DE915760C

DE915760C - Blechkaefig fuer Zylinderrollenlager

Info

Publication number: DE915760C
Application number: DEV4727A
Authority: DE
Inventors: Hermann Falk
Original assignee: SKF Kugellagerfabriken GmbH
Current assignee: SKF GmbH
Priority date: 1952-07-01
Filing date: 1952-07-01
Publication date: 1954-07-29

Description

Blechkäfig für Zylinderrollenlager Hochbeanspruchte Zylinderrollenlager werden fast ausschließlich mit Massivkäfigen ausgerüstet, weil Blechkäfige insbesondere für Lager mittlerer und großer Abmessungen beträchtliche fabrikatorische Schwierigkeiten bieten und auch hinsichtlich ihrer Betriebssicherheit nicht befriedigen.
Die bekannten Blechkäfige für Zylinderrollenlager werden in ein- oder mehrteiliger Ausführung aus Platinen gezogen und sind ausnahmslos nur für Lager kleiner und mittlerer Abmessungen verwendbar. Wenn Blechkäfige für größere, hochbeanspruchte Lager genügend stabil sein sollen, muß die Blechstärke entsprechend groß gewählt werden. Dicke Bleche bereiten aber beim Ziehen Schwierigkeiten; insbesondere führt die beim Ziehen nicht zu vermeidende Faltenbildung immer wieder zu Rissen. Daran ändert auch eine Glühbehandlung nicht viel. Andererseits sind Massivkäfige teuer, denn sie erfordern hohen Werkstoff-und Bearbeitungsaufwand. Trotzdem sind bisher für große, hochbeanspruchte Zylinderrollenlager noch keine brauchbaren Käfige bekanntgeworden. Die bisher bekannten Ausführungen eignen sich nur für kleine und mittlere Lager; werden diese Bauarten für große Lager verwendet, so befriedigen Laufeigenschaften und Betriebssicherheit nicht, denn sie sind entweder nicht genügend formsteif oder neigen, falls versucht wird, die Stabilität durch größere Wandstärke zu erhöhen, in außerordentlichem Maß zu Rißbildung.
Die Erfindung betrifft einen Blechkäfig, insbesondere für hochbeanspruchte Zylinderrollenlager größerer und großer Abmessungen, der die vorgenannten Nachteile vermeidet. Dies wird dadurch erreicht, daß der Käfig aus mehreren Teilen angefertigt wird, deren Gestalt und Abmessungen den auftretenden Beanspruchungen angepaßt sind. Außerdem ist es durch diese Aufteilung möglich, den Käfig sehr wirtschaftlich herzustellen.
Der dickwandige Käfigrumpf nimmt alle Kräfte auf; er ist so stabil, daß er eine große Formsteifigkeit und damit ausgezeichnete Laufeigenschaften besitzt. Die dünnwandigen Deckel sollen nur verhindern, daß die Rollen vor dem Paaren mit dem freien Rollbahnring herausfallen; während des Laufs sind die Deckel nicht beansprucht. Jedes Käfigteil ist funktionsbedingt gestaltet unter gleichzeitiger Berücksichtigung der wirtschaftlichsten Herstellung. Dadurch wird der Stoffaufwand gering, ein Umstand, der besonders bei großen Lagern ins Gewicht fällt.
Der dickwandige Käfigrumpf als der höchstbeanspruchte Teil wird aus einem Rohrabschnitt von so großer Wandstärke angefertigt, daß die erforderliche Formsteifigkeit erhalten wird. Vorzugsweise wird der Rohrabschnitt für den Käfigrumpf aus einem Stahlband entsprechender Abmessungen gerollt und an der Stoßfuge verschweißt. Der Käfigrumpf kann aber auch ebensogut von passendem Rohr abgelängt werden. Es wird also Ziehen und die damit verbundene Faltenbildung mit ihrer Rißgefahr vermieden. Der Käfigrumpf wird entsprechend der Rollenanzahl mit Fenstern versehen und beiderseits durch im Verhältnis zur Wandstärke des Käfigrumpfs dünnwandige Deckel verschlossen. Die Deckel haben Finger, die zwischen die Rollen greifen und verhindern, daß letztere vor dem endgültigen Einbau, d. h. vor dem Paaren mit dem freien Rollbahnring, z. B. bei Außenbordlagern mit dem Innenring, aus dem Käfig fallen. Die Deckel sind entweder durch Umbördeln, Sicken, Schweißen, Einschnappen oder sonstige geeignete Weise mit dem Käfigrumpf verbunden.
