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Schaltung zur Frequenzmodulation eines Hochfrequenzgenerators Bei
Schaltungen zur Frequenzmodulation eines Hochfrequenzgenerators bildet es eine gewisse
Schwierigkeit, die mittlere Trägerfrequenz mit der geforderten hohen Genauigkeit
auf ihrem Sollwert zu halten. Diese bei Amplitudenmodulation auf einfache Weise
zu lösende Aufgabe macht im Falle der Frequenzmodulation deswegen Schwierigkeiten,
weil bei der Frequenzmodulation die Trägerfrequenz selbst entsprechend der wiederzugebenden
Modulation geändert wird und der bei Amplitudenmodulation in Gestalt der stets vorhandenen
Trägerschwingung gleichbleibender Frequenz gegebene feste Bezugswert in dem betrachteten
Falle wenigstens zeitweise verlorengeht.
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Es sind aber Schaltungen zur Frequenzmodulation mit Einrichtungen
zur Stabilisierung der mittleren Frequenz bekannt, welche für viele Zwecke brauchbare
Ergebnisse liefern. Unter diesen sind besonders Schaltungen mit einer Regelanordnung
zu nennen, welche auf die Frequenz des modulierten Generators mit Hilfe eines frequenzunterscheidenden
Organs (Diskriminators) und durch eine von diesem abgegebene frequenzabhängige Regelspannung
einwirken, und zwar in solchem Sinne, daß die mittlere Frequenz immer derjenigen
Frequenz angenähert wird, für welche die Regelwirkung Null ist. Diese Bedingung,
daß die Regelwirkung Null ist, ist für die mittlere Frequenz der Diskriminatorkennlinie
erfüllt, welche denVerlauf der abgegebenenRegelspannung in Abhängigkeit von der
Eingangsfrequenz darstellt. Beiderseits der Nullstelle ergeben sich bei entgegengesetzten
Frequenzabweichungen entgegengesetzt polarisierte Regelspannungen, welche über eine
.elektronische Blindwiderstandsanordnung in dem genannten Sinne auf die Frequenz
einwirken.
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In den bekannten Schaltungen ist gewöhnlich dafür gesorgt, daß der
Regelvorgang eine so große Zeitkonstante besitzt, daß durch ihn nur langsam verlaufende
Abweichungen von der Sollfretluenz,
nicht aber die der Modulation.
entsprechenden Frequenzänderungen vermindert oder ausgeglichen werden.
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Eine solche Schaltung kann aber nur befriedigend arbeiten, wenn die
Modulationsspannung eine reine Wechselspannung ist, deren arithmetischer Mittelwert
über einen gewissen Zeitablauf, dessen Länge mit der Größe der Zeitkonstanten des
Regelvorganges in linearer Beziehung steht, den Wert Null ergibt. Sobald der Modulationsspannung
Gleichspannungskomponenten überlagert sind oder der arithmetische Ausgleich zu Null
sich erst über einen zu langen Zeitabschnitt ergibt, entsteht durch den Einfluß
der Regelung eine Verzerrung der Modulation, da die Regelung die Tendenz hat, die
langsamen Modulationsvorgänge bzw. die Gleichspannungskomponenten auszugleichen,
während die schnelleren Vorgänge wegen der Trägheit der Regelung ungeschwächt wiedergegeben
werden.
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Diese bekannte Schaltung versagt beispielsweise bei der im Telegraphieverkehr
bevorzugt angewendeten Modülationsart, in welcher zur Wiedergabe der Zeichen die
Senderfrequenz einseitig von der Ruhefrequenz weg verlagert wird. Die mittlere Frequenz
ist dabei nicht mehr konstant; sie ist in den Pausen anders als im Betrieb und schwankt
-mit derArt der Zeichen. Auch wenn eine Frequenztastung nach beiden Seiten des Trägers
erfolgt, ist die mittlere Frequenz nicht konstant, denn die Zeichen haben in einer
Kurvendarstellung der Trägerfrequenzänderung über einer Zeitachse keineswegs gleiche
positive und negative Flächenanteile.
