DE9320912U1 - Anordnung zur Wirkungsgradverbesserung eines Kraftwerkes o.dgl. - Google Patents
Anordnung zur Wirkungsgradverbesserung eines Kraftwerkes o.dgl.Info
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Description
Stenger, Watzke & Ring .s ; #*,K*i«r-Fxjed«*h-Ring ?o
PATENTANWÄLTE
DIPL.-ING. WOLFRAM WATZKE
DIPL.-ING. HEINZ J. RING
DIPL.-ING. ULRICH CHRISTOPHERSEN
Unser Zeichen95 0117 DIPL.-ING. MICHAEL RAUSCH
BDAG Balcke-Dürr Aktiengesellschaft, dipl,ing. WOLFGANG BRINGMANN
Hornberger Straße 2, 40882 Ratingen ^"ent attorneys
Datum 13. März 1995
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Wirkungsgradverbesserung eines
durch Verbrennung fossiler Brennstoffe betriebenen Kraftwerkes oder dergleichen mit Vorwärmung der Verbrennungsluft durch Rückgewinn eines Teiles
der im Rauchgas enthaltenen Wärme und mit einer im Bypass zur Vorwärmung der Verbrennungsluft betriebenen Übertragung eines Teiles der im
Rauchgas und/oder in der vorgewärmten Verbrennungsluft enthaltenen Wärme auf das Prozeßmedium.
Bei durch Verbrennung fossiler Brennstoffe betriebenen Kraftwerken ist es
üblich, die dem Dampferzeuger zugeführte Verbrennungsluft dadurch vorzuwärmen, daß ein Teil der im Rauchgas des Dampferzeugers enthaltenen
Wärme rückgewonnen wird. Diese Rückgewinnung erfolgt durch rekuperative oder regenerative Wärmeübertrager, beispielsweise in Form von Rohr- oder
Plattenwärmeübertragern oder drehend angetriebenen Luftvorwärmern. Durch die teilweise Nutzung der in den Rauchgasen enthaltenen Wärme zur Vorwärmung
der Verbrennungsluft erfolgt eine Wirkungsgradverbesserung des Kraftwerkes.
Zusätzlich zu dieser Verbrennungsluftvorwärmung ist es bekannt, einen Teil
der Rauchgase durch einen Bypass an der Verbrennungsluftvorwärmung vorbeizuführen
und die in dieser Teilmenge des Rauchgases nutzbar enthaltene Wärme auf das Prozeßmedium zu übertragen, beispielsweise durch Aufheizung
des Speisewassers oder durch Erzeugung von Dampf, der entweder zur externen Nutzung verwendet oder in den Kraftwerksprozeß eingespeist wird.
Telefon (0211)572131 ■ Telex 85 83429 pate d ■ Tilefax iO211) 583225 ■ Postgirokonfo Köln (BLZ 370100 50! 227610-503
Ausgehend von diesem bekannten Stand der Technik liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, die bekannte Anordnung zur Wirkungsgradverbesserung
eines durch Verbrennung fossiler Brennstoffe betriebenen Kraftwerkes oder dergleichen derart weiterzubilden, daß sich eine zusätzliche Erhöhung
des Wirkungsgrades ergibt.
Die Lösung dieser Aufgabenstellung durch die Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, daß die Verbrennungsluft vor Eintritt in den Luftvorwärmer durch Prozeßmedium mit niedrigem Druck vorgewärmt wird und daß die auf
diese Weise der Verbrennungsluft zugeführte Wärme aus dem im Bypass zum Luftvorwärmer geführten Rauchgas bzw. der rezirkulierenden Verbrennungsluft
zur Erwärmung von unter höherem Druck stehenden Prozeßmedium ausgekoppelt wird.
Da die technische Arbeitsfähigkeit (Exergie) der aus dem im Bypass zum Luftvorwärmer
geführten Rauchgas bzw. der rezirkulierenden Verbrennungsluft auf das unter höherem Druck stehende Prozeßmedium übertragenen
Wärmemenge wegen des höheren Druckniveaus größer ist als die technische Arbeitsfähigkeit der etwa gleich großen bzw. nur geringfügig größeren
Wärmemenge, die aus dem unter geringerem Druck stehenden Prozeßmedium zuvor auf die Verbrennungsluft vor dem Luftvorwärmer übertragen worden
ist, ergibt sich allein durch diesen erfindungsgemäßen Vorschlag eine Verbesserung
des Kraftwerk-Gesamtwirkungsgrades von etwa 0,5 bis 1 %, d.h. eine Erhöhung der elektrischen Leistung des Kraftwerkes um etwa 1 bis 2 %.
