DE9211275U1 - Adsorptionseinrichtung zur Abscheidung von Verunreinigungen - Google Patents

Adsorptionseinrichtung zur Abscheidung von Verunreinigungen

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Description

Pflaum.pat Aktivkohle-Sanimat A3/92
Anmelder: Johann Pflaum
743 3Dettingen/Erms
"Aktivkohle-Reinigungsanlage, zum Reinigen von Wasser z.B. Grundwasser, das mit AKW, CKW und Schwermetallen verunreinigt ist."
Gegenstand der Erfindung ist eine Adsorptionseinrichtung, welche als Adsorptionsmedium Aktivkohle aufweist, welche modular in einer zum Einsatzort transportablen Anlage angeordnet ist.
Sogenannte Aktivkohlefilter finden seit langem Verwendung in Gasreinigungsanlagen, zur Feinreinigung von Destillaten sowie u. A. zur Entfernung störender Geruch- und Geschmacksstoffe aus Trinkwasser.
Als Aktivkohle bezeichnet man eine mit unzählig vielen feinsten Poren und Kapillaren durchzogene, überwiegend aus Kohlenstoff bestehende, Substanz. Infolge dieser Struktur kann Ig Aktivkohle eine Oberfläche von bis zu 500 qm aufweisen. Die Wirkung beruht darauf, daß die zu beseitigenden Stoffe von dieser mikrofeinen Struktur aufgesaugt und adsorptiv festgehalten wird.
Aus dem Bereich der Umweltsanierung sind Leichtflüssigkeitsabscheider nach DIN 1999, vorwiegend basierend auf den Dichteunterschied der zu trennenden Flüssigkeiten, bekannt geworden, welche heute bei einem Reinheitsgrad von weniger als 10 ppm/1 Kohlenwasserstoffe/Wasser, sowie bei Kohlenwasserstoffen, welche eine größere Dichte als Wasser, wie beispielsweise Trichlorethylen, Perchlorethylen oder bei Schwermetallen aufweisen, versagen.
-- 2 -·■
Bei einer Feinstreinigung von beispielsweise durch AKW, CKW und/oder Schwermetalle kontaminiertes Grundwasser wird bislang dieses von der Einsatzstelle in Tankwagen abgepumpt und zu einem stationär angeordneten Aktivkohlefiltersilo gebracht und dort behandelt. Derartige Filtersilos weisen beispielsweise ein Aktivkohlevolumen von 20 Tonnen auf. Die Kosten, welche durch den Transport sowie durch die große Menge Aktivkohle entstehen, sind erheblich.
Zweck der Erfindung ist, oben genannte Reinigungsvorrichtung dahingehend zu verbessern, daß die Transportwege entfallen sowie der Einsatz von Aktivkohlematerial durch auf den Bedarf abgestimmte Dosierung reduziert und das wechseln derselben rationalisiert wird, was insgesamt betrachtet zu einer kürzeren Wasserdekontaminierungszeit bei niedrigeren Kosten führt.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, indem die Reinigungsvorrichtung direkt am Einsatzort positionierbar ist und die Aktivkohle in mehreren Stufen in Reihe geschaltet, sowie modular auswechselbar in der Vorrichtung angeordnet ist.
Die erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung besteht im wesentlichen aus einem transportablen Container mit Zu- und Abläufen. In den Stömungsweg im Inneren des Containers sind Aktivkohlemodule geschaltet.
Die Aktivkohlemodule bestehen aus einzelne Aktivkohlegranulatschichten, welchen durch Druckausgleichsschichten, bzw. Verteilerschichten, vorzugsweise bestehend aus einem offenporigen, druckstabilen Schaum auf PU-Basis, voneinander beabstandet sind.
Durch diese Zwischenschichten wird eine über den gesamten Querschnitt des Aktivkohlemoduls gleichmäßige Beströmung resp. Beladung erreicht, wodurch die Aktivkohlekapazität bei geringstmöglichem Druckabfall voll genutzt wird.
— 3 —
Um die Aktivkohle nicht mit schweren Sedimenten wie Sand, Lehm &ogr;. a. zu belasten, ist die Strömung stets von unten nach oben durch die Aktivkohle geführt. Derartige Sedimente können sich am Containerboden ablagern.
Der Anlage wird das kontaminierte Wasser über geeignete Pumpen zugeführt. Eine Vorreinigung durch geeignete Anlagen nach den Stand der Technik, erweist sich als höchst wünschenswert, da die Belastung des teuren Aktivkohlematerials weiter reduziert werden kann.