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Es sind auch Schaltungen beschrieben worden, in denen zur Konstanthaltung
der mittleren Frequenz eines frequenzmodulierten Oszillators von einer ähnlichen
Anordnung mit einer kleinen Zeitkonstante innerhalb der Regelschleife Gebrauch gemacht
wird, so daß sich die Wirkung einer Gegenkopplung für die Modulationsschwingung
ergibt. Dadurch tritt sowohl eine Linearisierung der Modulation als auch eine Konstanthaltung
der mittleren Frequenz bei unsymmetrischen Spitzenamplituden der - Modulationswechselspannung
ein (USA.-Patentschrift Nr. a 396 688).
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Ferner ist eine andere Art von Frequenzmodulationsschaltungen mit
einer Anordnung zur selbsttätigen Einregelung auf eine gewünschte Mittelfrequenz
bekanntgeworden, welche an Stelle eines passiven Frequenznormals zur Schaffung des
Bezugswertes der Frequenzregelung ein aktives Normal, gegeben durch einen Vergleichsfrequenzgenerator,
verwendet. In dieser Schaltung werden die Schwingungen eines durch eine Modulations-und
Regelspannung in seiner Frequenz beeinflußten Generators, dessen- Schwingungen zur
Aussendung gelangen, und eines kristallstabilisierten Bezugsgenerators miteinander
zur Überlagerung gebracht; die Überlagerungsschwingung von tieferer Differenzfrequenz
wird mittels eines Phasendiskriminators mit der Schwingung eines weiteren Generators
verglichen, welcher mit der Modulationsschwingung frequenzmoduliert ist. Durch eine
von dem Phasendiskriminator abgegebene Regelspannung wird nun der zuerst genannte
Generator in seiner Frequenz so beeinflußt, daß die erwähnte Differenzfrequenzzwischen
seiner eigenenFrequenz und der Frequenz des kristallstabilisierten Bezugsgenerators
immer gleich der Frequenz des direkt mit der Modulationsfrequenz modulierten Generators
ist. Da bei dieser bekannten Schaltung das Filter in der Regelspannungsleitung vom
Ausgang des Phasendiskriminators zu dem zuerst genannten Generator auch für die
Modulationsfrequenzen durchlässig ist, erfolgt sowohl für langsame spontane Änderungen
der Differenzfrequenz gegenüber der Bezugsfrequenz des direkt modulierten Generators
eine korrigierende Regelung als auch eine den schnellen Änderungen dieser Bezugsfrequenz
entsprechende Modulation. Dem Wesen nach handelt es sich demnach um eine Schaltung
zur Frequenzmodulation durchMitnahmesteuerung, für die man grundsätzlich immer eine
kleine Siebzeitkonstante zu verwenden genötigt ist, um einen hinreichenden Mitnahmebereich
zu erhalten. Der auf einer höheren Frequenz schwingende Generator für die auszustrahlende
Schwingung wird über den einerseits von der transponierten Schwingung, andererseits
von der modulierten Vergleichsschwingung gespeisten Phasendiskriminator auf Mitnahme
gesteuert.
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Diesem Verfahren der indirekten Frequenzmodulation haften aber verschiedene
Nachteile an. Man erkennt, daß die Schaltung nicht gegen Frequenzfehler des unmittelbar
modulierten Vergleichsgenerators geschützt ist, der als frei modulierbarer Generator
unerwünschte Frequenzschwankungen ausführen kann, welche sich mit voller Größe auf
die Frequenz der ausgestrahlten Schwingungen übertragen. Ferner können von den drei
vorhandenen Generatoren jeweils zwei Generatoren miteinander dem Betrag nach gleich
große, gleich-bzw. gegensinnige Frequenzänderungen ausführen, ohne daß eine korrigierende
Regelwirkung zustande kommt. Auch ist die Frequenz eines schwingenden Generators
als Vergleichswert niemals so hochkonstant wie die Resonanzstelle eines passiven
Frequenznormals. Aus diesen Gründen ist die besprochene bekannte Schalung als Ausgangsbasis
für die Entwicklung einer nach beliebigen Zeitfunktionen frequenzmodulierbaren und
zugleich mit einer genau arbeitenden selbsttätigen Mittenregelung versehenen Senderschaltung
nicht geeignet.
