DE9405554U1 - Bodenbelag, insbesondere für Tennisplätze - Google Patents
Bodenbelag, insbesondere für TennisplätzeInfo
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Description
7067/+II/bu
Ralph Schöpp
Elsternstraße 61, D-58285 Gevelsberg
Bodenbelag insbesondere für Tennisplätze
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Bodenbelag für Sportplätze, insbesondere für Tennisplätze, bestehend aus
einem teppichbodenartxgen Basisbelag und einer auf diesen aufgebrachten, aus einzelnen, losen Partikeln bestehenden
Rutsch-Bestreuung.
Mit derartigen Bodenbelägen sollen insbesondere in Tennishallen Lauf- und Rutschbedingungen erreicht werden, die
denjenigen von üblichen Aschenplätzen weitgehend entsprechen. Hierzu wird auf einen nach Art eines Teppichbodens
verlegten Basisbelag, wie er beispielsweise in einer speziellen Ausführungsform in dem DE-GM 91 09 798 beschrieben
ist, eine Bestreuung aus einzelnen Partikeln aufgebracht, durch deren grundsätzlich lose, bewegliche Anordnung ein
Rutschen ähnlich wie auf einem Aschenplatz möglich sein soll.
Bei bekannten Bodenbelägen der gattungsgemäßen Art wird als Rutsch-Bestreuung ein Gummigranulat eingesetzt, welches aus
einem Materialblock - üblicherweise aus EPDM - durch Mahlen hergestellt wird. Die einzelnen Partikel bzw. Granulatkörner
weisen dadurch völlig unregelmäßige Formen und Größen mit zerklüfteten, unebenen und "zackigen" Oberflächen auf.
Besonders nachteilig ist hierbei, daß auch sehr feine Partikel (Mahlstaub) entstehen, was bei der Benutzung des jeweiligen
Sport- bzw. Tennisplatzes zu einer äußerst unangenehmen Staubbildung führt. Das Granulat kann zwar nach dem
Mahlen auf eine bestimmte Körnung (Korngröße) ausgesiebt werden, jedoch entsteht nachfolgend durch die ständigen
Lauf- und Rutschbelastungen stets neuer Staub, weil die relativ weichen, zerklüfteten Partikel durch Reibung zermahlen
(zerrieben) werden. Außerdem gewährleistet diese bekannte Rutsch-Bestreuung noch keine optimalen Lauf- und
Rutscheigenschaften, denn die Partikel drücken sich mit der Zeit in den jeweiligen Basisbelag hinein, so daß der Bodenbelag
mit der Zeit seine Charakteristik wesentlich verändert.
Als Basisbelag werden in Verbindung mit dem beschriebenen Gummigranulat in der Regel Polvlies-Beläge, Nadelfilze oder
neuerdings auch Tufting-Beläge verwendet.
Darüber hinaus ist es bekannt, als Rutschbeschichtung einen Quarzsand zu verwenden, wobei aber vor allem nachteilig
ist, daß eine sehr große Menge von Sand, und zwar mehrere kg/m2, erforderlich ist. Außerdem wird hierbei mit der Zeit
der Basisbelag durch Reibung zerstört. Daher kann Quarzsand allenfalls in Verbindung mit einem speziellen Kunstrasen
eingesetzt werden, was insgesamt aber zu sehr hohen Kosten führt.
Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde,
einen Bodenbelag der gattungsgemäßen Art so zu verbessern, daß er bei geringen Anschaffungs- und Wartungskosten über
einen langen Zeitraum hinweg gleichbleibend optimale Gebrauchseigenschaften gewährleistet.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Partikel
der Rutsch-Bestreuung mit einer weitgehend definierten Form und Größe aus Kunststoff extrudiert sind. Hierdurch
wird vorteilhafterweise schon bei der Herstellung eine Staubbildung gänzlich ausgeschlossen, da die Partikel zunächst
als dünner Profilstrang mit definiertem Profilquerschnitt extrudiert und dann lediglich auf Länge zerteilt
werden. Dies geschieht vorzugsweise durch ein rotierendes Schneidmesser, so daß auch hierdurch keinerlei ungewollte
Kleinstpartikelbildung auftritt. Durch die weitgehend definierte Raumform weisen die Partikel relativ glatte Oberflächen
auf, wodurch auch während des Praxiseinsatzes einer reibungsbedingten Staubbildung entgegengewirkt wird. Hierzu
ist es zudem vorteilhaft, wenn die Partikel aus einem Kunststoff der Gruppe der Polyolefine bestehen, und zwar
insbesondere aus Polyethylen (PE) oder Polypropylen (PP).
