DE9407005U1 - Masse zur Herstellung duroplastischer Formkörper - Google Patents
Masse zur Herstellung duroplastischer FormkörperInfo
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Description
Masse zur Herstellung duroplastischer Formkörper
Beschreibung
Gegenstand der Neuerung ist eine Masse zur Herstellung duroplastischer Formkörper, insbesondere von
Schleifmittelträgern.
Es ist bekannt, Formkörper aus Füllstoffen und flüssigen oder pulverförmigen duroplastischen Harzen zu
pressen und auszuhärten. Die Füllstoffe können anorganischer oder organischer Natur sein und eine
pulverförmige oder faserförmige Struktur haben. Es ist ebenfalls bekannt, flächige Gebilde wie Gewebe, Vliese,
Papiere oder Holzfurniere mit Harzen zu imprägnieren, die getrockneten Prepregs zu schichten, zu Formkörpern
zu pressen und auszuhärten. So werden beispielsweise auch tellerförmige Schleifmittelträger hergestellt,
deren Ränder schuppenartig mit Schleifpapieren beklebt werden. Ein solcher Aufbau weist hohe Festigkeitswerte
auf und ist daher in der Lage, die bei den hohen Drehzahlen auftretenden Fliehkräfte zerstörungsfrei
aufzunehmen. Nachteilig ist jedoch, daß beim Ausstanzen
der kreisrunden Schleifmittelträger ein Abfall von mehr als 20 % entsteht, der entsorgt werden muß.
Aus der DE-A 42 11 446 ist bekannt, Reststoffe von mit Duroplasten imprägnierten Fasergebilden nach einer
Vorzerkleinerung in Schneidmühlen mit anorganischen Füllstoffen bei erhöhter Temperatur homogen zu
vermischen und die nach Erkalten harte Masse zu einem rieselfähigen Granulat aufzumahlen. Das Regenerat kann
den Formmassen zugesetzt werden und verringert den Harzanteil. Nach den Beispielen können nach diesem
Verfahren bis zu 25 Gew.-% Regenerat in die Formmasse eingesetzt werden. Das entspricht einer Recyclingrate
von etwa 14,5 %. Die Harzeinsparung ist eher geringer.
Aufgabe der Neuerung ist die Entwicklung einer Masse zur Herstellung von Formkörpern mit guten
Festigkeitseigenschaften, die einen erhöhten Recyclatanteil enthält.
Die Aufgabe wird durch eine Formmasse gelöst, die mehr als 50 Gew.-% gerissenes Recyclat aus nicht
ausgehärteten mit Duroplasten imprägnierten Papieren enthält, das ein Stampfvolumen von 300 bis 800 ml/100 g
aufweist.
Das Stampfvolumen wird nach 500 Schlägen mit einem aufliegendem 177 g-Stempel bestimmt. Die Formmasse
enthält vorzugsweise 80 bis 100 Gew.-% Recyclat mit folgender Korngrößenverteilung:
> 2 mm: 20 bis 85 Gew.-%
1 bis 2 mm: 10 bis 30 Gew.-%
0,5 bis 1 mm: 1 bis 15 Gew.-%
< 0,5 mm: 0 bis 40 Gew.-%
Es enthält 20 bis 60 Gew.-% nicht ausgehärtete Harze
wie Phenolharze, Epoxidharze, Melaminharze, Harnstoffharze oder deren Mischungen.
Die Formmasse kann weitere nicht reaktive Füllstoffe enthalten, insbesondere aufgemahlene Preßgratreste. Je
nach Menge dieser Füllstoffe und Harzgehalt des Recyclats kann es erforderlich sein, der Masse bis zu
20 Gew.-%, bezogen auf diese Füllstoffe, eines duroplastischen Harzes zu zusetzen.
Das Recyclat läßt sich in Schlagmühlen und anderen schredderähnlichen Zerkleinerungsmaschinen herstellen.
Es hat ein wolliges Ausstehen. Es kann wie beleimte Holzspäne zu Formkörpern hoher Festigkeit verpreßt und
ausgehärtet werden. Phenolharzgebundene Massen werden mit einem Druck von 100 bis 130 bar verpreßt und bei
150 bis 190 0C über eine Zeit von 30 s/mm Wandstärke ausgehärtet.
Wegen der gegenüber dem Recyclat entsprechend der DE-A 42 11 446 mehr faserartigen Struktur werden hohe
Festigkeitswerte erreicht. Ein weiterer Vorteil der Neuerung liegt darin, daß für den Recyclatanteil an der
Formmasse kein zusätzliches Bindemittel benötigt wird. Einer Formmasse, die nur aus Recyclat besteht, wird
kein Bindemittel zugesetzt.
Die Neuerung wird anhand der nachfolgenden Beispiele näher erläutert.
Stanzabfälle von phenolharzimprägnierten Papieren mit einem Gehalt an nicht ausgehärtetem Phenolharz von
25 Gew.-% werden in einer Hammermühle auf eine Partikelgröße von weniger als 10 mm zerkleinert. Das
Recyclat hat folgende Korngrößenverteilung:
> 2 mm: 71 Gew.-%
1-2 mm: 12 Gew.-%
0,5 - 1 mm: 5 Gew.-%
< 0,5 mm: 12 Gew.-%
Das Stampfvolumen beträgt 683 ml/100 g. 95 Gew.-Teile
dieses Recyclats werden mit 5 Gew.-Teilen phenolharzgebundenem, ausgehärtetem Preßgrad vermischt,
der auf weniger als 0,5 mm Korngröße gemahlen war.
Die so hergestellte Formmasse wird vorverdichtet und bei einem Druck von 110 bar bei 180 0C 2,5 min zu einer
5 mm dicken Platte ausgehärtet.
