DE8905756U1 - Hinter dem Ohr zu tragendes Hörgerät mit einer Belüftung zum Gehörgang - Google Patents
Hinter dem Ohr zu tragendes Hörgerät mit einer Belüftung zum GehörgangInfo
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Description
j I Siemens Aktiengesellschaft
Hinter dem Ohr zu tragendes Hörgerät mit einer Belüftung zum Gehörgang
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein hinter dem Ohr zu tragendes Hörgerät mit einer Belüftung zum Gshergang geiaiS
dem Oberbegriff des Schutzanspruches I.
10
Bekannte hinter dem Ohr zu tragende Hos-geräte CHdO-HBrgerät«)
können wegen der durch die Belüftung zum Gehörgang offenen Versorgung und dadurch frühzeitig einsetzendem Rückkopplungspfeifen nur mit geringer Verstärkung betrieben werden.
Es ist bei elektrockustischen Anlagen sus der DE-OS 35 26 591
bereits ai-gemein bekannt, das Rückkopplungspfeifen durch eine
Phasenschieberanoi'dnung zu unterdrücken, indem das elektrische
Signal ir. zwei Ubertragungswege aufgetrennt und nach Phasen
verschiebung innerhalb des einen Weges auch in der Amplitude
beeinflußt mit dem insoweit unbeeinflußten Signal zusammengeführt wird, wodurch die Resonanzbedingungen für das Rückkopplungspfeifen im Ergebnis vermindert sind. Solche Maßnahmen
lassen sich bei bekannten HdO-Hörgeräten nicht erfolgreich
verwirklichen. Bekannte HdO-Hörgeräte für offene Versorgung
werden ohne akustisch an das Hörgerät angepaßten Hörschlauch vom Hersteller an den Hörgeräteakustiker geliefert, der je nach
den anatomischen Verhältnissen beim hörgeschädigten Patienten die Auswahl und Länge des Hörschlauches bestimmt, der wesent
lieh zu den akustischen Eigenschaften des Hörgerätes beiträgt.
Eine herstellerseitige Voreinstellung zur Unterdrückung von Pfeifgeräuschen aufgrund akustischer Rückkopplung ist daher
nicht möglich. Beim Hörgeräteakustiker kann eine derartige Einstellung mangels dazu erforderlicher teuerer Meßgeräte in der
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03.05.1989 / S/Ulr 2 Kof
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akustischen Rückkopplung ist eine Einstellung von Hand nur
unter großen Schwierigkelten zeitaufwendig oder gar nicht durchführbar. Im Ergebnis wird regelmäßig der hörgeschädigte Patient
in solchen Grenzfällen entweder nicht ausreichend mit elektro
nisch verstärktem Hörschall versorgt oder er wird auf die weni
ger angenehm tragbaren Hörgeräte ohne offene Versorgung zurückgreifen müssen. Die vorliegende Erfindung sucht hier Abhilfe zu
schaffen.
