DE427795C - Verfahren zum Pruefen von Instrumenten zur Feuchtigkeitsmessung - Google Patents

Description

• Verfahren zuni Prüfen von Instrumenten zur Feuchtigkeitsmessung. Die zuverlässige Prüfung von Feuchtigkeitsmeßinstrumenten erfolgte bisher in abgeschlossenen Lufträumen, die eine Schale mit Flüssigkeit (meist verdünnter Schwefelsäure) oder geeigneten Salzen enthielten, über denen nach Herstellung des Gleichgewichts eine bestimmte relative Feuchtigkeit herrscht. Die einwandfreie Herstellung des Gleichgewichts der Dampfspannung zwischen der regelnden Substanz und der Luft in der ganzen Ausdehnung des Raumes ist bei solcher Anordnung kaum möglich, da die gesamte in dem Raum enthaltene Luft so lange mit der Oberfläche der gut durchmischten Flüssigkeit oder des- Salzes in Berührung gebracht werden muß, bis Gleichgewicht eingetreten ist. Diese Forderung wird durch die Anbringung eines Ventilators nur unvollkommen erfüllt. Die Prüfung von Psychrometern und Taupunkthygrometern war in einem kleinen Prüfraum nicht möglich, da diese Instrumente den Wasserdampfgehalt des Prüfraumes durch Verdunstung bzw. Kondensation an dem Meßinstrument selbst während der Messung in nicht zu vernachlässigender Weise verändern. In größeren Prüfräumen wachsen die Schwierigkeiten der Herstellung des Dampfspannungsgleichgewichts.
• Eine einwandfreie Prüfung von Feuchtigkeitsmeßinstrumenten, deren Trägheit im allgemeinen ziemlich groß ist, ist nur dann möglich, wenn im Prüfraum während längerer Zeit eine in den erforderlichen Grenzen konstante relative Feuchtigkeit herrscht.
• An der Hand der beiliegenden schematischen Zeichnung läßt sich das neue Verfahren so beschreiben, daß ein und dieselbe Luftmenge in einem aus Gebläse e, Reguliergefäß b, Prüfraum d und verbindender Rohrleitung gebildeten Kreise in der durch Pfeile angedeuteten Richtung zirkuliert. Das Gebläse e drückt die Luft in das Reguliergefäß, das z. B. mit einer wässerigen Schwefelsäurelösung gefüllt ist. Der Eintritt der Luft in dieses Gefäß erfolgt durch ein an seinem Grunde angeordnetes, als Verteiler ausgebildetes Rohrstück c, durch dessen. zahlreiche feine öffnungen die Luft in die Flüssigkeit eintritt und in ihr in kleinen Blasen aufsteigt. Durch diese Anordnung wird gleichzeitig eine weitgehende Berührung der Luft mit der Flüssigkeit und eine vollkommene Durchmischung der Säurelösung bewirkt. Die Dampfspannung der aus der Flüssigkeit austretenden Luft ist von dem spezifischen Gewicht der Lösung in bekannter Weise abhängig. Dieses kann an einem -im Gefäß schwimmenden Aräometer a abgelesen werden. Bei Verwendung einer -Schwefelsäurelösung wird die Herstellung des Dampfspannungsgleichgewichts dadurch angezeigt, daß das Aräometer eine konstante Einstellung annimmt.
• Es ist bereits vorgeschlagen worden, zur Einstellung von Gasen auf einen bestimmten Feuchtigkeitsgehalt die Gase statt durch eine Flüssigkeit durch feuchte Salze hindurchzuführen, so daß die Gase eine der konzentrierten Lösung des Salzes entsprechende Dampfspannung erhalten. Von diesem Vorschlage kann auch für die vorliegende Erfindung Gebrauch gemacht werden, indem das Reguliergefäß statt mit einer Flüssigkeit mit den Kristallen eines geeigneten Salzes in der Weise gefüllt wird, daß die umlaufende Luft ihren Weg durch die Salzschicht nehmen muß. Die Messung des spezifischen Gewichtes fällt dann fort.
• Durch Änderung der Füllungssubstanz oder der Konzentration der Lösung im Reguliergefäß kann die Dampfspannung in dem Zirkulationssystem beliebig geändert werden, am zweckmäßigsten durch "auswechselbare Reguliergefäße.
• Aus dem Reguliergefäß b strömt die Luft in den Prüfraum d, wo durch passend angeordnete Leitschaufeln dafür gesorgt wird, daß in keinem Teile des Raumes die Luft stagniert. Aus dem Prüfraum d wird die Luft wieder in das Gebläse e gesaugt, von wo sich der Kreislauf erneuert, bis die gesamte in dem geschlossenen System befindliche Luft das Reguliergefäß b passiert hat.
• Der wesentliche Vorzug dieses Verfahrens besteht darin, daß ein abgeschlossenes Luftquantum, dem von außen weder Feuchtigkeit zugeführt noch entzogen werden kann, wiederholt und dauernd in engste Berührung mit Substanzen gebracht werden kann, die ihm eine bestimmte Dampfspannung erteilen. Durch die über beliebige Zeit ausgedehnte Zirkulation der Luft wird deren völlige Durchmischung erreicht. Die Angaben von zu prüfenden Psychrometertv werden zuverlässig, da sie sich in einem Luftstrom von konstanter meßbarer Geschwindigkeit befinden.

Claims (1)

1. PATENT-ANsPRUcH: Verfahren zum Prüfen von Feuchtigkeitsmessern, bei welchem die den Feuchtigkeitsmesser bestreichende Luft durch eine ihre Feuchtigkeit regelnde Substanz, z. B. ein in Wasser lösliches Salz oder verdünnte Schwefelsäure, hindurchgeleitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine bestimmte Luftmenge wiederholt zwischen dem Prüfraum (d) und dem die feuchtigkeitsregelnde Sub@tanz.enthaltenden Raum (b) kreist.