Die Ausnutzung der unterschiedlichen Exergien einerseits der zur Verbrennungsluftvorwärmung
aus dem Prozeßmedium entnommenen Wärmemenge und andererseits der aus dem im Bypass zum Luftvorwärmer geführten
Rauchgas bzw. der im Bypass zum Luftvorwärmer rezirkulierenden Verbrennungsluft rückgewonnenen Wärmemenge führt somit erfindungsgemäß zu
einer beachtlichen Wirkungsgradverbesserung.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung sind luftseitig vor dem Verbrennungsluftvorwärmer
mindestens ein mit Niederdruck-Speisewasser oder Niederdruckdampf beheizter Niederdruckvorwärmer und im Bypass zum Verbrennungsluftvorwärmer
mindestens ein Hochdruck-Wärmeübertrager angeordnet, durch den eine der durch den Niederdruckvorwärmer zugeführten
Wärmemenge entsprechende Wärmemenge an Hochdruck-Speisewasser oder
Hochdruckdampf abgegeben wird. Bei dem Niederdruckvorwärmer und dem
Hochdruck-Wärmeübertrager, die ein- oder mehrstufig ausgeführt sein können, handelt es sich um übliche Apparate; der Verbrennungsluft-Vorwärmer
kann ebenfalls in bekannter Weise als rekuperativer oder regenerativer Wärmeübertrager
ausgebildet werden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform kann der Verbrennungsluftvorwärmer
mehrstufig ausgeführt werden, wobei nur die im höheren Temperaturbereich liegende Stufe bzw. liegenden Stufen durch den Bypass umgangen
wird/werden.
Die Erfindung so!! nachfolgend anhand eines als Blockschaltbild dargestellten
Ausführungsbeispiels erläutert werden.
Das Blockschaltbild zeigt einen Dampferzeuger 1, dem die Verbrennungsluft
durch einen Verbrennungsluftkanal 2 zugeführt und aus dem das Rauchgas durch einen Rauchgaskanal 3 abgeführt wird.
Um einen Teil der im Rauchgas enthaltenen Wärme zur Vorwärmung der Verbrennungsluft
zu nutzen, ist ein Verbrennungsluftvorwärmer 4 vorgesehen, der als rekuperativer oder regenerativer "Wärmeübertrager ausgeführt sein
kann. Weiterhin ist im Verbrennungsluftkanal 2 ein Niederdruckvorwärmer 5 angeordnet. Dieser Niederdruckvorwärmer 5 wird entweder durch warmes
Speisewasser oder durch Niederdruckdampf beheizt, um die mit einer Temperatur von 30° bis 40° C in den Verbrennungsluftkanal 2 eintretende Verbrennungsluft
auf eine Temperatur von 80° bis 150° C zu erwärmen, bevor die
Verbrennungsluft in den Verbrennungsluftvorwärmer 4 eintritt. Das zur Beheizung des Niederdruckvorwärmers 5 verwendete Speisewasser steht unter
einem Druck zwischen 5 und 30 bar; sofern Niederdruckdampf zur Beheizung
des Niederdruckvorwärmers 5 verwendet wird, steht dieser unter einem Druck zwischen 1 und 10 bar.
Im Verbrennungsluftvorwärmer 4 wird die Verbrennungsluft durch das aus
dem Dampferzeuger 1 mit 350° bis 250° C austretende Rauchgas auf eine zwischen 250° und 350° C liegende Temperatur aufgeheizt, mit der die Verbrennungsluft
in den Dampferzeuger 1 eintritt.
Da die mit niedrigem Druckniveau mittels des Niederdruckvorwärmers 5 in die
Verbrennungsluft eingetragene Wärmemenge Q-] auf höherem Druckniveau
aus dem Rauchgas ausgekoppelt werden soll, ist parallel zum Rauchgaskanal 3 ein den Verbrennungsluftvorwärmer 4 umgehender Bypass 6 vorgesehen, in
dem ein Hochdruck-Wärmeübertrager 7 angeordnet ist. Durch diesen Bypass
6 wird eine Teilmenge des Rauchgases am Verbrennungsluftvorwärmer 4
vorbeigeführt. Diese Teilmenge des Rauchgases ist darauf abgestimmt, daß dem Rauchgas im Hochdruck-Wärmeübertrager 7 eine Wärmemenge Q2 entzogen
wird, die theoretisch gleich groß, aufgrund der unvermeidlichen Wirkungsgradverluste
jedoch geringfügig kleiner als die Wärmemenge Q-] ist, die der Verbrennungsluft durch den Niederdruckvorwärmer 5 zugeführt wird. Die
Übertragung dieser Wärmemenge Q2 erfolgt im Hochdruck-Wärmeübertrager
7 auf das unter erheblich höherem Druck stehende Prozeßmedium, beispielsweise
auf Speisewasser mit einem Druck von 250 bar und/oder auf Hochdruckdampf mit einem zwischen 2 und 40 bar liegenden Druck.
