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Schutzeinrichtung für Arbeiter, die sich in staubhaltiger Atmosphäre
aufhalten Im Patent 917 835 ist eine Schutzeinrichtung .für Arbeiter beschrieben,
die sich dauernd- oder längere Zeit in einer Atmosphäre aufhalten müssen, welche
silikogene Substanzen, d. h. Stoffe enthält, welche ,die unter der Bezeichnung Silikose-
bekannte Lungenkrankheit hervorrufen. Es handelt sich dabei im wesentlichen um Mineralpartikel
von einer Teilchengröße unter 5 ,u. Derartige si!likogene @Sübstanzen werden an
den SGhleimhäuten der Nase und des Mundes nicht festgehalten, sondern gelangen in
die Lungen, deren F-unlktion durch die sich bildenden Gesteinstaubablagerungen schwer
geschädigt werden kann. Es ist bisher nicht möglich gewesen, derartige Staubaiblagerungen
aus der Lunge nachträglich wieder zu entfernen. ,Der Leitgedanke des Hauptpatents
besteht darin, das Eindringen. der Silikasesubstanzen in die Atmungswege dadurch
zu verlhindern, @daß im Bereich der Nase und des Mundes d !urch einen durch Düsen
zugeführten Reinluftstram eine Zone staufreier Luft gebildet wird. Die zugeführte
Frischluft verdrängt also die staubhaltige Luft vor der Nase und dem Mund, so daß
nur Reinluft eingeatmet werden kann.
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Nachdem Hauptpatent wind die zur Bildung der staubfreien Luftzone
erforder!l'iche Reinlu@ft durch Düsen zugeführt, die an einer vom. Arbeiter zu tragenden
Kappe od. dgl. bzw. an deren ;Schirm angeordnet sind. Es. ist vorteillihaft, ani
dem @Sdhirm eine durchsichtige Leitwand, !beislüe#lsweise aus
einem
durchsichtigen. Kunststoff, in Form eines parallel zum Gesicht verlaufen-den- Schirmes
_anzuordnen, hinter dem die Reinl:uft zugeführt wird. Dadurch :läßt sich der Verbrauch
an Reimluft wesentlich vermindern und andererseits die .Sicherheit zur Bildung der
Zone staubfreier Luft vor Nase und Mund vergrößern. , Ein wesentlicher Vorteil der
Erfindung des Hauptpatents besteht darin, daß die Aus- und Einatmung völlig unbehindert
erfolgen kann im Gegensatz zu den bekanntere Stautb- oder Gasmasken, bei denen der
Widerstand von Filtern und sonstigen Abscheidevorrichtungen beim Aus- und. Einatmen
zu überwinden ist. Ein anderer Nachteil, der durch die Erfindung des Hauptpatents
vermieden wird, besteht darin, .daß die bekanntem Staub- und Gasmasken fest gegen
die Gesichtshaut anlliegem müssen, wodurch beim längeren Tragen eine Reizung der
Haut bzw. ein Wundwerden, verursacht wird.
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Die Erfindung veribessert nun :den Gegenstand des Hauptpatents in
der Richtung, das Schutzgerät zur Bildung der Zone staubfreier Luft .leichter und
kleiner auszuführen, und vor allem derart, daß es unabhängig von der Kopfbedeckung
(Schutzherlm) getragen werden kann und das Blickfeld ganz frei ist.
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Die den ;Gegenstand der Erfindung bildende Schutzeinrichtung besitzt
einen @doppelwandigen, napfartigen Körper, der vorzugsweise aus dünnwandigen Werkstoffplatten
gebildet wird. Dieser haubenartige Körper wird von einem oder zwei zweckmäßig als
Rohre ausgebildeten Armen gehalten, die die Backen seitlich mit Abstand umfassen,
und derart gehalten, daß das untere Ende der Nase, der Mund und mindestens ein Teil
des Unterkiefers innerhalb der Haube liegt. Die Haube folgt im Bereich er Nase und
der Backen mög-1'ichst genau dem Oberflächenverlauf (des Gesichtes, zu welchem Zweck
der Rand -der Haube mit geeigneten bildsamen Wulsten od. dgl. versehen werden kann.
Vorteilhaft wird -die Haube so angeordnet, daß sie im Bereich .des Nasenrückens
und der Backen nur einen schmalen Spalt frei läßt, gegebenenfalls auch 'bei Anwendung
eines nachgiebigen @Stoffrandwulstes od. dgl. leicht gegen die Haut anliegt, während
im Bereich des Kinns die Haube mit einem größeren Abstand (etwa 2 !bis 3 cm) endet.
Die innere Wandung der Haube ist mit einer Reihe von Düsenöffnungen versehern, durch
welche :die in die Doppelwand eingeblasene Luft .abströmen kann, und zwar derart,
daß unter der Haube eine Luftströmung .aufrechterhalten wird, die im wesentlichen
abwärts gerichtet ist, jedoch nach olben und nach den Seiten einen solchen Überdruck
erzeugt, daß die staubhaltige Luft aus der armgebenden Atmosphäre un keiner Stellte
in den von -der Haube überdeckten Raum eindringen kann.
