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Gerät zur Wärmebehandlung der Haare im Frieseurgewerbe Die Erfindung
bezieht sich auf eine Einrichtung zur Wärmebehandlung der Haare im Friseurgewerbe,
insbesondere für die Haartrocknung, aber auch für Wärmebehandlungen mit anderen
Zwecken, wie beim Dauerwellen u. dgl. Ziel der Erfindung ist neben einer Herabsetzung
der oft lästig langen Behandlungszeiten die Beseitigung von Mängeln, die sich der
praktischen Einführung gewisser bisher vorgeschlagener Erwärmungseinrichtungen entgegengestellt
haben, und schließlich die Erreichung bestimmter Effekte, die mit den bisher verwendeten
Einrichtungen nicht oder nur mangelhaft zu erzielen waren.
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Das Trocknen der Haare in Friseurgeschäften erfolgte bisher mittels
sogenannter Trockenhauben, in die der Kopf der Kundin hineinragte und in denen das
Trocknen entweder mit Hilfe warmer Luft oder mit Hilfe reiner Bestrahlung durch
Infrarotstrahlen durchgeführt wurde. So hat man z. B. im Innern einer Trockenhaube
oder eines muldenförmigen Gehäuses einen Reflektor für den Wärmestrahler angebracht,
der den darunter befindlichen Kopf bestrahlte; jedoch war es für die Erfüllung der
angestrebten Wirkung teilweise erforderlich, d,aß der Reflektor den Kopf verhältnismäßig
eng umschließt, so d.aß also eine gute Zugänglichkeit des Haares während der Bestrahlung
zwecks, gleichzeitiger Behandlung durch den Friseur nicht .gegeben war. Andere bekannte
Infrarot-Bestrahlungseinrichtungen für den Friseursalon arbeiten mit einer Mehrzahl
von Einzelstrahlern, die zwecks Bestrahlung des Haares aus verschiedenen Richtungen
einstellbar oberhalb und seitlich des zu behandelnden Kopfes gruppiert sind, so
daß während der Bestrahlung eine Behandlung durch den Friseur in gewissem Umfang
möglich ist. Die Trockenwirkung auf das behandelte Haar, das zur Abkürzung der Behandlungsdauer
bei Anwendung
von Bestrahlungseinrichtungen zweckmäßig gleichzeitig
von verschiedenen Richtungen bestrahlt wird, wurde oft auch noch unterstützt durch
einen Ventilator oder eine Absaugevorrichtung, die die Feuchtigkeit aus der Trockenhaube
abführte.
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Alle diese Geräte haben sich in der Praxis nicht durchsetzen können,
weil die behandelte, Person je nach dem verwendeten Gerät teilweise das Gefühl der
Beengung durch die den Kopf seitlich umgebenden Strahler hatte, insbesondere soweit
glockenförmige Trockenhauben verwendet wurden. Besonders lästig waren diese Trockenhauben,
wenn sie noch direkt mit einem Ventilator verbunden waren, da das dabei auftretende
Geräusch für empfindliche Personen das unangenehme Gefühl bei der Behandlung unter
der Haube verstärkte. Eine erhebliche Geräuschminderung konnte allerdings durch
die räumliche Trennung von Haube und Ventilator erreicht werden.
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Ein weiterer Nachteil dieser bekannten Einrichtungen besteht, wie
bereits angedeutet, darin, daß der behandelnde Friseur infolge der den Kopf umgebenden
Trocknungseinrichtung nur beschränkt an die der Trocknung unterworfenen Haare herankommt.
Dieser Nachteil ist besonders lästig für Dauerwellbeh.andlungen, bei denen es erwünscht
ist, auch während der Bestrahlungszeit gewisse Behandlungen an dem Haar vorzunehmen,
was natürlich nicht oder nur in beschränktem Maße möglich ist, wenn der bestrahlte
Kopf nicht frei zugänglich ist, sondern sich mit dem der Bestrahlung unterworfenen
Teil innerhalb einer Glocke oder zwischen seitlich angeordneten Strahlern befindet.
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Nun ist es aber auch noch bei elektrischen Glucken zur Geflügelaufzucht
bekannt, rohrförmige Heizkörper (Dunkelstrahler) unter einem ringförmigen Schirm
mit einem Mittelloch so anzuordnen, daß eine bestimmte Fläche unter dem Schirm bestrahlt
wird. Es handelt sich dabei um verhältnismäßig einfache Reflektoren.
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Die Erfindung will nun dieses Prinzip auf ein Gerät zur Wärmebehandlung
der Haare im Friseurgewerbe mit Infrarotstrahlern als Wärmequelle anwenden. Dabei
wird ein Infrarotstrahler z. B. in Form einer Wendel in an sich bekannter Weise
längs der Innenwand eines horizontal liegenden Ringes, so angeordnet, daß dessen
hohlspiegelartig profilierter Reflektor die Wärmestrahlen auf die unten dem Ring
befindliche zu erwärmende Kopffläche vereinigt. Dabei dient die obere Öffnung des
Ringcis in bekannter Weise als Abzugsöffnung für den entwickelten Dampf und zur
Vermeidung von Wärmestauungen.
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Bei der Erfindung wird also an Steile von mehreren Einzelstrahlern
ein bekannter Flächenstrahler gewählt, der durch seinen Hohlspiegel die Strahlen
gleichmäßig auf die zu bestrahlende Fläche verteilt. Dieser Flächenstrahler muß
nun so groß gewählt werden, daß er den größten Teil der Kopfhaare erfassen kann
(auch die unteren Partien) und verhältnismäßig gleich anstrahlen kann.
