DE4441324C1 - Anordnung zur Nutzung der im Rauchgas eines kohlegefeuerten Dampferzeugers enthaltenen Wärme - Google Patents
Anordnung zur Nutzung der im Rauchgas eines kohlegefeuerten Dampferzeugers enthaltenen WärmeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Nutzung der im
Rauchgas eines kohlegefeuerten Dampferzeugers enthaltenen
Wärme für die Vorwärmung von dem Dampferzeuger zugeführter
Verbrennungsluft und die Zufuhr von Wärme in den Wasser-
Dampf-Kreislauf des Dampferzeugers mit einer einerseits mit
Verbrennungsluft und andererseits mit den Dampferzeuger
verlassenden Rauchgas beaufschlagbaren
Wärmeübertragsanlage, insbesondere Drehluftvorwärmer, einer
einerseits mit von der Wärmeübertragungsanlage
zuzuführenden Verbrennungsluft und andererseits mit von dem
aus der Wärmeübertragungsanlage austretenden gekühlten
Rauchgas beaufschlagbaren Wärmeverschiebungseinheit, einem
die Wärmeübertragungsanlage rauchgasseitig überbrückenden
Bypass und einem in dem Bypass angeordneten und in den
Wasser-Dampf-Kreislauf des Dampferzeugers eingebundenen
mindestens einstufigen Bypasswärmetauscher.
Eine solche Anordnung ist aus der DE 42 12 336 C1 bekannt.
Bei der bekannten Anordnung wird ein Teilstrom des
Rauchgases vor Eintritt in den Drehluftvorwärmer abgezweigt
und durch Führung über den Bypass parallel zum
Drehluftvorwärmer in einem mindestens einstufigen
Bypasswärmetauscher (Abhitzekessel) abgekühlt. Das
abgekühlte Rauchgas wird dann dem Rauchgas nach Drehluvo
wieder zugemischt. Im Auslegungsfalle haben beide
Rauchgasströme möglichst die gleiche Temperatur
(ca. 160°C). Eine weitere Abkühlung des Rauchgases wird
mit der Wärmeverschiebungseinheit erreicht. Hierbei kann das
Rauchgas auf z. B. 100°C gekühlt werden. Mit der vom
Rauchgas in der Wärmeverschiebungseinheit abgegebenen Wärme
wird die Verbrennungsluft von Umgebungstemperatur auf ca.
117°C vorgewärmt, ehe sie in die Wärmeübertragungsanlage
eintritt. Die durch die bekannte Anordnung mögliche
Absenkung der Rauchgastemperatur auf ca. 100°C bewirkt
eine Erhöhung des Prozeßwirkungsgrades. Andererseits stellt
die Nutzung der in dem Bypasswärmetauscher ausgekoppelten
Wärme in dem Wasser-Dampf-Kreislauf, insbesondere zur
Vorwärmung des Kesselspeisewassers in dem Wasser-Dampf
Kreislauf, einen Eingriff in die regenerative
Vorwärmstrecke des Kraftwerksprozesses dar, welcher für
sich alleine betrachtet einen negativen Einfluß auf den
Prozeßwirkungsgrad hat. Es ist daher anzustreben, unter
allen Betriebsbedingungen einen möglichst hohen
Prozeßwirkungsgrad zu erreichen, d. h. es muß versucht
werden, die vorgegebene (niedrigst zulässige)
Rauchgastemperatur bei möglichst geringem Eingriff in die
regenerative Vorwärmstrecke zu erreichen. Mit anderen
Worten: Die vorgegebene Abgastemperatur soll bei möglichst
kleiner Wärmeauskopplung in dem Bypasswärmetauscher
(Abhitzekessel) erreicht werden. Um eine solche Regelung zu
erreichen, ist bei der bekannten Anordnung in dem Bypass
vor dem Bypasswärmetauscher eine Regelklappe vorgesehen.
