DE907726C

DE907726C - Kettentrieb

Info

Publication number: DE907726C
Application number: DED13500A
Authority: DE
Inventors: Fritz Jaeckel
Original assignee: Duerkoppwerke GmbH
Current assignee: Duerkoppwerke GmbH
Priority date: 1952-11-05
Filing date: 1952-11-05
Publication date: 1954-04-01

Description

Kettentrieb Die Erfindung bezieht sich auf Kettentriebe, wie sie beispielsweise zur Übertragung der Antriebskräfte bei Motorrädern verwendet werden; sie hat sich die Aufgabe gestellt, die bei derartigen Kettentrieben auftretenden Kettenschwingungen zu verhüten bzw. zu dämpfen.
Die Kettenschwingungen werden unter anderem durch Impulse ausgelöst, die durch den ungleichförmigen Lauf des Motors verursacht werden und die, wenn ihre Frequenz im Bereich der Eigenschwingszahlen der Kette liegt, starke Resonanzersceheinungen hervorrufen. Die Schwingungen können sich, wenn keine Vorkehrungen zu ihrer Dämpfung getroffen sind, so stark aufschaukeln, daß das Fahrzeug bei den kritischen Motordrehzahlen nicht zu fahren ist. Besonders häufig tritt diese Erscheinung bei Fahrzeugen mit hochgezüchteten leichten Motoren, also bei Motorrädern, auf. Ihre Folgen machen sich, abgesehen von den starken Erschütterungen und Geräuschen, in einem hohen Verschleiß der Triebwerksteile und insbesondere der Antriebskette bemerkbar.
Eine wirksame Dämpfung der Kettenschwingungen wird gemäß der Erfindung durch eine zwischen den Kettentrumen angeordnete, frei umlaufende Rolle erzielt, die vorzugsweise nur bei auftretenden Kettenschwingungen mit der Kette in Berührung kommt, während die Kette normalerweise mit geringem Abstand an der Rolle vorbeiläuft. Als Werkstoff für die Rolle ist Gummi oder ein Kunststoff mit ähnlichen elastischen und geräuschdämpfenden Eigenschaften besonders geeignet.
Ein weiteres Erfindungsmerkmal besteht bei einem Kettentrieb für ein Motorrad, dessen angetrvebenes Hinterrad durch eine Schwinge geführt wird, darin, daß die frei umlaufende Rolle auf der Schwingendrehachse gelagert ist. Insbesondere bei Motorrädern ist es aus baulichen Gründen meistens nicht möglich, den Drehpunkt der Hinterradschwinge mit dem Mittelpunkt des Motorkettenritzels zusammenzulegen. Liegt der Schwingendrehpunkt, wie es bei derartigen Konstruktionen gewöhnlich der Fäll ist, in der Fahrtrichtung hinter dem Motorkettenritzel, so bewegt sich das Rad beim Auf- und Abwärtsschwingen auf einem Kreisbogen, dessen Radius kleiner ist als der Minenabstand der beiden Kettenräder, der sich dadurch verringert. Diese Verringerung des Mittenabstandes der beiden Kettenräder beim Auf- und Abwärtsbewegen des Hinterrades hat zur Folge, daß sich die Kettenspannung bei jeder Radbewegung ändert. Die ständigen Schwankungen der Kettenspannung verursachen ebenfalls Impulse, die z. B. beim Fahren über Kopfsteinpflaster und rasch aufeinanderfolgenden Radbewegungen starke Kettenschwingungen hervorrufen können. Bei Verwendung einer Federung mit großen Federwegen und dadurch bedingter verhältnismäßig großer Abstandsverringerung der beiden Kettenräder tritt außerdem die Gefahr des Kettenabspringens infolge stark verminderter Kettenspnnung hinzu. Hier erfüllt die Dämpfungsrolle eine zusätzliche, sehr wesentliche Aufgabe, indem sie die Längendifferenz durch die Abstützung des betreffenden Kettentrums ausgleicht, wie es im folgenden an Hand des schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert wird.
