DE937810C - Lenkvorrichtung fuer Kraftfahrzeuge zur Erhoehung der Stabilitaet in der Kurve - Google Patents
Lenkvorrichtung fuer Kraftfahrzeuge zur Erhoehung der Stabilitaet in der KurveInfo
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- B62D—MOTOR VEHICLES; TRAILERS
- B62D7/00—Steering linkage; Stub axles or their mountings
Description
Bekanntlich wird die Lenkung von Kraftfahrzeugen dadurch erzielt, daß ihre Vorderräder in entsprechende
Richtung eingestellt werden. Zu diesem Zweck sind die Räder auf den äußeren Enden einer
fest am Rahmen angebrachten Achse schwenkbar angeordnet, miteinander gekoppelt und werden durch
das Lenkrad betätigt. Es ist bekannt, daß Fahrzeuge, die mit dieser bekannten Lenkeinrichtung
ausgerüstet sind, in den Kurven eine gewisse Unstabilität besitzen, weil das Fahrzeug unter Einwirkung
der Zentrifugalkraft die Tendenz hat, sich auf der dem Kurvenmittelpunkt zugewandten Seite
anzuheben und nach .der Außenseite umzukippen.
Um wenigstens zum Teil die Wirkung der Zentrifugalkraft auf das Fahrzeug in der Kurve auszuschließen,
sind verschiedene Lösungen versucht worden.
Zum Beispiel hat man das Fahrzeug mit Vorrichtungen versehen, die der Karosserie oder dem
Fahrgestell eine leichte Drehung um seine zum Boden parallel oberhalb des Schwerpunktes in
Längsrichtung verlaufende Achse gestatten, und zwar derart, daß die Achsträger nicht an dieser Bewegung
teilnehmen. Das so ausgestattete Fahrzeug verhält sich gegenüber dem Fahrgestell, und zwar
vorn und hinten, wie ein Pendel, das an einer Achse aufgehängt ist, die parallel zu einer tangentialen
Ebene an die Fahrbahn, und zwar die zwischen den Rädern gelegene Strecke, verläuft. Die Ruhestellung
dieses Pendels (d. h. die tiefste Schwerpunkt-
lage) verläuft dazu senkrecht. Diese Vorrichtungen haben jedoch mehrere Nachteile. Davon sind vor
allen Dingen zu erwähnen das Hochheben des Fahrzeuges und die Verschiebung des Schwerpunktes
des Fahrzeuges gegen den äußeren Kurvenbogen und die Kompliziertheit der Aufhängung.
Die Erfindung hat eine Lenkeinrichtung zum Gegenstand, die dazu dient, die Stabilität des Fahrzeuges
in den Kurven zu erhöhen, ohne dabei die ίο Nachteile der bekannten Einrichtungen zu haben.
Die Erfindung besteht darin, daß die! Vorderachse in bezug auf den Fahrzeugrahmen durch die Betätigung
des Lenkrades in horizontaler Richtung derart gleiten kann, daß der Rahmen quer zur
Fahrtrichtung gegen den Kurvenmittelpunkt hin verschoben wird, wobei die Gelenkverbindungen
zwischen der Vorderachse und dem Rahmen derart ausgebildet sind, daß diese Verschiebung ein Einschlagen
der Räder in die Richtung der Kurve bewirkt.
Die Lenkung des Fahrzeuges wird dabei dadurch erreicht, daß das gesamte Fahrgestell in bezug auf
die Vorderachse verschoben wird, und zwar parallel zu der Strecke des Bodens, die zwischen den Rädern
liegt. Die Verschiebung erfolgt in einer Richtung, daß der Schwerpunkt des Fahrzeuges in Richtung
auf den Kurvenmittelpunkt verschoben wird, ohne daß irgendeine Neigung des Rahmens in horizontaler
Richtung in bezug auf die Vorderachse dabei erfolgt.
Hieraus ergeben sich mehrere wichtige Vorteile. In erster Linie wird die Masse des Rahmens in
Richtung auf den Kurvenmittelpunkt zu verscho· ben, wodurch sich die Zentrifugalkraft, die das
Fahrzeug umzukippen bestrebt ist, entsprechend vermindert. Ferner stützt sich die Masse des Rahmens
auf das auf der Kurveninnenseite laufende Vorderrad ab, wodurch es gehindert wird, sich anzuheben,
und gleichzeitig wird der Hebelarm,- mit welchem das kurvenäußere Rad dem Kippen entgegenwirken
kann, vergrößert.
