DE9103849U1 - Etui zur Aufbewahrung stoßempfindlicher Gegenstände - Google Patents
Etui zur Aufbewahrung stoßempfindlicher GegenständeInfo
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Description
BOEHRINGER MANNHEIM GMBH 3429/OG/DE
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Etui zur Aufbewahrung stoßempfindlicher Gegenstände und ein
Analysesystem, welches dieses Etui einschließt.
Zur Aufbewahrung von stoßempfindlichen Gegenständen, insbesondere von hochwertigen Geräten mit elektronischen und
mechanischen Bauteilen geringerer Größe, wurden bisher einerseits flexible Etuis benutzt, die ganz aus Leder oder
Stoffen bestanden und zusätzlich gepolstert waren. Diese Etuis weisen jedoch den Nachteil auf, daß sie nur geringe
Druckbelastungen aushalten und den darin befindlichen Geräten, beispielsweise gegen Zerbrechen beim Drücken, Anstoßen oder
Herunterfallen wenig Schutz baten. Außerdem ist es unpraktisch, ein Analysesystem, welches aus mehreren Einzelteilen besteht,
darin aufzubewahren. Insbesondere für die medizinische Selbstdiagnostik ist es aber nötig, dem Patienten die
Komponenten in leicht überschaubarer und ordentlicher Form darzubieten.
Ebenfalls bekannt sind für die Verpackung von stoßempfindlichen Geräten Behälter in Form von Hartschalenetuis, die innenseitig
Einbauten aus Schaumstoffen enthalten, die an die Form der Geräte angepaßt sind. Diese Behälter gewährleisten zwar eine
erhöhte Bruchsicherheit, jedoch sind die Schaumstoffeinbauten schlecht zu reinigen.
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Diese Behälter sind daher zur Aufbewahrung von Geräten, die in dem Behälter zur Analyse von Blut oder ähnlichen Proben benutzt
werden sollen, nicht gut geeignet.
Es war daher Aufgabe der Erfindung, ein Etui bereitzustellen, das die Nachteile des Standes der Technik vermeidet und
insbesondere eine sichere Aufbewahrung von stoßempfindlichen Gegenständen gewährleistet.
Gegenstand der Erfindung ist ein Etui (1) zur Aufbewahrung stoßempfindlicher Gegenstände, bestehend aus einem Oberteil
(2) und einem Unterteil (3) die zusammen einen Innenraum bilden, einem Scharnier (4) sowie einem Verschluß (5), wobei
das Oberteil und das Unterteil jeweils eine Hartschale (6,7) beinhalten, deren im geschlossenen Zustand des Etuis
aufeinanderzuweisende Kanten jeweils durch die öffnung umgebende Bauteile (8,9) aus weichelastischem Material
abgeschlossen sind. Ebenfalls Gegenstand der Erfindung ist ein Analysesystem, welches dieses Etui einschließt.
Das erfindungsgemäße Etui ist ein Behälter für stoßempfindliche Gegenstände, insbesondere elektronische oder/und mechanische
Analysegeräte, z.B. für die chemische Analyse von Körperflüssigkeiten, wie Blut. Es enthält ein Ober-und ein
Unterteil (2 bzw. 3), welche über ein Scharnier miteinander verbunden sind. Das Scharnier (4) erlaubt ein Aufklappen des
Etuis, sodaß die in dem Innenraum befindlichen Gegenstände zugänglich werden.
Das Etui enthält einen Verschluß (5), der bevorzugt an einer dem Scharnier gegenüberliegenden Seite positioniert ist und ein
unbeabsichtigtes Aufklappen des Ober- und des Unterteils verhindert.
Erfindungsgemäß ist das tragende Bauteil des Ober- und des Unterteils jeweils eine harte Schale. Die Schalen umfassen
jeweils einen Teilraum des Innenraums. Die Schalen haben naturgemäß umlaufende Ränder oder Kanten (10, 11), die im
wesentlichen in Richtung auf den jeweils anderen Teil gerichtet sind.
Das Material, aus dem die harte Schale besteht, ist bevorzugt im wesentlichen drucksicher und bruchfest. Als geeignet haben
sich Leichtmetalle und Kunststoffe erwiesen. Besonders geeignet sind jedoch Kunststoffe wie Polystyrol oder Polypropylen,
hervorragend Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer (ABS). Die Schalen können nach bekannten Verfahren hergestellt werden,
z.B. nach der Spritzgußtechnik.
