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Folgebewegungssteuerung Unter einer Folgebewegungsstcuerung wird bekanntlich
eine Steuerung, insbesondere eine Fernsteuerung verstanden, bei der ein (durch einen
Motor einzustellender Gegenstand einer nach Größe und Richtung .durch einen Geber
vorgegebenen Bewegung folgt. Ist die Einstellgenauigkeit nur verhältnismäßig gering,
so werden häufig sogenannte Koaztaktsteuerungen verwendet, die gegebenenfalls auch
mit zwei Geschwindigleeitsstufen betrieben werden. Die Einstellgeschwindigkeit ist
hierbei also höchstens in zwei Stufen veränderbar und, bleibt daher innerhalb großer
Einstellbereiche unabhängig von der Größe einer etwaigen Fehlstellung zwischen Geber
und einzustellendem Gegenstand konstant. Nun sind zwar auch Steuerungen bekannt,
bei denen die Einstellgeschwindigkeit der Größe dieser Fehlstellung verhältig ist.
Hierzu werden meist Steuerungen verwendet, id-eren Regelorgan aus einer Schaltung
von gittergesteuerten Gas- und Dampfentladungsgefäßen bestehen, also einen verhältnismäßig
großen Aufwand benötigen..
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Die Erfindung betrifft eine Folgebewegungssiteuerung unter Zuhilfenahme
eines Wechselstrommotors für den Antrieb des einzustellenden. Gegenstandes, der
im Ständer vier symmetrisch verteilte oder zwei um 90° gegeneinander versetzte Feldwicklungen
aufweist, von @dcnen zwei diametral gegenüberliegende Verbindungspunkte der Feldwicklungen
oder eine Feldwicklung mit einer Grundwechselspannunggespeist werden. Erfindungsgemäß
wird den beiden: anderen diametral gegenüberliegenden Verbindungspunkten eine in
Abhängigkeit von der Fehlstellung zwischen vorgegefbener Bewegung und Folgebewegung
phasenveränderliche oder der anderen
Feldwicklung in an sich;bekannter
Weise eine entsprechend aamplitudenveränderliche Wechselspannung zugeführt.
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Hierbei stützen sich diese Verbindungspunkte der Feldwicklungen oder
diese Feldwicklung über Transformatoren, auf das die Grundwechselspannung liedernde
Netz gleichphasig rnit letzterer derart .ab, daß der Einstellmotor Nebenschlußcharakter
erhält. Bei. der Verwendung eines Wechselstrommotors mit zwei um gd°, gegeneinander
versetzten Feldwicklungen wird infolge der Phasengleichheit der beiden, die Feldwicklungen
beeinflussenden Spannungen aber gerade der Nebenschlußcharakter des Wechselstrommotors
und damit seine Belastungsunabhängigkeit erhalten. Der Einstellmotor arbeitet bei
dieser Steuerung also ebenfalls mit einer Drehzahl, die der Größe der Feldstellung
verhältig ist. Die ganze Steuerung ist einfach aufgebaut, zeichnet sich durch große
Einstellgenauigkeit aus und benötigt zum Betriebe nur ein Wechselstromnetz.
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An sich ist bereits ein Drehfeld- oder Wechselfeldfernzeiger bekannt,
bei dem der EmpfängerläufeT mit einer äußeren Kraftquelle mechanisch gekuppelt ist,
die aus einem Zweiphaseninduktionsmotor besteht, der zwei um go° gegeneinander versetzte
Feldwicklungen aufweist. Die eine Phasenwicklung des Induktionsmotors ist hierbei
an ein Wechselstromnetz angeschlossen, während der anderen Phase ein Wechselstrom
zugeführt wird, der durch das im Empfänger induzierte Dreh-oder Wechselfeld erzeugt
wird. Gegenüber dieser bekannten Einrichtung wird die Erfindung darin gesehen, daß
zu der Verwendung eines zwei um go0 gegeneinander versetzte Feldwicklungen aufweisenden
Wechselstrommotors noch weitere, sehr wesentliche Merkmale hinzukommen, die zusammen
erst die erfindungsgemäße Folgebewegungssteuerung ausmachen.
