DE2219292C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Eindampfen von im Kreislauf geführten Lösungen oder von Meerwasser - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Eindampfen von im Kreislauf geführten Lösungen oder von MeerwasserInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Eindampfen von im Kreislauf geführten
Lösungen oder von Meerwasser durch mehrstufige Entspannungsverdampfumg mit einer isotherm arbeitenden
Vorstufe unter Vorwärmung des Eindampfgutes durch Wärmeaustausch mit den kondensierenden
Entspannungsbrüden und mit den kondensierenden komDrimierten Brüden aus der isothermen Vorstufe.
j, TB-TAi-d-
worin Te die beim Verlassen des Enderhitzers erreichte
Temperatur, Ta2 die Ablauftemperatur der Umlauflösung
aus dem letzten Verdampfer, # = r + AT, ( = Siedepunktserhöhung des Meerwassers gegenüber
dem Kondensat + minimale treibende Temperaturdifferenz) und η die Zahl der Entspannungsverdampfer ist,
welche gegen die Oberflächenkondensatoren der Wärmerückgewinnung arbeiten.
Wenn für
/j + 1
IO
eingesetzt irfj-d, dann ist die Temperatur der Umlauflösung
beim Verlassen des letzten Oberflächenkondensators der Wärmerückgewinnung:
T0K = TA7+nATE. (2)
Der Unterschied zwischen TE und T0K beträgt
TE-T0K = d + ATE. (3)
TE-T0K = d + ATE. (3)
20
So können in einer einfachen Entspannungs verdampfung nach dem Stand der Technik unter den Voraussetzungen
d = 1+7 = 8; TE= 1200C; T42 = 300C; n = 12
nach der Gleichung
Fn =
90
82 8 + 6,3
13
13
90
14,3
14,3
6,3
mit 1 t Heizdampf in einer 12stufigen Entspannungsverdampfungsanlage
bis zu 6,3 t Kondensat-Wasser gewonnen werden. Die Stufenzahl gilt für die Wärmerückgewinnung.
Eine Meerwasserentsalzung durch Verdampfung ist insbesondere dann wirtschaftlicher zu gestalten, wenn
die Heizdampferzeugung mit einer Stromerzeugung gekoppelt wird. Nicht immer wird aber der Strom
absetzbar sein. Deshalb gehören auch Überlegungen zum Stand der Technik, das Prinzip der Brüdenkompression
mit anderen Verdampfungsvorrichtungen kombiniert anzuwenden. Dabei spielt es keine Rolle, ob
die Brüdenkompressoren durch elektrischen Strom oder durch Turbinen, welche den in mechanische Arbeit
umsetzbaren Wärmeinhalt des Kesseldampfes direkt nutzen, angetrieben werden.
Es sind zwei Verfahren bzw. Vorrichtungen bekanntgeworden, bei denen jeweils eine Verdampfungsvorrichtung
mit Brüdenkompression mit einer Entspannungsverdampfanlage derart kombiniert werden, daß
die Umlauflösung zunächst die Oberflächenkondensatoren der Entspannungsverdampfer, dann den isotherm
arbeitenden Verdampfer mit Brüdenkompresrion und anschließend die adiabatisch arbeitenden Entspannungsverdampfer
durchläuft.
Beim Verfahren der US-PS 35 14 375 arbeitet der Verdampfer mit Brüdenkompression unterhalb derjenigen
Temperatur, mit welcher der erste Entspannungsverdampfer betrieben wird. Zwischen Brüdenkompressionsverdampfer
und Entspannungsverdampfer ist noch ein Zv/ischenerhitzer geschaltet, aus dem das Salzwasser
mit einer Ablauftemperatur in den Brüdenkompressionsverdampfer abfließt, die kleiner oder gleich der
Siedetemperatur in diesem Verdampfer ist, der als lsotherm-Vcrdampfer arbeitet. Dieser Zwischenerhitzer
wird hier mit dem gleichen komprimierten Dampf beheizt wie der Brüdenkompressionsverdampfer. Da
der Zwischenerhitzer jedoch auf einer im Vergleich zu dem Brüdenkompressionsverdampfer niedrigeren Temperatur
gehalten werden muß, wird hier die höherwertige Energie der komprimierten Brüden verschenkt, weil
zwei Einrichtungen unterschiedlichen thermodynamischen Niveaus mit einem Dampf beheizt werden, dessen
Energieinhalt den Erfordernissen des höheren thermodynamischen Niveaus entspricht.