Es sind auch Hörgeräte bekannt, die im Tragbügel am vom Hörgerätegehäuse abgewandten Ende ein akustisches Dämpfungsglied
zur Optimierung des Ubertragungsverhaltens enthalten. Dabei wird durch den vom Horgerateakustiker an die Anatomie des Hörgeräteträgers angepaßten Hörschlauch sowie durch die sich über
die offene Versorgung ergebende Mischung, zwischen den verstärkten Schallsignalen und dem Direktschall, der Frequenzgang
verändert, wodurch die Wirkung des Dämpfungsgliedes wieder in Frage gestellt ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Hörgerät der eingangs genannten Art für offene Versorgung seitens des Herstellers so auszubilden, daß bei verminderter Nacharbeit beim
Horgerateakustiker eine höhere Verstärkung und Rückkopplungsfreiheit im Hörgerät erreicht wird.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
Gemäß der Erfindung vermindert zunächst ein akustisches Dämpfungsglied im Hörschlauch die durch überlagerung mit dem un
verstärkten «md direkt eintreffenden Schall entstehende Welligkeit des Amplitudenfrequenzgangeis am Hörschiauchende, das in
den Gehiirgang eingeführt ist. Der verstärkte und durch die offene Versorgung aus dem Gehörgang austretende und zum Mikrofon
gelangende Schall weist eine geringe Welliqkeit auf. Damit ist
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eine Erhöhung der Verstärkung möglich, wenn zusätzlich die Phasenlage
der kritischen Koppel frequenz (Frequenz, bei der das Hörgerät zum Pfeifen neigt) durch eine Schaltung zur Einstellung
des durch das Dämpfungsglied und durch den Hörschlauch ebenfalls beeinflußten Phasenganges vorgenommen wird. Die Anordnung
beim Hörgerät nach der Erfindung ist so getroffen, daß der Direklschall und der verstärkte Schall beim Eintreffen am
Mikrofon in Gegenphase sind, d.h., daß die Phasenverschiebung dieser beiden Schallsignale gegeneinander wenigstens annähernd
180* beträgt. Versuche haben bestätigt, daß im Ergebnis eine rückkopplungsfreie Verstärkungserhöhung von etwa 3 bis A dB
gegenüber bekannten Hörgeräten mit offener Versorgung erreichbar ist. Des weiteren ist die Nachbearbeitung durch den Hörgeräteakustiker
vermindert, da das erfindungsgemäße Hörgerät einschließlich
Hörschlauch vom Hersteller bereits weitgehend abgeglichen ausgeliefert werden kann.
Die Verstärkung läßt sich bei Rückkopplungsfreiheit nochmals um etwa 3 dB erhöhen, wenn nach einer Weiterbildung der Erfindung
der Verstärker ein wenigstens annähernd auf die kritische Koppelfrequenz der Gesamtanordnung abgestimmtes Kerbfilter (Sperrfilter,
Notchfilter) niedriger Güte enthält.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
anhand der Zeichnung und in Verbindung mit den Ansprüchen 2 bis 10.
Es zeigen:
Figur 1 eine stark vereinfachte Blockschemadarstellung eines
erfindungsgemäßen Hörgerätes für offene Versorgung mit angedeuteten Umgebungsbedingungen,
Figur 2 eine vereinfachte Darstellung eines HdO-Hörgerätes für offene Versorgung mit einer Teilschnittdarstellung des Tragbügels
und
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Figur 3 ein Diagramm mit Darstellung eines Dämpfungsverlaufes eines Hörgerätes mit Kerbfilter gemäß der Erfindung.
Figur 1 zeigt eine Blockdarstellung eines erfindungsgemäßen /rörgerätes 1 für offene Versorgung. Der von einer Schallquelle
2 ausgehende Hörschall 3 gelangt über ein Mikrofon 4 nach Verstärkung im Verstärker 5 zu einem Hörer 6, der den verstärkten
Hörschall in einen Schallkanal 7 eines am Hörgerätegehäuse &thgr; angeordneten Tragbügels 9 abgibt. An den Tragbügel 9 ist ein
Hörschlauch 10 schalleitend angeschlossen, wodurch der Hörschall aus dem Schallkanal 7 in einen Hohlraum 11 des Hör
Schlauches 10 gelangt, welcher am vom Höier 6 abgewandten offenen Ende 12 ein akustisches DämpfungsgJled 13 enthält. Der
Hörschlauch 10 ragt rn.H seinem Ende 12 in den äußeren Gehörgang
14 des Ohres 15. Durch die offene Versorgung kann von der Schallquelle 2 ausgehender Hörschall 3 über einen Weg 16 als
Direktschall in den äußeren Gehörgang 14 gelangen und unter anderem zu den zuvor beschriebenen Veränderungen des Frequenzganges des verstärkten Hörschalles im unbedämpften Hörschlauch
beitragen. Ein Teil des verstärkten Hörschalles gelangt, bedingt durch die offene Versorgung, über eine Verbindung 17 zum
Mikrofon 4.
