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Spannkopf für Sägeblätter von Laubsägen od. dgl. Der Zweck eines Spannkopfes
für Lauibsägebogen ist eine haltbare und seitlich bewegungslose Befestigung des
Sägeblattes sowie die Erzeugung einer ausreichenden Spannung in der Schnittebene.
Das Einspannen darf nur möglichst wenig Zeit erfordern, was besonders bei Durchbrucharbeiten,
die ein häufiges Lösen und Neueinspannen erfordern, von Bedeutung ist. Nach dem
Einspannen des einen Blattendes soll die Säge noch in allen Richtungen beweglich
sein, um das Einführen der Säge durch die Bohrungen zu erleichtern, ohne jedoch
ein. Abknicken der Säge zu verursachen.
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Bekannt ist ein Spannkopf für Lau'bsägebogen mit auf Keilflächen auflaufenden
Bolzen, die unter Federdruck stehen. Es handelt sich hierbei um eine starre Ausführung
des die Keilflächen bildenden Körpers, die nicht die Fähigkeit eines elastischen
Nachspannens besitzt, welche durch die bei dieser Anordnung unvermeidbaren Verformungsarbeit
der Säge erforderlich ist. Es ist hierbei ein fortwährendes langsames Lösen der
Säge unvermeidbar, was sich folgendermaßen erklären läßt: Das Sägeblatt ist starr
zwischen, die beiden Rollen, und diese sind starr zwischen die keilförmigen Führungsflächen
eingespannt. Zwecks geringeren Verschleißes sind Rollen und Führung aus gehärtetem
Stahl und liegen in ihrer Härte über derjenigen der Säge. Die durch den Schnittdruck
verursachte Beanspruchung wird also zuerst eine Deformation, der Säge verursachen,
welche das härtere Material, die Rollen, auf das weichere, die Säge, ausübt. Bei
jedem Sägeschnitt tritt außer der Zugbeanspruchung in Längsrichtung der Säge eine
Biegebeanspruchung senkrecht hierzu auf. Beim Beginn des ersten Sägeschnittes nach
dem Einspannen wird die Säge an der Einspannstelle unter
der Zugwirkung
eingekerbt (s. Abb. 5), Das Biegemoment, das bei Erreichen der Sägemitte sein Maximum
hat, hat eine Durchbiegung der Säge zur Folge und damit eine Schrägstellung der
Sägeblattenden. Die Rollen selbst können diese Schrägstellung nicht mitmachen. Wie
aus Abb. 6 ersichtlich, bleibt die Achsrichtung der Rollen erhalten, während das
Sägeblattende seine ursprünglich hierzu senkrechte Lage ändert und dabei an den
Stellen a und b Kerbwirkungen auftreten, bedingt durch das Biegemoment
einerseits und den durch die Zugkraft in Schnittrichtung erhöhten Anpreßdruck der
Rollen andererseits. Es treten infolgedessen bei a und b Deformationen, ein Verdrängen
des Materials an diesen Stellen auf. Zur Ühertragung der Spannkraft des Bügels sowie
zur Aufnahme der Zugkraft und des Biegemomentes des Schnittes kommt jetzt nur- noch
eine wesentlich verkleinerte Anliegefläche zwischen Rollen und Säge in Frage, die
dieser starken Beanspruchung nicht standhalten kann und ebenfalls unter der Kerbwirkung
verdrängt wird, bis eine genügend große Anliegefläche wieder erreicht ist, also
der Spannungsgleichgewichtszustand wieder hergestellt ist. Abb.7 zeigt den gesamten
unter der Kerbwirkung stehenden Teil des Sägeblattes.. Wie daraus ersichtlich, ist
die Säge nun. um den Betrag x aus der Einspannung herausgewandert, die Spannung
des Bügels, wird bei dieser Längung der gesamten Spannlänge vermindert, und nach
einer bestimmten Anzahl von Sägeschnitten, bei denen sich oben geschilderte Vorgänge
jeweils wiederholen, ist die die Spannung des Sägebogens zu schwach, um dem Zug
des Schnittes standhalten zu können, und die Säge löst sich. Ein Herauswandern der
Säge ist bei einer starren Anordnung der Keilflächen unvermeidlich.
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Vorliegende Erfindung beseitigt diesen Nachteil dadurch, daß der Körper,
welcher die keilförmige Wandung bildet, elastisch gestaltet ist. Dieser . Führungskörper
ist ein Preßstück aus Federstahl und besitzt damit die besten elastischen Eigenschaften.
Er ist im Rohrbügel fest eingeklemmt. Die Wandstärke ist so gewählt, daß jede normale
Spannung ohne elastische Verformung aufgenommen wird; während die Überbeanspruchung
während des Sägeschnittes durch ein elastisches Nachgeben und damit eine jeweils
rückführbare Lageänderung der Anliegefläche aufgenommen wird. Die auftretenden Kräfte
und das Biegemoment werden über das Sägeblattende an den Führungskörper nur übertragen,
während bei starrer Einspannung das Blattende als weichster Teil der Formänderung
selbst unterliegt. Die Federungscharakteristik des Führungskörpers ist so gewählt,
daß eine Federung auftritt, bevor sich irgendeine Einkerbung am Sägeblatt einstellen
kann.