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So werden die oben geschilderten Mängel der bekannten Behandlungsgeräte
gemildert, die bisher die Einführung von Infrarotstrahlern zur Wärmebehandlung im
Friseurgewerbe praktisch unmöglich gemacht haben. Insbesondere ist die behandelte
Person von. dem Gefühl der Beengung durch eine glockenförmige Trockenhaube, die
den Kopf verhältnismäßig eng umgeben muß, befreit. Beim Haartrocknen werden also
die gewaschenen oder einer sonstigen Friseurbehandlung unterworfenen Haare der Infrarotstrahlung
ausgesetzt, und ebenso werden beim Dauerwellen u. dgl. die bei Gegenwart keratinarweichender
Mittel auf die Wickler gespannten Haare ohne.einengende Hauben u. dgl. der Behandlung
unterworfen, bis unter dem Einfluß der entstandenen Wärme der gewünschte Effekt
erzielt ist.
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Da durch die Infrarotstrahlung die Wärme ja auf den angestrahlten
Stellen bekanntlich unmittelbar erzeugt wird, ist der Trockenvorgang gleichmäßiger
und angenehmer und geht gleichzeitig in sehr viel kürzerer Zeit vor sich als bei
Verwendung von Trocknungseinrichtungen mit Heißluftduschen u.dgl. Der Trocknungsprozeß
muß allerdings überwacht werden, um eventuelle örtliche Überhitzungen, die z. B.
bei ungleicher Haardichte auftreten können, auszuschalten.
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Durch die behaltene freie Beweglichkeit des Kopfes ist dabei auch
während der Wärmebehandlung eine zusätzliche mechanische Behandlung der Haase durch
den Friseur jederzeit möglich. Auch können seitliche Verschiebungen des Kopfes der
unter dem Strahler sitzenden Person nicht, wie es bei bekannten Geräten mit seitlich
angebrachten Strahlern der Fall war, soweit diese nicht durch besondere Gitter od.
dgl. geschützt waren, die Gefahr von Verbrennungen mit sich bringen.
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Um das Gerät während der Behandlung nach Bedarf ein- und ausschalten
zu können, ohne daß dabei unter Umständen eine Verschiebung des auf den Sitzplatz
der behandelten Person eingestellten Reflektors eintritt, ist es zweckmäßig, das
Gerät an einem verstellbaren: Ständer bekannter Art aufzuhängen, der mit einem bekannten:
Fußschalter ausgerüstet ist, wie das ja bereits bei Heißluftduschen üblich ist.
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Die Strahlung des Gerätes kann in bekannter Weisse stufenweise dosiert
werden, um je nach Erfordernis stärker oder schwächer arbeiten zu können. Für die
verwandten Strahlenkörper können Strahlungsquellen der im Handel befindlichen Art
verwendet werden, wie Glühbirnen, deren Glühfäden im wesentlichen die infraroten
Strahlen aussenden, wobei allerdings eine einwandfreie Bündelung durch den Hohlspiegel
rächt möglich ist. Es können auch geeignete Heizdrähte ohne Umhüllung verwendet
werden, die dann aus den hierfür entwickelten glühbeständigen Drähten, wie Chromnickelstahl
oder den bekannten Legierungen aus Eisen, Chrom, Aluminium und gegebenenfalls Kobalt
od. dgl., bestehen. Diese Drähte können erforderlichenfalls in Form von Wendeln
auf entsprechend gestaltete keramische Träger aufgewickelt sein.
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Anwendungsgebiete des Gerätes sind z. B. das Dauerwellen sowie andere
Haarformungsbehandlungen,
z. B. das Strecken des Haares unter der
Einwirkung keratinerweichender Substanzen auf das gespannte Haar. Die Geräte können
mit Schutzbügeln aus einem Werkstoff geringer Wärmeaufnahme versehen sein, die jede
Annäherung an. die Strahlungsquelle auf ein ungefährliches Maß beschränken, die
allerdings dann auch, soweit sie nicht strahlendurchlässig sind, den Strahlengang
hindern.
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Ein Ausführungsbeispiel geeigneter Geräte wird im folgenden an Hand
der Zeichnung beschrieben. In dieser stellen dar Fig. i ein Gerät zur Wärmebehandlung
der Haare nach der Erfindung in Form eines Reflektorringes mit einer offenen Strahlungswendel
und Fi;g. 2 das Gerät nach Fig. i mit Fußschalter. Bei der Ausführungsform nach
Fig. i besteht der Reflektor aus einem entsprechend profilierten Ring 3, in dessen
Innern eine Wendel 4 aus hitzebeständigem Draht auf einem keramischen Trägerring
angebracht ist. Die innere spiegelnde Fläche des Ringes ist so gestaltet und die
Strahlungswendel ihr gegenüber so gelagert, daß die Strahlen auf den frei unter
dem Ring befindlichen Kopf der Kundin gerichtet werden. Diese Anordnung hat den
Vorteil, daß der oben offene Ring einen schnellen Abzug der entwickelten Verdunstungsfeuchtigkeit
gestattet, wobei der Ring eine Art Schornsteineinwirkung ausübt, durch die von unten
stets Frischluft am Kopf vorbeigezogen wird.
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Die Fig.2 zeigt schematisch die Ausrüstung eines Gerätes nach der
Erfindung mit einem Fußschalter. Mit Hilfe dieses Fußschalters 9 kann der Strahler
8 ein- und ausgeschaltet werden, ohne daß die Gefahr einer Stellungsänderung durch
den Ausschaltvorgang besteht. Dabei wird ausdrücklich festgelegt, daß der Anspruch
2 nur in Verbindung mit dem Anspruch i zu lesen ist, wie auch im Anspruch i kein
Schutz für die Einzelelemente an sich begehrt wird, sondern nur die Kombination
dieser Elemente in dieser ganz besonderen Art und für diesen angegebenen Zweck beansprucht
wird.