Beim Verfahren der US-PS 34 33 717 liegt die Temperatur im Brüdenkompressionsverdampfer oberhalb
derjenigen des ersten Entspannungsverdampfers. Während die zuerst genannte Vorrichtung eine
geringere Gefährdung des Verdampfers mit Brüdenkompression durch Verkrustung und Korrosion mit sich
bringt, ist die Vorrichtung der US-PS 34 33 717 thermodynamisch günstiger. In beiden Fällen wird die
Hauptmenge an Meerwasserdestillat in der Verdampfstufe mit Brüdenkompression gewonnen.
Durch die Brüdenkompression muß die Kondensationstemperatur des Brüdens auf einen solchen Betrag
Tk angehoben werden, daß mit ihm der isotherm
arbeitende Verdampfer beheizt werden kann, welcher die Quelle des zu komprimierenden Brüdens ist. Ist Tv
die Siedetemperatur im Verdampfer, dann -st
Ty + T+A
— Ty + d
BK .
(4)
Für die aufzuwendende Kompressionsarbeit gilt im Idealfall:
TK -
Qy =
ATy
Qv.
(5)
Also ergibt sich für A wegen (4) ein Mindestbetrag von
(6)
AmM =~Qv
I ν
Da Amind proportional ϋ·βκ ist, kann die Kompressionsarbeil
bei großen #e/f-Werten eine beträchtliche
Größe erreichen.
Dieser Aufwand ist nur dann zu vertreten, wenn die primär gewonnene mechanische Energie bzw. der
daraus zu erzeugende elektrische Strom anderweitig nicht nutzbringender einzusetzen sind.
Die zum Stand der Technik gehörigen Anordnungen weisen bei der Eindampfung sehr großer Lösungs- oder
Meerwassermengen den Nachteil auf, daß der Isothermverdampfer, der mit der Brüdenkompression zusammen
betrieben wird, sehr große Abmessungen annimmt.
Hieraus stellte sich die Aufgabe, Möglichkeiten zu finden, mit denen der Wärmeinhalt des Brüdens aus dem
Isotherm-Verdampfer bzw. Brüdenkompressionsverdampfer bei geringem Aufwand an Kompressionsarbeit
optimal genutzt werden kann.
Im Rahmen des eingangs erwähnten Verfahrens wird diese Möglichkeit dadurch realisiert, daß die Beheizung
der isotherm arbeitenden Vorstufe durch einen Wärmeträger von außen erfolgt und die Beheizung der
isotherm arbeitenden Vorstufe, die Brüdenkompression und der Wärmetausch mit den komprimierten Brüden
so aufeinander abgestimmt werden, daß die Temperatur
b5 des hindampfgutes nach dem Wärmetausch mit den
komprimierten Brüden kleiner oder höchstens gleich der Siedetemperatur in der isotherm arbeitenden
Vorstufe ist und der Temperaturunterschied zwischen
der Siedetemperatur in der isotherm arbeitenden Vorstufe und der in der ersten Entspannungsstufe der
Abkühlspanne pro Entspannungsstufe entspricht.
Vorteilhaft kann die Beheizung der isotherm arbeitenden Vorstufe durch Kondensieren von Heizdampf
oder durch Wärmetausch mit den Abgasen einer Gasturbine und den Rauchgasen von Zusatzbrennern
erfolgen.
Zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung ist eine Vorrichtung mit mehreren im Kreislauf hintereinandergeschalteten
Entspannungsverdampfern, denen als Vorwärmer geschaltete Oberflächenkondensatoren
zugeordnet sind, und einem vorgeschalteten isotherm arbeitenden, mit einem Brüdenkompressor versehenen
Verdampfer, sowie mit einem zwischen dem isotherm arbeitenden Verdampfer und den Oberflächenkondensatoren
liegenden Wärmetauscher, der mit der Brüdenleitung des isotherm arbeitenden Verdampfers verbunden
ist, besonders geeignet. Kennzeichnend ist für diese Vorrichtung, daß das Heizregister des isotherm
arbeitenden Verdampfers V/an eine äußere Heizdampfquelle
angeschlossen ist oder durch einen im Nebenkreislauf liegenden abgas- und rauchgasbeheizten
Wärmetauscher (R) ersetzt ist. Vorteilhaft ist der Wärmetauscher (R) als Verrieselungswärmetauscher
ausgebildet, in dem esn direkter Kontakt zwischen der Umlauflösung und den Rauchgasen hergestellt wird.
