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Kupplungsvorrichtung für mehradrige elektrische Leitungen Die Erfindung
betrifft eine Kupplungsvorrichtung für mehradrige elektrische Kabel, die insbesondere
zur Kupplung von Kabelverbindungsstücken zwischen Fahrzeugen beliebiger Art, z.
B. zur Verbindung der elektrischen Einrichtungen hintereinandergekuppelter Eisenbahnfahrzeuge
oder Straßenfahrzeuge dient.
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Derartige Kupplungsvorrichtungen für zumeist vieladrige Kabel bestehen
in der Regel aus in Buchsen eingreifende Steckstifte oder mittels Federkraft aufeinandergepreßten
Berührungskontakten, die an den Stirnseiten des Kupplungs-und Gegenkupplungsteiles
angeordnet sind. Zur Erzielung des passenden Aufeinandertreffens dieser Steckkontakte
hat man bekanntlich die Kupplungsvorrichtungen mit Führungsflächen versehen, die
zur gegenseitigen Zentrierung der Kupplungsteile dienen. Bei der rauhen Behandlung
solcher Kupplungen im Fahrbetrieb durch fachtechnisch ungeschultes Personal ergeben
sich übermäßige Beanspruchungen der Steckkontaktteile, so daß leicht fehlerhafte
Verbindungen entstehen.
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Die Erfindung bezweckt daher die Ausbildung einer Kupplungsvorrichtung,
bei welcher weder durch die Handhabung noch durch die beim Kupplungsvorgang notwendigen
Bewegungen eine schädliche Beanspruchung der Kontakte eintritt. Durch die Anwendung
der an sich bekannten Parallelführung der Kupplungsteile ist eine Kupplungsvorrichtung
geschaffen, durch die zufolge ihrer kräftigen, hochbelastbaren Ausführung in jedem
Fall eine sorgfältige Zentrierung der ineinandergreifenden Kontaktteile erzielt
wird. Hierdurch ist es ermöglicht, auch solche Kontaktverbindungen zu verwenden,
bei denen messerartige
Stecker zwischen die federnden Kanten von
rohrförmig gekrümmten Steckerbüchsen eingeführt werden.
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Diese Kontakte weisen eine hohe elektrische Zuverlässigkeit und Belastbarkeit
auf, so daß ihre Anwendung erhebliche Vorteile bietet.
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Gemäß der Erfindung ist die Kupplungsvorrichtung so ausgestaltet,
daß lotrecht auf einem durch den ortsfesten Kupplungsteil geführten Schlitten das
Gegenkontaktteil, mit dessen Kontaktelementen die Adern des Kupplungskabels verbunden
sind, lösbar befestigt ist.
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Hierdurch ist ermöglicht, eine Schlittenführung vorzusehen, deren
Führungswirkung in zuverlässiger Weise auch bei untereinander austauschbaren Gegenkupplungsteilen
festgelegt %v, erden kann.
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Eine einfache Art der Anbringung des Verbindungskabels mit seinem
Gegenkupplungsteil wird erfindungsgemäß dadurch erzielt, da13 auf dem Schlitten
zur Aufnahme des abnehmbaren Gegenkontaktteiles Lotrechtbolzen angeordnet sind und
das Gegenkontaktteil mit Fangstiften versehen ist. Zufolge dieser- Ausbildung ist
die Ankupplung erleichtert, da lediglich das Verbindungskabel mit seinem Gegenkupplungsteil
auf den Schlitten aufgehängt zu werden braucht.
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Damit der Schlitten in der Kupplungsstellung gehalten wird, besteht
derselbe aus zwei seitlich am ortsfesten Kontaktteil geführten Gleitbolzen. die
an ihrem einen Ende durch eine das abnehmbare Gegenkontaktteil tragende Brücke verbunden
sind, während sie anderends Druckfedern tragen, die sich gegen das ortsfeste Kontaktteil
anlegen.
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:plan kann nun diese Brücke zur Vermeidung von @'ereckungen und Klemmungen
vorteilhafterweise durch eine Hebeleinrichtung bewegen, indem gemäß der Erfindung
an dem Schlitten beiderseits I4Iitnehmerbolzen angeordnet werden, die in je einen
Kulissenschlitz eintreten, welcher sich in den Schenkeln eines um einen ortsfesten
Teil gelagerten drehbaren U-förmigen Stellhebels befindet und am Ende mit Rasterbreiterungen
verseben ist.