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Die Erfindung geht vielmehr zurück auf die zuerst besprochene Art
von Frequenzmodulationsschaltungen, in denen ein Frequenzvergleich mit der festen
Abstimmfrequenz eines passiven Frequenznormals durchgeführt wird, welches durch
den sogenannten Diskriminator gebildet wird. Es wurde bereits erwähnt; daß dieser
eine von der Frequenzdifferenz gegenüber seiner Mittenfrequenz abhängige Regelspannung
liefert. Die Konstanz der Mittenfrequenz ist dabei durch die Unveränderlichkeit
der Abstimmung eines elektrischen Schwingungskreises gewährleistet; nicht
aber
von Speisespannungsschwankungen, Röhrendaten u. dgl. abhängig. Auch können keine
Fehler durch parallele Frequenzwanderungen der beiden frei modulierbaren Generatoren
wie bei der anderen besprochenen Frequenzmodulationsschaltung auftreten. Die Erfindung
geht aus von einer Schaltung zur Frequenzmodulation eines Hochfrequenzgenerators
mit einer Regelanordnung zur Stabilisierung der mittleren Trägerfrequenz mit Hilfe
einer in Abhängigkeit von Frequenzänderungen erzeugten Regelgröße, bei welcher die
Zeitkonstante des Regelvorganges so klein gewählt ist, daß dieser den Schwingungen
der höchsten zu übertragenden Modulationsfrequenz noch zu folgen vermag und die
Modulation durch eine in Abhängigkeit von der Modulationsschwingung bedingte Verschiebung
der Nullstelle der Regelwirkung erfolgt. Erfindungsgemäß ist dabei die Modulationsspannung
keine reine Wechselspannung, sondern sie enthält eine wesentliche Gleichspannungskomponente.
Besonders soll entsprechend einem weiteren Gedanken der Erfindung die Modulationsspannung
Telegraphiezeichen enthalten, durch welche die Senderfrequenz einseitig von der
Ruhefrequenz weg verlagert wird, oder durch welche eine Frequenztastung des Trägers
nach beiden Seiten der mittleren Frequenz erfolgt. Durch die Erfindung werden die
Eigenschaften einer Regelung mit kleiner Zeitkonstante in einer neuen und vorteilhaften
Weise nutzbar gemacht. Die Anwendung von Gleichstromkomponenten enthaltenden Signalen
bei Frequenzmodulationsschaltungen erlaubt ihren Einsatz für alle Zwecke der Einfach-
und Mehrfachtelegraphie mit beliebigen Zeichenformen sowie für Mehrkanalanlagen
mit gemischter Telephonie- und Telegraphieübertragung und für die Übertragung langsam
verlaufender Änderungen, beispielsweise in Fernmeßgeräten. Dabei werden die Größenverhältnisse
der Signalamplituden und der Gleichstromkomponente untereinander nicht geändert,
und die durch einen bestimmten Wellenplan festgelegte Sollfrequenz des unmodulierten
Trägers bleibt als Ausgangswert für eine Modulation mit beliebigen Gleichstromkomponenten
der Signalspannung erhalten.