Aufgrund der hohen Staubbeladung des Rauchgases nach
Austritt aus dem Dampferzeuger müssen erhebliche Bedenken
gegen den Einsatz von Klappen zur Regelung der
Beaufschlagung des Bypasswärmetauschers angemeldet werden.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
Anordnung der gattungsgemäßen Art zu schaffen, bei der eine
Regelung ohne Rauchgasregelklappe möglich ist.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß zumindest ein Teil
der im Bypasswärmetauscher ausgekoppelten Wärme geregelt
über einen Regelwärmetauscher in die der
Wärmeübertragungsanlage zugeführten Verbrennungsluft
einkoppelbar ist.
Durch die Einkopplung dieser Wärme steigt die
Lufttemperatur am Eintritt in die Wärmeübertragungsanlage
und damit auch die Heißlufttemperatur. Die effektiv am
Bypasswärmetauscher ausgekoppelte Wärmemenge reduziert sich
um den Teil, der mit Hilfe des Regelwärmetauschers an die
Luft übertragen wird.
Vorzugsweise ist zwischen dem im Verbrennungsluftstrom
angeordneten Wärmetauscher der Wärmeverschiebungseinheit
und der Wärmeübertragungsanlage ein Luft-Wasser-
Wärmetauscher als Regelwärmetauscher angeordnet derart, daß
im Bypasswärmetauscher ausgekoppelte Wärme direkt in die
Verbrennungsluft einkoppelbar ist.
Alternativ kann vorgesehen sein, daß in dem geschlossenen
Wärmeträgermediumkreislauf der Wärmeverschiebungseinheit
ein Wärmeträgermedium-Wasser-Wärmetauscher angeordnet ist
derart, daß in dem Bypasswärmetauscher ausgekoppelte Wärme
direkt auf das Wärmeübertragungsmedium übertragbar und von
dort in die Verbrennungsluft einkoppelbar ist.
Wenn wie bei der bekannten Anordnung eine Stufe der
Bypasswärmetauscher als Dampferzeugerbaugruppe betreibbar
ist, ist vorzugsweise vorgesehen, daß der
Regelwärmetauscher mit Wasser aus dem Wasserkreislauf der
Dampferzeugerbaugruppe beaufschlagbar ist.
Weiterhin ist es auch möglich, daß in dem
Wärmeträgermediumkreislauf der Wärmeverschiebungseinheit
ein mit Dampf beaufschlagter Calorifer angeordnet ist.
Schließlich ist es möglich, daß in der
Wärmeverschiebungseinheit dem Wärme aus dem Rauchgas
aufnehmenden Wärmetauscher ein geregelter Bypass für das
Wärmeträgermedium zugeordnet ist.
Die Erfindung soll nun anhand der beigefügten Figuren näher
beschrieben werden. Es zeigt:
Fig. 1 eine Anordnung, bei der der Regelwärmetauscher
verbrennungsluftseitig der
Wärmeübertragungsanlage vorgeschaltet ist, und
Fig. 2 eine Anordnung, bei der der Regelwärmetauscher in
dem geschlossenen Wärmeträgermediumkreislauf der
Wärmeverschiebungseinheit angeordnet ist.
Die dem nicht gezeigten Dampferzeuger zuzuführende
Verbrennungsluft wird über ein Frischluftgebläse 1 dem
Luftvorwärmer 2 einer Wärmeverschiebungseinheit 3
zugeführt. Die den Luftvorwärmer 2 verlassende vorgewärmte
Verbrennungsluft wird über einen Regelwärmetauscher 4 einer
Wärmeübertragungsanlage in Form eines Drehluftvorwärmers 5
und danach extern dem Dampferzeuger zugeführt. Vom
Dampferzeuger über Leitung 6 herangeführtes Rauchgas wird
in einem Teilstrom über eine Leitung 7 über den
Luftvorwärmer 5 geführt. Ein anderer Teilstrom wird über
Leitung 8 im Bypass zum Luftvorwärmer zunächst einem
Hochdruckspeisewasserteilstromvorwärmer 9 zugeführt und
durchströmt dann einen Wärmetauscher 10 einer
Dampferzeugerbaugruppe 11. Die über die Leitungen 7 und 8
geführten Teilströme werden zusammengeführt und über eine
Leitung 12 einem Elektrofilter 13 und unter
Zwischenschaltung eines Saugzugs 14 dem Rauchgaskühler 15
der Wärmeverschiebungseinheit 3 zugeleitet.
