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Bekanntlich bedarf der Wein auch nach der Abfüllung in Flaschen noch
der ungestörten Entwicklung, um zur vollkommenen Güte und Feinheit heranzureifen.
Hierbei ist es besonders wichtig, daß die in Flaschen lagernden Weine nicht nur
keinen unnötigen Erschütterungen und Bewegungen ausgesetzt werden, sondern daß auch
Temperaturschwankungen möglichst vermieden werden. In den Weinkellern von oft großen
Ausmaßen läßt es sich nämlich niemals verhindern, daß durch das Öffnen der Zugangstüren
in den Lagerräumen Zugluft entsteht, was sich nicht zuletzt in nachteiliger Weise
auf den Inhalt der lagernden Flaschen auswirkt.
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Besonders sind hierbei die Flaschenböden der strömenden Zugluft und
damit einer veränderten Temperatur ausgesetzt, weil bei der üblichen Flaschenlagerung
die Flaschen jeder zweiten Reihe mit ihren Böden nach dem Laufgang gerichtet sind,
durch welchen die schädliche Zugluft in erster Linie streicht. Auch sind die Flaschenböden
wegen ihres meist stark eingezogenen Profils infolge der sich dadurch ergebenden
großen Oberfläche besonders stark dem Temperatureinfluß ausgesetzt.
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Es sind bereits vorwiegend für flüssige l ebensmittel verwendete
und lediglich als Transportbehälter gestaltete Isoliergefäße bekannt. Diese bestehen
jedoch aus zwei zwischen sich einen Hohlraum bildenden Metallmänteln, wobei der
Boden des Gefäßes zur Evakuierung des Hohlraumes eine Ausbuchtung aufweist, deren
Verschließung die Anwendung verschiedener Verfahren notwendig macht. Diese Gefäße
eignen sich aber wegen der Verwendung von Metall für die Wandung nicht zur Aufbewahrung
von Wein od. dgl., da hierdurch dessen Geschmack und Entwicklung nachteilig beeinflußt
werden. Auch stellen diese Gefäße Spezialbehälter dar, deren Herstellung sehr kostspielig
ist.
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Zur Vermeidung der dargelegten Mängel wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen,
am Boden der Wein- oder Sektilaschen einen dem Einfluß strömender Luft entzogenen,
allseitig geschlossenen Luftraum vorzusehen. Dieser Luftraum dient als Wärmeschutz
und verhindert, daß die Zugluft auf die Wandungen der Flaschenböden und damit auf
den Inhalt der Flaschen einwirken kann. In Ausbildung der Erfindung ist der einwärts
gewölbte Boden durch eine in der Standfläche der Flasche liegende und mit dem Flaschenbodenrand
verbundene, ebene Wand abgedeckt. Diese auf dem ringförmigen Rand des Bodens befestigte,
ebene Wand besteht zweckmäßig aus wärmeisolierendem Werkstoff, wie vorzugsweise
Papier, Pappe od. dgl. Es wird ferner vorgeschlagen, die Flaschenbodenabdeckwand
so zu gestalten, daß sie sich um den Flaschenbodenrand herum auch über den untersten
Teil der hlantelfläche des Flaschenkörpers erstreckt.
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Bei Flaschen mit stark eingezogenem Boden kann es zweckmäßig sein,
die Abdeckwand entsprechend dem Bodenprofil zu formen und unter Schaffung eines
Luftraumes am Boden zu befestigen. Die Erfindung besteht weiterhin darin, daß diese
Wand bzw. Begrenzungsfläche des Fiaschenbodens unmittelhar oder mittelbar zugleich
als Träger der Kennzeichnung des Flascheninhalts dient. Dies hat den wesentlichen
Vorteil, daß in ein und dasselbe Regal Flaschen verschiedener Weinsorten gelegt
werden können und die jeweilige Auswahl einer Flasche bestimmter Marke schnell erfolgen
kann, ohne daß wie bisher zum Lesen des am Flaschenrumpf befindlichen E,tik,etts
erst mehrere Flaschen aufgenommen werden müssen, deren Inhalt dann in seiner Ruhe
und Entwicklung gestört wird. Die an den Flaschenboden vorgesehenen Papier- oder
Pappauflagen dienen außerdem zugleich der Werbung, indem sie beispielsweise als
Etiketten ausgebildet sind oder die Reklameanzeigen der Herstellerfirmen tragen.
Gemäß der Erfindung ist es nunmehr möglich, die Böden von im Regal gestapelten Weinflaschen,
welche bisher in ihrem Aussehen das Gesamtbild einer Verkaufs stätte beeinträchtigten,
durch entsprechende, vorzugsweise farbige Bemusterung oder Etikettierung mit zur
Werbung heranzuziehen. Diese Flaschenbodenetiltettierunlg stellt zweifellos, insbesondere
in ihrem vielfachen und reihenweisen Auftreten, einen hohen Wérbewert dar und trägt
außerdem zur Ausschmückung eines Verkaufsraumes bei. Schließlich können diese Flaschenbodenbegrenzungsfiächen
auch für Vermerke benutzt werden, welche von Lagerverwaltern beispielswefse über
die Lagerzeit gemacht werden müssen.
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In der Zeichnung, welche die Erfindung beispielsweise veranschaulicht,
ist mit I der Flaschenkörper, mit 2 der meist stark eingezogene Flaschenboden und
mit 3 der Flaschenbodenrand bezeichnet. Durch die Abdeckung 4 des Bodens 2 wiurd
ein wärmeisolierender Raum 5 geschaffen, welcher das Einwirken schädlicher Zugluft
auf den Flascheninhalt verhindert. Mit 6 ist die Etikettierung oder Bemusterung
der Abdeckung 4 bezeichnet.
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PATENTANSPRtJCHE: I. Wein- oder Sektflasohe mit eingezogenem Boden,
dadurch gekennzeichnet, daß der Flaschenboden (2) eine vorzugsweise ebene Abdeckung
(4) aufweist.