DE889582C

DE889582C - Vorrichtung fuer Walzerzeugnisse gewuenschter Staerke

Info

Publication number: DE889582C
Application number: DEM1113A
Authority: DE
Inventors: Theo Dr-Ing Muenker
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1949-12-23
Filing date: 1949-12-23
Publication date: 1953-09-10

Description

Vorrichtung für Walzerzeugnisse gewünschter Stärke Es ist bekannt, eine Vorrichtung zum Nachstellen der Walzen von Walzwerken während des ZValzvorganges durch einen Zeitregler in einer vorgeschriebenen Zeit zu bewirken, bei der durch das Walzgut die Nachstellung so eingeleitet wird, daß ein Servomotorkolb-en in Abhängigkeit von der Walzgutstärke und der Temperatur des Walzguts den Walzenspalt verändert. Wenn dabei gesagt ist, daß man hierbei auch Fotozellen verwenden kann, muß berücksichtigt werden, daß die Anwendung von Fotozellen nicht für einwandfreie Meßergebnisse ausreichend ist, weil die Temperaturanzeige genügend konstant sein muß und Fotozellen nicht vollständig konstant arbeiten und somit sich Streuungen in der Anzeige ergeben, die zu Verfälschungen der Meßergebnisse führen.
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von Walzerzeugnissen gewünschter Stärke, vorzugsweise von langen Walzadern, unter Verwendung der Wärmestrahlen des Walzguts, die mit fotoelektrischen Geräten erfaßt werden, und besteht darin, daß ein oder mehrere Vergleichsstrahler in Verbindung mit einer Fotozelle die Abweichung der Wärmestrahlung des Walzguts von der jeweils festgesetzten Strahlung des oder der Vergleichsstrahler fortlaufend ermitteln und nach dem Grad der Strahlungsabweichungen die Anstellung der Walzen erfolgt. Es kann das Strahlenmeßgerät die erfaßte Temperatur des Walzguts mit mehreren Strahlungsquellen bekannter Temperaturhöhen vergleichen und bei jeweiligem Erreichen dieser Temperaturpunkte die Walzenanstellung um den erforderlichen Betrag ändern.
Man kann auch die Walzenanstellung gleich lassen und durch zweckmäßige Anbringung von Beheizungsvorrichtungen, z. B. -eine Anlage mit Gasbrennern, dafür sorgen, daß die größere Abkühlung des Bandes wieder aufgehoben wird. Hierbei wird das Temperaturmeßinstrument so verwendet, daß die Höhe der Beheizung von der jeweiligen Temperaturhöhe des in die Walzwerksanlage eintretenden Bandes vorgegeben wird.
Besitzt das Meßinstrument verschiedene Meßpunkte, die sich durch Vergleich mit bekannten Temperaturstrahlen fixieren lassen, wird mit sinkender -Bandtemperatur die Beheizung des einlaufenden Bandes verstärkt. Bei zweckmäßiger Einstellung der Vorrichtungen kann die Bandtemperatur über der ganzen Bandlänge ziemlich gleich gehalten werden, wodurch sich auch einheitliche Bandstärken nach dem Walzvorgang ergeben.
Das Verfahren hat besondere Bedeutung bei Breitbandanlagen mit mehreren Gerüsten, bei denen das Band kontinuierlich durchläuft.
Die Erfindung wird an Hand von zwei Figuren, die als Beispiele gedacht sind, erläutert. Diese Ausführungsbeispiele gehören, soweit sie sich nicht aus den Ansprüchen ergeben, _ nicht zur Erfindung, sondern dienen insoweit nur zur Erläuterung derselben.
Aus Fig. i ist zu entnehmen, daß die Meßoptik O vor dem Walzgerüst angeordnet ist,- so daß die Temperaturstrahlung des einlaufenden Walzguts &; z.. B. Band, fortlaufend erfaßt wird. Von der -Meßoptik O werden die entstehenden Fotoströme zu dem Verstärker V geleitet und von dem Verstärker mit Hilfe geeigneter Relaisschaltanlagen entweder der Motor M3 zur Betätigung der- Anstellung oder der Motor M4 zur Betätigung der Heizungsvorrichtungen oder beide in Kombination gesteuert.
Der Motor M4 betätigt über ein Getriebe G ein Gasventil Ve, so daß die Brenner By verschieden stark betrieben werden können. Die Stärke der Beheizung der Bänder kann durch die Steuerung der Brenner Br somit ebenfalls nach dem Ergebnis der Wärmestrahlung, die in der Meßoptik O laufend erfaßt wird, im richtigen Sinn geregelt werden.