Die nicht gezeichnete, zur Einstellung des Phasenganges des Hörgerätes dienende Schaltung kann beispielsweise so ausgeführt sein, daß in dem Verstärker 5 ein nicht dargestellter
Transistor als Phasenumkehrstufe betrieben wird, bei dem Emitter und Kollektor in an sich bekannter Weise durch einen
Stellerwiderstand verbunden sind. Am einstellbaren Abgriff des Stellerwiderstandes ist jede beliebige Phasenlage zwischen Null
und 180# des Hörschallsignals, von der als Allpaßfilter wirkenden Schaltung, abgreifbar. Somit kann dieses entsprechend phasenverschobene Signal einer nicht dargestellten nachfolgenden
Stufe des Verstärkers 5 zugeführt werden. 35
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In Figur 2 ist ein Hdo-Hörgerät für offene Versorgung vereinfacht und bildlich dargestellt. Das akustische Dämpfungsglied
13 im Hörschlauch 10 ist beispielsweise als Knowles-Dämpfer
(Membrar.dMmpfer aus feinporigem Material) ausgebildet. Es kann
aber au£h ein Sterndämpfer (stabförmiger mechanischer Filter
mit sternförmigem Querschnitt) vorgesehen sein, der den gesamten Hohlraum 11 des Hörschlauches 10 ausfüllt.
Der Tragbügel 9 weist am vom Hörer 6 abgewandten Ende des Schallkanals 7 und der Hörschlauch 10 am dem Hörer 6 zugewandten Ende Mittel 18 zum längsverscMebungssicheren In- oder
Aneinanderhalten auf, welche beispielsweise als Gewinde mit einem Anschlag, als Bajonettverschluß od.dgl., ausgebildet
sind. Dadurch wird gewährleistet, daß die herstellerseits abgestimmte Anordnung aus Hörgerät, Tragbügel und Hörschlauch bei
einem späteren erneuten Zusammenbau, z.B. beim Hörgeräteakustiker, die der Voreinstellung zugrundeliegenden akustischen Eigenschaften der Hörhilfe wieder erreichbar sind. Es ist zu diesem Zweck auch möglich, den Tragbügel 9 mit dem Hörschlauch
einstückig auszubilden.
In Figur 2 ist dargestellt, daß der Hörer 6 in einem vergrößerten Hohlraumabschnitt 19 des Schallkanals 7 im Tragbügel 9 angeordnet ist. Wenn nun gegeneinander austauschbare gleichartige
Tragbügel mit Hörern unterschiedlicher Impedanz bestückt sind, eröffnet sich in Ausgestaltung der Erfindung die Möglichkeit,
eine mit der offenen Versorgung zusammenhängende Reduzierung des maximalen Ausgangsschalldruckpegels durch Einsatz von
Hörern mit insbesondere niedrigeren Impedanzen auszugleichen.
Die Austauschbarkeit derartiger Tragbügel 9 wird gefördert, wenn der Hörer im Tragbügel über elektrische Kontakte, beispielweise Federkontakte 20 oder über nicht dargestellte
Koaxialkontakte, an den einander zugewandten Stirnseiten am
Tragbügel 9 und am Hörgerätegehäuse 8 galvanisch leitend mit
dem elektrischen Verstärker verbunden ist.
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Der Hörschläueft 10 kann wenigstens einen Bögen 21 zum Ausgleich
von aus anatomischen Gegebenheiten entstehenden Längenunterschieden aufweisen. Ein herstellerseits, gemessen an den anatomischen Gegebenheiten des hörgeschädigten Patienten, zu lang
ausgelegter Hörschlauch ist durch stärkere Verformung des Bogens 21 ausgleichbar. Es ist aber auch möglich, die Hörgeräte
mit beispielsweise drei verschieden langen Hörschläuchen urd entsprechend abgestimmten Dämpfungsmitteln auszurüsten, wobei
ein dann gegebenenfalls noch verbleibender kleiner, anatomisch bedingter Längenüberschuß von einem Bogen besser aufgenommen
werden kann.