Die Adsorption erfolgt im wesentlichen in zwei Stufen:
Die 1. Stufe ist, was die wirksame Oberfläche bzw. der Strömungsquerschnitt betrifft, kleiner gehalten. Die 1. Stufe erfüllt neben der Voradsorption auch die Funktion einer Mikrofiltration. Diese 1. Stufe wird dadurch im Betrieb schneller zum Austausch kommen als die 2. Stufe, welche mit wesentlich größerem Adsorptionsvolumen ausgestattet ist. Durch die Vorreinigung mittels relativ wenig Aktivkohlemasse, bzw. durch einen mehrstufigen Betrieb mit unterschiedlichen Beladungen kann die Aktivkohlemasse optimal ausgenützt und eine höchstmögliche Reinheit des Wassers erreicht werden. Die Module sind in sich als kompackte Blöcke leicht Ein/Auszubauen, zu lagern oder zu entsorgen.
— 4 —
Die Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnungen wie folgt beschrieben, es zeigen:
Fig. 1 eine stationäre Einrichtung mit zwei Aktivkohlemodulen Fig. 2 die Einrichtung nach Fig. 1 in fahrbarer Ausführung Fig. 3 eine stationäre Einrichtung mit zwei Aktivkohlemodulen gem. Fig. 1 mit höherer Leistung.
Fig. 4 eine vorteilhafte Aneinanderreihung von Sanierungsanlagen bei optimalen Kosten/Leistungsverhältnis
Die Einrichtung 1 besteht im wesentlichen aus einem rechteckigen Behälter 2 mit einem Einlaß 3 für verunreinigtes Wasser und einen Auslaß 4 für Reinwasser.
Das verunreinigte Wasser wird über eine geeignete Pumpe (nicht dargestellt) und Schläuche in die Einrichtung 1 eingeleitet. Der Einlaß 3 befindet sich im oberen Bereich des Behälters 2 und weist einen nach unten gerichteten Rohrkrümmer 5 auf. Im Inneren des Behälters 2 sind vertikale Trennwände 6, 7, 8, 9 eingesetzt welche einen meanderförmigen Strömungsweg 10 definieren.
Eine einlaßseitige 1. Trennwand 6 ist von oben nach unten geführt, daß im bodennahen Bereich ein Strömungskanal freibleibt. Beabstandet von dieser Wand ist eine weitere 2. Trennwand 7 von unten nach oben geführt, derart, daß im oberen Bereich ein Strömungskanal gebildet wird. Zwischen diesen Wänden 6, 7 ist ein Aktivkohlemodul 11, welcher den gesamten Kanalquerschnitt ausfüllt, eingebaut. Beabstandet von der 2. Trennwand ist eine
3. Trennwand 8 analog zur 1. Trennwand 6 eingebaut. Beabstandet von der 3. Trennwand 8 ist analog zur 2. Trennwand 7 eine
4. Trennwand 9 angeordnet. Zwischen der 3. und 4. Trennwand 8,9 ist ein weiteres den gesamten gebildeten Kanalquerschnitt ausfüllendes, Aktivkohlemodul 12 eingebaut. Bei dieser Anordnung werden die beispielsweise zwei Aktivkohlemodule 11, 12 stets von unten nach oben durchströmt.
— 5 —
Die Aktivkohlemodule 11,12 sind in Sandwichbauweise ausgeführt. Die eigentlichen Adsorptionselemente in Form von Aktivkohlegranulatschichten 13 sind durch druckstabile, offenporige Schaumplatten 14 auf PU-Basis auf Abstand gehalten. Aktivkohleschichten 13 und Abstandhalter 14 sind zu einem Block zusammengefaßt und in eine entsprechende Halterung zwischen die Trennwände 6, 7, 8, 9 dicht einsetzbar.
Der Behälter 2 ist bodenseitig mit Standbeinen 15 oder, wie in Fig. 2 gezeigt, mit einem Fahrgestell 16 nach StVZO versehen.
Fig. 3 zeigt eine leistungsfähigere Anlage, bei welcher die 1. und 2. Adsorptionsstufe gleiches Volumen aufweist. Derartige Anlagen können beispielsweise auf Basis von sogenannten Rollcontainer transportabel aufgebaut sein.
Um ein bestmöglichstes Kosten/Leistungsverhältnis bei höchstem Reinheitsgrad zu erreichen, ist es vorteilhaft, besonders bei sehr stark und mit verschiedensten Elementen verschmutzten Wasser, eine Vorreinigung durch eine bekannte Dekantiereinrichtung 17 (&zgr;. B. DIN 1999) und eine Filter- und Absetzeinrichtung 18 vorzusehen (Fig. 4).