Die Verschiebung des Rahmens auf der Vorderachse, welche die Lenkbetätigung darstellt, kann erreicht
werden mittels des üblichen Lenkrades durch eine direkte mechanische Verbindung, z.B.,.unter
Zwischenschaltung einer Zahnstangenvorrichtung. Die Verschiebung des Rahmens in bezug auf die
Vorderachse kann auch über einen Servomotor erzielt werden, der vom Lenkrad aus gesteuert wird,
da bei der erfindungsgemäßen Lenkvorrichtung im Gegensatz zu den üblichen Lenkeinrichtungen das
Fahren einer Kurve die zentripetale Verschiebung des Angriffspunktes der Zentrifugalkraft am Fahrzeug
erfordert, mit anderen Worten, eine Arbeit erforderlich macht, die ohne Verwendung eines Servomotors
sehr mühsam aufzubringen sein könnte. Die Erfahrung zeigt jedoch, daß die übliche Untersetzung
von Lenkeinrichtungen genügt, die für die Lenkung des Fahrzeuges erforderlichen Kräfte in
annehmbaren Grenzen zu halten, zumal die Zentrifugalkraft auf das Fahrzeug erst dann zu wirken
beginnt, wenn die Räder schon eingeschlagen sind, und der Fahrer hat infolgedessen diese Zentrifugalkraft
nur zu überwinden, wenn er während des Fahrens den Radius der zu durchfahrenden Kurve fortschreitend
verringert.
Die gleitende Achse kann geradlinig sein. Man kann ihr aber auch vorteilhaft die Form eines
Kreisbogens geben, dessen konkave Seite dem vorderen Ende des Fahrzeuges zugewandt ist. Diese
Ausführungsform bietet folgende zusätzlichen Vorteile:
a) Die Verschiebung der Achse bewirkt selbst ein Einschlagen der Räder, und zwar derart, daß im
Vergleich mit der geraden Achse der Betrag der Verschiebung der Achse zwecks Erzielung eines bestimmten
Einschlages verringert wird und daß umgekehrt bei ein und derselben Gesamtverschiebung
der Achse der Kurvenradius verringert wird.
b) Der Hebelarm des Momentes, welches dem Kippen des Fahrzeuges entgegenwirkt, wird vergrößert,
während das an der Innenseite der Kurve laufende Lenkrad stärker überbelastet wird, was die
Stabilität weiter erhöht.
c) Im Augenblick des Fahrens einer Kurve befindet sich das kurvenäußere Lenkrad des Fahrzeuges
etwas in Fahrtrichtung des Fahrzeuges nach vorn verschoben, während das Innenrad um dasselbe
Maß zurückgeschoben ist, was eine Vergrößerung der Drehgeschwindigkeit des genannten äußeren
Rades und eine Verzögerung des inneren Rades bedeutet und infolgedessen das Fahren der Kurve erleichtert.
In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht.
Fig. ι zeigt schematisch den Grundriß eines Fahrzeuges, das mit einer erfindungsgemäßen Lenkeinrichtung
versehen ist;
. Fig. 2 zeigt eine Vorderansicht desselben Fahrzeuges;
Fig. 3 ist ein schematischer Schnitt längs der Linie III-III der Fig. 2; die
Fig. 4 a und 4b geben schematisch den Grundriß zweier Fahrzeuge wieder. Um die Vorteile der Erfindung
herauszustellen, sind zwei Fahrzeuge dargestellt, und zwar das eine in üblicher Bauweise
und das andere, nach dem Vorschlag der Erfindung ausgeführt, wobei jedes Fahrzeug etwa dieselbe
Kurve durchläuft.