Dieses bevorzugt verwendete Material hat - im Gegensatz zu dem bekannten Gummigranulat - aufgrund langer Molekülketten
eine sehr gute Abriebfestigkeit. Die erfindungsgemäßen Partikel der Rutschbestreuung gewährleisten zudem auch durch
ihre definierte bzw. gut definierbare Raumform optimale Lauf- und Rutscheigenschaften, die durch bestimmte Auswahl
der Parameter (Form, Größe und/oder Material der Partikel) auch noch in einem weiten Bereich an bestimmte Erfordernisse
angepaßt werden können. So ist insbesondere hervorzuheben, daß durch die Erfindung die Möglichkeit für ein
kontrolliertes Gleiten weitgehend ohne Gefahr von unabsichtlichem Ausrutschen gegeben ist. Schließlich ist bei
dem verwendeten Kunststoffmaterial auch auf besonders einfache
Weise eine genaue Farbgestaltung bzw. Farbanpassung möglich.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale und Vorteile der Erfindung sind in den Unteransprüchen und der folgenden
Figurenbeschreibung enthalten.
Anhand der Zeichnung soll nun die Erfindung beispielhaft näher erläutert werden. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine Perspektivansicht eines Ausschnittes aus einem erfindungsgemäßen Bodenbelag,
Fig. 2 eine vergrößerte Seitenansicht in Pfeilrichtung II gemäß Fig. 1,
Fig. 3 eine vergrößerte Perspektivansicht eines einzelnen Partikels der erfindungsgemäßen Rutschbeschichtung
(Bereich III in Fig. 2) in einer bevorzugten Formgebung und
Fig. 4a bis 4c
jeweils einen Querschnitt in der Schnittebene IV-IV gemäß Fig. 3, jedoch in unterschiedlichen Ausführungsvarianten
bezüglich des Partikel-Querschnittes.
Wie sich aus Fig. 1 und 2 jeweils ergibt, besteht ein erfindungsgemäßer
Bodenbelag 1 aus einem teppichbodenartigen Basisbelag 2 und einer auf diesen aufgebrachten, aus einzelnen,
losen Partikeln 4 bestehenden Rutsch-Bestreuung 6.
Dadurch, daß die Partikel 4 lose, relativbeweglich auf dem Basisbelag 2 liegen, wird eine an Aschen-Tennisplätze angenäherte
Charakteristik des Bodenbelages 1 erreicht.
Erfindungsgemäß sind nun die Partikel 4 der Rutsch-Bestreuung
6 mit einer weitgehend definierten Form und Größe aus Kunststoff extrudiert. Durch die Herstellung im Extrusionsverfahren
bzw. Strangpreßverfahren weisen somit die Partikel 4 jeweils eine genau definierte bzw. definierbare Querschnittsform
(Profilquerschnitt) auf. Der extrudierte Profilstrang
braucht dann lediglich zerteilt (zerschnitten oder zerhackt) zu werden, wodurch dann die Partikel 4 mit
einer auch weitgehend definierten Länge L (vgl. Fig. 3) entstehen. Die Länge L kann allerdings innerhalb einer
bestimmten Toleranz variieren, und zwar insbesondere deshalb, weil vorzugsweise das Zerteilen des Profilstranges
durch ein rotierendes Schneid- bzw. Hackmesser erfolgt. Hierzu kann der extrudierte Profilstrang zunächst beispielsweise
in einem Wasserbad gekühlt und dann zerteilt werden, oder die Partikel 4 werden unmittelbar in noch
plastifiziertem Zustand des Profilstranges abgeteilt und
fallen dann zwecks Kühlung in ein Wasserbad.
