DE938252C - Verfahren zur Herstellung von Anthrachinhydronen und Anthrahydrochinonen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Anthrachinhydronen und AnthrahydrochinonenInfo
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- C01B15/00—Peroxides; Peroxyhydrates; Peroxyacids or salts thereof; Superoxides; Ozonides
- C01B15/01—Hydrogen peroxide
- C01B15/022—Preparation from organic compounds
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur
Hydrierung von Anthrachinonen zwecks Erzeugung von Anthrachinhydronen oder Anthrahydrochinonen
(Anthradiolen), die zur Herstellung von Wasserstoffsuperoxyd angewandt werden können.
Es ist bereits bekannt, daß Wasserstoffsuperoxyd unter Ausnutzung der Autoxydation gewisser
organischer Verbindungen hergestellt werden kann. Diese1 autoxydablen organischen Verbindungen,
ίο z. B. die Anthrachinhydrone, werden in Lösung abwechselnd
einer Oxydation mit Sauerstoff oder einem anderen sauerstoffhaltigen Gas, wie Luft,
und dann einer Reduktion unterworfen, wobei die autoxydierte Verbindung zum Ausgangsmaterial
reduziert wird, nachdem das durch die Oxydation gebildete Wasserstoffsuperoxyd entfernt worden
ist. Ein solches Verfahren kann im Kreislauf durchgeführt
werden. Es ist auch bekannt, daß die Reduktionsstufe des Verfahrens mit Wasserstoff in
Anwesenheit eines Katalysators durchgeführt werden kann. Dieser Katalysator kann in Form eines
Bettes vorliegen, durch welches die Lösung hindurchströmt, oder in Form fester Teilchen oder als
feine Suspension. Die letzterwähnte Form hat gewisse Vorteile bei ihrer Anwendung, aber bisher ist
es nicht möglich gewesen, eine befriedigende Arbeitsweise ausfindig zu machen, um den Katalysator
in Suspension zu halten.
Die übliche Methode zur Aufrechterhaltung feinverteilter
Katalysatoren in Suspension besteht darin, daß man in dem Hydrierungsgefäß eine Vorrichtung
zum Rühren betätigt, während gleichzeitig
Wasserstoff in der Flüssigkeit in Form feiner Bläschen dispergiert wird. Das mechanische Rühren
kann jedoch eine verhältnismäßig rasche Zerstörung
der aktiven Oberfläche" des feinverteilten Katalysators herbeiführen.
Die Erfindung offenbart ein Verfahren zur Herstellung·
von Anthrachinhydronen oder Anthrahydrochinonen aus Anthrachinonen, gemäß welchem
eine Anthrachinon enthaltende Flüssigkeit in eine ίο Hydriereinrichtung eingeführt wird, welche ein
äußeres, am unteren Ende geschlossenes Rohr sowie ein oder mehrere innere in diesem angeordnete
und parallel zu diesem angeordnete Rohre enthält. Hierbei wird ein Hydrierungskatalysator in feinverteilter
Form (wie nachstehend noch näher beschrieben) durch einen Strom von Wasserstoffbläschen,
welche mit Hilfe eines Verteilers am unteren Ende des inneren Rohres bzw. der inneren
Rohre oder in der Nähe des Endes eingeführt werden, in der Flüssigkeit in Suspension gehalten und
das nicht umgesetzte Gas über der Flüssigkeitsoberfläche abgezogen wird, wobei die Flüssigkeit
in dem inneren Rohr bzw. den inneren Rohren nach oben und in dem Ringraum oder den Räumen
zwischen den Rohren nach unten strömt. Die Anwendung der oben beschriebenen Hydriereinrichtung
verringert weitgehend die Zerstörung des Katalysators.