Die Schalen weisen eine Form auf, die an die aufzubewahrenden Gegenstücke angepaßt ist. Sie müssen daher zumindestens eine
solche Höhlung aufweisen, daß diese zusammen mit den anderen Bauteilen größer als die Gegenstände ist. Die jeweiligen Höhlen
in den Schalen können gleichgroß, aber auch verschieden groß sein. Bevorzugt haben die beiden Schalen ungefähr gleiche
Form und Größe und sind an einem Ende, bevorzugt dem Scharnier näherliegenden Bereich tiefer als an dem dem Verschluß
näherliegenden Bereich. Die öffnung der Schalen ist bevorzugt durch die im wesentlichen rechteckig umlaufenden Kanten oder
Ränder festgelegt. Die Seitenwände der Schalen zeigen im Bereich der öffnung bevorzugt leicht nach außen. Die Kanten der
beiden Schalen 6 und 7 sind auf im wesentlichen voller Länge jeweils von einem umlaufenden Bauteil (8,9) umfaßt.
Diese Bauteile bestehen aus einem weichelastischen Material. Bevorzugt ist das Material auch thermoplastisch. Unter
weichelastischem Material werden Werkstoffe verstanden, die auf Druck etwas nachgeben und insbesondere harte Stöße abfedern.
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Sie haben bevorzugt eine Härte von 50 bis 95 Shore, besonders bevorzugt von ca. 90 Shore. Geeignete Materialien sind z.B.
Polyurethane und bevorzugt geeignet ist DesmopanR (ein
thermoplastisches Polyurethan der Firma Bayer, DE). Die Form der Bauteile ist bedingt durch die Form der öffnung der
Schalen. Bevorzugt handelt es sich um im wesentlichen rechteckige Grundformen.
Besonders bevorzugt sind die beiden Bauteile (8,9) miteinander über das Scharnier (4) verbunden. Das Scharnier kann
beispielsweise ein Stiftscharnier sein. Es kann auch durch Federn in einer bestimmten Lage gehalten werden. Der Fachmann
kennt dafür ausreichend Ausfuhrungsformen.
Ganz besonders bevorzugt besteht das Scharnier aus einem Steg und zwar ebenfalls aus dem Material, aus dem die Bauteile 8 und
9 bestehen. Diese Ausführung hat den großen Vorteil eines sehr einfachen Herstellverfahrens des Etuis. Bevorzugt werden
nämlich die Bauteile 8 und 9 getrennt von den Schalen 6 und 7, bevorzugt durch Spritzgußtechnik, hergestellt. Bei einer
Verbindung der Bauteile 8 und 9 über ein Scharnier aus demselben Material ist es möglich, diese in einer einzigen
Spritzgußform herzustellen. Anschließend müssen nur noch das harte Ober- und das harte Unterteil eingefügt werden, um zum
Etui zu gelangen.
Prinzipiell ist es auch möglich, das aus 8 und 9 sowie dem Scharnier gebildete Bauteil direkt um die Kanten der Schalen
und 7 in einer geeigneten Form in Spritzgußtechnik zu fertigen.
Die Bauteile 8 und 9 umlaufen die Kanten und bevorzugt einen benachbarten Teil der Schalen 6 und 7, wobei sie die Form der
Kanten mit evtl. Vorsprüngen zur besseren Haftung der Bauteile an den Schalen nachformen. Die Bauteile erstrecken sich damit
bevorzugt sowohl teilweise auf die Außenseite der Schalen als auch teilweise auf die Seite der Schalen, die auf den Innenraum
des Etuis gerichtet ist. Dadurch wird ein Abschluß der Kanten und auch Ecken erreicht, was sowohl für die Verletzungsgefahr
durch den Bedienenden als auch die Pufferung der sonst direkt aufeinanderklappenden Schalenkanten von Vorteil ist. Auch wird
die Gefahr einer Splitterung der Schalen stark verringert. Dadurch, daß die Schalenwände leicht nach außen zeigen, ist
gewährleistet, daß die umlaufenden Bauteile 8 und 9 durch Zugkräfte auf den Schalen 6 und 7 gehalten werden.
Ein Verschluß (5) kann sowohl als Teil der Ober- oder der Unterschalen, aber auch der Bauteile 8 und 9, oder einer der
Schalen mit einem der Bauteile vorgesehen werden. Auch hier stehen dem Fachmann genügend Ausführungsformen zur Auswahl.