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Es stellt dar Abb,. i :die Ansicht eines mit dieser Spannvorrichtung
ausgerüsteten Laubsägebogens, Abb. 2 den Gründriß des Spannkopfes. im Schnitt A-B
derAbb. i, Abb.3 eine Ansicht des elastischen. Führungsteiles 5 und Abb. 4 einen
Grundriß desselben, Alxb. 5 Kerbwirkung des Sägeschnittes im Grundriß (S._ Säge
im Grundriß), Abb. 6 Lage der Säge -in Ruhe- (S3) und Schnittstellung (S2) an der
Einspannstelle mit Kerbwirkung in der Ansicht, Abb. 7 Lage der Säge nach dem Schnitt
(S4) an der Einspannstelle in der Ansicht bei starrer Anordnung, des Führungsteiles
5 in vergrößertem Es: bedeuten: a und b Kerbstellen, c Einkerbung laut Abh.5,
d Einkerbung infolge Verkleinerung der Anliegefläche durch Einkerbung a, Säge wandert
um Betrag x nach rechts. Der Pfeil gibt die Schnittrichtung an. Die Durchbiegung
der Säge ist zur besserenKenntlichmachungstark Übertrieben.
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Der Laubsägebogen besteht aus einem Rohrbügel 6, in dessen beiden
Enden die Spannvorrichtungen eingepreßt sind. Das Sägeblatt liegt jeweils l zwischen
zwei Rolleng. Diese sind in einem Käfig 3 gehalten und somit gegen jede Verschiebung
in axialer Richtung sowie .gegen ein Kippen gesichert. Käfig 3 ist als Stanzteil
ausgebildet und durch einfaches Umbiegen der Enden in Teil i befestigt. Er fixiert
die Rollen in ihrer Höhenlage und bildet ihre vordere Begrenzung, die ein Neigender
Rollen vermeidet und eine exakte parallele Führung gewährleistet. Eine ausgestanzte
Öffnung ä dient zum Einführen des Sägeblattes zwischen die Rollen. Teil i stellt
den eigentlichen sogenannten Spannbolzen dar. Er ist über einem inTeil 5 eingenieteten
Bolzen 9 drehbar gelagert. Sein oberes, leicht gebogenes Ende dient zum Spannen
und Lösen mittels des Daumens. An ihm sitzt Käfig 3 mit den eingelegten Rollen,
welche sich beim Spannen gegen die keilförmig zulaufende Wandung pressen und somit,das
Sägeblatt festhalten. Angenietet ist ferner eine Blattfeder 4, deren Vorspannung
so gewählt ist, daß sie über Spannbolzen i die Rollen stets gegen die Führungsbahn
5 drückt.
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Führungsteil 5 ist ein elastischer Preßteil und, wie aus Abb.2 und
4 ersichtlich, als offenes Trapez ausgebildet. Die konisch zulaufenden Seitenflächen
übernehmen den Anpreßdruck der Rollen und verhindern durch ihre Federwirkung ein
Auswandern der Säge (s. Beschreibung oben). Teil 5 ist in den Sägebügel 6 fest eingespannt.
Um das Zusammenpressen des Bügels beim Einführen des zweiten Sägeblattendes zu erleichtern,
ist das eineRohrende mit einem Gummiwulst 7 versehen.
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Der Hebel i dient sowohl zum Spannen als auch zum Lösen der Säge.
Die Verwendung desselben Teiles für zwei Arbeitsgänge ist besonders vorteilhaft
gegenüber bekannten Ausführungen; ebenso das Befestigen des ganzen Spannkopfes im
Rohrbügel selbst, was erst bei dieser Ausführung möglich ist.
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Beim Einspannen wird das Sägeblatt zwischen die Rollen eingeführt.
Die in den Teilen 3, 5 und 6 vorgesehenen Öffnungen sind so gestaltet, daß das Sägeblatt
ohne langes Suchen bequem und mit kaum merklichem Kraftaufwand eingeschoben werden
kann. Es ist lediglich ein geringer Federdruck zum Lüften der Rallen zu überwinden.
Hierauf wird Teil i losgelassen. Die Rollen legen sich durch die Federkraft von
Teil -4 gegen die konische .Führungsbahn
und bewirken das Klemmen
des ,Sägeblattes. Durch die günstige Gestaltung der Einführungsöffnungen sowie durch
die Charakteristik der Rollenklemmung ist eine weitgehende Bewegungsfreiheit der
Säge möglich, solange nur ein Blattende eingespannt ist, so daß .sie bequem, ohne
die Gefahr des Abbrechens, durch das Werkstück hindurchgeführt werden kann. Der
Verschleiß der Sägeblätter durch unvorsichtiges Einspannen wird auf ein Minimum
herabgesetzt. Zum Einspannen des zweiten Blattendes wird das Bügelende mit dem Gummiwulst
in der üblichen Weise an der Tischkante od. dgl. nach innen gedrückt, das. zweite
Blattende durch die Schlitze 3, 5 und 6 eingeführt und so weit als nötig zwischen
Rollen hindurchgeführt. Beim Freilassen des Bügels werden die Rollen durch dessen
Spannkraft und den Anpreßdruck der 'Feder fest gegen. die konischen Anliegeflächen
gepreßt und geben der Säge die erforderliche Spannung, ohne jede Verschiebungsmöglichkeit
in der Längsrichtung der .Säge, und eine exakte Führung quer zur Schnittrichtung.
Beim Lösen der Blattenden wird der Bogen, wie üblich, entlastet und Teil i mit den
Daumen zurückgeschoben, wobei nur die Federspannung von Teil q. überwunden werden
muß. Damit sind die Rollen zum Läsen der Säge freigegeben. Mit dieser Erfindung
ist eine selbständige Einspannvorrichtung geschaffen"die kein Anziehen von Schrauben
erfordert, sondern ein rasches und müheloses. Einspannen der Säge bei bequemer Einführung
für Durchbrucharbeiten gestattet und zugleich vollkommen zuverlässig ein Auswandern
der Säge vermeidet.