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Es sind weiterhin Einrichtungen zur Steuerung von Drehfeldmotoren
bekannt, bei denen Drehfeldmotoren Verwendung finden, die zwei um go° gegeneinander
versetzte Wicklungen aufweisen. Hierbei ist dafür gesorgt, daß die in der einen
Wicklung vorhandene Hauptspannung und die in der anderen Wicklung vorhandene Hilfsspannung
um go° in der Phase gegeneinander verschoben sind. Eine Abstützung der die Hilfsspannung
führenden; Wicklung auf das die Hauptspannung liefernde Netz kann hierbei aber schon
deshalb nicht erfolgen, weil die der Hilfswicklung vorgeschaltete Verstärkerröhre
eine Ventilwirkung besitzt. Der Drehfeldmotor hat daher bei diesen bekannten Einrichtungen
auch immer Reihenschlußcha(rakter und ist belastungsabhängig.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung damgestellt.
Es zeigt Fig. i eine WechselstromsteueTung, bei der dem Motor eine phasenveränderliche
Spannung zugeführt wird und Fig. 2 eine Wechselstromsteuerung;, bei der dem Motor
eine amplitudenveränderliche Spannung zugeführt wird. Ein Wechselstrommotor i trägt
auf dem Ständer eine symmetrisch verteilte Vierphasenwicklung 2, 3, 4, 5 und auf
dem Läufer eine Dreiphasenwicklung 6. Die drei Phasen der Läuferwicklung 6 werden
z. B. mit Hilfe eines BelastungsTinges 7 symmetrisch belastet. An den beiden -diametral
gegenüberliegenden Verbindungspunkten 8 und g erhält der Wechselstrommotor i aus
einem Wechselstromnetz io eine Grunderregung. An die beiden anderen diametral gegenüberliegenden
Verbindungspunkte i i und 12 sind Leitungen 13, 14 angeschlossen, über die dem Ständer
des Wechselstrommotors i eine Wechselspannung konstanter Größe und veränderlicher
Phase zugeführt wird.
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Bei Folgehewegungssteuerungen findet in der Regel ein Stellungsvergleichssystem
Verwendung, von dem in der Fig. i nur der Rückmeldegeber 15 dargestellt .ist. Dieser
Rückmeldegeber 15 besitzt auf dem Ständer eine symmetrisch verteilte Vierphasenwicklung
und auf dem mit dem Wechselstrommotor i gekuppelten Läufer eine Dreiphasenwicklung,
die elektrisch mit einer ebensolchen Wicklung eines nicht mit dargestellten Gebers
zusammenarbeitet. Beim Auftreten eines Stellungsunterschiedes zwischen Geber und
Rückmeldegeber 15 tritt an den Brückenpunkten des letzteren eine Wechselspannung
auf, deren Amplitude ein Maß für die Größe .des aufgetretenen Wegfehlers darstellt.
Diese Wegfehlerspannung wird einem Regelorgan 16 zugeführt, welches aus einem normalen
Hochvakuumverstärker oder auch aus einem sogenannten Magnetverstärker besteht.
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Um den Wechselstrommotor i in einer Steuerung betreiben zu können,
muß diese Amplitudenregelung bei dem gewählten Beispiel in eine Phasenregelung umgewandelt
werden. Diese Umwandlung geschieht durch die Zusammenschaltung eines Drehtransformators
17 mit einem Netztransformator 18. Der Drehtransformator 17 besitzt eine symmetrisch
verteilte Vierphasenwicklung ig. An den beiden diametral gegenüberliegenden Punkten
2o und 21 der Vierphasenwicklung ig sind die beiden Leitungen 13 und 14 angeschlossen.
Der Läufer des Drehtransformators 17 trägt eine Dreiphasenwicklung 22 mit den Anschlußklemmen
23, 24 und 25. Die Primärwicklung 26 des Transformators 18 ist an das Netz io angeschlossen,
welches gleichzeitig auch die Grunderregung für den Wechselstrommotor i liefert.
Die Sekundärwicklung 27 des Netztransformators 18 ist mit den beiden Klemmen 23
und 24 der Läufer-(Eingangs-)Wicklung 22 des Drehtransformators 17 verbunden. Die
dritte Klemme 25 der Eingangswicklung 22 des Drehtransformators 17 sowie die Mitte
28 der Sekundärwicklung 27 des Netztransformators 18 erhalten vom Regelorgan 16
eine um go'°' gegenüber der Phase des Netzes io verschobene, in der Amplitude geregelte
Spannung.