Weiterhin kann dem mit der Brüdenleitung des isotherm arbeitenden Verdampfers verbundenen Wärmetauscher
(ZW) auf der Wärmeabgabeseite ein weiterer Wärmetauscher (KW) zur Ausnutzung des
Wärmeinhaltes des Brüdenkondensates nachgeschaltet sein.
Zwischen zwei der Oberflächenkondensaloren OK\
bis ZWoder zwischen dem Kondensator ZWund dem
isotherm arbeitenden Verdampfer kann eine bekannte Löseeinrichtung beliebiger Art für durch Verdampfungskristallisation
umzukristallisierende Verbindungen angeordnet sein.
Einer oder mehrere der der Wärmerückgewinnung dienenden Oberflächenkondensatoren OK1 bis ZW
können als Mischkondensatoren ausgebildet sein.
Die in F i g. 1 schematisch dargestellte Vorrichtung der Erfindung sieht in der Grundgestalt vor, daß der
Brüden des Isothermverdampfers V, nach der Kompression
nicht zum Beheizen der direkt zum Verdampfer gehörigen Wärmetauscher eingesetzt wird. Die Verdampfungswärme,
welche im Isothermverdampfer V, umgesetzt wird, wird vielmehr zusätzlich mit der
Wärmemenge, die noch zum Aufheizen der in den Isothermverdampfer eintretenden Lösungs- oder Meerwassermenge
erforderlich isi, durch Kondensation von Heizdampf aus der Zentrale zugeführt. Zwischen den
Oberflächenkondensator OKn, der mit der temperaturhöchsten
Entspannungsstufe VE\ verbunden ist, und den Eintritt in den Isothermverdampfer V1 wird ein
zusätzlicher Wärmetauscher ZW geschaltet, zu dessen Beheizung komprimierte Brüden herangezogen werden.
Der Brüdenkompressor BK nimmt soviel Brüden aus
dem Isothermverdampfer V1 auf, daß mit den komprimierten
Brüden die Lösung oder das Meerwasser im Wärmetauscher ZW von Τοκ auf Tzw erwärmt werden
kann. Arbeitet der Jsothermverdampfer V, bei der
Temperatur T1. dann soll Tzw
< T1 sein. Demzufolge liegt die Kondensationstemperatur Tk.zwirn Wärmetauscher
ZW unterhalb derjenigen (Tk.), welche im Heizregister des Isothermverdampfers V, sich einstellen
muß. Deshalb ist die Arbeit A(Tk. zw) < A(Tk,), vgl. (5): A Tzw . A Ty
Durch geeignete Auslegung der Heizflächen und des Brüdenkompressors BK wird erreicht, daß
also gemäß Q) T, = TE wird. Dann wird
Tzw = T1 - χ = T0K + d + A TE - χ .
Somit
ATy-:
Ty
^Q
Iv
wenn QVfZW = Qv-
Bei den Vorrichtungen nach dem Stard der Technik ist die mit dem Brüden der Isothermverdampfung zu
übertragende Wärmemenge (Jvweitgehend unabhängig von der Entspannungsverdampfung, was bei der
erfindungsgemäßen Vorrichtung nicht mehr der Fall ist. Deshalb gilt
Qv.zw S: Qvund, wenn Qv.zw
< Qv,
dann A(Tk. zw) < A(Tk,)■
Da Ti « Te und Tzw ^ 7/tritt die Teilanordnung —
bestehend aus dem mit Heizdampf aus der Zentrale oder mit Abdampf von der Dampfmaschine bzw.
Turbine des Brüdenkompressors BK beheizten Isothermverdampfers V,, aus dem Brüdenkompressor BK,
aus dem zusätzlichen Wärmetauscher ZWund aus dem Kondensatwärmetauscher KW — an die Stelle des
Enderhitzers im Kreislauf einer an sich bekannten Entspannungs-Verdampfungsvorrichtung. Dabei durchströmt
die aus dem temperaturhöchsten Oberflächenkondensator OK mit der Temperatur ΤΟκ kommende
Lösung den mit komprimiertem Brüden beheizten zusätzlichen Wärmetauscher ZW, welchen sie mit Tzw
verläßt, um dann nach Durchströmen des Isothermverdampfers Vj, in welchem sie von Tzwauf 7} erwärmt und
ihr Lösungsmittel (Wasser) entzogen wird, dem ersten Entspannungskörper VE1 zuzufließen.