Es wird auch darauf hingewiesen, daß große Zylinderrollenlager nicht in solchen Mengen gefertigt werden, daß sich teuere Käfigwerkzeuge innerhalb einer zumutbaren Zeit amortisieren. Es ist deshalb ein weiterer beachtlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Käfigs, daß für seine Herstellung nur einfache, billige Werkzeuge erforderlich sind. Wie bereits erwähnt, wird der Käfigrumpf aus Rohrabschnitten größerer Wandstärke angefertigt, wobei die Ausgangsrohrstücke selbstverständlich auch durch Rollen (Biegen zur Kreisform) von Bandstahl entsprechender Abmessungen und Verschweißen der Stoßfuge gewonnen werden können. Die Werkzeuge für die Herstellung der Deckel sind verhältnismäßig billig, außerdem werden stets doppelt soviel Deckel benötigt wie Käfigrümpfe. Im übrigen können die Deckel ebenfalls aus Rohrabschnitten, gegebenenfalls aus Blechstreifen, gerollt und am Stoß verschweißt, hergestellt werden.
Es tritt öfter Bedarf an hochbeanspruchten Zylinderrollenlagern mittlerer Abmessungen auf, wo verhältnismäßig große Mengen einer Lagergröße benötigt werden, z. B. für Rollenachslager, Schlepper od. dgl. In solchen Fällen ist es auch möglich, den Käfigrumpf so zu fertigen, daß das Rohrstück auf einer Seite eingezogen wird, so daß der Käfig nur auf der Gegenseite mit einem Deckel verschlossen werden muß. Bei Lagern mittlerer Abmessungen hat die Wanddicke des Käfigrumpfes ein Maß, das ohne weiteres das Abbiegen oder Einziehen des Rohrmantels zu einem napfähnlichen Rand ermöglicht. Es wird also auch in diesem Fall nicht von einer Platine ausgegangen, aus der ein Napf gezogen wird, wie bei den bekannten Bauarten, sondern von einem Rohrstück. Faltenbildung und Rißgefahr sind nicht zu befürchten, da infolge des Ausklinkens der Haltefinger der Werkstoff fließen kann. Diese Ausführung bietet aber den Vorteil, daß nur ein Deckel benötigt wird. Bei günstigen Lagerabmessungen kann es angebracht sein, die Bauart mit einem Deckel zu verwenden.
In der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsbeispiele dargestellt.
Abb. I zeigt die Käfigbauart mit dem Käfigrumpf a und den beiden Deckeln b. Die Deckel b sind in Abb. I durch Umbördeln mit dem Käfigrumpf a verbunden.
In Abb. 2 ist beispielsweise eine Ausführung gezeigt, bei der die Ansätze c am Käfigrumpf a so ausgebildet sind, daß die Deckel b federnd in die Ansätze c einschnappen und dadurch mit dem Käfigrumpf a verbunden sind.
Abb. 3 stellt eine Ausführung dar, bei der von einem Napf ausgegangen wird. In den Napfboden d werden der Rollenzahl entsprechend Finger e gestanzt und nach oben gebogen.
Der erfindungsgemäße Käfig ist besonders für hochbeanspruchte Zylinderrollenlager größerer und großer Abmessungen geeignet. Gegenüber den bekannten Bauarten zeichnet er sich dadurch aus, daß er aus mehreren Teilen dem Käfigrumpf und den Deckeln, besteht und jeder Teil funktionsbedingt gestaltet und bemessen ist, so daß bei geringstem Stoffaufwand und wirtschaftlichster Herstellungsmöglichkeit ein Optimum an Laufeigenschaften und Betriebssicherheit erhalten wird.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: I. Blechkäfig für Zylinderrollenlager, insbesondere für hochbeanspruchte Lager mittlerer und großer Abmessungen, dadurch gekennzeichnet, daß der Käfig aus einem rohrförmigen, dickwandigen Käfigrumpf und zwei dünnwandigen Deckeln besteht, die mit dem Käfigrumpf durch Umbördeln, Sicken, Schweißen oder sonstige geeignete Weise verbunden sind und deren Finger zwischen die in den Fenstern des Käfigrumpfes gehaltenen Rollen greifen und verhindern, daß letztere vor dem Paaren mit dem freien Rollbahnring herausfallen.
2. Blechkäfig für Zylinderrollenlager, insbesondere für hochbeanspruchte Lager mittlerer und großer Abmessungen, dadurch gekennzeichnet, daß der Käfigrumpf aus dickwandigem Blech zu einem Napf geformt wird, in dessen Boden Finger angebracht sind, die nach dem Umbiegen zusammen mit einem durch Umbördeln, Sicken, Schweißen od. dgl. mit dem Käfigrumpf verbundenen dünnwandigen Deckel die Rollen vor dem Paaren mit dem freien Rollbahnring am Herausfallen hindern.
3. Blechkäfig nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckel durch federndes Einschnappen in Ansätze des Käfigrumpfes mit letzterem verbunden werden. Angezogene Druckschriften: Schweizerische Patentschrift Nr. 115 37r.