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Diese Ausbildung gestattet auch, die frei liegenden Kontakte in einfacher
und zwangsläufiger Weise gegen Witterungseinflüsse bei abgenommenem -\-er-Bindungskabel
zu schützen.
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Zu diesem Zweck ist erfindungsgemäß zwischen den freien Schenkeln
des Stellhebels eine unter Federwirkung stehende, die Kontakte der ortsfesten Teile
abdeckende Klappe angelenkt.
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Damit diese Klappe selbsttätig in ihre Abdecklage geschwungen wird,
ist gemäß der Erfindung das Gehäuse für die in der Öffnungsstellung aufliegende
Klappe mit bis zu seinem Rand reichenden Schrägleisten versehen, welche die unter
Federwirkung stehende Klappe derart führen, daß ihre Klappbewegung am Ende der Hebelbewegung
des Handhebels erfolgt.
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In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung
dargestellt. Es zeigt Abb. i die Kupplungsvorrichtung bei abge- . nommenem Verbindungskabel,
Abb.2 bei Öffnung des feststehenden Kontaktteiles zum Zweck des Aufsetzens des Anschlußkabels,
Abb.3 den festen Kontaktteil mitdlein Verbindungskabel und Abb..I die durch Schwenken
des Handhebels herbeigeführte Verkupplung; Abb. 5 ist eine teilweise im Schnitt
gehaltene Draufsicht gemäß Abb. 3, Abb. 6 ein Schnitt nach Linie A-B der Abb. 5.
Abb. 7 ein Schnitt nach Linie C-D der Abb. 5. Das Gehäuse i des festen Kontaktteiles
ist mittels einer Konsole 2 od. dgl. an einem Fahrzeug befestigt. Es ist zur Aufnahme
des Kabelendes 3 endverschlußartig ausgebildet und trägt an seinem mit einem Stirnflansch
d. ausgebildeten freien Ende eine isolierende Platte 5, auf welchem die Kontaktstifte
6 der elektrisch leitenden Kontaktverbindung angeordnet sind.
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Auf der Stirnseite des Flansches 4. ist eine die Ausnehmung für die
die Kontaktstifte 6 tragende Platte umgebende Abdichtungsleiste 7 angeordnet, die
t:m ein geringes über die Flanschfläche vorsteht. Die Dichtung 7 besteht üblicherweise
aus Weichgummi.
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Die Gegenkupplung 8 ist mit einem Flansch gleicher L?mrißform versehen
und besitzt in der Horizontalebene beiderseits seitliche Ansätze 9. Eine Kabelmuffe
fo dient zur Einführung des Z'erbindungskabels i i.
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An dem Gehäuse -2 des ortsfesten Kontaktteiles ist beiderseits je
ein Gleitlager 12 angeordnet. Diese werden von den Gleitbolzen 13 durchsetzt, die
an ihrem vorderen Ende eine Brücke 14 tragen, welche die beiden Gleitbolzen 13 miteinander
starr verbindet. -Auf der Brücke 14 sind zur Aufnahme des abnehmbaren Kontaktteiles
8 Lotrechtbolzen befestigt. Das rückwärtige Ende der Gleitbolzen trägt je eine Druckfeder
16, die sich gegen das ortsfeste Gehäuse abstützt und mit ihrem Ende gegen einen
fest auf dem Gleitbolzen sitzenden Stützteller 17 drückt. Die Feder 16 ist bestrebt,
die Brücke an den ortsfesten Teil heranzuziehen.
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An der Brücke 14 sind ferner gleichachsig zueinander und senkrecht
zur Gleitführung seitlich vorstehende Mitnehmerbolzen f 8 angebracht.
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Je ein Handhebel f9 ist ebenfalls seitlich des ortsfesten Gehäuses
um einen am letzteren angeordnete Drehbolzen 2o schwenkbar.
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Diese beiderseits liegenden Handhebel 1g sind durch einen Griffteil
23 miteinander verbunden, so daß sie gemeinsam bewegt werden können.
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Der über den Drehbolzen 2o hinausgehende Teil des Handhebels f9 ist
zu einer Platte 21 verbreitert, in welcher ein Kulissenschlitz 22 ansgespart ist.