Sofern die Temperaturdifferenz χ zwischen T1 und
Tzw nicht groß ist, entspricht im Falle der Meerwassereindampfung
die entwickelte Briidenmenge ungefähr der Heizdampfir.enge, die dem Isothermverdampfer V,
zugeführt wird. Infolgedessen wird bei verhältnismäßig kleinem Aufwand an mechanischer Energie eine der
Heizdampfmenge für die Enderhitzung entsprechende Wassermenge zusätzlich verdampft.
Die Abbildung 1 beschreibt das Prinzip der Vorrichtung gemäß der Erfindung. Die Frischlösung, die nach
Maßgabe der Verdampfung zugeführt wird, tritt an irgendeiner Stelle in den Kreislauf. Zweckmäßigerweise
wird hierfür die temperaturniedrigste Stelle im Kreis der Umlauflösung gewählt Die erste Vorwärmung
erfolgt beim Durchlaufen der Oberflächenkondensatoren OK, bis OKn, die den einzelnen Entspannungsstufen
zugeordnet sind. Die weitere Vorwärmung geschieht in
den Wärmetauschern K W und ZlV. Dem Wärmetauscher
ZW ist der isotherm arbeitende Verdampfer V, zugeordnet. Der aus dem Isothermverdampfer V,
entströmende Brüden wird mit dem Brüdenkompressor BK auf ein höheres Kondensationsniveau gehoben und
in dem Wärmeaustauscher ZWkondensiert.
Von dem Wärmeaustauscher ZWwird die Umlauflösung
in den Isothermverdampfer V1 geleitet. Dessen Heizregister dient der Zufuhr der Wärme für die
Restaufheizung auf T) und für die isotherme Verdampfung.
Der Isothermverdampfer V1- ist ein Durchströmungsverdampfer.
Er ist ein Element der Kreisführung der Umlauflösung. Von dem Isothermverdampfer V,gelangt
die Lösung zum ersten Entspannungsverdampfer Vm,
dessen Druck so eingestellt wird, daß die Lösung bei T°Csiedet. Also T,■ — 7", « ATE.
Die übrigen Abschnitte der Vorrichtung gleichen den entsprechenden der an sich bekannten mehrstufigen
Vorrichtungen zu Entspannungsverdampfanordnungen. Da die Destillationskondensate der bei höherer
Temperatur arbeitenden Stufen noch hohe Nutzwärmemengen enthalten, sehen moderne Entspannungsverdampf-Vorrichtungen
Hilfsvorrichtungen zur Kondensatentspannung mit nochmaliger Kondensation oder Flüssig-Flüssig-Wärmetauscher vor. Diesen Hilfsvorrichtungen
entsprechen die mit HK bezeichneten Vorrichtungsteile der A b b. 1.
Die Vorrichtung gemäß der Erfindung gestattet es, den Isothermverdampfer V, mit einer Temperatur zu
fahren, die oberhalb der Siedetemperatur der Lösung bei Normaldruck liegt. Dieser Isothermverdampfer V,
arbeitet dann mit Überdruck. Wird er bei hohem Druck betrieben, dann arbeiten auch noch der erste und evtl.
noch weitere Entspannungsverdampfer VEbei Drücken,
die über dem Atmosphärendruck liegen.
Die Vorrichtung gemäß der Erfindung gestattet eine Anpassung an Gasturbinenbetrieb ohne Kesselhaus, wie
Abb. 2 zeigt. Hierbei wird die Abwärme, die in den Rauchgasen der Turbine GT steckt, zur Eindampfung
von Salzlösungen genutzt. Die Einordnung der Vorrichtungsteile ist die gleiche wie in Abb. 1. Allein das
Heizregister des isotherm arbeitenden Verdampfers V, ist durch einen Wärmetauscher R ersetzt, welcher
außerhalb des Isothermverdampfers V, angeordnet ist und von Umlauflösung im Nebenkreislauf durchströmt
wird. Durch diesen Wärmetauscher R werden die Rauchgase der Gasturbine GT und des bzw. der
Zusatzbrenner geführt. Die Rauchgase können, müssen aber nicht in jedem Fall durch Austauscherflächen von
der Umlauflösung getrennt geführt v/erden.