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Es ist möglich, die Schufizhaabe so leicht auszuibilden, daß sie von
einem Kopfband gehalten werden kann" das unter der üblichen Schutzkappe od. dgl.
getragen wird. Statt dessen ist es unter Umständen auch .möglich, die Schutzhaube
an der Nasenwurzel und gegebenenfalls zusätzlich auf den Backenknochen abzustützen
und ähnlich wie eine Brille mit über die Ohren zu :legenden Bügeln zu versehen oder
diese Stützmittel zusätzlich zu anderen Halteorganen anzuwenden.
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Dadurch, daß der Reinluftstrom nur die räumlich beschränkte Höhlung
der Schutzhaube zu füllen und reinzuspülen braucht, wird der Bedarf an Frischluft
wesentlich vermindert. Er ist bei Anwendung der Erfindung nur um ein ggeringes höher
älls die normale Menge der Atmungsluft entsprechend dem von der jeweiligen Körperanlstrengung
bedingten Luftbedarf. Das Blickfeld bleibt bei Anwendung des Erfindungsgegenstands
völlig frei, und die Augen werden auch nicht mehr von dem Spülluftstrom ummittelbar
getroffen.
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Wird der Erfindungsgegenstand in Form einer brillenartigen Haube angeordnet,
so kann er unter Umständen vorteilhaft mit Augengläsern verbunden werden.
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Die Frischluft wird durch die rohrartigen Stützen der Atemlufthaube
zugeführt. Wird die Atemluft üblichen Preßlaftleitungen entnommen, bedarf es vor
Zuführung zu der Schutzeinrichtung einer Entölung und einer geeigneten Reduzierung
des Luftdruckes. Die dazu dienende Einrichtung wird zweckmäßig am Leibgurt getragen,
von wo ein: dünnwandiger Schlauch die entspannte und, entallte Reinluft dem rohrförmigen
Tragarm der Schutzeinrichtung zuführt.
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Dabei ist es unter Umständen .auch möglich, einen Teilstrom der Reinluft
unter die Kappe abzulenken, die der Arbeiter als Kopfschutz trägt, wodurch die Ventilation
unter der iSchutzkappe verbessert wer-.den kann.
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Ein weiterer Vorteil des Erfindungsgegenstands liegt noch darin, daß
der Raum oberhalb des Schutzschirms der Üblichen vom Arbeiter getragenen Schutzkappe
frei wird für die Anordnung einer Lichtquelle, die beispielsweise als Ersatz für
die bekannte Grubenilampe getragen wird.
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Inder Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung
dargestellt, und zwar zeigt Abb. i eine Seitenansicht und Abb. 2 eine Vorderansicht
der erfindungsgemäßen Einrichtung.
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An dem ;Schirm i der .Kappe 2, die beispielsweise als fester Schutzhelm
ausgebildet sein kann, ist ein Schlauch 3 mit Schellen q. od. @dgl. befestigt. Der
Schlauch 3 besteht vorzugsweise aus Gummi oder anderem elastischem Stoff. Er endet
im Schirm i -der Kappe m einer oder mehreren Düsen 5, .aus denen der Luftstrom mit
der eingestellten Geschwindigkeit am Gesicht entlang strömt.
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Mit der Kappe i ist eine Schu,tzhaube6 verbunden, die so ausgebildet
ist, idaß sie die Augen frei Iäßt und demnach oberhalb mit einer Verbreiterung 7
an eine Verengung ä zwischen den Augen und -der Nasenwurzel anschließt und in eine
Verbreiterung 9 übergeht. Die Verbreiterung 9 der Schutzhaube 6 =schließt die Backen.
Innerhalb dieses im wesentlichen Nase und Mund einschlie-
BenKlen
Bereiches liegt die Schutzhaube 6 mit einer den Rand einfassenden Wulst io aus elastischem
Material, beispielsweise Weichgummi, der @Gesichtsform angepaß.t dicht an, wobei
ein entsprechender Abstand zum Durchgang der Reinluft frei gelassen ist, der sich
im Bereich der Nase und des Mundes verbreitert. Die Reinluft kann somit unigehindert
den Atmungsbereich ausfüllen, ohne daß .staubhaltige Luft von außen eindringen kann.
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An ,Stelle des Schutzhelmes 2 kann die Schutzhaube 6 auch mit einem
auf dem Kopf zu tragenden Ring oder Polster, etwa in Form von Schaum- oder Moosgummi,
verbunden sein. Die .Schutzhau,he 6 kann auch ohne Verbindung mit einem auf dem
Kopf zu tragenden Tei'1 lediglich auf der Nasenwurzel, etwa wie eine Brille, zu
tragen oder mit einer solchen verbunden sein.
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Die Reinluft :kann mittels des Schlauches 3 einer Preßluftleitung
entnommen werden, wobei der Druck entsprechend reduziert wird.