DE885765C

DE885765C - Verfahren zur Herstellung von stabilen Mischungen aus Polymerisaten mit Fuellstoffen, insbesondere zur Verwendung als Dehnfugenmassen

Info

Publication number: DE885765C
Application number: DES19778D
Authority: DE
Inventors: Hans Dipl-Ing Dr Sagel
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1943-06-08
Filing date: 1943-06-08
Publication date: 1953-08-06

Description

Verfahren zur Herstellung von stabilen Mischungen aus Polymerisaten mit Füllstoffen, insbesondere zur Verwendung als Dehnfugenmassen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren. zur Herstellung von' stabilen Mischungen aus. Polymerisaten, wie Polyisobutylen, mit Füllstoffen"insbesondere bituminösen Charakters.
Difse stabilen Mischungen finden vorteilhafterweise Verwendung zum Ausfüllen und Abdichten von Raum--und Dehnfugen, vorzugsweise zwischen Betonkörpern, wie 'z. B. Fahrbahntafeln, Betonschiffen, Tunnels, Brücken, Schleusen, Staudämmen und Fundamenten -aller Art, ferner für Verglasungen und &hnliche elastische Dichtungen.
Als Deh nfugenmassen für ,derartige Zwecke wurden bisher Bitumen oder bituminöse Heißvergußmass& angewandt. Von derartigen Massen wird aber verlangt, daß sie temperaturbeständig sind. Insbesondere sollen die Massen, soweit sie im Freien Anwendung finden, durch Sonneneinstrahlung nicht erweichen. Soweit die bituminösen Massen in dieser Hinsicht den Anforderungen genügen, besitzen sie andererseits den Nachteil, d.aß se in der Kälte verspröden. Vorn Dichtungsmassen wird ferner verlangt, daß sie das durch den thermischen Ausdehnungskoeffizienten bedingte Arbeiten der Betonfugen bei Sommer- und Wintertemperaturen mitmachen in der Weise, daß sie im Sommer auf einen kleinen Raum zusammendrückbar und im Winter auf einen größeren Raum ausdehnbar sind, so daß also die Fuge stets ausgefüllt bleibt. Eine bituminöseMasse, die diesen: beidenAnforderungen gleichzeitig genügt, gibt es. bisher nicht. Ein Nachteil der bekannten Dichtungsmassen ist ferner die geringe Alterungsbeständigkeit. Ferner entspricht die Haftfestigkeit der bekannten Dichtungsmassen nicht den verlangtenAnforderungen. Dieser Mangel äußert sich darin, daß die Fugenmasse von der Betonwand abplatzt, so daß z. B,. bei Betonstraßen das Schmelzwasser durch die Dehnfuge unter die Fahrbahntafel gelangen und bei dem Erstarren, bei Frosttemperatur diese durch Hochtreiben zerstören kann.
Die Nachteile der bekannten Dehnfugenmassen werden gemäß der Erfindung bei einer aus Polyisobutylen mit Füllstoffen, insbesondere Bitumina, bestehenden Masse dadurch vermieden, daß in Benzin- oder Benzolkohlenwasserstoff gelöstes Polyisobutylen mit den Füllstoffen vermischt und sodann das Lösungsmittel durch Erwärmen aus getrieben wird.
Man hat zwar schon früher versucht, polymerisiertes Isobutylen in Verbindung mit Füllstoffen, insbesondere mit Bitumen, als Heißvergußmasse zum Ausfüllen und Abdichten von Dehnfugen zu verwenden. Zur Erreichung der Vergießbarkeit mußte aber der Anteil an polymerisiertem Iso= butylen sehr gering gehalten werden, so daß die bituminösen. und damit ungünstigen Eigenschaften in dieser Masse vorherrschend blieben. Der entscheidende Nachteil einer derartigen Mischung ist aber in ihrer leichten Entmischbarkeit in der Hitze zu erblicken. Er beruht darauf, daß ,diese Massen durch Verkneten ihrer Komponenten im erhitzten trockenen Zustand hergestellt werden. Schmilzt man diese Massen durch Einwirkung von Hitze wieder, so tritt ein Zerfall der Masse in ihre Komponenten ein. Bei der Erfindung ist dieser schwerwiegende Nachteil dadurch vermieden' worden, daß die Polyolefine in Lösung mit den Füllstoffen vereinigt und sodann das Lösungsmittel durch Erwärmen ausgetrieben wird. Es zeigte sich hierbei die überraschende Tatsache, daß diese Mischungen vollkommen homogen anfallen und auch bei hohen Wärmegraden stabil bleiben.
Es hat sich ferner herausgestellt, daß das wichtige- Erfordernis der sicheren Haftung der Dehnfugenmasse an der Betonwand dadurch erreicht werden kann, daß als Haftmittel eine Auflösung der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Dehnfugenrnasse in Benzol- oder-Benzinkohlenwasserstoffen Anwendung findet, welche Lösung dann auf die Betonwand aufgestrichen wird. Die HaftWirkung-dieser Auflösung ist dergestalt, daß die in die Betonfuge eingebrachte erfindungsgemäße Dehnfugenmasse bei -ia°'C um mehr als q. mm auseinandergezogen werden, kann, ohne daß die Masse von der Betonwandung abreißt. Eine besonders günstige Verarbeitungsmöglichkeit der Dehnfugenmasse erzielt man dann, wenn. die Masse in Form eines auf der Strangpresse hergestellten, wunschgemäß. profilierten Stranges zur Anwendung gelangt, wobei dieser Strang in' die zu dichtende Dehnfuge kalt 'oder warm eingelassen b@zw. eingestemmt wird.
Als weitere Vorteile der neuen Masse sind zu nennen vollkommen unelastisches bzw. duktiles Verhalten ähnlich wie Blei, leichte Verstemmbarkeit, Widerstandsfähigkeit gegen chemische Ein:-fiüsse, insbesondere gegen Säuren und Laugen,'und schließlich. Verspritzbarkeit auf Strangpressen und Schlauchspritzmaschinen.
Auf Grund der vorgenannten Eigenschaften hat sich auch die Anwendung der neuen Masse als Fugenkitt, insbesondere für in Eisenrahmen verlegte Fenster, vorteilhaft erwiesen. Beispiel 5o Gewichtsteile Polyisobutylen vom Molgewicht 5o ooo, 25 Gewichtsteile Bitumen, ro Gewichtsteile Ruß; 15 Gewichtsteile Zinkoxyd, ioo Gewichtsteile Kaolin, izo Gewichtsteile Leichtbenzin werden in der Rührtrommel oder im Mischbottich innig vermengt und sodann das Lösungsmittel durch Erwärmen ausgetrieben.

Claims

PAT,ENTANSPRUCFi: Verfahren. zur Herstellung von stabilen Mischungen aus Polymerisaten, wie Polyisobutylen, mit Füllstoffen, insbesondere hituminösen Charakters, dädürch gekennzeichnet, daß in Benzin- oder Ben2olkohlenwasserstoff gelöstes Polyisohutylen, mit den Füllstoffen vermischt und sodann. _ das- Lösungsmittel durch Erwärmen wieder ,vollständig ausgetrieben wird.