DE89367C

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Publication number: DE89367C
Application number: DENDAT89367D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 21: Elektrische Apparate.

Stromabnehmerbürste aus gekräuselten Drähten.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 3. Dezember 1895 ab.

Vorliegende Erfindung betrifft Stromabnehmerbürsten vereinfachter Construction und billigerer Herstellung als die bisher gebräuchlichen Stromabnehmerbürsten aus feinem Kupferdrahtgeflecht.

Bürsten aus flach an einander gelegten glatten Drähten ermangeln der wünschenswerthen Elasticität gegen Durchbiegung und müssen zu stark aufgedrückt werden. Um diesen Uebelstand zu vermeiden, werden nach vorliegender Erfindung die Stromabnehmerbürsten für elektrische Maschinen aus feinem Kupferdraht hergestellt, dessen Elasticität in der Querrichtung durch Kräuselung erhöht ist. Diese Kräuselung kann eine regelmäfsige oder unregelmäfsige sein und eine oder mehrere Richtungen in Bezug auf die Achse annehmen.

Der gekräuselte Draht wird aufgewickelt und zusammengeprefst, die Windungen werden zerschnitten und das Ganze wird von einem Kupferdrahtnetz oder einem Kupferblechgehäuse umschlossen.

Die Zeichnung zeigt als Beispiel eine vorliegender Erfindung gemäfs hergestellte Bürste, die dargestellte Bekleidung für die Drähte kann eine andere sein, auch die Art der Kräuselung der Drähte sowie die Gröfse der Bürsten kann verschieden sein, ohne die Erfindung zu beeinträchtigen.

Fig. ι stellt ein Drahtende aus feinem Kupferdraht dar, welches zweckentsprechend gekräuselt ist.

ι - 2

Stromabnehmerbürsten ge-

Fig. 2 zeigt eine genügende Anzahl von durch Bindedrähte B am Rückenende der Bürste zusammengehaltenen Drahtenden.

Fig. 3 ist eine Ansicht der vollständigen Stromabnehmerbürste.

Fig. 4 ist ein Querschnitt nach Linie
der Fig. 3 in gröfserem Mafsstabe.

Bisher wurden

wohnlich aus einer Anzahl Kupferstreifen oder -Bänder oder aus Kupfergaze angefertigt und fest zusammengebunden. Diese Bürsten schneiden oft Kerben in den Stromabnehmer der Maschine und verursachen die schädliche Funkenbildung.

Die Bürsten vorliegender Erfindung werden aus Draht a¹ hergestellt, der, wie Fig. 1 zeigt, gekräuselt ist, um in der Querrichtung die größtmögliche Elasticität und ferner bessere Kühlung zu erlangen. Zu diesem Zwecke wird der Draht bis zur erforderlichen Dicke über einen Dorn gewunden, mittelst Bindedrahtes B werden die Drähte der Wickelung zusammengebunden, und das gegenüberliegende Ende dieser Wickelung wird durchschnitten, so dafs eine Bürste von der in Fig. 2 gezeigten Gestalt entsteht.

Das Ganze kann in einer Hülle a⁴ aus Gaze (Fig. 3) eingeschlossen werden, deren Kanten zu einem flachen Falz a³ umgebördelt werden. Der Falz kann mit Stichen er durchnäht und mit dem Bindedraht B bei b^l verbunden oder das Rückenende mit einer Haube versehen

12. Auflage, ausgegeben am 2. Juni icps.l

werden, um dem Ganzen eine gröfsere Haltbarkeit zu verleihen.

Auf diese Weise erhält man eine poröse Bürste aus der Länge nach gehenden Drähten, durch deren Kräuselung erhöhte Elasticität erreicht wird und eine ständige enge BerührLing der Drähte unter einander verhindert ist. - Die Bürste kann, mehr oder weniger geprefst werden, um sie in die gewünschte Gestalt. zu bringen oder ihr einen geeigneten Querschnitt zu geben. Die Gazehülle a^x kann durch eine Bekleidung aus Wickeldrähten ersetzt werden.

Claims

Patent-Anspruch :
Stromabnehmerbürste, bestehend aus -längsweise gelagerten, behufs Erhöhung der Elasticität und Kühlung gekräuselten Drähten, welche zu dem gewünschten Querschnitt zusammengruppirt sind und mit einer Drahtgazebekleidung versehen sein können.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.