DE931864C - Verfahren zur Vernichtung von Schaedlingen in Schuettgut - Google Patents

Description

Es ist bekannt, zur Vernichtung von Schädlingen in Schüttgut, insbesondere von Kornkäfern und anderen Schädlingen in Getreide, infrarote Strahlen zu verwenden. Es hat sich gezeigt, daß durch solche Strahlen die Schädlinge in kurzer Zeit vernichtet werden können, ohne daß das Getreide eine Einbuße an seiner Keimkraft oder seiner Backfähigkeit erleidet.

Wendet man dieses bekannte Verfahren auf dickere Getreideschichten an, so zeigt es sich, daß nur die auf der Oberfläche bzw. unmittelbar darunter befindlichen Schädlinge von der Bestrahlung erfaßt und getötet werden. Die in den unteren Schichten befindlichen Insekten werden zwar unruhig, bleiben aber, solange die Bestrahlung andauert, in Deckung. Erst wenn die Bestrahlung aufhört, wagen sie sich an die Getreideoberfläche, von wo aus sie dann das Weite zu gewinnen suchen.

Gemäß der Erfindung läßt sich nun auch bei der Behandlung verhältnismäßig dicker Getreideschichten durch Bestrahlung mit Infrarot ein voller Erfolg dadurch erzielen, daß man die Bestrahlung intermittierend anwendet. Führt man beispielsweise die Bestrahlung in Zeitabschnitten von 10 Sekunden Dauer und gleich langen Bestrahlungspausen durch, so werden in dem zweiten und den darauffolgenden Bestrahlungsintervallen auch diejenigen Insekten erfaßt, die, aus den unteren Getreideschichten kommend, gerade die Oberfläche erreicht haben.

Es sei darauf hingewiesen, daß es bekannt ist, Getreide zur Beeinflussung der Keimfähigkeit einer intermittierenden Bestrahlung auszusetzen, und zwar indem die zur Anwendung kommenden Infrarotstrahlen nacheinander auf beide Seiten der Körner zur Einwirkung gelangen. Dieses Verfahren hat aber mit dem Verfahren nach der Erfindung

nichts gemein, da die intermittierende Bestrahlung nach der Erfindung nicht deshalb angewendet wird, um einen gewissen Temperaturanstieg zu erzielen, sondern die Bestrahlung wird lediglich vorübergehend ausgeschaltet, um die Schädlinge aus irgendwelchen Schlupfwinkeln herauszulocken.

Die Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung läßt sich beispielsweise so gestalten, daß das Schüttgut mittels eines Förderbandes mit konstanter Geschwindigkeit unter Bestrahlungseinrichtungen hinweggeführt wird, die in der Laufrichtung des Bandes in Abständen angeordnet sind. Die Länge der Infrarotstrahler und der Zwischenräume wählt man dabei zweckmäßig gleich und so groß, daß sich unter Zugrundelegung einer bestimmten Geschwindigkeit des Förderbandes Bestrahlungsintervalle von etwa 10 Sekunden ergeben.

Anstatt die Bestrahlungseinrichtungen in Abständen anzuordnen, kann man auch oberhalb des Schüttgutes eine durchgehend angeordnete Bestrahlungseinrichtung vorsehen und diese absatzweise ein- und ausschalten. Diese Ausführungsform des Verfahrens ist besonders da von Vorteil, wo an Stelle eines Förderbandes eine rotierende Trommel verwendet wird, auf der das Getreide der Bestrahlung ausgesetzt wird.

Zur Entseuchung von verschimmeltem Getreide wendet man zweckmäßig nicht Infrarot-, sondern Ultraviolett- oder Hochfrequenzstrahlung an. Als Hochfrequenzstrahlung kommen insbesondere Hochfrequenzfelder mit einer Wellenlänge von 100 m oder weniger in Betracht. Gegebenenfalls können auch mehrere dieser Strahlungsarten gleichzeitig angewendet werden.

Claims (3)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Verfahren zur Vernichtung von Schädlingen in Schüttgut, wie z. B. Getreide, durch Bestrahlung mit infrarotem oder ultraviolettem Licht oder mit Hochfrequenzstrahlen, dadurch gekennzeichnet, daß die Bestrahlung intermittierend, beispielsweise in zeitlichen Abständen von 10 Sekunden, angewendet wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schüttgut mittels eines Förderbandes mit konstanter Geschwindigkeit unter Bestrahlungseinrichtungen hinweggeführt wird, die in der Laufrichtung des Bandes in Abständen angeordnet sind.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine oberhalb des Schüttgutes durchgehend angeordnete Bestrahlungseinrichtung absatzweise ein- und ausgeschaltet wird.

Angezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 2 300 727;
Trappmann »Pflanzenschutz und Vorratsschutz«, 1949, S. 181.