0,4 5,8 6,0
250 250 0,4 6,4 0,4 7,2 7,5
300 3&Idigr;5 0,4 8,3 0,4 9,1 9,7
da Außendurchmesser
Sa Wandstärke Außenschichte
Sm Wandstärke Mittelschichte
Si Wandstärke Innenschichte
SgesWandstärke gesamt
Sges,realempfohlene Wandstärke, beispielhaft
Die Innenschichte 2 und/oder die Außenschichte 1 kann auch aus anderen Kunststoffen als dem Kunststoff der Mittelschichte 3, der beispielsweise PP ist, bestehen, wenn diese mittels Haftvermittler - also jeweils zwei weiteren Schichten - mit der Mittelschichte 3 verbunden werden. Diese Kunststoffe für die Außen- und/oder der Innenschichte 1, 2 können beispielhaft sein:
Polyethylen (PE)
Acrylnitril-Styrol-Butadien-Copolymer (ABS)
Copolymere aus Styrol und Acrylnitril (SAN)
Polyamid (PA)
Beispielsweise kann die Erfindung zusammenfassend wie folgt dargestellt werden:
Ein Rohr mit vorzugsweise angeformter Muffe, das als Hausabflußrohr verwendbar ist, und dessen radiale Rohrsteifigkeit bei den in Tabelle 1 angeführten Wandstärken größer als 4 kN/m2 ist, besteht aus drei Schichten 1, 2, 3. Die Mittelschichte 3 besteht aus einem Polyolefin, insbesondere Polypropylen, das mit 25 bis 50 Gew.-% Kreide oder Talkum gefüllt ist. Die Außenschichte 1 und die Mittelschichte 2 bestehen bevorzugt aus dem gleichen Kunststoff wie die Mittelschichte 3, jedoch ohne Mineralstoffüllung.
10

Claims (16)

Schutzansprüche:
1. Mehrschichtiges Rohr aus Kunststoff, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittelschichte (3) aus mit Mineralstoff gefülltem Polyolefin besteht.
2. Rohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Füllstoffanteil in der Mittelschichte (3) zwischen 25 und 50 Gew.-% beträgt.
3. Rohr nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittelschichte (3) mit Talkum als Mineralstoff gefüllt ist.
4. Rohr nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittelschichte (3) mit Kreide als Mineralstoff gefüllt ist.
5. Rohr nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittelschichte (3) aus Polypropylen oder aus Polyethylen besteht.
6. Rohr nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenschichte (2) aus dem gleichen Kunststoff wie die Mittelschichte (3) besteht.
7. Rohr nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenschichte (1) aus dem gleichen Kunststoff wie die Mittelschichte (3) besteht.
8. Rohr nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittelschichte (3) aus mit Mineralstoff erfülltem Polypropylen besteht und bis zu 100 Gew.-% Umlaufmaterial· aus Rohren nach Anspruch 7 enthäl·^
9. Rohr nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der die Mittelschichte (3) biidende Kunststoff bis zu 50 Gew.-% Kunststoffrecyciat
10. Rohr nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenschichte (1) eine Dicke von 0,2 bis 0,7 mm besitzt.
11. Rohr nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenschichte (2) eine Dicke von 0,2 bis 0,7 mm beträgt.
12. Rohr nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandstärke der Mittelschichte (3) wenigstens 50% der Gesamtwandstärke des Rohres beträgt.
13. Rohr nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß an das Rohr eine Muffe einstückig angeformt ist.
14. Rohr nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr im Coextrusionsverfahren hergestellt ist.
15. Rohr nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenschichte (1) und die Innenschichte (2) aus Polypropylencopolymer bestehen.
16. Rohr nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die radiale Rohrsteifigkeit größer als 4 kN/m2 ist.
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