Claims (13)

Pflaum.pa Aktivkohle-Sanimat A3/92 Anmelder: J. Pflaum 7433 Dettingen/Erms SCHUTZANSPRÜCHE
1. Vorrichtung zum adsorptiven Reinigen von Wasser bzw.
Abscheiden von im Wasser befindliche Verunreinigungen, welche einen Behälter mit Einlaß für das verunreinigte Wasser, einen Auslaß für das gereinigte Wasser und im Strömungsweg mindestens ein adsorptiv wirksames Medium aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß das Medium durch ein Aktivkohlemodul (11, 12) , welches auswechselbar in Strömungsweg (10) der Vorrichtung (1) ersetzbar ist, gebildet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Aktivkohlemodule (11, 12) in Reihe hintereinander im
Strömungsweg (10) angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2, dadurch gekennzeichnet, daß das zuerst durchströmte Aktivkohlemodul (11) bezüglich des
Strömungsquerschnitts resp. Aktivkohlevolumen kleiner als das nachfolgende Aktivkohlemodul (12) ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die Aktivkohlemodule (11, 12) von unten nach oben durchströmt werden.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß Aktivkohlefilterelementen (11, 12) Vorreinigungseinrichtungen (17, 18) vorgeschaltet sind.
— 2 —
— 2 —
6. Vorrichtung nach Anspruch 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß sie durch geeignete Mittel transportabel ist und mittels
Standbeine (15) stationär an der Einsatzstelle positionierbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß sie auf einem Fahrgestell (16) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchsatzleistung durch Parallelschaltung mehrerer Vorrichtungen (1) erhöht werden kann.
9. Aktivkohlemodul zum adsorptiven reinigen von Wasser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einer Vielzahl von Aktivkohleschichten (13), welche durch Drainageschichten (14) voneinander beabstandet sind, gebildet ist.
10. Aktivkohlemodul nach Anspruch 1 & 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Drainageschicht (14) eine druckstabile offenporige Schaumstoffplatte ist.
11. Aktivkohlemodul nach Anspruch 1, 9, 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Drainageschicht (14) ein Schaumstoff auf Polyurethanbasis ist.
12. Aktivkohlemodul nach Anspruch 1, 9 - 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Aktivkohleschichten (13) nebst den Drainageschichten (14) mittels Rahmen zu einer Einheit (11, 12) zusammengefaßt sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 1-12, dadurch gekennzeichnet, daß das Aktivkohlemodul (11, 12) dichtend in den Strömungsweg (10) einsetzbar ist.
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Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE9200146U1 (de) * 1992-01-08 1992-03-12 Gozdowski, Bernd, Dipl.-Kfm., 6550 Bad Kreuznach Reinigungsvorrichtung
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