Es ist wesentlich, daß die Partikel 4 im Querschnitt genau definierbar sind. Besonders geeignet ist ein kreisförmiger
Querschnitt (s. Fig. 3), so daß dann die Partikel 4 zylindrisch bzw. "tonnenförmig" ausgebildet sind. Wie sich aus
den Fig. 4a, 4b und 4c ergibt, sind jedoch auch beliebige andere Querschnittsformen möglich, beispielsweise rechteckig
oder quadratisch, dreieckig oder sechseckig oder aber allgemein polygonal. Ebenfalls geeignet, aber nicht dargestellt,
ist ein ovaler bzw. elliptischer Querschnitt.
·· f
Durch bestimmte Wahl des Profilquerschnittes und der Länge
L kann die Lauf- und Rutschcharakteristik des Bodenbelages 1 sehr genau "eingestellt" werden, denn diese ist im
wesentlichen abhängig vom Rollverhalten der Partikel, und dieses Rollverhalten wird hauptsächlich - abgesehen von der
Art des Basisbelages 2 - von der Raumform der "Partikel 4 bestimmt. Für die Einstellung der Boden-Charakteristik kann
es zweckmäßg sein, alle Partikel 4 gleich auszubilden, oder aber die Bestreuung 6 besteht aus einer Mischung unterschiedlich
ausgebildeter Partikel 4.
Für optimale Eigenschaften des Bodenbelages 1 weisen die Partikel 4 - in ihrer größten Erstreckung gesehen - eine
Größe - hier eine Länge L - im Bereich von 0,2 mm bis 2,5 mm auf. Für übliche Anwendungen liegt diese Partikelgröße
bevorzugt im Bereich on 0,2 mm bis 1,5 mm, insbesondere 0,5 bis 0,7 mm.
Vorzugsweise bestehen die Partikel 4 aus einem Kunststoff der Gruppe der Polyolefine, und zwar insbesondere aus Polyethylen
(PE) oder Polypropylen (PP). Vor allem die Verwendung von Polyethylen ist insofern besonders vorteilhaft,
als es sich hierbei um einen (gesundheitlich) völlig unbedenklichen Stoff handelt, der ja auch für den Lebensmittelbereich
uneingeschränkt zugelassen ist.
Als Material für die Partikel 4 ist allerdings auch beispielsweise
Polyurethan (PU) geeignet oder ein anderes Material beispielsweise auch der Gruppe der Polyene.
Für die bevorzugte Anwendung bei Tennisplätzen ist es besonders vorteilhaft, wenn das Material der Partikel 4 einen
Antistatik-Zusatz enthält. Derartige Antistatika verhindern
elektrostatische Aufladungen und somit vorteilhafterweise dadurch bewirkte Haftungserscheinungen· Es wird hierdurch
verhindert, daß die Partikel 4 beispielsweise an einem Tennisball haften, so daß auch vermieden wird, daß die Partikel
4 beim Spiel unkontrolliert durch die Luft fliegen.
Für den Basisbelag 2 eignet sich grundsätzlich jeder für diesen Zweck bekannte Teppichboden. Jedoch ist es in Verbindung
mit den erfindungsgemäßen Partikeln 4 der Bestreuung
6 besonders vorteilhaft, eine Tufting-Ware, insbesondere einen LCL-Velour (LCL = "Level Cut Loop"), zu verwenden.
Ebenfalls sehr gut geeignet ist ein insbesondere tipsheared Scroll-Belag. Hierbei handelt es sich um eine Ware
mit aufgeschnittenen Schlingen.
Alternativ zu der bevorzugten Ausgestaltung kann der Basisbelag 2 auch von einem Kunstrasen-Material gebildet sein,
d.h. von einem getufteten oder gewirkten Bändchen-Rasenmaterial. Darüber hinaus sind auch Polvlies- bzw. Nadelfilzbeläge
geeignet, die dann bevorzugt velourig ausgenadelt sind. Es können auch strukturierte Nadelfilz-Beläge insbesondere
mit Noppen-, Fischgrat- und/oder Kreisstrukturen eingesetzt werden. Schließlich ist auch ein Polvlies gemäß
dem eingangs bereits erwähnten DE-GM 91 09 798.3 grundsätzlich geeignet, weshalb auf diese Vorveröffentlichung an
dieser Stelle in vollem Umfange Bezug genommen wird.