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Um eine höhere Einregelgenauigkeit zu erhalten, kann bei der Erfindung
in der gleichen Weise wie bei an sich bekannten Anordnungen ein vorzugsweise kristallstabilisierter
Vergleichsgenerator vorgesehen sein; der Diskriminator wird dann mit seiner Mittenfrequenz
auf die Frequenzdifferenz (oder auch Frequenzsumme) aus der Frequenz des zu modulierenden
Generators und der Frequenz des Vergleichsgenerators abgestimmt und liefert eine
entsprechend von der Frequenzdifferenz (oder Summe) abhängige Regelspannung.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Schaltung nach der Erfindung
wird die Summe der Modulationsspannung U," und der vom Diskriminator abgegebenen
Regelspannung UR auf das dem modulierten Generator zugeordnete, frequenzbeeinflussende
Regelorgan zur Wirkung gebracht. Dieses Regelorgan wird im allgemeinen eine als
Blindwiderstand geschaltete Entladungsröhre sein, und die beiden genannten Spannungen
werden in Reihe geschaltet einer zur Steuerung geeigneten Elektrode der Blindwiderstandsröhre
zugeführt. Auf die Blindwiderstandsröhre wirkt demnach bei diesem Ausführungsbeispiel
der Erfindung die momentane Regelspannung, die noch alle Modulationsforderungen
enthält, zusammen mit der Modulationsspannung ein. Es fehlen die Siebmittel für
die Regelspannung, welche nur die langsamen, außerhalb des Bereiches der Modulationsfrequenzen
liegenden Spannungsänderungen durchlassen. Die Addition der Modulationsspannung
zur Ausgangsspannung des Diskriminators bewirkt eine momentane Verschiebung der
Diskriminatornullstelle auf der Frequenzachse, und da die Regelung schnell genug
nachkommt, wird auf die Frequenz eingeregelt, welche der neuen Nullstelle entspricht.
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Einer beliebig weitgehenden Verkleinerung der Zeitkonstanten ist häufig
durch das Auftreten von Unstabilitäten der Arbeitsweise eine Grenze gesetzt. Um
diese zu vermeiden, ist es zweckmäßig, die Zeitkonstante des Regelvorganges im Rahmen
der schon angegebenen Bedingung für ihre Bemessung mindestens so groß zu wählen,
daß Schwingungen der Trägerfrequenz des modulierten Generators bzw. der Frequenz
des Vergleichsgenerators bzw. ihre Differenzfrequenz nicht in störendem Ausmaß über
den Regelkanal zu dem frequenzbeeinflussenden Regelorgan gelangen können.
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Die Zeitkonstante des Regelvorganges kann auch so bemessen werden,
daß unerwünschte hohe Teilfrequenzen der Modulationsspannung U," gedämpft bzw. nicht
durchgelassen werden. Allgemein kann durch geeignete Bemessung der Zeitkonstanten
eines vor der Blindwiderstandsröhre liegenden Siebgliedes das durchgelassene Frequenzband
begrenzt werden. Ein solches Siebglied kann bekanntlich durch einen Reihenwiderstand
R und einen Querkondensator C gebildet werden; in diesem Falle ist die Zeitkonstante
gleich dem Produkt aus R und C. Man kann auch durch die Bemessung der Zeitkonstanten
eines solchen Siebgliedes die Zeichenflanken bei Telegraphietastung entsprechend
steil oder weniger steil machen bzw. auf sogenannte »Harttastung« oder »Weichtastung«
einstellen.
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In allen den betrachteten Fällen enthält bei der Schaltung gemäß der
Erfindung die Modulationsspannung eine Gleichstromkomponente.
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In Abb. r ist in Form eines Blockschaltbildes ein Ausführungsbeispiel
der Schaltung nach der Erfindung dargestellt. Der zu modulierende Hochfrequenzgenerator
z liefert die Frequenz f1, der Vergleichsgenerator .4 die Frequenz f4 zu dem Eingang
des Diskriminators 3, dessen Nullstelle auf die Differenzfrequenz fi f4 abgestimmt
ist. Am Ausgang des Diskriminators erscheint die gebildete Regelspannung UR, mit
der die an den Klemmen 5, 6 eingeführte Modulationsspannung U," in Reihe geschaltet
ist, welche eine Gleichstromkomponente enthält. Die Summe beider Spannungen wird
an dem frequenzregelnden Organ 2 wirksam.
