DE9202738U1 - Operationsinstrument für die endoskopische Gallenblasenentfernung (Cholezystektomie) - Google Patents
Operationsinstrument für die endoskopische Gallenblasenentfernung (Cholezystektomie)Info
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Description
Die Erfindung betrifft ein Operationsinstrument für die
endoskopisehe Gallenblasenentfernung (Cholezystektomie).
Das zur Zeit schonendsteVerfahren zur Entfernung einer erkrankten
Gallenblase, d.h. einer Steingallenblase, besteht
in der endoskopischen Technik. Im Gegensatz zur "offenen" Operation, bei der ein 10-15cm langer Schnitt im Oberbauch
den Zugangsweg zur Gallenblase darstellt, sind bei dem endoskopischen Operationsverfahren drei bis vier kleine -in der Regel
0,5-lcm lange- Hautschnitte ausreichend.
Nach Einfüllen von ca. 4 Liter Kohlendioxidgas in den Bauchraum
über eine spezielle Punktionsnadel wird zuerst eine Hülse
mit 11mm Durchmesser mit Hilfe eines Trokars in der Nabelgegend
eingeführt. Der Trokar wird anschließend gegen eine
Staboptik mit integrierter Lichtquelle ausgetauscht. Nun werden
unter Sicht zwei bis drei weitere Trokarhülsen in den Oberbauch
eingebracht, über diese Hülsen werden Greif-, Halte-
und Koagu1ationsinstrumente sowie Clipzangen und eine Spül-Saugvorrichtung
eingeführt.
Während das Kohlendioxid-Volumen durch ein elektronisch gesteuertes
Gerät konstant gehalten wird, entfernt der Chirurg nun die
mit Steinen gefüllte Gallenblase. Der Gallenblasengang wird
zwischen zwei Clips durchtrennt, ebenso die zu- und abführenden Gefäße. Anschließend wird die steingefüllte Gallenblase aus dem
Bauchraum entfernt. Dies ist oftmals sehr schwierig,
da der Durchmesser der Gallensteine fast immer größer als 10mm ist und die Steine somit nicht durch die zuvor
eingebrachten Hülsen entfernt werden können.
Folgende Techniken werden derzeitangewandt, um die mit
größeren Steinen beladene Gallenblase aus dem Bauchraum
bergen zu können :
1. Erweiterung eines Hautschnittes und Herausziehen der
Gallenblase durch die Bauchdecke ohne Hülse. Nachteilig ist hierbei, daß neben der Erweiterung des
Hautschnittes die Gefahr besteht, daß die Gallenblase
beim Herausziehen durch die Bauchdecke einreissen oder
platzen kann. Als Folge kann eine gallige Bauchfellentzündung
eintreten. Dabei fallen auch die Steine in den Bauchraum zurück und müssen anschließend gesucht und
geborgen werden.
2. Die zweite bekannte Technik besteht in der Erweiterung eines Hautschnittes und Einführen einer Hülse mit 20mm
Durchmesser.
Dies hat den Nachteil, daß gegen Ende der Operation der
Hautschnitt vergrößert werden muß, was der ursprünglichen
Zielvorstellung der endoskopischen Chirurgie widerspricht,
den Patienten durch möglichst kleine Schnitte wenig zu belasten. Zudem sind einige Gallensteine oftmals auch
größer als 20mm und auch durch diese größere Hülse nicht
zu bergen.
3. Als dritte Technik wird die Zertrümmerung der Steine
im Bauchraum mittels Ultraschall oder durch elektrohydraulische Systeme angewandt.
Die Ultrascha11 Zertrümmerung -wie auch die elektrohydraulischen
Systeme- haben bisher keine größere Verbrei tung gefunden, da wesentliche Nachteile in Form hoher
Anschaffungskosten sowie langer Zertrümmerungszeiten
(bis 30 Minuten) bestehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile der
genannten Techniken zu vermeiden und eine Möglichkeit zu schaffen,
wie man eine mit großen Steinen gefüllte Gallenblase schnell und gefahrlos ohne Schnitterweiterung aus dem Bauchraum
bergen kann.
Gelöst wird diese Aufgabe nach der Erfindung durch ein Operationsinstrument,
das gekennzeichnet ist durch eine aus zwei Rohr-Halbschalen bestehende Trokarhülse, an deren beiden Hälften
je ein quer zur Trokar!angsachse verlaufender Griffschenkel
befestigt ist, die beide durch einen Gelenkbolzen und durch
eine zwischen den freien Griffschenkel enden angeordnete Spreizfeder
miteinander verbunden sind.
Zweckmäßigerweise sind die beiden Rohr-Halbschalen der Trokarhülse
durch eine auf das obere Trokarhülsenende aufsteckbare
gelochte Verschlußhülse arretierbar.
Vorteilhafterweise weisen die beiden Rohr-Halbschalen
der Trokarhülse vor dem konischen Endstück einen Abschnitt
mit kleinerem Durchmesser auf.
Nachfolgend werden anhand der Zeichnung zwei Ausführungsformen des Operationsinstruments näher erläutert und beschrieben
.
Es zeigen :
Figuren 1 und 2 eine erste Ausführungsform des Operationsinstruments in zwei unterschiedlichen Seitenansichten,
Figuren 3 und 4 eine zweite Ausführungsform des Operationsinstruments in zwei unterschiedlichen Seitenansichten,
Figur 5 eine Draufsicht auf das Operationsinstrument
nach Figur 3
und
und
Figur 6 die aufsteckbare Verschlußhülse in vergrößertem
Maßstab.