Fig. 5 zeigt schematisch den Grundriß einer Lenkeinrichtung, die mit einem Servomotor versehen ist;
Fig. 6 gibt den Grundriß eines Fahrzeuges wieder, das mit einer Lenkeinrichtung nach der Erfindung
versehen ist, die eine kreisbogenförmig verlaufende Achse besitzt. "
Das in Fig. 1 wiedergegebene Fahrzeug besitzt einen Rahmen 1 üblicher Bauart, der eine hintere
Traverse 2 trägt, an der die Räder 3 angeordnet sind. Die Vorderachse 4 dieses Fahrzeuges kann
quer zu diesem Rahmen 1 gleiten. Zu diesem Zweck ist diese Achse 4 durch eine ein Gleitlager bildende
Muffe 5 hindurchgeführt, die mit dem Rahmen fest verbunden ist. In ihr ist eine Zahnstange 4a, die auf
der Vorderachse befestigt ist, verschiebbar angeordnet. Die Verschiebung erfolgt mittels eines
Zahnrades 6, sobald letzteres durch das Lenkrad 7
gedreht wird. Die Vorderräder 8, die in üblicher
Weise auf Achszapfen io angeordnet sind, können um dieselben geschwenkt werden. Jedes dieser
Räder trägt einen Lenkschenkel ii, mit dem gelenkig je eine Lenkstange verbunden ist, und zwar
ist eine Lenkstange I2a für das linke und eine Lenkstange
I26 für das rechte Rad vorgesehen. Diese
beiden Stangen können um eine Achse 13 schwenken, die beispielsweise mittels eines Auslegers 14
durch die Muffe 5 getragen wird. Bei den dargestellten Ausführungsbeispielen ist der Ausleger 14
aus einem Stück und in der Längsachse des Rahmens angeordnet. Man kann aber auch zwei Ausleger
vorsehen, die symmetrisch in bezug auf die Längsachse des Fahrzeuges angeordnet sind und
auf denen je eine der Stangen I2S und I2Ö drehbar
angeschlossen ist.
Der Rahmen 1 ist an der Muffe 5 beispielsweise mittels Bügeln 15 und Druckfedern 16 angeschlossen.
Selbstverständlich kann jede andere Fahrzeugrahmenaufhängung in bezug auf die Gleitlager der
Vorderachse 4 vorgesehen sein.
Die Wirkungsweise der beschriebenen Einrichtungistfolgende:
Wenn der Fahrer, der eine Rechtskurve fahren will, das Lenkrad 7 in Richtung des
Pfeiles F verdreht, verdreht er auch im Sinne dieses Pfeiles das Zahnrad 6 und verschiebt infolgedessen
den vorderen Teil des Rahmens nach dem unteren Rand der Abbildung hin, und zwar längs der
Achse 4, die unverschoben bleibt auf Grund der Berührung der Räder mit dem Boden. Die Verschiebung
des Rahmens bewirkt auch eine Verschiebung des Trägers 14 und demzufolge der Achse 13 und
übt dadurch Zug auf die Stange i2a und Druck auf
die Stange I26 aus. Bei dieser Bewegung werden die
beiden Räder 8 offensichtlich nach rechts eingeschlagen wie bei einem Fahrzeug üblicher Bauweise.
Es ist leicht, einzusehen, daß umgekehrte Verschiebungen erreicht worden wären, wenn man das
Lenkrad nach links gedreht hätte.
Aus den Fig. 4 a und 4 b, welche das Durchfahren einer angenähert gleichen Kurve einmal durch
ein Fahrzeug üblicher Bauweise V1 und zum anderen
durch ein erfmdungsgemäß aufgebautes Fahrzeug V2 wiedergeben, sind die Vorteile der Erfindung
ersichtlich.
Im Falle des Fahrzeuges V1, von dem angenommen
wird, daß es nach einer gewissen geradlinien Fahrstrecke plötzlich eine Rechtskurve fährt, ändert
der Schwerpunkt G des Fahrzeuges seine Lage zur Vorderachse nicht. Der Tendenz, das Fahrzeug umzukippen,
wird im wesentlichen entgegengewirkt durch das Moment, welches vom Gewicht des Fahrzeuges
ausgeübt wird, indem es mit dem Hebelarm I, d. h. mit dem Abstand des Schwerpunktes G
vom Berührungspunkt des äußeren Rades 8a zur Wirkung kommt. Außerdem ist das innere Rad 8j
bestrebt, sich vom Boden abzuheben, da keinerlei Überlast auf es ausgeübt wird.
Wenn derselbe Bewegungsvorgang mit einem Fahrzeug durchgeführt wird, welches nach der Erfindung
aufgebaut ist (Fig. 4b), so nimmt der Rahmen dieses Fahrzeuges, der zunächst die gestrichelt
eingezeichnete Lage eingenommen hatte, die mit ausgezogenen Linien gezeichnete Stellung ein. Der
Schwerpunkt wird von G nach G' verschoben, d. h. sein Abstand zum Mittelpunkt der Kurve wird verringert.