Besonders bevorzugt besteht der Verschluß aus zwei Teilen, wovon je einer an der Oberschale bzw. der Unterschale befestigt
ist und wovon einer einen außerhalb des Bauteils 8 oder 9 liegenden Bedienteil, z.B. einen Knopf (16), aufweist. Ein
bevorzugtes Material für die Teile des Verschlusses ist Polyethoxymethylen. Die Herstellung kann mittels
Spritzgußtechnik geschehen.
Durch das Vorsehen der Bauteile 8 und 9 auf den Seiten des Etuis wird insbesondere gewährleistet, daß die im Etui
aufbewahrten Gegenstände von Stoßbeschädigungen weitgehend geschützt sind. Weiter verbessert werden kann diese Wirkung
durch die Verwendung von Einbauten innerhalb des Innenraums des Etuis, die der Form der aufzubewahrenden Gegenstände angepaßt
sind. Diese können, da die Pufferwirkung durch die Bauteile und 9 gut ist, auch aus relativ harten (nicht geschäumten)
Materialien bestehen, z.B. aus Polyethylen. Die Einbauten können danach, z.B. an ihrer Oberfläche, nachbearbeitet
werden oder mit einer Folie überzogen werden, z.B. mittels tiefziehbarer Folien.
Die Einbauten weisen Ränder oder Konturen (14) auf, die bevorzugt einen etwas geringeren Umfang haben wie die Ränder
oder Kanten der Schalen 6 und 7 und bei Zusammensetzen des Etuis aus den Schalen und den Einbauten jeweils in der Nähe der
genannten Ränder oder Kanten lokalisiert sind. Besonders bevorzugt passen die Ränder (14) der Einbauten möglichst genau
in die Innenseite der Ränder der entsprechenden Schalen. Die Verwendung harter Materialien für die Einbauten hat den Vorteil
einer leichten Reinigbarkeit. Bevorzugt sind auch die Kanten oder Ränder der Einbauten von den Bauteilen 8 und 9 umfaßt.
Die Oberschale kann auch einen Niederhalter (17) aufweisen, der zur Aufnahme weiterer Gegenstände, z.B. eines Tuches geeignet
ist. Er ist bevorzugt als Klemme an der Oberschale angeklebt.
Eine weitere Möglichkeit, den Stoßschutz noch weiter zu verbessern, ist durch ein überziehen der Außenseite der Ober-
und der Unterschale mittels einer elastischen Folie (13) gegeben. Die Folie kann z.B. ein Kunststoff, aber auch ein
natürliches Material wie Leder sein. Bevorzugt wird ein Material gewählt, das die Rutschfestigkeit des Etuis auf
glatten Oberfläche verbessert (Soft-Touch-Folien). Bevorzugt
besteht die Folie aus tiefziehbarem Kunststoff, z.B.
75% ABS und 25% PVC (grau). Zum überziehen wird eine Folie aus tiefziehbarem Kunststoff, bevorzugt in einer Dicke von ca.
mm, auf eine Form aufgelegt, die die gewünschte Kontur hat, sodaß die Folie ebenfalls die gewünschte Kontur annimmt, die
Folie erwärmt, und wieder abkühlt, wodurch eine Erhärtung der
Folie in der Form bewirkt wird. Zwischen die Folie und die Schale kann auch eine Schicht (12) aus geschäumtem Material,
z.B. Polyethylenschaum eingebracht sein.
Auch hier ist es vorteilhaft, daß die Ränder (15) dieser Folie zusammen mit den Rändern der Schale von den Bauteilen 8 bzw. 9
umfaßt sind.
