DE923993C

DE923993C - Verfahren und Anordnung zur Verbesserung der Zuluft von Versammlungsraeumen

Info

Publication number: DE923993C
Application number: DEF10023A
Authority: DE
Inventors: Ludwig Forbach
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1951-01-31
Filing date: 1951-01-31
Publication date: 1955-02-24

Description

Verfahren und Anordnung zur Verbesserung der Zuluft von Versammlungsräumen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung der Zuluft von Versammlungsräumen unter Verwendung von auf bekannte Art erwärmter Luft (Umluft beim Anheizen, Mischluft bei schwacher Besetzung, Frischluft bei starker Besetzung des Versammlungsraums) und besteht darin, daß die erwärmte Luft zunächst in geschlossene Räume, in denen sich Pflanzenkulturen befinden (Folgebezeichnung = Pflanzenraum), eingeleitet, mit der dort infolge der Pflanzenassimilation entstandenen, sauerstoffangereicherten und C02-armen Gewächshausluft vermischt und sodann dem Versammlungsraum als Zuluft zugeführt wird.
Versammlungsräume werden gewöhnlich mittels einer Luftheizung beheizt bzw. belüftet, die entweder im Form von Umluft-, Frischluft- oder Mischluftheizung angewendet wird. In gleicher Weise werden auch Klimaanlagen angewandt, welche der Reinigung, Befeuchtung und Entkeimung sowie der vorbestimmten, selbsttätig geregelten Bewegung und Temperierung der Versammlungsraumluft dienen. Bei der Umluft- und der Mischluftheizung nimmt bekanntlich der Sauerstoffgehalt der Raumluft mit der Zeit ab, der C 02 Gehalt dagegen zu. Lediglich bei der Frischluftheizung bleibt der diesbezügliche Luftzustand im wesentlichen konstant (was aber höhere Betriebskosten erfordert).
Bei den bekannten Luftheizungen, einschließlich derjenigen mit Klimaanlage, machen sich die zwischen Heizraum und Versammlungsraum erforderlichen, meist langen, immer aber dunklen und unzugänglichen und infolgedessen schwer zu reinigenden Luftkanäle sehr nachteilig bemerkbar, in denen daher die Keimbildung nie verhindert werden kann. Der Entkeimung der zugeführten Luft in bekannter Art, z. B. durch Klimaanlage, Ozonisierung, Bestrahlung, kommt somit immer nur ein bedingter Wert zu. Es wurde nun gefundene, daß mit Hilfe der Erfindung in zweifacher Hinsicht eine wesentliche Verbesserung der Zuluft erreichbar ist: i. Der für eine gesunde Raumluft wichtige Sauerstoffgehalt kann in einfacher Weise heraufgesetzt und der gesundheitsabträgliche C O"-Gehalt gleichzeitig herabgemindert werden, einerlei, um welche Luftheizungsart es sich handelt.
2. Die bei Luftheizungen jedweder Art bisher stets erforderlichen Luftkanäle mit ihrer voTbeschriebenen; gesundheitsschädigenden Keimbildung können gänzlich vermieden werden, wenn Heiz- und Pflanzenraum und Versammlungsraum in unmittelbarem räumlichem Zusammenhang untereinander angeordnet werden.
Zu i. Unter Benutzung der erfindungsgemäßen Raumkombination, bei der der Versammlungsraum, z. B. ein Kino- oder Theatersaal, mit einem oder mehreren geschlossenen Räumen, in denen sich Pflanzenkulturen befinden, beispielsweise Gewächshäusern, unmittelbar verbunden ist, wird erfindungsgemäß die erwärmte Zuluft erst durch den betreffenden Pflanzenraum hindurchgeleitet, ehe sie dem Versammlungsraum zugeführt wird. Bei diesem Weg durch die Pflanzenanlagen scheiden sich nicht nur die letzten noch vorhandenen Schwebstoffe ab, sondern die Zuluft vermischt sich auch noch mit der infolge der Pflanzenassimilation sauerstoffangereicherten, im C02-Gehalt dagegen herabgeminderten Gewächshausluft. Außerdem belädt sich die gewöhnlich trockene Heizungsluft beim Durchlaufen des Pflanzenraums mit Feuchtigkeit.
Zu 2. Da Heiz- und Pflanzenraum und Versammlungsraum eirfindungsgemäß unmittelbar untereinander verbunden, d. h. nur durch eine mit denn erforderlichen; Öffnungen versehene Wand oder Decke voneinander getrennt sind, so ergibt sich als zweiter großer Vorteil der Erfindung die völlig kanallose Verbindung zwischen Heiz- und Pflanzenraum und Versammlungsraum. Die erwärmte, vorbehandelte Zuluft gelangt hiernach erfindungsgemäß durch stets zugängliche und daher leicht zu reinigende Öffnungen in Wand- bzw. Deckenstärke in den Pflanzenraum und> nach Durchlaufen desselben durch Wandöffnungen gleicher Art in dein Versammlungsraum.
Die Erfindung zeigt hier erstmalig einen Weg, wonach die bisherigen unhygienischen Luftheizungskanäle zwischen Heizraum und Versammlungsraum wegfallen. Die Verbindungsfunktion zwischen diesen Räumen, die bisher luftverschlechternden Kanälen oblag, fällt erfindungsgemäß also einem Pflanzenraum zu, der dem Versammlungsraum reine, sauerstoffreiche, CO2-arme, von Schwebstoffen befreite und befeuchtete Gewächshausluft anbieten kann, im Gegensatz zu der niemals einwandfreien Kanalluft.
Wind außerdem in den frei zugänglichen Wandöffnungen zwischen Pflanzen- und Versammlungsraum noch eine Keimabtötung nach einer der bekannten Methoden: durchgeführt, was sich leicht ermöglichen läßt, so kann erstmalig dem Versammlungsraum eine völlig keimfreie Zuluft zugeführt werden.
Die Zuluftverbesserung sowohl nach i als auch nach .2 läßt sich bei allen Luftheizungssystemen anwenden. Das Verfahren kann auch dann angewandt werden, wenn in der wärmeren Jahreszeit der Heizungsbetrieb eingestellt und nur noch eine Belüftung vorgenommen wird.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Verbesserung der Zuluft von Versammlungsräumen unter Verwendung von erwärmter Luft, dadurch gekennzeichnet, daß die erwärmte Luft zunächst in geschlossene Räume, in denen sich Pflanzenkulturen befinden, eingeleitet, mit der dort infolge der Pflanzenassimilation entstandenen sauerstoffangereicherten Gewächshausluft vermischt und sodann dem Versammlungsraum als Zuluft zugeführt wird.
2. Anordnung zur Durchführung des VerfahTens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Heiz- und Pflanzenraum und Versammlungsraum in unmittelbarer räumlicher Verbindung stehen und die Luftkanäle zwischen den Räumen als helle, leicht zugängliche, leicht zu reinigende und eine wirksame Keimabtötung ermöglichende Wand- oder Deckenöffnungen ausgebildet sind.