Die auf das Fahrzeug einwirkende Zentrifugalkraft wird ebenfalls um dasselbe Maß:. verringert.
Ferner wird das Rad 8b überbelastet, wodurch seine Tendenz, sich anzuheben, ausgeglichen
wird, und das Kippmoment des Fahrzeuges wird durch das Moment ausgeglichen, welches das Fahrzeuggewicht
ausübt, das in diesem Falle an dem Hebelarm L angreift statt an dem Hebelarm /.
Alle geschilderten Vorgänge wirken zusammen, um die Stabilität des Fahrzeuges in der Kurve zu
erhöhen.
Es muß jedoch bemerkt werden, daß im Falle eines Fahrzeuges üblicher Bauweise während des
Lenkvorganges praktisch keinerlei Arbeit geleistet wird, da der Schwerpunkt des Fahrzeuges, an dem
bei Einleitung des Kurvenfahrens die Zentrifugalkraft angreift, praktisch nicht verschoben wird in
bezug auf den Mittelpunkt der Kurve. Im Gegensatz hierzu ist es im Falle der Anordnung gemäß
Fig. 4b erforderlich, für die Drehung des Fahrzeuges den Schwerpunkt von G nach G' zu verschieben,
d. h. gegen die Wirkung der Zentrifugalkraft, was die Leistung einer Arbeit erforderlich
macht, die sehr beträchtlich werden kann, wenn das Fahrzeug schnell und schwer ist.
Hierzu ist noch zu bemerken, daß als Ausgleich die Zentrifugalkraft, die auf das Fahrzeug einwirkt,
die Tendenz hat, den Rahmen in bezug auf die Achse im Sinne einer Rückführung des Fahrzeuges
zu geradlinigem Fahren zu verschieben. Eine erfindungsgemäß aufgebaute Lenkeinrichtung ist also
ohne zusätzliche Maßnahmen stabil.
Um die für das Durchfahren einer Kurve erforderliche Arbeit aufzubringen, ist es zweckmäßig,
einen Servomotor zu verwenden.
Um diesen Zweck zu erreichen, können verschiedene Lösungsmöglichkeiten vorgesehen werden. In
Fig. 5 ist eine vorteilhafte Lösung dieses Problems beispielsweise wiedergegeben.
In dieser Figur ist durch das Rechteck 17 ein doppelt wirkender, nicht umsteuerbarer Servomotor
schematisch wiedergegeben, der fest am Fahrzeugrahmen
angeordnet ist. Derartige Servo^ motoren sind an sich bekannt. Bekanntlich besitzt
ein derartiger Servomotor einen Zylinder, in dem ein doppelt wirkender Kolben läuft und ein als
Schieber ausgebildetes Verteilerelement vorgesehen ist, welches parallel zur Achse des Zylinders und
des Kolbens gleitet und Ein- und Auslaß öffnungen für die Arbeitsflüssigkeit in der Weise freigibt, daß
der Kolben gezwungen wird, genau den Verschiebungen dieses Steuerelementes zu folgen, ohne auf
dieses selbst einwirken zu können. ·
In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 wird das gleitend verschiebbare Steuerelement mittels einer
Zahnstange 18 angetrieben, die ihrerseits durch ein Zahnrad 19 bewegt wird, welches auf derselben
Welle angeordnet ist wie das Zahnrad 6. Das Zahnrad 6 beeinflußt, wie in Fig. 1 wiedergegeben ist,
direkt die Zahnstange 4a, welche auf der Achse4
angebracht ist. Um zu verhindern, daß Bewegungen der Achse auf das Lenkrad 7 übertragen werden,
besitzt die Lenkwelle zwei Kardangelenke 20 und 21, und der Teil der Lenkwelle, der an das Lenkrad
7 anschließt, ist in einem Lager geführt, welches fest mit dem Rahmen 1 verbunden ist.