In bestimmten Fällen kann dieser Wärmetauscher R vorteilhaft als Verrieselungswärmetauscher ausgestaltet
sein, in welchem die Umlauflösung im entgegenströmenden Abgas der Gasturbine GT und dem
Rauchgas der Zusatzbrenner verregnet wird. Auf diese Weise wird eine besonders einfache Nutzung der
Abhitze der Gasturbine GT, welche den Brüdenkompressor BK und/oder den Dynamo für die Stromerzeugung
betreibt, ermöglicht. Mit dem im Verrieselungswärmetauscher R gekühlten Rauchgas werden zusätzliche
Brüdenmengen aus der Lösung ausgetragen.
Die Vorrichtung der Erfindung kann auch Bestandteil einer Anordnung zum Umkristallisieren einer Substanz
durch Verdampfungskristallisation sein. In diesem Fall ist eine bekannte Lösevorrichtung an eine Stelle des
Lösungsumlaufes anzuordnen, an welcher sich durch Vorwärmung in den Wärmetauschern OK\ bis OKn oder
bis ZWoder zwischen dem Wärmeaustauscher ZlVund
dem Isothermverdampfer V, die gewünschte Lösetemperatur eingestellt hat.
Wenn das Lösen mit verdünnter Umlauflösung erfolgt, dann werden einer oder mehrere Kondensatoren der Wärmerückgewinnung, die sonst als Oberflächenkondensatoren ausgeführt werden und vor der Lösevorrichtung angeordnet sind, als Mischkondensatoren gestaltet.
Wenn das Lösen mit verdünnter Umlauflösung erfolgt, dann werden einer oder mehrere Kondensatoren der Wärmerückgewinnung, die sonst als Oberflächenkondensatoren ausgeführt werden und vor der Lösevorrichtung angeordnet sind, als Mischkondensatoren gestaltet.
ίο Das Kristallisat wird in dem Salzabscheider 5 nach
dem letzten Verdampfer Vz, der gegen Kühlwasser im Mischkondensator WK\ arbeitet, von der Umlauflösung
abgetrennt.
Der Dampfnutzungsfaktor eingangs beschriebener einfachen, im Wärmerückgewinnungsteil 12stufigen
Entspannungsverdampfung für Meerwasser ist Fo. f. = 6,3; er steigt mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung auf über 7. Dabei erhöht sich der für den Meerwasserumlauf ursprünglich erforderliche Bedarf
an elektrischer bzw. mechanischer Energie durch die Brüdenkompression nur um ca. 25%.
Da die Wasserverdampfung pro Umlauf um ca. 14% zunimmt, kann der Umlaufstrom auf 88% des
Anfangswertes zurückgenommen werden. Ferner sinkt der Wärmetauscher-Flächenaufwand, bezogen auf 1 t
Destillat. Weil der Brüdenkompressor wartungsarm ist, sinken die Unterhaltungskosten durch die geringere
spezifische Wärmetauscherfläche.
Bei der einfachen Entspannungsverdampfung nach Beispiel 1 würde durch Erniedrigung der Stufenzahl η
von 12 auf 10 der Dampfnutzungsfaktor Fo von 6,3 auf
5,8 zurückgehen Mit der Vorrichtung gemäß der Erfindung erreicht man auch nach der Verminderung
der Stufenzahl ;ioch einen Dampfnutzungsfaktor Fo von
6,6.
Eine konzentrierte Alkalichloridlösung soll in einer Entspannungsverdampf-Vorrichtung mit η = 6 und der
Brüdenkompressions-Vorstufe nach Anspruch 1 eingedampft werden.
Ohne die Vorstufe würden sich mit den Ausgangsdaten Te= 12O0C, Ta2 = 3O0C, ΰ = 17° und /7 = 6
folgende Werte ergeben:
Te
=
T0K = 120 - 17 - 10,4 = 120 - 27,4 = 92,6°C ,
90 90
90 90
FD =
17 + 10,4
27,4
= 3,29 .
Wählt man für χ = 3°, dann ergibt der Einsatz der
erfindungsgemäßen isothermen Vorstufe, deren Brüden nach Kompression Vorwärmzwecken dient, eine Erhöhung
des Eindampfgrades (pro Umlauf) um fast genau 25%, wobei die Vorstufe mit ungefähr 24% an der
Gesamtverdampfung beteiligt ist Nutzt man die Wärme des Kondensats von komprimierten Brüden, dann erhält
man einen Dampfnutzungsfaktor Fd.bkv = 4,06.