Die Bestreuung 6 ist auf dem Basisbelag 2 mit einer Flächenverteilungsdichte
angeordnet, die stark von der Art und Struktur des Basisbelages 2 abhängt. Bei dem bevorzugten
LCL-Velour liegt die Flächendichte der Partikel 4 im Bereich von etwa 200 g/m2. Bei Nadelfilzen - je nach Struktur
- kann die Flächendichte auch bis zu 1.200 g/m2 erreichen.
Der erfindungsgemäße Bodenbelag 1 eignet sich vor allem für den Innenbereich in Sport- bzw. Tennishallen, kann jedoch
durchaus auch im Außenbereich auf Sport- und Tennisplätzen eingesetzt werden.
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern umfaßt auch
alle im Sinne der Erfindung gleichwirkenden Ausführungen. Ferner ist die Erfindung bislang auch noch nicht auf die im
Anspruch 1 definierte Merkmalskombination beschränkt, sondern kann auch durch jede beliebige andere Kombination von
bestimmten Merkmalen aller insgesamt offenbarten Einzelmerkmalen definiert sein. Dies bedeutet, daß grundsätzlich
praktisch jedes Einzelmerkmal des Anspruchs 1 weggelassen bzw. durch mindestens ein an anderer Stelle der Anmeldung
offenbartes Einzelmerkmal ersetzt werden kann. Insofern ist der Anspruch 1 lediglich als ein erster Formulierungsversuch für eine Erfindung zu verstehen.
Claims (12)
1. Bodenbelag (1) für Sportplätze, insbesondere für Tennisplätze, bestehend aus einem teppichbodenartigen
Basisbelag (2) und einer auf diesen aufgebrachten, aus einzelnen, losen Partikeln (4) bestehenden Rutsch-Bestreuung
(6),
dadurch gekennzeichnet, daß die Partikel (4) der Rutsch-Bestreuung (6) mit einer
weitgehend definierten Form und Größe aus Kunststoff extrudiert sind.
2. Bodenbelag nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Partikel (4) jeweils eine definierte Querschnittsform
und eine weitgehend definierte Länge (L) aufweisen.
3. Bodenbelag nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Partikel (4) in Querschnitt kreisförmig, oval oder polygonal ausgebildet sind.
dadurch gekennzeichnet, daß die Partikel (4) in Querschnitt kreisförmig, oval oder polygonal ausgebildet sind.
·· ♦
— 2 —
4. Bodenbelag nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Partikel (4) in ihrer größten Erstreckung gesehen eine
Größe (L) im Bereich von 0,2 mm bis 2,5 mm, insbesondere 0,2 mm bis 1,5 mm und vorzugsweise 0,5 bis 0,7
mm, aufweisen.
5. Bodenbelag nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Partikel (4) aus einem Kunststoff der Gruppe der Polyolefine
bestehen, insbesondere aus Polyethylen (PE) oder Polypropylen (PP).
6. Bodenbelag nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das Material der Partikel (4) einen Antistatik-Zusatz
enthält.
7. Bodenbelag nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Partikel (4) der Bestreuung (6) hinsichtlich Form,
Größe und/oder Material im wesentlichen gleich ausgebildet sind.
8. Bodenbelag nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Bestreuung (6) aus einer Mischung von hinsichtlich Form, Größe und/oder Material unterschiedlichen
Partikeln (4) besteht.
9. Bodenbelag nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der Basisbelag (2) eine Tufting-Ware, insbesondere ein
LCL-Velour oder ein tip-sheared Scroll-Belag, ist.
10. Bodenbelag nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der Basisbelag (2) ein Kunstrasen-Material, daß heißt ein
getuftetes oder gewirktes Bändchen-Rasenmaterial, ist.
11. Bodenbelag nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der Basisbelag (2) ein insbesondere velourig ausgenadelter
Polvlies- bzw. Nadelfilz-Belag ist.
12. Bodenbelag nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der Basisbelag (2) ein strukturierter Nadelfilz-Belag insbesondere
mit Noppenstrukturen, Fischgrätstrukturen und/oder Kreisstrukturen ist.
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