Die Wirkungsweise der beschriebenen Einrichtung ist folgende: Wird dem Lenkrad eine Drehung,
z. B. in Richtung des Pfeiles F (Kurve nach rechts) erteilt, so treibt das Lenkrad mittels des Zahnrades
19 die Zahnstange 18 an, was eine gleichsinnige Bewegung
der Kolbenstange 22 des Servomotors 17 zur Folge hat. Die Bewegung dieser Kolbenstange
!5 bewirkt die Bewegung der Achse 4 gegenüber dem Rahmen 1, und das Zahnrad 6 folgt einfach der Bewegung
dieser Achse 4. Die zur Überwindung der Zentrifugalkraft erforderliche Arbeit wird also
durch den Servomotor 17 geleistet. Die Reaktion der Zentrifugalkraft wird jedoch auf das Zahnrad 6
übertragen, welches die Tendenz hat, das Zahnrad 19 und damit die Zahnstange 18 anzutreiben, und
zwar im Sinne einer Rückführung zur Geradeausfahrt. Mit anderen Worten, die Reaktionen der
Lenkeinrichtung, welche die Stabilität gewährleisten, sind erhalten geblieben.
Zusammengefaßt ergibt sich also, daß der Fahrer zwar nicht die erforderliche Arbeit aufzubringen
hat, um den Fahrzeugrahmen gegen die Einwirkung der Zentrifugalkraft zu verschieben, daß aber trotzdem
die Wirkung dieser Arbeit am Lenkrad fühlbar ist. Die Größe der auf das Lenkrad übertragenen
Reaktion kann durch eine geeignete Regeleinrichtung verringert werden, z. B. durch Kupplung
der Zahnräder 6 und 19 mit einem gewissen Spiel. Falls der Servomotor 17 nicht einwandfrei arbeitet,
kann der Fahrer trotzdem sicher lenken und seine Fahrt vorläufig unter denselben Bedingungen fortsetzen,
wie sie in Fig. 1 dargestellt sind. Der Ausfall des Servomotors stellt also keine Unfallursache
dar.
In dem in Fig. 6 wiedergegebenen Ausführungsbeispiel hat die Achse 4 die Form eines Kreisbogens,
dessen konkave Seite nach vorn gerichtet ist. Die Gleitlager 5ß und S6 der Achse 4 sind an den
■ Enden des entsprechend gestalteten Gehäuses 5 vorgesehen.
Um die Reibung in diesen Lagern herabzusetzen, ist es vorteilhaft, Rollen oder Kugellager
zu verwenden.
Die Achse wird vorzugsweise im Bereich der genannten Lager mit rechteckigem Querschnitt versehen,
so daß die Rollen 25 auf der oberen und hinteren Seite der Achse angeordnet werden können,
wie es in der Figur wiedergegeben ist. Durch diese Maßnahme wird die Verschiebearbeit, die einesteils
vom Gewicht und andernteils von dem Druck herrührt, der durch die Treibräder ausgeübt wird,
etwas herabgesetzt.
Die übrige Anordnung der Räder und der Lenkeinrichtung ist ähnlich der, wie sie in Fig. 1 dargestellt
ist. Das Lenkrad 7 ist jedoch durch eine Lenksäule 26 mit einem Lenkgetriebe 27 üblicher
Bauart, z. B. mit Schnecke und Zahnsegment, verbunden. Das Lenkgetriebe ist am Rahmen angeschlossen.
Der aus dem Lenkgetriebe herausgeführte Hebel 28 trägt die über Kugelgelenke angeschlossene
Verbindungsstange 29, die ebenfalls über ein Kugelgelenk auf den Hebel 30 einwirkt. Dieser ist
auf derselben Achse wie das Zahnsegment 6 gelagert, wobei letzteres mit der Verzahnung der
Zahnstange 4fl der Achse 4 kämmt. Die gemeinsame Achse 31 des Segmentes 6 und des Hebels 30 ist in
Lagern drehbar, die am Gehäuse 5 angebracht sind. Bei der zuletzt beschriebenen Anordnung erfolgt
die Verschiebung der Achse 4 längs eines Kreisbogens mit dem Mittelpunkt 0. Wird das Lenkrad
im Sinne des Pfeiles F (Kurve nach rechts) gedreht, so stellen sich die Räder 8, wie früher ausgeführt,
in Richtung der Kurve ein, aber zur selben Zeit wird das auf der linken Seite der Figur liegende,
kurvenäußere Rad etwas in Fahrtrichtung nach vorn verschoben, während das rechte kurveninnere
Rad in demselben Verhältnis nach hinten verschoben wird.