Die Fig. 2 zeigt den schematischen Aufbau eines Meßgeräts. Die Wärmestrahlung von der Walzgutoberfläche F fällt durch die Linse L2 und durch eine Lochscheibe Ls auf eine Fotozelle oder einen Fotowiderstand Z. Von einem Vergleichsstrahler S; der eine Glühlampe sein kann,. fällt ebenfalls eine Wärmestrahlung über die Linse L1 durch die Lochscheibe Ls auf die Zelle Z. Die Lochscheibe Ls wird durch den Motor M1 betrieben. Die Lochteilung ist am Umfang dieser Scheibe so eingerichtet, daß jeweils nur die Strahlung von dem zu messenden Gegenstand oder die Strahlung von dem Vergleichsstrahler bei Drehung der Lochscheibe abwechselnd Äuf die Zelle gelangen kann. In der Zelle entstehen bei unterschiedlicher Bestrahlung Wechselströme, welche in dem Verstärker V verstärkt werden und nach der Gleichrichtung einem Nullinstrument zugeführt werden. Gleichzeitig kann bei einer gewissen Abweichung der Nullstellung ein Plus- oder Minusrelais betätigt werden, wobei das Plusrelais dann anspricht, wenn die Temperatur und damit die Temperaturstrahlung des zu überwachenden Walzguts größer ist als die Temperaturstrahlung vom Vergleichsstrahler S. Ist die Temperaturstrahlung des Walzguts geringer als die Temperaturstrahlung des Vergleichsstrahlers S, so spricht ein Minusrelais an.
Das Ansprechen dieser Relaisanlagen kann dazu benutzt werden, den -Motor M2 in positiver oder negativer Drehrichtung zu betreiben, und dann treibt dieser Motor M2 über ein Schneckengetriebe Sr eine Gewindespindel Gs, auf welche eine geführte Mutter M verschoben werden kann. Diese Mutter trägt im vorliegenden Beispiel zwei Kontaktfedern F' und F2, von denen eine die Temperaturhöhe des Vergleichsstrahlers S über einen elektrischen Widerstand W ändert und die andere eine Kontaktreihe Kr überläuft.
Da über die Relaisschaltungen erreicht wird, daß der Vergleichsstrahler S sich immer an die vorhandene Strahlung des Walzguts anpaßt, entspricht eine bestimmte Stellung der Mutter M und damit eine bestimmte (Stellung der Feder F2 auf der Kontaktreihe Kr einer bestimmten Temperatur des Walzguts.
Die Betätigung des Anstellungsmotors oder des Motors -zur 'S'teuerung der Beheiz.ung oder beider Motoren in Kombination kann dann von der Kontaktreihe aus gesteuert werden. Dies kann z. B. so geschehen, daß von einer Sollkontaktstellung aus bei stärkeren Abweichungen in positiver oder negativer Richtung bei jeder neuen Kontaktstellung ein bestimmter, über Zeitrelais einstellbarer Stromstoß auf die Motoren gegeben wird.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Vorrichtung für Walzerzeugnisse gewünschter Stärke, vorzugsweise von langen Walzadern, unter Verwendung der Wärmeausstrahlung des Walzguts, die mit fotoelektrischen Geräten erfaßt wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere Vergleichsstrahler in Verbindung mit einer Fotozelle, vorzugsweise einem Fotowiderstand, die Abweichung der Wärmestrahlung des Walzguts von der jeweils festgesetzten Strahlung des Vergleichsstrahlers fortlaufend ermitteln und nach dem Grade -der Strahlungsäbweicliungen. die . Anstellung des Walzwerlees verstellen.
2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromimpulse der Fotozelle bei abweichenden Temperaturen des Walzguts die Beheizungsvorrichtungen zur Erwärmung des Walzguts steuern.
3. Vörrichtung nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Strahlenmeßgerät die zu erfassenden jeweiligen Temperaturen fortlaufend im Vergleich mit Strahlungen bekannter Temperaturen und über geeignete Vorrichtungen, .z. B. Relaisanlagen, Kommandoimpulse zur selbsttätigen Steuerung von temperaturkorrigierenden Vorgängen auslöst. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 6o8 739.