Abb. 2 soll die Wirkungsweise
einer Schaltung nach Abb. z verdeutlichen und stellt den Verlauf der in Ordinatenrichtung
aufgetragenen Regelspannung UR in Abhängigkeit von dem in Abszissenrichtung aufgetragenen
Frequenzfehlerdf dar; die durch den Nullpunkt gehende Gerade a stellt den idealen
Verlauf dar. Im Ruhezustand ist der Frequenzfehler zunächst Null und daher auch
UR gleich Null. Tritt durch irgendwelche inneren Einflüsse der Schaltung eine Verlagerung
von f1 ein (f4 sei als stabilisiert angenommen), so entsteht ein entsprechender
Frequenzfehlerdf auch für die Differenzfrequenz f1 f4, und entsprechend dem Wert
von df ergibt sich gemäß Kurve a eine Regelspannung von solcher Polarität, daß sie
die Frequenz f1 des Generators r über das Regelorgan 2 wieder dem ursprünglichen
Wert anzunähern sucht, für welchen die Regelwirkung Null war. Wie bei allen Rückwärtsregelungen
kann diese Wirkung nicht vollständig sein, grundsätzlich bleibt eine geringe Frequenzabweichung
bestehen, welche ausreicht, um den notwendigen Betrag der Regelspannung aufrechtzuerhalten.
Man kann aber durch Wahl einer sehr steilen Diskriminatorkennlinie oder durch Verstärkung
der Regelspannung in einem zwischengeschalteten Verstärker praktisch beliebig hohe
Aüsregelungsmaße erreichen.
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Wenn nun die Störung des Gleichgewichtes der Regelung durch Zuführung
einer Spannung U," an den Klemmen 5, 6 herbeigeführt wird, so bewirkt diese-ohne
Berücksichtigung derRegelwirkungeine ebenso große Frequenzänderung, wie eine entsprechende
Regelspannung UR diese hervorrufen würde. Gleichzeitig setzt aber schon die Regelwirkung
ein, und am Diskriminatorausgang erscheint eine zu U," entgegengesetzt polarisierte
Regelspannung UR, welche im Falle einer (praktisch nicht erreichbaren) vollkommenen
Ausregelung auch die :gleiche Größe hätte wie U,". In diesem »Idealfall« würde also
U", -I- UR = o sein und gar keineFrequenzänderung zustande kommen. Man könnte daher
leicht zu der irrigen Auffassung kommen, daß eine solche Anordnung - selbst bei
einer nicht vollkommenen Regelwirkung, wie es den Eigenschaften einer Rückwärtsregelung
entspricht - gar nicht für eine Frequenzmodulation brauchbar sei.
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Tatsächlich liegen die Verhältnisse aber bei der Schaltung nach der
Erfindung ähnlich wie bei einer Verstärkeranordnung mit Spannungskopplung, und es
verbleibt stets ein Restbetrag von Frequenzänderung, welcher bei einer linearen
Diskriminatorkennlinie dem Momentunwert der Modulationsspannung entspricht. Da UR
subtraktiv mit U," zusammengesetzt wird, werden Nichtlinearitäten des Modulationsvorganges
in einem dem Ausregelungsmaß entsprechenden Verhältnis herabgesetzt; dafür ist der
Aufwand einer erhöhten Modulationsspannung U," erforderlich.
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Die Regelwirkung gegenüber »inneren« Störungen, die zu Frequenzverlagerungen
von f1 führen (damit sind solche unkontrollierbaren Änderungen gemeint, die nicht
auf einer entsprechenden Änderung einer Gleichstromkomponente der Modulationsspannug
U," beruhen), bleibt bei der Schaltung in vollem Maße erhalten, da ja den hierdurch
verursachten Regelspannungen keine entsprechenden Modulationsspannungen gegenüberstehen.
