DE9309796U1 - Medizinischer Sauger zur Medikamentenverabreichung - Google Patents
Medizinischer Sauger zur MedikamentenverabreichungInfo
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Description
PATENTANWÄLTE
DIPL-ING. R. LEMCKE
DR.-ING. H. J. BROMMER
DR.-ING. H. J. BROMMER
BISMARCKSTRASSE 16
KARLSRUHE 1
KARLSRUHE 1
TELEFON (07 21) 2 8778-9 30. Juni 1993
TELEFAX (07 21) 21105 15 926 (P/Ha)
Die Erfindung betrifft einen medizinischen Sauger oder
Schnuller zur Verabreichung eines Medikamentes, mit einer
Saugpartie, die zumindest eine Austrittsöffnung aufweist
und einer an die Saugpartie anschließenden Schlucksperre.
Solche Sauger werden benutzt, um Säuglingen und Kleinkindern als Patienten Medikamente zu verabreichen. Die
übliche Verabreichung von Medikamenten in Tablettenform
kommt bei diesen Patienten nicht in Betracht, da die
Kinder die Tabletten nicht bestimmungsgemäß schlucken können. Als Alternative bleibt die Verabreichung des Medikamentes
in Tropfen- oder Saftform. Das Medikament wird dabei üblicherweise mit dem Löffel verabreicht.
Hierbei ist aber zu berücksichtigen, daß bei Säuglingen
bis zum 4. Lebensmonat der Schluckreflex an den Saugreflex
gekoppelt ist. Insofern ist eine Medikamenten-Verabreichung
insbesondere bei Stillkindern sehr problematisch. Auch wird der harte, nicht flexible Löffel samt
Inhalt vom Säugling als Fremdkörper empfunden, den er rasch wieder loswerden will, z.B. durch Abwehrreaktionen,
wie Kopfdrehen und Zusammenpressen der Lippen. So bleibt nur ein Teil des Medikamentes im Mund, während der
größere Teil mit der Zunge wieder herausgedrängt wird.
Hier besteht also die Gefahr einer Unter- oder Überdosierung
des Medikamentes. Für die Verabreichung mit einem
Löffel, müßte das Kind auch völlig geweckt werden, da im Halbschlaf erhöhte Gefahr des Verschluckens, evtl. Erstickens
bestünde. Darüber hinaus kann die wiederholte Verabreichung von Medikamenten durch einen Löffel im
frühen Säuglingsalter bei sensiblen Kindern zu einer
Aversion führen, die die spätere Umstellung auf Löffelmahlzeiten erschwert
Das Medikament kann auch nicht der Flaschennahrung beigemengt
werden, (so das Kind überhaupt die Flasche bekommt,) da das Medikament dann unterdosiert würde, wenn
das Kind nicht den ganzen Flascheninhalt trinkt.
Es sind zwar aus dem DE-GBM 90 03 563 oder der DE-OS 31 42 889 Sauger der oben beschriebenen Art bekannt.
Aber bei diesen wird das Medikament in fester Form in einen Hohlraum in der Saugpartie des Schnullers eingebracht.
Durch die Öffnungen in dieser Saugpartie tritt im Mund des Patienten dann Speichel in diesen Hohlraum ein,
löst das Medikament und spült es dann durch die Austrittsöffnungen
aus der Saugpartie heraus.
Diese Sauger sind aber nicht geeignet, um flüssige Medikamente
zu verabreichen. Falls ein flüssiges Medikament in die bekannten Sauger eingefüllt würde, so tropfte es
durch die Austrittsöffnung in der Saugpartie zum Teil
wieder heraus, so daß eine exakte Dosierung des Medikamentes nicht mehr möglich ist. Auch entsteht beim Verschließen
des Hohlraumes, in den das Medikament eingefüllt wurde, ein Überdruck, durch den eine gewisse Medikamentenmenge
aus dem Hohlraum gedruckt werden kann, was
ebenfalls zu einer Fehldosierung führt.
Außerdem ist es aufgrund der kleinen Einfüllöffnung
schwierig, beim Einfüllen des Medikamentes in den Hohlraum nichts zu verschütten.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen
medizinischen Sauger anzugeben, der auch für flüssige Medikamente
geeignet ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in
die Schlucksperre des medizinischen Saugers eine Kammer
integriert ist, die eine Hohlverbindung mit der Austrittsöffnung
der Saugpartie aufweist und in die ein herausnehmbares Medikamentenreservoir eingesetz ist.