Der Ausdruck »Katalysator in feinverteilter Form« wird in vorliegender Beschreibung für einen
Katalysator verwendet, der in ausreichend feiner Verteilung vorliegt, so daß er durch den Wasserstoffstrom
in der Flüssigkeit in Suspension gehalten werden kann;
Vorzugsweise wird ein Palladiumkatalysator verwendet, der in folgender Weise hergestellt wird:
Aktives Aluminiumoxyd, Holzkohle oder ein anderer absorbierender Träger, z. B. in einer
Maschengröße zwischen 0,147 urL(i 0,061 mm, wird
mit einer wäßrigen Lösung eines Palladiumsalzes behandelt. Der Träger wird dann mit einem
wasserlöslichen Metallhydroxyd oder -carbonat be^- handelt, wobei sich hydratisiertes Palladiumoxyd
oder basisches Palladiumcarbonat bildet. Sodann· wird der Träger gegebenenfalls nach Waschen
zwecks Befreiung von Salzen getrocknet, und. das Palladiumoxyd bzw. das basische Carbonat wird
mit Wasserstoff oder einem sonstigen Reduktionsmittel reduziert.
Ausführungsformen einer Apparatur, die bei dem
erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren verwendet werden kann, werden nun an Hand der
Zeichnungen erläutert.
In den einzelnen Figuren sind, gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Gemäß Fig. 1 umfaßt die Vorrichtung ein senkrechtes Rohr r mit Einlaßöffnung 2 und Austrittsöffnung 3 für die Flüssigkeit, wobei die Austrittsöffnung mit- einem Gazefilter 4 versehen ist. Das'
Rohr ι enthält ein zweites Rohr 5, das kürzer ist als das Rohr 1, mit diesem koaxial ist und einen
kleineren Durchmesser aufweist. Innerhalb des . Rohres 5 ist an seinem unteren Ende oder wenig
über dem Ende eine Gasverteilungsvorrichtung 6 angeordnet, z. B. in Form eines Rohres oder einer
Platte aus porösem Porzellan. Diese besitzt eine Gaszuführung 7, Über der Flüssigkeitsoberfläche
ist eine Gasaustrittsleitung 8 angeordnet.
Rohr ι wird mit einer Lösung eines Anthrachinons,
welche durch das Rohr 2 eintritt, bis zu einem Niveau 9 oberhalb· des oberen Endes des
Rohres 5 gefüllt und Wasserstoffgas durch das Rohr 7 zugeführt. Der Apparat enthält feinverteilten
Palladiumkatalysator. Der aus 6 aufsteigende Blasenstrom bedingt, daß das Gas-Flüssigkeits-Gemisch
im Rohr 5 eine geringere Dichte aufweist als die gasfreie Flüssigkeit in dem Ringraum
zwischen den Rohren 1 und 5. Infolgedessen ergibt sich ein abwärts gerichteter Strom von Flüssigkeit
in dem Ringraum und ein aufwärts gerichteter Strom im Rohr 5. Diese Bewegung der Flüssigkeit
wird so stark gehalten, daß ein Absetzen, und eine Anhäufung von Katalysa^orteilchen am unteren
Ende des Rohres 1 vermieden wird. Um diesen Zweck zu unterstützen, ist das untere Ende: des
Rohres 1 vorzugsweise in der in der Zeichnung dargestellten Form ausgebildet, so daß in der
Flüssigkeit keine stagnierenden Räume vorhanden sind, in welchen ein Absetzen des Katalysators eintreten
könnte. Das untere Ende des Rohres 1 kann aber auch tellerförmig ausgebildet sein. Der freie
Raum am unteren Ende der Vorrichtung, d. h. zwischen Rohr 5 und der unteren Endfläche des
Rohres 1, soll derart sein, daß die Geschwindigkeit der zirkulierenden Flüssigkeit groß genug ist, um
ein Absetzen des Katalysators zu verhüten.
In Fig. 2 der Zeichnung ist eine Abänderung des unteren Teils der Vorrichtung dargestellt, die eine
andere Ausführungsform zur Stützung des inneren Rohres 5 zeigt.
