DE930055C

DE930055C - Scheibenspurlager, insbesondere fuer Vielspindelbohrkoepfe

Info

Publication number: DE930055C
Application number: DEP6645A
Authority: DE
Inventors: Walter Dipl-Ing Schwarz
Original assignee: PRAEZ S TECHNIK GmbH
Current assignee: PRAEZ S TECHNIK GmbH
Priority date: 1951-11-27
Filing date: 1951-11-27
Publication date: 1955-07-07

Description

Der oftmals auftretenden Notwendigkeit, aus Gründen der Raumbeschränkung Scheiben zur Aufnahme von Axialdrücken zu verwenden (Abb. I), steht die Tatsache gegenüber, daß bei Längsdrucklagern mit ebenen Reibflächen die Schmierung eine äußerst ungünstige ist, auch dann, wenn die Scheibe vollkommen im Ölbad läuft.
Auch die bisher übliche Anbringung radialer Nuten bringt nicht den gewünschten Erfolg, weil Flüssigkeitsreibung dadurch nicht zu erzielen war (Abb. 2).
Nach Michell wird eine Verbesserung unter Zugrundelegung des Prinzips der Anwendung von Spaltverengung dadurch erzielt, daß die Flächen von den radialen Ölnuten ausgehend in einer Neigung von I : 2oo bis I : 5oo angeschrägt werden (Abb. 3).
Diese Maßnahme, welche durch eine Vielzahl von Literaturstellen allgemein bekannt ist, hat bei Scheibenspurlagern bislang nur bei zwangläufigem, durch eine Ölpumpe hervorgerufenem Ölumlauf Erfolg. Eine solche anzuordnen, ist -aber oftmals nicht möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Anordnung eines Scheibenspurlagers, insbesondere für Vielspindelbohrköpfe zu schaffen, bei welcher die an sich bekannten keilförmigen Abschrägungen mit geringstmöglichem Bauaufwand schmiertechnisch zur bestmöglichen Auswirkung gelangen.
Der Erfindungsgedanke löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß das Scheibenspurlager durch im Bund der Lagerbüchse angebrachte Radialbohrungen und Längsnuten sowie durch in die Oberfläche der Büchse eingearbeitete gekrümmte oder gerade, in Drehrichtung nach vorwärts gerichtete Längsnuten als Pumpe wirkt, wodurch den von den Längsnuten aufsteigenden Abschrägungen stets frisches Öl zugeführt und eine Schmier- und Kühlwirkung hervorgerufen wird.
In Abb. 4 und 5 ist die diesem Gedanken entsprechende Anordnung dargestellt.
Die mit der Axialkraft P belastete rotierende Welle W ist mit einer gehärteten, auf der Unterseite geschliffenen Scheibe S versehen. Diese rotiert auf der Buchse B. Der Bund der Buchse ist am Umfang mit mehreren Bohrungen b versehen, welche in kleinen Längsnuten n endigen. An der Oberseite des Bundes sind schräge, in Richtung des Umdrehungssinnes voreilende ,gekrümmte oder aus Herstellungsgründen ebenso voreilende gerade Längsnuten l angebracht, von welchen aus in Drehrichtung die Michellschen Abschrägungen m ansteigen.
Die Wirkungsweise ist nun folgende: Durch den hydrostatischen Druck des Öls steigt dieses durch die Bohrungen b und die Nuten n bis zur rotierenden Scheibe, von welcher es durch die Reibung und unterstützt durch die Fliehkraft mitgenommen wird und teils durch die Längsnuten l weiterbefördert und teils in die Michellschen Abschrägungen eingepreßt wird. Dadurch entsteht ein kräftiger Ölumlauf. Dieser kühlt durch b-n-l in günstigster Weise Buchse und Scheibe. Dieser Ölumlauf gewährleistet, daß stets frisches Öl in reichlicher Menge durch die Michellschen Abschrägungen unter die Scheibe tritt. Das nach der Arbeitsleistung in die nächste Längsnut l eintretende Öl wird durch die in dieser Nut vorhandene Strömung gegen den Außenumfang der Scheibe befördert, wodurch stets eine überwiegende Menge frisches kühles Öl zur Arbeitsleistung in das nächste tragende Feld der Buchse gelangt.

Claims

PATENTANSPRUCH: Scheibenspurlager, insbesondere für Vielspindelbohrköpfe, dadurch gekennzeichnet, daß das Scheibenlager durch im Bund angebrachte Radialbohrungen (b), Längsnuten (n) und gekrümmte oder gerade, in Drehrichtung nach vorwärts gerichtete Längsnuten (L) auf der Oberfläche der Buchse als Pumpe wirkt und den von den Längsnuten aufsteigenden Abschrägungen (m) stets frisches Öl in reichlicher Menge zuführt und eine Schmier- und Kühlwirkung hervorruft. Angezogene Druckschriften: Gümbel-Everlinag »Reibung und Schmierung im Maschinenbau«, Verlag M. Krayn, Berlin I925, S. 8o bis 82 und 103; Falz »Grundzüge der Schmiertechnik«, Verlag Springer, Berlin 1931, S. 140; Dr. W. Frössel »Mehrgleitflächenlager-Lagerspaltform - Ölfilm - Schwimmzapfen« in »Technisches Handwerk« 1947, Heft ii; Dr. W. F r ö s s e 1 »Rein hydrodynamisch geschmierte Gleitlager (Mehrflächengleitlager) « in »D,echema-Monographien« Bd. i9 v. 7. April 195o.