Die »äußere« Zuführung einer Modulationsspannung U," wirkt sich in dem Schaubild
von Abb. 2 wie eine Parallelverschiebung der Diskriminatorkenn-Linie a in die mit
unterbrochenen Linien gezeichneten Lagen aus, so daß die Ausregelung der »inneren«
Frequenzfehler mit der gleichen Kennliniensteilheit wie vorher, jedoch auf einen
anderen, durch die Größe -des Momentunwertes von U," bestimmten Nullpunkt erfolgt.
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Abb. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform einer Schaltung nach der
Erfindung in einem Blockschaltbild mit teilweise eingezeichneten Arbeitskreisen
zur Erleichterung des Verständnisses. Die Schaltungsteile r, 2, 3, q. entsprechen
den mit gleichen Ziffern benannten Teilen der Abb. r. An den Klemmen 5, 6 wird die
eine Gleichstromkomponente enthaltende Modulationsspannung U," zugeführt, welche
in Reihe mit UR über das Siebglied 8; 9 dem Gitter der Blindwiderstandsröhre
r2 zugeleitet ist. Diese Röhre stellt infolge einer von ihrer Anode auf ihr Gitter
mit 9o° Phasenverschiebung rückgekoppelten Spannung bekanntlich zwischen ihren Ausgangselektroden
einen Blindwiderstand dar; dessen Größe durch eine ihrem Gitter zugeführte Steuerspannung
geändert werden kann. Die Zeitkonstante R - C des genannten Siebgliedes 8, 9 ist
entsprechend der vorangegangenen Ausführungen zu bemessen. Das Ausregelungsmaß kann
so groß bzw. die Wirksamkeit der Regelung kann so stark bemessen sein, daß der nach
der Einregelung bestehenbleibende, aus der vom Diskriminator kommenden Regelspannung
UR und der Modulationsspannung U," zusammengesetzte Restbetrag klein bleibt
gegenüber den Amplituden der Modulationsspannung U,". Dies ergibt eine wesentliche
Linearisierung der Modulationskennlinie. Außer dem Regelorgan 2 mit entsprechend
den vorangegangenen Ausführungen so klein bemessener Zeitkonstante, daß der Regelvorgang
den höchsten zu übertragenden Modulationsfrequenzen noch zu folgen vermag, ist in
Abb, 3 ein weiteres, im gleichenSinne auf dieFrequenz des beeinflußten Generators
r einwirkendes Regelorgan 7 mit größerer Zeitkonstante vorgesehen, welchem ebenfalls
die aus der vom gemeinsamen Diskriminator 3 abgegebenen Spannung UR und der Modulationsspannung
U," zusammengesetzte Spannung zugeführt wird. Ein besonderes Siebglied ro, rz ist
zwischengeschaltet, dessen Zeitkonstante so groß bemessen ist, daß die Modulationsschwingungen
nicht durchgelassen werden. Das Regelorgan 7 wirkt, wie in der Zeichnung angedeutet,
über einen Motor auf die Einstellung eines frequenzbestimmenden Organs, in diesem
Falle des Drehkondensators 13, in dem beeinflußten Generator r.