Die Fig. 3 und 4 zeigen eine ähnliche Einrichtung wie Fig. i, in welcher aber sieben Rohre 5
und sieben Gasverteilungseinrichtungen 6 vorgesehen sind.
Die Ausbildung der Hydrierungsvorrichtung, die gemäß vorliegender Erfindung verwendet wird,
hängt in großem Maße von den Betriebsbedingungen ab. So muß die Geschwindigkeit des Flüssigkeitskreislaufes
zwischen dem Rohr bzw. den Rohren 5 und dem unteren Abschluß mit steigender
Teilchengröße des Katalysators erhöht werden. Die Geschwindigkeit kann-erhöht werden, indem
man das innere Rohr bzw. die Rohre langer macht oder bis zu einer gewissen Grenze die Geschwindigkeit
der Gaszufuhr erhöht oder indem man die Größe der Gasblasen verringert. Die Höhe der
Flüssigkeitssäule im Rohr 1 muß auch ausreichen, um ein Lösen von Wasserstoff mit der gewünschten
Geschwindigkeit herbeizuführen. Wenn der Apparat stillgesetzt wird, setzt sich der Katalysator
auf der unteren Abschlußfläche ab und kann den engen Durchtritt zwischen dem unteren Ende
des Rohres oder der Rohre 5 und dem Rohr 1 vollständig verschließen. Der hydrostatische Druckunterschied, welcher durch die Einschaltung des
Wasserstoffstroms erzeugt wird, soll daher aus-
reichen, um das Bett aus abgesetztem Katalysator zu verschieben und den Flüssigkeitsdurchtritt frei
zu machen.
Das Ingangsetzen wird auch dadurch unterstützt, daß das innere Rohr oder die Rohre 5 so eingerichtet
sind, daß sie etwas angehoben werden können, um so den Zwischenraum zwischen den Rohren 1 und 5
zu vergrößern, bis der Flüssigkeitskreislauf in Gang gesetzt ist.
Ein Faktor, welcher die Hydrierungsgeschwindigkeit beeinflußt, scheint die Geschwindigkeit des
Lösens von Wasserstoff zu sein, und diese kann erhöht werden, indem man die Größe der Wasserstoffbläschen
verringert.
In der Hydrierungseinrichtung gemäß vorliegender Erfindung kann ein beliebiger feinverteilter
Katalysator, wie er für die Reduktionsstufe eines Verfahrens zur Herstellung von Wasserstoffsuperoxyd
durch abwechselnde Oxydation und Reduktion geeigneter organischer Verbindungen in Frage
kommt, verwendet werden.
Das nachfolgende Beispiel, bei welchem eine Hydrierungseinrichtung gemäß Fig. 1 der Zeichnungen
verwendet wurde, erläutert die Erfindung noch näher. Die Bezugszeichen entsprechen denjenigen
der Zeichnung.
Die Hydriereinrichtung bestand aus einem äußeren Rohr 1 von 1,85 m Länge und 10 cm inneren
Durchmesser. Die untere Abschlußfläche dieses Rohres trug einen zentrisch angeordneten
Konus von 3,8 cm Höhe und 3,8 cm Durchmesser an der Grundfläche. Das Innenrohr 5 hatte eine
Länge von 0,61 m und einen Durchmesser von 5 cm und war so angeordnet, daß zwischen seinem
unteren Ende und der Grundfläche des Rohres 1 ein Zwischenraum von 0,2 cm vorhanden war. Wasserstoff
wurde durch eine Verteilungseinrichtung 6 aus porösem keramischem Material mit einem
Durchmesser von 3,1 cm eingeführt. Die Verteihubeinrichtung
war mit dem Zuführungsrohr 7 dicht verbunden; ihre Austrittsöffnungen lagen 7,6 cm über dem unteren Ende des mittleren
Rohres. Flüssigkeitseintritts- und Gasaustrittsöffnungen befanden sich am oberen Ende der
Apparatur. Der Flüssigkeitsaustritt befand sich an einer Stelle 0,61 m unterhalb des oberen Endes des
Außenrohres. Das Auslaßrohr trug ein Kastenfilter4 aus Gaze (mit einer Maschengröße, von
0,03 mm), welches in die Flüssigkeitssäule des Rohres hineinragte. Während des Betriebes wurde
der Flüssigkeitsstand in einer Höhe von 1,41 m über der Grundfläche des Apparates gehalten, wobei
das gesamte Flüssigkeitsvolumen 111 betrug.