Der Vorteil des Gegenstands der Erfindung liegt darin,
daß das Medikamentenreservoir separat gefüllt werden kann
und dann wird die Kammer so über das Reservoir gestülpt, daß kein Tropfen des Medikamentes verloren geht. Eine
Fehldosierung ist damit ausgeschlossen.
Damit das Kind den mit dem Medikament gefüllten Sauger nicht auseinandernimmt, ist es vorteilhaft, das Medikamentenreservoir
durch einen kindersicheren Verschluß in der Kammer zu halten.
Dabei kann es sich um einen Bajonettverschluß handeln,
mit dem das Medikamentenreservoir schnell in der Kammer
arretiert werden kann.
Es ist möglich, die üblicherweise aus einem weichen,
elastischen Material bestehende Saugpartie bis in die
Kammer zu verlängern, wo sie dann einen Dichtflansch am Medikamentenreservoir bildet. Damit ist für eine solche
Dichtung zwischen der Kammer und dem Reservoir kein separates Bauteil notwendig und es ist gewährleistet, daß das
Medikamentenreservoir dicht mit der Austrittsöffnung verbunden
i st.
Um die Befüllung des Medikamentenreservoirs sicher zu
gestalten, kann es eine Volumenskala aufweisen. Damit wird eine einfache, exakte Medikamentendosierung sichergestel11.
Diese kann aber auch so erreicht werden, indem der Hersteller des Medikamentes dieses als Einzelportion in ein
Medikamentenreservoir füllt, das er mit einer Membran
verschließt. Diese Membran wird dann beim Einsetzen des Medikamentenreservoirs in die Kammer von einem Dorn
durchstoßen, in dem die Hohlverbindung der Kammer zur
Austrittsöffnung endet, so daß die Verbindung des Reservoirs
mit der Austrittsöffnung erreicht wird.
Damit im Medikamentenreservoir dabei keine Reste bleiben,
kann die Hohlverbindung auch an der Seite des Domes enden, insbesondere innen im Medikamentenreservoir im
Bereich der durchstoßenen Membran.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles. Dabei zei gt
Figur 1 Schnitt durch einen erfindungsgemäßen medizinischen Sauger;
Figur 2 Schrägansicht eines Saugers nach Figur 1.
In Figur 1 ist ein medizinischer Sauger im Schnitt dargestellt.
Eine Saugpartie mit einem Mundstück 1 geht in
einen Schaft 2 über, der an eine Schlucksperre 3 a &eegr; schli
eßt.
Die aus einem weichen, Speichel- und Sterilisierfestem
Material einstückig hergestellte Saugpartie ist innen
hohl und insgesamt elastisch. Er ist anatomisch geformt und daher der mütterlichen Brustwarze ähnlich.
Der im Mundstück 1 gebildete Hohlraum hat über die Austrittsöffnung
4 eine Öffnung nach außen. Am anderen Ende der Saugpartie geht der Schaft 2 in einen weichelastischen
Flansch 5 über.
Der Flansch 5 liegt zwischen der Schlucksperre 3 und der
Öffnung eines Medikamentenreservoirs 6, das in einer
Kammer 7 der Schlucksperre 3 eingesetzt ist. Durch die dichtende Verbindung des Flansches 5 ergibt sich eine
durchgehende Hohlverbindung vom Medikamentenreservoir 6
durch den Schaft 2 und das Mundstück 1 zur Austrittsöffnung 4.
An dem der genannten Öffnung gegenüberliegenden Ende
weist das Medikamentenreservoir 6 einen Griff 8 auf, mit
dem das Medikamentenreservoir 6 aus der Kammer 7 herausgenommen
werden kann. Hierzu wird das Medikamentenreservoir 6 entsprechend dem Pfeil 9 in die Kammer 7 hineingedrückt,
wodurch an der Außenseite des Medikamentenreservoirs 6 angebrachte Nocken 10 aus nicht dargestellten
Nuten ausrasten, so daß das Medikamentenreservoir nach
einer Drehung um etwa 90° aus der Kammer herausgenommen werden kann.
Das Medikamentenreservoir wird dann mit einem flüssigen
Medikament befüllt und wieder in die Kammer 7 eingeführt und dort über die Nocken 10 verriegelt. Der Sauger ist
damit fertig für die Benutzung.