Die Dampferzeugerbaugruppe 11 weist neben dem Wärmetauscher
10 noch eine Trommel 16 mit zugeordnetem Wasserkreislauf 17
einschließlich Pumpe 18 auf, dem über Leitung 19 (ND-
Eintritt) Wasser zugeführt wird. Der Dampferzeugerbaugruppe
11 wird über Leitung 20 (ND-Austritt) Dampf entzogen. Mit
dem Wasserkreislauf 17 der Dampferzeugerbaugruppe 11 ist
über ein druckseitig zur Pumpe 18 im Kreislauf angeordnetes
Dreiwegeventil 21 und eine Leitung 21a der
Regelwärmetauscher 4 zugeschaltet, der abflußseitig über
eine Leitung 22 mit der Leitung 19 verbunden ist. Die
Leitung 22 kann auch direkt mit der Trommel 16 verbunden
sein. Die Leitung 21a zum Regelwärmetauscher kann auch vor
der Umwälzpumpe 18 abzweigen oder direkt an die Trommel
anschließen. In diesem Fall müßte eine separate Umwälzpumpe
vorgesehen werden.
Im geschlossenen Wärmeträgermediumkreislauf 23 der
Wärmeverschiebungseinheit 3 ist eine Umwälzpumpe 24
vorgesehen. Ein Dreiwegeventil 25 ermöglicht über eine
Bypassleitung 25a eine Bypasströmung über den
Rauchgaskühler 15. Im Kreislauf 23 ist ein mit Dampf
beaufschlagter Calorifer 26 angeordnet.
Das den Rauchgaskühler 15 verlassende Rauchgas wird über
eine Rauchgasentschwefelungsanlage 27 einem Kamin 28
zugeleitet.
Bei der in der Fig. 2 dargestellten Anordnung ist ein
Regelwärmetauscher 4′ nicht in der Verbindungsleitung
zwischen Luftvorwärmer 2 und Drehluftvorwärmer 5
angeordnet, sondern in dem Wärmeträgermediumkreislauf 23
stromab des Dreiwegeventils 25, in den als
Wärmeträgermedium vorzugsweise Wasser eingesetzt wird.
In beiden Fällen wird niederwertigere Wärmeenergie aus dem
zweistufig ausgebildeten Bypasswärmetauscher 9, 10
ausgekoppelt und durch Einstellung des Ventils 21 geregelt
direkt (Fig. 1) oder indirekt (Fig. 2) auf die
Verbrennungsluft übertragen.
In beiden Fällen wird also Wärme ausschließlich aus dem
Niederdruckteil 10 des Bypasswärmetauschers 9, 10
entnommen. Dadurch wird gegenüber einer Regelung mittels
einer Rauchgasklappe zusätzlich das Verhältnis von im
Bypasswärmetauscher (Abhitzekessel) ausgekoppelten HD-Wärme
zu ND-Wärme positiv beeinflußt. Bei der Anordnung gemäß
Fig. 1 bietet der in der Verbindungsleitung zwischen
Luftvorwärmer 2 und Drehluftvorwärmer 5 angeordnete
Regelwärmetauscher 4 bzw. bei der Anordnung muß Fig. 2 der
Regelwärmetauscher 4′ in Verbindung mit dem wasserseitigen
Bypass 25a in der Wärmeverschiebungseinheit 3 die
Möglichkeit, die vorgegebene Rauchgastemperatur sowie die
zulässige Temperaturdifferenz von ca. 10°C K zwischen
Rauchgas nach Drehluftvorwärmer 5 und Rauchgas nach
Bypasswärmetauscher bzw. Abhitzekessel 9, 10 einzuhalten,
und zwar bei gleichzeitiger Minimierung der aus dem
Abhitzekessel in den Wasser-Dampf-Kreislauf des
Dampferzeugers, insbesondere dessen Vorwärmstrecke,
eingekoppelten Wärme.