Die Mitnehmerbolzen i 8 treten in den Kulissenschlitz 22 ein, so daß sie durch dessen
Bewegung auf seinen Gleiträndern geführt werden und dadurch die Brücke 14 von dem
ortsfesten Kontaktteil fortgeschoben bzw. wieder genähert werden kann. Am Ende der
Kulissenschlitze 22 sind Rasten 24 vorgesehen, so daß die Brücke 1:I in der jeweiligen
Endstellung arretiert wird.
Der Gegenflansch 25, welcher zum Flansch
4 des ortsfesten Kontaktteiles paßt, ist ebenfalls mit einer Dichtung 26 ausgerüstet,
welche die Isolierplatte 27 umgibt, in der die Buchsen 28 für die Kontaktstifte
6 eingelassen sind.
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An dem Gegenflansch 28 sitzen ferner vorzugsweise in senkrechter Ebene
übereinander drei Zentrierzapfen 29, die in entsprechende Löcher 30 am ortsfesten
Teil eintreten können.
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Durch ihre Passung wird die Höhen- und Seitenlage der Kontaktstifte
gegenüber den Buchsen herbeigeführt.
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An dem Handhebel ig sind Drehzapfen 31 angeordnet, um welche eine
Abdeckklappe 32 schwingt. Eine Feder 33 bewirkt die Klappenschwenkung. Auf der oberen
Fläche des ortsfesten Kontaktteiles sind Schrägleisten 34 vorgesehen, auf welchen
die Abdeckklappe 32 gleitet.
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Diese Schrägleisten sind bis zum Stirnflansch ansteigend durchgeführt.
Gleitet die Klappe 32 auf diesen Schrägleisten, so wird sie his zum Übertreten der
Drehzapfen 31 über die Stirnfläche gestützt, so daß erst hiernach die Klappe unter
Ausführung einer Schwenkbewegung sich abdeckend über den Kontaktteil auflegt.
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Die Wirkungsweise der beschriebenen Einrichtung ist folgende: Das
ortsfeste Kontaktteil ist bei verbindungsloser Endigung gemäß Alb. i durch die Abdeckklappe
32 verschlossen. Der Handhebel r9 liegt hierbei waagerecht.
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Soll nun eine Verbindung hergestellt werden, so werden durch Hochschwenken
des Handhebels ig gemäß Abb. 2 die Kontakte 6 freigelegt, da sich leim Zurücklegen
die Abdeckklappe abhebt und auf die Oberseite des Gehäuses i aufläuft, wo sie auf
den Schrägleisten 34 aufruht. Bei der Bewegung des Handhebels ig wird auch der Kulissenschlitz
22 bewegt. Der radiale Abstand des Schlitzes vergrößert sich infolge seiner exzentrischen
Stellung zum Drehpunkt 20. Hierdurch werden die Mitnehmerbolzen 18 geführt und dadurch
entgegen der Federwirkung die Brücke 14 von dem ortsfesten Gehäuseteil i fortgeschoben.
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Die Lotrechtbolzen 15 liegen nun frei.
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Das mit dem Gegenkupplungsteil8 verbundene Ende eines Verbindungskabels
i i kann jetzt mit den seitlichen Ansätzen 9 auf diese Lotrechtbolzen 1,5 aufgesetzt
werden (vgl. Abb. 3).
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Durch Herunterschwenken des Handhebels ig in die in Abb. 4 gezeigte
Stellung wird die Brücke 14 wieder an den ortsfesten Kontaktteil herangezogen. Hierbei
erfolgt eine geradlinige Heranführung der Gegenkupplung, wobei deren Zentrierzapfen
29 in die Zentrierlöcher 30 und nach deren Erfassen die Kontaktstifte in
die Kontaktbuchsen eintreten. Hierdurch wird die elektrische Verbindung herbeigeführt.
Die Dichtungen 7 bzw. 26 werden gegeneinandergeführt und durch den Kupplungsdruck
verformt, so daß eine einwandfreie Abdichtung herbeigeführt ist. Die Abdeckklappe
32 gleitet beim Herunterklappen des Hebels ig auf den sie tragenden Schrägleisten
34 auf das Anschlußstück der Gegenkupplung, auf dem sie aufruhend liegenbleibt.
Durch Einrasten der Mitnehmerbolzen 18 in die Rasten 24 des Kulissenschlitzes wird
die Kupplungsstellung gegen unbeabsichtigtes Lösen bei während der Fahrt auftretenden
Stößen gesichert.
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Das Lösen der Kupplungsvorrichtung ist in der umgekehrten Reihenfolge
der beschriebenen Vorgänge ausführbar.