Das Kind bekommt das Mundstück des Saugers in den Mund und saugt über die oben beschriebene Hohlverbindung das
Medikament aus dem Sauger bzw dem Medikamentenreservoir
heraus. Dabei liegt die Schlucksperre 3 mit einem Anlagestück 11 in bekannter Weise am Mund- und Kinnbereich des
Ki ndes an.
Zusammenfassend bildet der Schnuller - als ohnehin bewährtes
Beruhigungsmittel - im Sinne dieser Erfindung die
optimale Möglichkeit, Säuglingen und Kleinkindern flüssige Medikamente genau dosiert zu verabreichen. Von
besonderer Bedeutung ist die durch den Saugvorgang bedingte portionsweise Abgabe von Flüssigarzneien, so daß
Medikamente, die zunächst im Mund- und Rachenraum wirken sollen - wie z.B. Antimykotika - rationeller verteilt
werden.
Claims (7)
- PATENTANWÄLTEDIPL-ING. R. LEMCKE
DR.-ING. H. J. BROMMERBISMARCKSTRASSE 16
KARLSRUHE 1
TELEFON (07 21) 2 &bgr;? 78-9
TELEFAX (07 21) 21105 30. Juni 199315 926 (P/Ha)Schutzansprüche1 . Medizinischer Sauger zur Verabreichung eines Medikamentes mit einer Saugpartie (1, 2), die zumindest eine Austrittsöffnung (4) aufweist und einer an die Saugpartie anschließenden Schlucksperre (3),
dadurch gekennzeichnet,daß in die Schlucksperre (3) eine Kammer (7) integriert ist, dieeine Hohlverbindung mit der Austrittsöffnung (4) der Saugpartie (1. 2) aufweist und in die ein herausnehmbares Medikamentenreservoir 6 eingesetzt ist. - 2. Sauger nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,daß das Medikamentenreservoir (6) durch einen kindersicheren Verschluß (10) in der Kammer gehalten ist. - 3. Sauger nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,daß das Medikamentenreservoir (6) über einen Bajonettverschluß (10) in der Kammer (7) gehalten ist. - 4. Sauger nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,daß die Saugpartie (1, 2) bis in die Kammer (7) verlängert ist und dort einen Dichtflansch (5) am Medika-mentenreservoir (6) bildet. - 5. Sauger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Medikamentenreservoir eine Volumenskala aufweist
- 6. Sauger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlverbindung kammerseitig in einem hohlen Dorn endet, mit dem eine am Medikamentenreservoir befindliche Membran durchstoßbar ist.
- 7. Sauger nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlverbindung seitlich an dem Dorn endet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE9309796U DE9309796U1 (de) | 1993-07-01 | 1993-07-01 | Medizinischer Sauger zur Medikamentenverabreichung |
Applications Claiming Priority (1)
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DE9309796U DE9309796U1 (de) | 1993-07-01 | 1993-07-01 | Medizinischer Sauger zur Medikamentenverabreichung |
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DE9309796U1 true DE9309796U1 (de) | 1993-08-26 |
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ID=6895074
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DE9309796U Expired - Lifetime DE9309796U1 (de) | 1993-07-01 | 1993-07-01 | Medizinischer Sauger zur Medikamentenverabreichung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE9309796U1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5843030A (en) * | 1996-02-07 | 1998-12-01 | Harwill Industries (Pty) Limited | Device |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE860534C (de) * | 1949-02-15 | 1952-12-22 | Carl Dr Zapf | Schnuller mit Nippelschutz |
US2889829A (en) * | 1955-05-26 | 1959-06-09 | Pablo Saltesz | Pacifier |
DE1766945A1 (de) * | 1968-08-17 | 1971-02-11 | Fromms Blausiegel Gummiwarenfa | Vorrichtung in der Form eines Saugers zum Verabreichen von Medizin an Saeuglinge und Kleinstkinder |
DE3503777A1 (de) * | 1985-02-05 | 1986-02-13 | Günter 6642 Mettlach Schäfer | Arzneispendesauger |
-
1993
- 1993-07-01 DE DE9309796U patent/DE9309796U1/de not_active Expired - Lifetime
Patent Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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US2889829A (en) * | 1955-05-26 | 1959-06-09 | Pablo Saltesz | Pacifier |
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