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Der Läufer des Drehtransformators- 17 muß zur Durchführung der Steuerung
so eingestellt werden, daß bei nicht beaufschlagtem Regelorgan, d. h. bei der Wegfehlerspannung
Null, die Spannung an den Klemmen il und 12 der Stände.rwicklung des
Wechselstrommotors
i ein Maximum ist. In dieser Stellung wird der Läufer des Drehtransformators
17 festgesetzt. Die Verbindungsleitungen 13 und i4 führen demzufolge eine
Spannung, die phasengleich ist mit der Grundwechselspannung, und der Läufer 6 des
Wechselstrommotors i bleibt stehen. Dies ist auch der Fall, wenn der Läufer 6 angeworfen
wird, weil hierdurch keine Feldverschiebung auftreten kann. Beim Vorhandensein einer
Wegfeh:lerspannung wird die vom Drehtransformator 17 gelieferte Spannung in ihrer
Phase gegenüber der Phase der Grundwechselspannung verschoben, und der Läufer 6
des Wechselstrommotors i beginnt zu laufen. Der Läufer 6 nimmt hierbei eine Drehzahl
an, die in weiten Grenzen dem Pha..senverschiebungswinkel zwischen der Grundwechselspannung
und der Drehtransformatorspannung verhältig ist. Infolge der Abstützung der Punkte
i i und 12 der Ständerwicklungen des Wechselstrommotors i über den Drehtransformator
17 und den Transformator 18 auf das Netz besitzt der Motor i Nebenschlußcharakter.
Es ist ohne weiteres einzusehen, daß bei einer Umkehr des Vorzeichens der Wegfehlerspannung
auch eine Umkehr der Drehrichtung des Wechselstrommotors i stattfindet. .
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An Stelle eines Läufers mit symmetrisch belasteter Dreiphasenwicklung
kann auch ein Ku.rzschlußläufer Verwendung finden.
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Falls die Justierung des Drehtransformators vermieden werden soll,
kann unter Anwendung einer Amplitudenregelung eine erfindungsgemäße Folgebewegungssteuerung
auch unter Zuhilfenahme einer Schaltung nach Fig. 2 durchgeführt werden. Der Wechselstrommotor
i besitzt in diesem Falle im Ständer zwei um gö°' gegeneinander versetzte Feldwicklungen
29 und 30, von denen die Wicklung 2g unmittelbar an das Wechselstromnetz io angeschlossen
ist. Der Läufer des :Motors i ist nicht mit dargestellt, er kann ebenfalls, wieder
mit einer symmetrisch belasteten Dreiphasenwicklung versehen oder aber als Kurzschlußläufer
ausgebildet sein. Die vom Rückmeldegeber 15 gelieferte Wegfehlerspannung
wird ebenfalls wieder einem Regelorgan 16 zugeführt, welches im Ausführungsbeispiel
als Verstärker (Gegentaktverstärker) angenommen ist. Für die Speisung des Verstärkers
16 ist ein an das Netz io angeschlossener Speisetransformator 31 vorgesehen, von
dem nur die Primärwicklung 32 mit dargestellt ist. Der Ausgangstransformator 33
des Verstärkers 16 trägt die beiden Primärwicklungen 34 und 35 sowie die Sekundärwicklung
36, die die Feldwicklung 30 des Wechselstrommotors i speist. Der Ausgangstransformator
33 trägt auf seinen Außenschenkeln noch Wicklungen 37 und 38, deren eine Enden an
das Netz io angeschlossen und deren: andere Enden miteinander verbunden sind. über
die Primärwicklungen 37 und 38 ist die Feldwicklung 30 auf das Netz io abgestützt,
so daß auch in diesem Falle der Wechselstrommotor i wieder Nebenschlußcharakter
erhält. Die Verbindungsleitung der beiden nicht an das Netz io angeschlossenen Enden
der Wicklungen 37 und 38 hat zur Schaffung einer Netzmitte eine Anzapfung
39 erhalten, die über einen einstellbaren Widerstand 40 mit der Mitte 41
der Primärwicklung 32 des Speisetransformators 31
verbunden ist. Mit Hilfe
des Widerstandes 40 kann der Dämpfungsgra-d der Steuerung eingestellt werden.
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Beträgt die Wegfehlerspannung Null, so führt die Sekundärwicklung
36 .des Ausgangstransformators 33 und damit auch die Feldwicklung 30 des
Wechselstrommotors i keine Spannung, und letzterer bleibt in Ruhe. Beim Auftreten
einer Wegfehlerspannung werden dagegen die Wicklungen 36 und 30 spannungsführend,
und der Wechselstrommotor i beginnt zu laufen. Sein Läufer nimmt hierbei eine Drehzahl
an, die in weiten Grenzen der Amplitude der Wegfehlerspannung verhältig ist. Auch
hierbei kehrt der Läufer bei einer Änderung des Vorzeichens der Fehlerspannung seine
Drehrichtung um.