Man ersieht aus den Zahlenangaben in den Beispielen,
daß die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile,
nämlich die Erhöhung des Dampfnutzungsfaktors und die Verkleinerung der Gesamtvorrichtung gegenüber
der einfachen Entspannungsverdampfung mit wachsendem Wert für die Summe # + ΔΤε ansteigen. # hängt
wesentlich von der Siedepunktserhöhung der Lösung gegenüber dem reinen Lösungsniittel ab. 4TJt-wird, wie
10
oben dargelegt, u. a. von der Stufenzahl der Vorrichtung bestimmt. Wenn die Stufenzahl abnimmt, wird ATu.
größer. Deshalb kann innerhalb gewisser Grenzen die Wirtschaftlichkeit der Gesamtvorrichtung durch Verminderung
der Stufenzahl gesteigert werden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Verfahren zum Eindampfen von im Kreislauf geführten Lösungen oder von Meerwasser durch
mehrstufige Entspannungsverdampfung mit einer isotherm arbeitenden, mit Brüdenkompression versehenen
Vorstufe, unter Vorwärmung des Eindampfgutes durch Wärmetausch mit den kondensierenden
Entspannungsbrüden und mit den kondensierenden komprimierten Brüden aus der isothermen Vorstufe,
dadurch gekennzeichnet, daß die Beheizung der isotherm arbeitenden Vorstufe durch einen
Wärmeträger von außen erfolgt und die Beheizung der isotherm arbeitenden Vorstufe, die Brüdenkompression
und der Wärmetausch mit den komprimierten Brüden so aufeinander abgestimmt werden, daß
die Temperatur des Eindampfgutes nach dem Wärmetausch mit den komprimierten Brüden
kleiner oder höchstens gleich der Siedetemperatur in der isotherm arbeitenden Vorstufe ist und der
Temperaturunterschied zwischen der Siedetemperatur in der isotherm arbeitenden Vorstufe und der in
der ersten Entspannungsstufe der Abkühlspanne pro Entspannungsstufe entspricht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Beheizung der isotherm arbeitenden
Vorstufe durch Kondensieren von Heizdampf oder durch Wärmetausch mit den Abgasen einer
Gasturbine und den Rauchgasen von Zusatzbrennern erfolgt.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 oder 2 mit mehreren im
Kreislauf hintereinandergeschalteten Entspannungsverdampfern, denen als Vorwärmer geschaltete
Oberflächenkondensatoren zugeordnet sind, und einem vorgeschalteten, isotherm arbeitenden, mit
einem Brüdenkompressor versehenen Verdampfer, sowie mit einem zwischen isotherm arbeitenden
Verdampfer und den Oberflächenkondensatoren liegenden Wärmetauscher, der mit der Brüdenieitung
des isotherm arbeitenden Verdampfers verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Heizregister
des isotherm arbeitenden Verdampfers (V) an eine äußere Heizdampfquelle angeschlossen ist oder
durch einen im Nebenkreislauf liegenden abgas- und rauchgasbeheizten Wärmetauscher ^ersetzt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmetauscher (R) als Verrieselungswärmetauscher
ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß dem mit der Brüdenleitung
des isotherm arbeitenden Verdampfers verbundenen Wärmetauscher (ZW) auf der Wärmeabgasseite
ein weiterer Wärmetauscher (KW) zur Ausnutzung des Wärmeinhalts des Brüdenkondensates
nachgeschaltet ist.
Nach dem gegenwärtigen Stand der Technik sind die Entspannungsverdampfanlagen zur Rückgewinnung
des Lösungsmittels aus großen Lösungsmengen wegen ihrer guten wärmetechnischen Eigenschaften sehr
geeignete Vorrichtungen. Sie sind vor allem bei der Süßwassergewinnung aus Meerwasser aus verschiedenen
Gründen allen anderen Eindampfanlagen vorzuziehen, sofern es sich um die Bewältigung großer
Wassermengen handelt.