In der Zeichnung ist I der Motorgetriebeblock, der im Fahrzeugrahmen 2 in bekannter Weise aufgehängt ist. Mit 3 ist das Hinterrad bezeichnet, welches an einer Schwinge 4 gelagert ist, die um eine Achse 5 schwingen kann und die gegenüber dem Rahmen 2 durch eine nicht dargestellte beliebige Federung abgestützt ist.
Das Motorkettenritzel 6 ist über eine Kette 7 mit dem Kettenrad 8 am Hinterrad 3 verbunden. In der Mittellage liegt die Schwingenachse 5 auf einer die beiden Kettenräder 6 und 8 verbindenden Geraden A-B. Bei Radbewegungen in beiden Richtungen von der Mittellage aus bewegt sich das Rad 3 auf einem Kreisbogen C mit dem Kreismittelpunkt M1, der auch der Schwingendrehpunkt ist. Da das Kettenrad 8 mit dem Hinterrad 3 verbunden ist, bewegt es sich ebenfalls auf dem Kreisbogen. C, dessen Radius kleiner ist als der des Kreisbogens D mit dem Mittelpunkt M2 (Motorkettenritzelmittelpunkt). Infolgedessen verringert sich der Mittenabstand der durch die Kette 7 miteinander verbundenen Kettenräder 6 und 8 von der Mittellage aus nach jeder Richtung hin in zunehmendem Maße. Die dadurch verursachte Änderung der Kettenspannung wird durch die beim Ausführungsbeispiel auf der Schwingendrehachse gelagerte frei umlaufende Dämpfungsrolle 9 ausgeglichen, indem sich der obere oder der untere Kettentrum auf der Dämpfungrolle 9 abstützt, und zwar je nachdem ob das Rad, von der Mittellage aus gesehen, nach oben oder unten schwingt. Der betreffende Kettentrum verläuft folglich nicht mehr geradlinig, sondern winklig, so daß die durch die Abstandsverminderung eingetretene Längendifferenz ausgeglichen wird.
Die Dämpfungsrolle 9 erfüllt die Aufgabe des Längenausgleiches bei der beschriebenen Konstruktion zusätzlich zu ihrer eigentlichen Aufgabe, die darin besteht, die durch den Motor oder die Rad stöße verursachten Kettenschwingungen wirksam zu dämpfen. Die Anordnung der Dämpfungsrolle 9 ist also nicht nur für die beschriebene Ausführungsform eines Kettentriebs wirksam, sondern in gleichem Maße auch für Kettentriebe, bei denen ein Längenausgleich nicht in Betracht kommt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: I. Kettentrieb, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Kettentrumen eine zur Schwingungsdämpfung dienende, frei umlaufende Rolle (9) vorgesehen ist, die nur bei auftretenden Kettenschwingungen mit der Kette (7) in Berührung kommt.
2. Kettentrieb nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Rolle (9) aus Gummi oder einem Kunststoff mit ähnlichen elastischen und geräuschdämpfenden Eigenschaften besteht.
3. Kettentrieb zur Antriebsübertragung bei Krafträdern nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Motorrad, dessen angetriebenes Hinterrad durch eine Schwinge (4) geführt wird, deren Drehpunkt in Fahrtrichtung hinter dem Motorkettenritzel (6) liegt, die frei umlaufende Rolle (9) auf der Schwingendrehachse (5) gelagert ist.
4. Kettentrieb zur Antriebsübertragung bei Krafträdern nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Außendurchmesser der auf der Schwingenachse (5) gelagerten Rolle (9) so gewählt ist, daß die Kettentrume in der Mittellage, in der der Schwingendrehpunkt (M1) auf einer die beiden Kettenrädermittelpunkte verbindenden Geraden (A-B) liegt, mit geringem Abstand an der Rolle vorbeilaufen bzw. die Rolle berühren.