Ebenfalls Gegenstand der Erfindung ist ein Analysesystem aus einem der erfindungsgemäßen Etuis und einem Gerät zur Analyse
von Körperflüssigkeiten. Solche Geräte sind im allgemeinen mit einer empfindlichen Strahlenoptik ausgerüstet und daher
anfällig gegenüber mechanischen Belastungen. Ihre Bedienung findet meist unter Verwendung von flüssigen Proben statt,
wodurch eine erhöhte Verschmutzungsgefahr durch Vertropfen, Verschmieren etc. gegeben ist. Für den Bedienenden ist das zur
Vermeidung des Verschmutzens erforderliche Entnehmen des Geräts aus seinem Etui immer mit dem Risiko des Fallenlassens
verbunden. Die Erfindung löst diese Probleme dadurch, daß ein Analysensystem bereitgestellt wird, bei dem die Einbauten des
Etuis aus einem nicht geschäumten Material bestehen, das dadurch leicht abwischbar ist. Dies ist jedoch nur zu erreichen
durch die Verwendung des erfindungsgemäßen Etuis mit umlaufenden Bauteilen, wie oben dargestellt. Bevorzugt enthält
das Analysesystem ferner Reagenzien zur Durchführung der Analysen, besonders bevorzugt Teststreifen. Das Etui hat von
außen gesehen bevorzugt eine Keilform, wobei der niedrigere Teil der Schalen 6 und 7 der Seite zugewandt ist, von der aus
die Benutzung erfolgen soll. Dies erleichtert die Bedienung.
Außerdem enthält das System bevorzugt ein Gerät zur Gewinnung einer Probe der zu untersuchenden Körperflüssigkeit, z.B. ein
Gerät zum Anstechen des Körpers zur Gewinnung eines Bluttropfens. Dadurch, daß in dem System durch die Einbauten
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jeweils ein spezieller Platz für jeden Gegenstand vorgesehen ist, ist der bestimmungsgemäße Gebrauch der Gegenstände auch
für den nicht routinierten Patienten einfach.
In Fig. 1 ist ein erfindungsgemäßes Etui in Seitenansicht dargestellt.
Fig. 2 zeigt ein Etui, in dem alle bevorzugten Mermale
enthalten sind, im Seitenschnitt durch die Mitte des Etuis.
Fig. 3 zeigt einen Verschluß für ein Etui (Querschnitt).
Fig. 4 zeigt die besonders bevorzugte Ausführungsform der
Bauteile 8, 9 mit einem Scharnier in einem Werkstoff.
Fig. 5 zeigt ein erfindungsgemäßes Etui von oben.
Fig. 6 zeigt ein erfindungsgemäßes Etui von vorne (der Verschlußseite).
1 Etui
2 Oberteil
3 Unterteil
4 Scharnier
5 Verschluß
6 Obere Hartschale
7 Untere Hartschale
8 Oberes weichelastisches Bauteil
9 Unteres weichelastisches Bauteil
10 Kante der oberen Hartschale
11 Kante der unteren Hartschale
12 Schicht aus geschäumtem Material
13 Elastische Folie
14 Rand der Einbauten
15 Rand der elastischen Folie
16 Knopf zum öffnen des Verschlusses
17 Niederhalter
Claims (8)
1. Etui (1) zur Aufbewahrung stoßempfindlicher Gegenstände
bestehend aus einem Oberteil (2) und einem Unterteil (3) die zusammen einen Innenraum bilden, einem Scharnier (4) sowie
einem Verschluß (5), dadurch gekennzeichnet, daß das Oberteil und das Unterteil jeweils eine Hartschale (6, 7)
beinhalten, deren im geschlossenen Zustand des Etuis aufeinanderzuweisende Kanten jeweils durch ein die öffnung
umgebendes Bauteil (8, 9) aus weichelastischem Material abgeschlossen sind.
2. Etui nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Scharnier (4) aus demselben Material besteht wie die
Bauteile (8 und 9) und zusammen mit diesen aus einem Stück geformt ist.
3. Etui nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die hohlen Hartschalen außen mit einer
weichen Folie überzogen sind.
4. Etui nach einem der oben vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es im Innenraum Einbauten aufweist, die
den aufzubewahrenden Gegenständen in der Form angepaßt sind.
5) Etui nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Einbauten im Unterteil (3)
befinden und sie aus einer Innenschale geformt sind, deren Kanten von dem unteren Bauteil 9 abgeschlossen sind.
6) Etui nach einem der vorangehenden Ansprüche zur Aufbewahrung diagnostischer Geräte.
"3.1
7) Analysesystem aus einem Etui gemäß einem der Ansprüche 1-6
und einem Gerät zur Analyse von Körperflüssigkeiten.
8) Analysesystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß es als weitere Komponten Reagenzien zur Durchführung der
Anlayse von Körperflüssigkeiten enthält.
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DE (1) | DE9103849U1 (de) |
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-
1991
- 1991-03-28 DE DE9103849U patent/DE9103849U1/de not_active Expired - Lifetime
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