Eine Lösung von 80 g 2-Äthylanthrachinon in ι 1 eines Gemisches aus 4 Raumteilen Methylcyclohexanolacetat
und 1 Raumteil Benzol wurde durch die Vorrichtung mit einer Geschwindigkeit von
30 1 je Stunde hindurchgeführt. Wasserstoff wurde mit einer Geschwindigkeit von 60 ecm, je Sekunde
eingeleitet. Der verwendete Hydrierungskatalysator bestand aus 2,02 °/o Palladium, niedergeschlagen
aus Aluminiumo'xyd, welches vorher gesiebt worden war, um alle Teilchen zu entfernen, welche
von einem Sieb mit Maschengröße 0,147 mm zu~
rückgehalten werden und durch ein solches mit Maschengröße von 0,061 mm hindurchgehen. Der
Katalysator war in der oben beschriebenen Weise hergestellt.
Zu Beginn des Versuchs wurde Katalysator zu der Lösung in der Hydriereinrichtung zugesetzt,
so daß seine mittlere Konzentration 9,1 g je Liter betrug. Weitere Katalysatormengen wurden in die
Hydriereinrichtung gegeben, wenn der ursprüngliche Katalysator inaktiviert war, so daß die
mittlere Konzentration an 2-Äthylanthrachinhydron in der Lösung, welche den Hydrierungsapparat verließ,
56,2 g je Liter betrug. Die durchschnittliche Geschwindigkeit der Katalysatorzugabe während
des Versuchs betrug jeweils 15,5 g in 24 Stunden. Der Versuch wurde nach 373 Stunden abgebrochen,
als die mittlere Katalysatorkonzentration in der Lösung im Hydrierapparat 30,9 g je Liter betrug.
Nach beendetem Versuch erwies sich der Palladiumgehalt des Katalysators als unverändert.
Die hydrierte Lösung kann dann zur Herstellung von Wasserstoffsuperoxyd Verwendung finden.
Die Verwendung einer Hydriereinrichtung der beschriebenen Art ergibt folgende Vorteile: 1. Der
Katalysator kann unter praktischer Vermeidung von Scheuerwirkung auf die Apparatur in Suspension
gehalten werden; 2. Es sind keine anderen Rührvorrichtungen bzw. Maßnahmen erforderlich
als die Auf wirbelung durch den Strom der hindurchgeleiteten Gasblasen; 3. Die Einrichtung kann
leicht auf das Arbeiten bei hohem Druck eingestellt werden; 4. Die Einrichtung kann für kontinuierliche
Hydrierung verwendet werden.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung vonAnthrachinhydronen
und Anthrahydrochinonen durch katalytische Hydrierung von Anthrachinonen, dadurch gekennzeichnet, daß eine ein Anthrachinon
enthaltende Flüssigkeit in eine Hydriereinrichtung eingeführt wird, welche aus einem
am unteren Ende geschlossenen äußeren Rohr sowie einem oder mehreren inneren parallelen
Rohren besteht, wobei ein Hydrierungskatalysator in feinverteilter Form durch einen Strom
von Wasserstoffblasen in Suspension gehalten und der Wasserstoffstrom so geregelt wird, daß
die Flüssigkeit in dem inneren bzw. den inneren Rohren aufwärts und in dem Ringraum bzw.
den Räumen zwischen den Rohren abwärts strömt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Palladiumkatalysator verwendet wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 509625 1.56
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Also Published As
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