DE885484C

DE885484C - Verfahren und Vorrichtung zur selbsttaetigen Bestimmung des Heizwerts von Gasen

Info

Publication number: DE885484C
Application number: DEU1400A
Authority: DE
Inventors: Otto Dr-Ing Dommer
Original assignee: UNION APPBAU GmbH
Current assignee: UNION APPBAU GmbH
Priority date: 1951-11-08
Filing date: 1951-11-08
Publication date: 1953-08-06

Description

Bei den bekannten verschiedenen automatischen Kalorimetern werden zur Aufnahme der von der Kalorimeterfiamme entwickelten Wärme als Maß für den Heizwert meistens Wasser oder andere Flüssigkeiten verwendet. Diese Typen werden als nasse Kalorimeter bezeichnet.
Es gibt aber auch Verfahren, bei denen Luft als Wärmeträger verwendet wird. Diese Typen werden als trockene Kalorimeter bezeichnet.
Die Erfindung bezieht sich auf ein trockenes Kolorimeter. Bei dem neuen Verfahren wird zur Wärmeaufnahme dasselbe Gas verwendet wie das zur Verbrennung gelangende Versuchsgas. Die Dosierung der Gasmengen an der Kalorimeterflamme und im Kühlsystem erfolgt durch Drosseleinrichtungen, welche unter demselben Wirkdruck stehen. Dadurch fallen alle Einflüsse von Druck, Temperatur, Gas dichte, Wasserdampfsättigung von selbst weg, da sie an beiden Blenden verhältnisgleich sind. Durch dieses Verfahren wird die selbsttätige Bestimmung des Heizwerts von Gasen nicht nur genau, sondern in ihrer apparativen Ausführung von unübertroffener Einfachheit und stellt damit einen außerordentlichen technischen Fortschritt dar.
Die Durchführung des Verfahrens ist an Hand der skizzenmäßig dargestellten Apparatur leicht zu verstehen. Das Gas kommt bei I zur Apparatur und wird durch den Regler 2 in der Leitung 3 auf konstantem Druck gehalten. Von diesem Rohr 3 zweigen zwei Blenden ab, und zwar Blende 4 zur Kalorimeterflamme 5 und Blende 6 zum Kühlsystem 7. Die Rauchgase der Flamme 5 kommen mit dem Kühlgas nicht in Berührung, sondern geben ihre Wärme durch ein System 8 an das Kühlgas ab.
Die Rauchgase entweichen bei 9, das Kühlgas bei 10. Die Differenz zwischen der Eingangstemperatur und der erhöhten Ausgangstemperatur des Kühlgases wird durch eine Thermobatterie in bei kannter Weise bei 11 und 12 als direktes Maß für den Heizwert gemessen. Da die bei 9 austretenden Rauchgase die Eingangstemperatur des Kühlgases haben, kondensiert der Wasserdampf aus der Verbrennung, und wenn in bekannter Weise die bei I3 in den Verbrennungsraum eintretende Luft vorher mit Wasserdampf bei der Raumtemperatur ge sättigt wird, so zeigt die Thermobatterie den oberen, auf Normalkubikmeter bezogenen Heizwert an.
Wird dagegen in weiterer Ausdehnung der Erfindung die gesamte Rauchgasmenge bei 14 unter einem bestimmten Unterdruck 15 unter Zuhilfe nahme der Blende I6 künstlich abgesaugt, so wird bei I3 eine dem Vakuum und dem Durchmesser der Blende i6 entsprechendd Mehrluftmenge in den Verbrennungsraum gebracht. Wird dadurch ge nügend ungesättigte oder getrocknete Luft mit den Rauchgasen verdünnt, so findet eine Wasserdampfkondensation nicht statt, und es wird unmittelbar der untere Heizwert angezeigt.
PATENTANSPRSCH E I. Verfahren zur selbsttätigen Bestimmung des Heizwerts von Gasen, dadurch gekennzeichnet, daß das Ptüfgas als Kühlmittel für die kalorimetrische Messung verwendet wird.

Claims

2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß das Prüfgas unter gleichen äußeren Umständen des Druckes, der Temperatur und der Wasserdampfsättigung mittels gleicher Drosseleinrichtungen sowohl zur Kalorimeterflamme als - auch zum Kühlsystem geführt wird und daß in bekannter Weise die Temperaturdifferenz zwischen Eingang und Ausgang des Kühlgases gemessen wird.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2 zur Bestimmung des unteren korrigierten Heizwerts, dadurch gekennzeichnet, daß die Rauchgase künstlich abgesaugt werden und daß die zutretende Verbrennungsluft trocken oder mit geringer Dampftension zugeführt wird, derart, daß in der Rauchgasabfuhr keine Wasserdampfkondensation stattfinden kann.