Bei der in den Figuren 1 und 2 in natürlicher Größe dargestellten
ersten Ausführungsform7haben die beiden Rohr-Halbschalen
3 und 3' etwa einen Innendurchmesser von 2cm. Das konische Endstück 4, 4' verjüngt sich zu seinem offenen
Ende 9 hin auf etwa lern Innendurchmesser.
An jeder Rohr-Halbschale 3 und 4 ist ein rechtwinklig zur
Längsachse der Trokarhülse verlaufender Griffschenkel 2, 2'
befestigt.
Beide Griffschenkel sind miteinander durch einen Gelenkbolzen
8 und durch eine zwischen den freien Griffschenkelenden angeordnete
Spreizfeder 7, 7' miteinander verbunden .
Die in den Figuren 3 und 4 dargestellte zweite Ausführungsform
unterscheidet sich von der ersten lediglich dadurch, daß vor
dem konischen Endstück 6, 6' ein Abschnitt 3a, 3a' mit kleinerem
Durchmesser vorgesehen ist, der dann auch ein konisches Übergangsstück 5, 5' besitzt. Diese zweite Ausführungsform
wird im Regelfall eingesetzt, wenn keine extrem großen Gallensteine
zu bergen sind.
In Figur 6 ist in vergrößertem Maßstab ein Längsschnitt durch
eine Verschlußhülse 13 dargestellt, die auf das obere Ende der beiden Rohr-Halbschalen 3, 4 aufsteckbar ist, damit die
beiden Rohr-Halbschalen ihre Querbeweglichkeit verlieren und
eine feste Trokarhülse bilden. Jede Rohr-Halbschale 3 und 4
kann zu diesem Zweck eine Randausnehmung 16 aufweisen, die
als Führungsschlitz für zwei nach innen gerichtete Dorne 15,
15 der Verschlußhülse 13 dient, wodurch ein Bajonettverschluß
geschaffen wird.
Die in die Verschlußhülse 13 eingelegte Gummiringscheibe
verhindert ein zu starkes Entweichen des im Bauchraum befindlichen
Kohlendioxidgases durch die Mittelöffnung 10.
Die Handhabung ist folgende :
Liegt die Gallenblase im Bauchraum und kann nicht durch die
zuvor eingeführte bekannte Trokarhülse mit dem Durchmesser
von 11mm entfernt werden, so wird durch diese Trokarhülse ein Führungsstab geschoben. Die Trokarhülse kann jetzt herausgezogen
werden, da der Führungsstab als Platzhalter dient, über diesen Stab schiebt man das oben beschriebene Operationsinstrument -vorzugsweise in der zweiten Ausführungsform gemäß
Figur 3 und 4- in seinem geschlossenen Zustand. Die Verschlußhülse
13 hat eine Dichtung mit 10mm Durchmesser, so daß kein
Gasverlust eintritt.
Durch die konische Form der Instrumentenspitze wird das Bauchdeckengewebe
nur vorübergehend gedehnt, ohne daß der Hautschnitt vergrößert werden muß. Ist die Instrumentenspitze im
Bauchraum plaziert, wird der Führungsstab wieder entfernt
und eine Greifzange durch das Loch in der Verschlußhülse eingeführt.
Die Gallenblase wird gefaßt und an das Instrument herangezogen. Jetzt wird die Verschlußhülse gelöst und die beiden
Rohr-Halbschalen werden durch Zusammendrücken der Griffschenkelenden
so weit voneinander entfernt, bis die Gallenblase mitsamt den Steinen in das Instrument gezogen werden
kann. Wegen der Elastizität der Bauchdecke ist dabei keine
Schnitterweiterung notwendig.
Das Operationsinstrument, welches die Gallenblase aufgenommen
hat, wird nun so weit wie möglich geschlossen und danach aus dem Bauchraum herausgezogen. Die Gallenblase kann
weder einreißen noch platzen, da keine Zugkräfte mehr auf sie unmittelbar einwirken.
Das oben beschriebene Operationsinstrument mit variablem
Durchmesser ermöglicht somit auf einfache Weise eine schnelle Bergung der steingefüllten Gallenblasen auch größeren Durchmessers
ohne Schnitterweiterung und ohne Gefährdung des Patienten.
Claims (3)
1. Operationsinstrument für die endoskopische Gallenblasenentfernung
(Chole2ystektomie) gekennzeichnet durch
- eine aus zwei Rohr-Halbschalen (3,4; 3', 4') bestehende
Trokarhülse,
- an deren beiden Hälften je ein quer zur Trokarlängsachse
verlaufender Griff schenkel (2,2') befestigt ist,
- die beide durch einen Gelenkbolzen (8)
und
- durch eine zwischen den freien Griffschenkelenden angeordnete
Spreizfeder (7,7') miteinander verbunden sind
2. Operationsinstrument nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Rohr-Halbschalen (3,4; 3",4') der Trokarhülse
durch eine auf das obere Trokarhülsenende aufsteckbare
gelochte (10) Verschlußhülse (13) arretierbar sind.
3. Operationsinstrument nach Anspruch 2
dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Rohr-Halbschalen (3,3') der Trokarhülse
vor dem konischen Endstück (6,6') einen Abschnitt (3a;3a') mit kleinerem Durchmesser aufweisen.
Priority Applications (1)
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