Weiterhin ersetzt bei beiden Ausführungsformen gemäß Fig. 1
und 2 der Regelwärmetauscher von seiner Regelfunktion her
in einem weiten Last- und Ansaugtemperaturbereich den im
Wärmeverschiebungssystem eingebauten Calorifer, so daß
dieser lediglich noch zum Anfahren des Dampferzeugers sowie
bei sehr niedrigen Ansaugtemperaturen benötigt wird.
Claims (6)
1. Anordnung zur Nutzung der im Rauchgas eines
kohlegefeuerten Dampferzeugers enthaltenen Wärme für
die Vorwärmung von dem Dampferzeuger zugeführter
Verbrennungsluft und die Zufuhr von Wärme in den
Wasser-Dampf-Kreislauf des Dampferzeugers mit einer
einerseits mit Verbrennungsluft und andererseits mit
den Dampferzeuger verlassenden Rauchgas
beaufschlagbaren Wärmeübertragungsanlage, insbesondere
Drehluftvorwärmer, einer einerseits mit von der
Wärmeübertragungsanlage zuzuführenden Verbrennungsluft
und andererseits mit von dem aus der
Wärmeübertragungsanlage austretenden gekühlten Rauchgas
beaufschlagbaren Wärmeverschiebungseinheit, einem die
Wärmeübertragungsanlage rauchgasseitig überbrückenden
Bypass und einem in dem Bypass angeordneten und in dem
Wasser-Dampf-Kreislauf des Dampferzeugers eingebundenen
mindestens einstufigen Bypasswärmetauschers,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest ein Teil der im Bypasswärmetauscher (10)
ausgekoppelten Wärme geregelt (21; 25) über einen
Regelwärmetauscher (4; 4′) in die der
Wärmeübertragungsanlage (5) zugeführten
Verbrennungsluft einkoppelbar ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem im Verbrennungsluftstrom angeordneten
Wärmetauscher (2) der Wärmeverschiebungseinheit (3) und
der Wärmeübertragungsanlage (5) ein Luft-Wasser-
Wärmetauscher (4) als Regelwärmetauscher angeordnet ist
derart, daß im Bypasswärmetauscher (4) ausgekoppelte
Wärme direkt in die Verbrennungsluft einkoppelbar ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem geschlossenen Wärmeträgermediumkreislauf
(23) der Wärmeverschiebungseinheit (3) ein
Wärmeträgermedium-Wasser-Wärmetauscher (4′) angeordnet
ist derart, daß im Bypasswärmetauscher (4′)
ausgekoppelte Wärme direkt auf das Wärmeträgermedium
übertragbar und von dort in die Verbrennungsluft
einkoppelbar ist.
4. Anordnung nach mindestens einem der Ansprüche 1-3,
bei der eine Stufe des Bypasswärmetauschers als
Dampferzeugerbaugruppe betreibbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Regelwärmetauscher (4; 4′) mit Wasser aus dem
Wasserkreislauf (17) der Dampferzeugerbaugruppe (11)
beaufschlagbar ist.
5. Anordnung nach mindestens einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Wärmeträgermediumkreislauf (23) der
Wärmeverschiebungseinheit (3) ein mit Dampf
beaufschlagter Calorifer (26) angeordnet ist.
6. Anordnung nach mindestens einem der Ansprüche 1-5,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Wärmeverschiebungseinheit dem Wärme aus dem
Rauchgas aufnehmenden Wärmetauscher (15) ein geregelter
(25) Bypass (25a) für das Wärmeträgermedium zugeordnet
ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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- 1994-11-22 DE DE19944441324 patent/DE4441324C1/de not_active Expired - Fee Related
- 1994-12-22 DE DE9420492U patent/DE9420492U1/de not_active Expired - Lifetime
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