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Es ist zweckmäßig, dem Regelorgan 7 eine derartig bestimmte Ansprech.schwelle,
bezogen auf die
Größe der ihm zugeführten, aus der Diskriminatorausgangsspannung
UR und der Modulationsspannung U" t zusammengesetzten Spannung, zu geben, daß es
anspricht, sobald die Grenze, wo die weitere Wirkung des Regelorgans 2 aufhört,
annähernd erreicht ist. Zu diesem Zweck ist ein Relais 1q. zur Einschaltung der
motorischen Regelung vorgesehen, welches in Abhängigkeit von dem mittleren nicht
ausgeregelten Rest der Summenspannung von UR und Um in Tätigkeit tritt, und
zwar mit einer so groß gewählten, hauptsächlich durch dieBemessung des Siebgliedes
io, i i bestimmten Zeitkonstante, daß es auf Schwingungen der normalen Modulationsfrequenzen
nicht anspricht, und mit derartig bemessener Ansprechschwelle, daß es auf länger
bestehende Summenspannungswerte, welche der Größe der normalen Modulationsspannung
entsprechen, ebenfalls nicht anspricht, bei deren Überschreitung aber in Tätigkeit
tritt. Außerdem ist ein polarisiertes Relais 15 vorgesehen, welches auf die Richtung
des mittleren nicht ausgeregelten Restes der genannten Summenspannung anspricht
und die Richtung der motorischen Regelung nach ihrer Einschaltung bestimmt. Dies
geschieht über die den Relais 14 und 15 zugeordneten Kontakte 14' und 15' in der
aus der Zeichnung ersichtlichen Weise. Wenn beispielsweise in einem beliebigen Zeitpunkt
die nicht ausgeregelte Summenspannung eine solche Richtung hat, daß die Umschaltekontakte
15' des Relais 15 die in der Zeichnung dargestellte Lage einnehmen, fließt der Strom
aus der dargestellten Stromquelle durch den Antriebsmotor in einer bestimmten, den
Drehsinn festlegenden Richtung, sobald durch Ansprechen des Relais 14 der Kontakt
1q.' geschlossen wird. Durch die Motordrehung wird der Kondensator 13 so lange in
einem den restlichen Frequenzfehler des Generators i verkleinernden Sinne verstellt,
bis dadurch auch die erwähnte nicht ausgeregelte Summenspannung von UR und U"Z so
weit verringert ist, daß das Relais 14 seinen Anker losläßt. Dadurch wird der Kontakt
1q.' wieder geöffnet, und- der Motor wird stillgesetzt. Hat nun die Summenspannung
über eine hinreichende Zeitdauer einen genügend großen Wert in entgegengesetzter
Richtung, so werden die Kontakte 15' in die andere (in der Zeichnung nicht dargestellte)
Lage umgestellt, und der Motor wird dementsprechend bei entgegengesetztem Richtungssinn
des Stromes auch in der entgegengesetzten Richtung in Betrieb gesetzt, sobald der
Kontakt i4.' geschlossen wird. Die Stillsetzung des Motors erfolgt dann, wie oben
beschrieben, wenn der Frequenzfehler so weit korrigiert ist, .daß infolge Verringerung
der Summenspannung von RR und U. unter den für die Erregung des Relais 14 erforderlichen
Wert der Anker bzw. Kontakt 14.' in seine Ruhestellung zurückkehrt. Die beschriebene
Schaltung gemäß Abb.3 hat den Vorzug, daß geringe Frequenzfehler dauernd der Korrektur
durch die Einrichtung 2 unterworfen sind, und größere Fehler, welche über die Grenze
der Regelfähigkeit der Einrichtung 2 hinausgehen, gegebenenfalls durch automatisches
Inbetriebsetzen des Motors der Einrichtung 7 auf eine solche Größe vermindert werden,
daß sie wieder in das Gebiet der Wirkung der Einrichtung 2 fallen.
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Es ist zu erwähnen, daß die in Abb. 3 dargestellte Schaltung des Diskriminators
3 von bekannter Art ist, so daß sich eine ins einzelne gehende Beschreibung ihrer
Wirkungsweise erübrigt. Wenn eine besonders steile Kennlinie der Regelspannung UR
in Abhängigkeit von der Frequenz erwünscht ist, ist es vorteilhaft, von den Selektionseigenschaften
piezoelektrischer Kristalle Gebrauch zu machen, indem beispielsweise dem aus Spulen
und Kondensatoren bestehenden Filter, wie in der Zeichnung dargestellt, ein solcher
piezoelektrischer Resonator eingefügt ist.
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Die Schaltungen des kristallstabilisierten Vergleichsgenerators 4
und des frequenzmodulierten Generators i nebst derjenigen der Blin.dwiderstandsröhre
2 enthalten an sich keine Besonderheiten, sondern sind dem Fachmann als solche bekannt,
so daß eine ins einzelne gehende Beschreibung der Wirkungsweise dieser Schaltungsteile
sich ebenfalls erübrigt.