Zur Halterung des Hörschlauches im äußeren Gehörgang des Ohres
kann ein an sich bekanntes Ohrpaßstück 23 vorgesehen werden, das den Hörschlauch und das Dämpfungsglied 13 aufnimmt. Das
Ohrpaßstück kann schalldicht im Gehörgang des Ohres anliegend ausgebildet sein und zum Zweck der offenen Versorgung einen
entsprechend ausgelegten Ventilationskanal 24 aufweisen. Aufgrund des Druckausgleiches durch den Ventilationskanal 24 wird
das Tragen des Hörgerätes für den Hörgeschädigten angenehmer. Außerdem ist der Ventilationskanal für die Signalaufnahme der
unteren Frequenzgänge von Vorteil.
Das Diagramm in Figur 3 stellt den typischen Dämpfungsverlauf
eines Kerbfilters gemäß der Erfindung anhand der Kurve 22 dar. Durch die geringe Güte des Filters wird einerseits eine gt^inge
Dämpfungstiefe und andererseits ein breites Frequenzspektrum abgedeckt, in welchem typischerweise Pfeifstörungen auftreten.
Damit entfällt ein nachträglicher Abgleich des einmal eingestellten Kerbfilters.
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Claims (10)
1. Hinter dem Ohr zu tragendes Hörgerät mit einer Belüftung zum
Gehorgang, wobei der von einem Mikrofon aufgenommene und in ei
nem Verstärker verstärkte Hörschall über einen Hörer in den
Schallkanal eines am Hörgerätegehäuse befestigten Tragbügels abgegeben wird, an dessen Ende ein Hörschlauch angeschlossen
ist, dadurch g ekennzeichnet, daß in dem vom Hörer (6) abgewandten, in den Gehorgang einführbaren
offenen Ende (12) des Hörschlauches (10) ein akustisches Dämpfungsglied (13) angeordnet ist und daß der Verstärker (5) eine
Schaltung zur Einstellung des durch das Dämpfungsglied sowie durch den Hörschlauch (10) beeinflußten Phasenganges des Hörgerätes (1) aufweist.
2. Hörgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der Phasengang des Hörgerätes (1) durch
eine als Allpaßfilter wirkende Schaltung von 0* bis 180' einstellbar ist.
3. Hörgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß das akustische Dämpfungsglied
(13) als sternförmiger Silicondämpfer (Sterndämpfer) oder als
Membrandämpfer aus feinporigem Material ausgebildet 1st.
s 4. Hörgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet , daß der Verstärker (5) ein wenigstens annähernd auf die kritische Koppelfrequenz des Hörgerätes (1) abgestimmtes Kerbfilter niedriger Güte enthält.
5. Hörgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet , daß der Tragbügel (9) am vom Hörer (6) abgewandten Ende des Schallkanals (7) und/ oder der
Hörschlauch (10) am dem Hörer (6) zugewandten Ende Mittel (18)
zum längsverschiebungssicheren In- oder Aneinanderhalten des
Hörschlauches am Tragbügelende aufweist.
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6. Hörgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , daß der Hörschlauch mit dem Tragbügel durch
ein Gewinde mit Anschlag, einen Bajonettverschluß od.dgl., gekuppelt ist.
7. Hörgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß der Tragbügel (9) und der
Hörschlauch (10) einstückig ausgebildet sind.
8. Hörgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet , daß das Hörgerategehäuss (8) mit
auswechselbaren Trsühüseln (9) koppelbar ist und da3 die Trägbügel mit Hörsrn (6) von unterschiedlicher Impedanz bestückt
sind.
9. Hörgerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet , daß der im Tragbügel (9) angeordnete Hörer
(6) über elektrische Kontakte, insbesondere über koaxiale Kontakte, mit Gegenkontakten des Hörgerätegehäuses (8) galvanisch
leitend verbindbar ist.
10. Hörgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet , daß der Hörschlauch (10) wenigstens einen Bogen (21) zum Ausgleich von aus anatomischen Ge-
gebenheiten entstehenden Längenunterschieden aufweist.
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Cited By (4)
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---|---|---|---|---|
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CN105898661A (zh) * | 2016-06-14 | 2016-08-24 | 电子科技大学 | 一种可自发充电的助听器 |
-
1989
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