ίο Die vorbekannten Entspannungsverdampfvorrichtungen
bestehen meist aus einer Reihe nacheinander durchflossener unbeheizter Verdampfer, in welcher der
Druck von Stufe zu Stufe abgesenkt wird, so daß der Siedepunkt der Lösung von Verdampfer zu Verdampfer
sinkt Die den Entspannungsverdampfern zugeführten Lösungen sind meist erhitzt und kühlen sich durch
Verdampfung eines Teils des Lösungsmittels von Stufe zu Stufe ab.
Die einzelnen Verdampfer arbeiten gegen in Reihe geschaltete Oberflächenkondensatoren, in weichen
durch die Kondensation des Lösungsmitteldampfes, bei Salzlösungen als Brüden bezeichnet, kalte Lösung
vorgewärmt werden kann. Die Eindampfung geschieht durch Führen der Umlauflösung im Kreise, wobei die
ausgekühlte Lösung nach Ergänzung durch Frischlösung nach Maßgabe des vorangegangenen Lösungsmittelentzuges
beim Durchlauf durch die Oberflächenkondensatoren einen erheblichen Anteil der insgesamt
umgesetzten Verdampfungswärme wieder aufnimmt.
Das Kondensat der Oberflächenkondensatoren ist das gewonnene Lösungsmittel.
Die höchste im letzten der durchflossenen Oberflächenkondensatoren
erreichbare Temperatur muß hinter der Siedetemperatur des dazugehörigen Verdampfers
um die Summe der Siedepunkterhöhung der Lösung gegenüber dem reinen Lösungsmittel und der erforderlichen
minimalen treibenden Temperaturdifferenz AT1,
also um ϋ· = τ + ΔΤ,, zurückbleiben. In einem nachgeschalteten
Enderhitzer ist die Umlaufsole also um diesen Betrag und zusätzlich um den Betrag Δ Te auf Te, der
Eintrittstemperatur in den ersten Verdampfer, nachzuheizen.
Aus der Notwendigkeit, nachheizen zu müssen, folgt, daß die in den letzten Stufen umgesetzte Wärme
verloren geht. Die Kondensatoren, welche den temperaturniedrigsten Entspannungsstufen zugeordnet sind,
müssen deshalb mit zusätzlichem Kühlmittel (Kühlwasser) beaufschlagt werden. Die letzten Stufen sind also
die Verluststufen. Die zum Nachheizen erforderliche Wärmemenge muß gleich sein der Summe der
Wärmeverluste in den Verluststufen, mit den Kondensaten und mit dem eventuell zu gewinnenden Feststoff.
Der theoretische Dampfnutzungsfaktor Fp stellt die mit dem Verhältnis der spezifischen Verdampfungswärmen
von Wasser und Lösungsmittel multiplizierte Lösungsmittelmenge dar, die mit 1 t Heizdampf
verdampft werden kann. Im Falle der Meerwasserverdampfung ergibt sich für Fo die einfache Nährungsformel:
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2219292A DE2219292C2 (de) | 1972-04-20 | 1972-04-20 | Verfahren und Vorrichtung zum Eindampfen von im Kreislauf geführten Lösungen oder von Meerwasser |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2219292A DE2219292C2 (de) | 1972-04-20 | 1972-04-20 | Verfahren und Vorrichtung zum Eindampfen von im Kreislauf geführten Lösungen oder von Meerwasser |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2219292A1 DE2219292A1 (de) | 1973-11-08 |
DE2219292C2 true DE2219292C2 (de) | 1982-12-09 |
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ID=5842668
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2219292A Expired DE2219292C2 (de) | 1972-04-20 | 1972-04-20 | Verfahren und Vorrichtung zum Eindampfen von im Kreislauf geführten Lösungen oder von Meerwasser |
Country Status (1)
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NL285240A (de) * | 1961-11-08 | |||
GB1103452A (en) * | 1964-03-20 | 1968-02-14 | American Mach & Foundry | Improvements in or relating to multistage distillation apparatus |
US3433717A (en) * | 1965-03-01 | 1969-03-18 | Aqua Chem Inc | Multistage flash still with vapor compression plant |
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FR1535500A (fr) * | 1967-05-03 | 1968-08-09 | Commissariat Energie Atomique | Procédé d'amélioration de la détente dans une installation de distillation par détentes successives et installation en comportant application |
FR1543961A (fr) * | 1967-05-25 | 1968-10-31 | Fives Lille Cail | Installation pour la production d'eau douce à partir d'eau salée |
-
1972
- 1972-04-20 DE DE2219292A patent/DE2219292C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2219292A1 (de) | 1973-11-08 |
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