Das Ausführungsbeispiel zeigt einen weiteren Hochdruck-Wärmeübertrager
7a, der in einem Bypass 6a zum Verbrennungsluftvorwärmer 4 angeordnet ist und der mit rezirkulierender Verbrennungsluft beheizt wird, die durch ein Rezirkulationsgebläse
8 umgewälzt wird. Dieser Hochdruck-Wärmeübertrager 7a kann zusätzlich oder alternativ zum Hochdruck-Wärmeübertrager 7 angeordnet
sein und dient ebenso wie dieser dem Rückgewinn einer Wärmemenge Q2a auf höherem Druckniveau. Beide Hochdruck-Wärmeübertrager 7,7a können
ein- oder mehrstufig ausgeführt sein.
Durch den Rückgewinn eines Teiles der im Rauchgas enthaltenen Wärme mit
Hilfe des Verbrennungsluftvorwärmers 4 und der Wärmemenge Q2 mit Hilfe
des Hochdruck-Wärmeübertragers 7 ergeben sich am Ende des Rauchgaskanals 3 Rauchgastemperaturen zwischen 180° und 110° C.
Da die technische Arbeitsfähigkeit (Exergie) der dem Teilstrom des Rauchgases
im Hochdruck-Wärmeübertrager 7 entnommenen Wärmemenge Q2 bzw.
der der rezirkulierenden Verbrennungsluft im Hochdruck-Vorwärmer 7a entnommenen Wärmemenge Q2a größer ist als die Exergie der der Verbrennungsluft
im Niederdruckvorwärmer 5 zugeführten Wärmemenge Q-j, ergibt
sich durch die im Blockschaltbild dargestellte Anordnung eine Verbesserung des Kraftwerk-Gesamtwirkungsgrades um ca. 0,5 bis 1 %. Die mit der be-
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schriebenen Anordnung erzeugbare elektrische Leistung des Kraftwerkes
steigt hierdurch um ca. 1 bis 2 %, und zwar aliein durch Ausnutzung der
Exergie-Differenz zwischen der bei hohem Druckniveau rückgewonnenen Wärmemenge Q2 bzw. Q2a und der bei niedrigerem Druckniveau
eingespeisten Wärmemenge Q-j.
1 Dampferzeuger
2 Verbrennungsluftkanal
3 Rauchgaskanal
4 Verbrennungsluftvorwärmer
5 Niederdruckvorwärmer
6 Bypass
6a Bypass
6a Bypass
7 Hochdruck-Wärmeübertrager 7a Hochdruck-Wärmeübertrager
8 Rezirkulationsgebläse
Qi eingespeiste Wärmemenge
Q2 rückgewonnene Wärmemenge rückgewonnene Wärmemenge
Claims (3)
1. Anordnung zur Wirkungsgradverbesserung eines durch Verbrennung
fossiler Brennstoffe betriebenen Kraftwerkes oder dergleichen mit Vorwärmung der Verbrennungsluft durch Rückgewinn eines Teiles der im
Rauchgas enthaltenen Wärme und mit einer im Bypass zur Vorwärmung der Verbrennungsluft betriebenen Übertragung eines Teiles der im
Rauchgas und/oder in der vorgewärmten Verbrennungsluft enthaltenen Wärme auf das Prozeßmedium,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbrennungsluft vor Eintritt in den Luftvorwärmer (4) durch
Prozeßmedium mit niedrigem Druck vorgewärmt wird und daß die auf diese Weise der Verbrennungsluft zugeführte Wärme aus dem im Bypass
(6,6a) zum Luftvorwärmer (4) geführten Rauchgas bzw. der rezirkulierten
Verbrennungsluft zur Erwärmung von unter höherem Druck stehenden Prozeßmedium ausgekoppelt wird.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß iuftseitig vor
dem Verbrennungsluftvorwärmer (4) mindestens ein mit Niederdruck-Speisewasser oder Niederdruckdampf beheizter Niederdruckvorwärmer
(5) und im Bypass (6,6a) zum Verbrennungsluftvorwärmer (4) mindestens ein Hochdruck-Wärmeübertrager (7,7a) angeordnet ist, durch
den eine der durch den Niederdruckvorwärmer (5) zugeführten Wärmemenge (Q-|) entsprechende Wärmemenge (Q2) an Hochdruck-Speisewasser
oder Hochdruckdampf abgegeben wird.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Verbrennungsiuftvorwärmer (4) mehrstufig ausgeführt ist, wobei nur die
im höheren Temperaturbereich liegende(n) Stufe(n) durch den Bypass (6 bzw. 6a) umgangen wird(werden).
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1993
- 1993-12-10 DE DE9320912U patent/DE9320912U1/de not_active Expired - Lifetime
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