Infolgedessen kommt also zu der Verstellung der Räder durch das Gelenkhebelsystem die Verstellung
infolge der Verschiebung der Achse hinzu. Die Verschiebung der Achse längs eines Kreisbogens verursacht
nämlich allein schon ein gewisses Einschlagen' der Räder, selbst unter Annahme einer starren
Befestigung der Räder 8 an den Enden dieser Achse. Mit anderen Worten, die Verwendung einer kreisbogenförmig
gestalteten Achse ergibt eine wirksamere Lenkung. Außerdem nähert sich das kurveninnere
Rad noch mehr dem Schwerpunkt des Fahrzeuges, als es bei der Anordnung nach Fig. 4b der
Fall ist. Es wird also beim Kurvenfahren auch stärker belastet. Umgekehrt entfernt sich das kurvenäußere
Rad stärker von diesem Schwerpunkt, wodurch das Moment ebenfalls vergrößert wird, welches
dem Kippmoment des Fahrzeuges entgegenwirkt.
Auf Grund der Eigenstabilität einer derartigen Lenkeinrichtung kann praktisch auf das »Spiel« der
Achse verzichtet werden, welches bei den Lenkeinrichtungen üblicher Bauweise deren Stabilität gewährleistet.
Aus diesem Grunde kann der Drehpunkt der Lenkräder auf dem Boden mit dem Berührungspunkt
dieser Räder mit dem Boden zusammenfallen und ergibt sich für eine Lenkeinrichtung
nach der Erfindung der zusätzliche Vorteil einer Herabsetzung des Reifenverschleißes.
Selbstverständlich kann eine derartige Lenkeinrichtung gegebenenfalls an der Hinterachse eines
Fahrzeuges angebracht werden, für den Fall, daß die Vorderräder angetrieben und auf einer festen
Achse angeordnet werden. In gleicher Weise kann man eine solche Lenkeinrichtung gleichzeitig an
Vorder- und Hinterachse von vierrädrigen Fahrzeugen anbringen, bei denen eventuell alle vier Räder
angetrieben und gelenkt werden.
Claims (7)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Lenkvorrichtung für Kraftfahrzeuge zur Erhöhung der Stabilität in der Kurve, bestehendaus einer Vorderachse, an deren Enden auf Achsschenkeln die gelenkten Räder schwenkbar angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorderachse in bezug auf den Fahrzeugrahmen durch die Betätigung des Lenkrades in horizontaler Richtung derart gleiten kann, daß der Rahmen quer zur Fahrtrichtung gegen den Kurvenmittelpunkt Mn verschoben wird, wobei die Gelenkverbindungen zwischen der Vorderachse ίο und dem Rahmen derart ausgebildet sind, daß diese Verschiebung ein Einschlagen der Räder in die Richtung der Kurve bewirken.
- 2. Lenkvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß mit der Vorderachse eine in ihrer Längsrichtung liegende Zahnstange fest verbunden ist, mit der mindestens ein durch das Lenkrad verdrehbares Zahnsegment im Eingriff steht.
- 3. Lenkvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß für die Querverschiebung des Rahmens in bezug auf die Vorderachse ein doppelt wirkender, vom Lenkrad gesteuerter Servomotor vorgesehen ist.
- 4. Lenkvorrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch die Verwendung eines nicht umsteuerbaren Servomotors, der einen Zylinder aufweist, in dem mindestens ein Kolben verschiebbar geführt ist, und der ein Verteilerelement besitzt, welches achsparallel zum Zylinder verschiebbar ist, wobei der Kolben der Ver-Schiebung dieses Elementes nachfolgt.
- 5. Lenkvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Lenkrad neben einer direkt wirkenden mechanischen Steuereinrichtung für die Verschiebung des Rahmens in bezug auf die Vorderachse eine Steuereinrichtung für die Verschiebung des beweglichen Elementes des Servomotors aufweist, derart, daß die Reaktionskräfte der Lenkung durch die mechanische Steuereinrichtung auf das Lenkrad und auf den Servomotor übertragen werden.
- 6. Lenkvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorderachse im Grundriß kreisbogenförmig gestaltet ist, wobei die konkave Seite des Kreisbogens nach vorn gerichtet ist.
- 7. Lenkvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorderachse in Rollenoder Kugellagern geführt ist, deren Rollen oder Kugeln auf der Ober- oder Rückseite des Achskörpers laufen.Angezogene Druckschriften:
Österreichische Patentschrift Nr. 142 626.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen1 509 616 1.56
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