Die Platte hat folgende Festigkeitseigenschaften:
Biegefestigkeit : 113,1 N/mm2
Schlagzähigkeit : 7,0 kJ/m2
Kerbschlagzähigkeit: 6,0 kJ/m2
Schlagzähigkeit : 7,0 kJ/m2
Kerbschlagzähigkeit: 6,0 kJ/m2
Damit liegen diese Eigenschaften zumindest an der oberen Grenze der für Formmassen üblichen
Anforderungen. Das gilt auch für die mit 180 0C
gemessene Formbeständigkeitstemperatur (DIN 53461).
50 Gew.-Teile Stanzabfälle wie im Beispiel 1 werden wie in der DE-A 42 11 446 beschrieben mit 20 Gew.-Teilen
Kreide bei 80 0C homogenisiert und nach dem Erkalten zu
einem Granulat kleiner 200 jum vermählen. 70 Gew.-Teile
dieses Regenerate werden mit 30 Gew.-Teilen Phenolnovolak und 4,5 Gew.-Teilen Hexamethylentetramin
gemischt und wie im Beispiel 1 zu Platten verpreßt. Die bis 102 0C formbeständige Platte hat folgende
Festigkeitseigenschaften:
Biegefestigkeit : 63 N/mm2
Schlagzähigkeit : 5,6 kJ/m2
Kerbschlagzähigkeit: 5,0 kJ/m2.
Schlagzähigkeit : 5,6 kJ/m2
Kerbschlagzähigkeit: 5,0 kJ/m2.
Eine Formmasse aus reinem Recyclat wie im Beispiel 1 wird unter gleichen Bedingungen wie in den
vorangegangenen Beispielen zu tellerförmigen Schleifmittelträgern verpreßt und ausgehärtet.
Die Träger werden einer Schnellaufprüfung nach der DSA-Norm 2804 unterzogen. Dabei ergab sich eine
Bruchdrehzahl von 25 000 min"1 entsprechend einer Umfangsgeschwindigkeit von 150 m/s.
Phenolharzformmassen mit Holzmehl als Füller erfüllen
die Anforderung der Norm nicht. Wird das Holzmehl durch Granulat, wie im Beispiel 2 beschrieben, ersetzt,
-S-
werden Bruchdrehzahlen von maximal 12 000 min~x
erreicht, entsprechend einer Umfangsgeschwindigkeit von 72 m/s. Die Anforderung der Norm nach einer
betriebssicheren Umfangsgeschwindigkeit von 80 m/s wird damit nicht erfüllt.
Die guten Festigkeitseigenschaften der neuerungsgemäßen Formmasse sind durch die Partikelform des Recyclats
bedingt. Da gegenüber dem Granulat nach dem Stand der Technik die Fließfähigkeit geringer ist, ist die
Verarbeitbarkeit der Formmasse auf Formpressen beschränkt.
Claims (5)
1. Formmasse zur Herstellung duroplastgebundener Formkörper, die zerkleinerte Reststoffe von mit
Duroplasten imprägnierten Faserstoffen enthält, dadurch gekennzeichnet, daß sie mehr als 50 Gew.-%
gerissenes Recyclat aus nicht ausgehärteten mit Duroplasten imprägnierten Papieren enthält, das
ein Stampfvolumen von 300 bis 800 ml/100 g aufweist.
2. Formmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Formmasse aus 80 bis 100 Gew.-% Recyclat
besteht.
3. Formmasse nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Recyclat folgende
Korngrößenverteilung aufweist:
> 2 mm: 20 bis 85 Gew.-%
1 bis 2 mm: 10 bis 30 Gew.-%
0,5 bis 1 mm: 1 bis 15 Gew.-%
< 0,5 mm: 0 bis 40 Gew.-%
4. Formmasse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie weitere nicht
reaktive Füllstoffe und bis zu 20 Gew.-% eines zusätzlichen duroplastischen Bindemittels bezogen
auf diese Füllstoffe enthält.
5. Formmasse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der weitere Füllstoff aus gemahlenen Preßgratresten besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE9407005U DE9407005U1 (de) | 1994-04-27 | 1994-04-27 | Masse zur Herstellung duroplastischer Formkörper |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE9407005U DE9407005U1 (de) | 1994-04-27 | 1994-04-27 | Masse zur Herstellung duroplastischer Formkörper |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE9407005U1 true DE9407005U1 (de) | 1994-07-07 |
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ID=6907920
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE9407005U Expired - Lifetime DE9407005U1 (de) | 1994-04-27 | 1994-04-27 | Masse zur Herstellung duroplastischer Formkörper |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE9407005U1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19612558A1 (de) * | 1996-03-29 | 1997-10-02 | Ferrozell Gmbh | Formkörper aus Reststoffen sowie deren Verwendung |
DE19727920A1 (de) * | 1997-07-01 | 1999-01-07 | Textar Gmbh | Verfahren zur Wiederverwendung von bei der Herstellung von Reibbelägen entstehenden Stäuben |
-
1994
- 1994-04-27 DE DE9407005U patent/DE9407005U1/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19612558A1 (de) * | 1996-03-29 | 1997-10-02 | Ferrozell Gmbh | Formkörper aus Reststoffen sowie deren Verwendung |
DE19727920A1 (de) * | 1997-07-01 | 1999-01-07 | Textar Gmbh | Verfahren zur Wiederverwendung von bei der Herstellung von Reibbelägen entstehenden Stäuben |
DE19727920C2 (de) * | 1997-07-01 | 1999-05-06 | Textar Gmbh | Verfahren zur Wiederverwendung von bei der Herstellung von Reibbelägen entstehenden Stäuben |
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