DE884061C

DE884061C - Einrichtung zum Verpressen von Kunststoffen nach dem Strangpressverfahren

Info

Publication number: DE884061C
Application number: DEP14330D
Authority: DE
Inventors: Otto Dipl-Ing Kaufmann
Original assignee: Licentia Patent Verwaltungs GmbH
Current assignee: Licentia Patent Verwaltungs GmbH
Priority date: 1948-10-02
Filing date: 1948-10-02
Publication date: 1953-07-23

Description

Einrichtung zum Verpressen von Kunststoffen nach dem Strangpreßverfahren Die härtbaren Kunststoffpreßmassen auf Phenolharz- oder Harnstoffharzbasis und die nichthärtbaren Preßstoffe aus Polyvinylchlorid und Acrylsäureestern können bekanntlich nach dem Strangpreßverfahren verformt werden und werden zu diesem Zweck entweder vor oder beim Preßvorgang durch Erwärmung von außen her auf eine Temperatur gebracht, die zur Verarbeitung geeignet ist. Außerdem erfahren die härtbaren Preßmassen während des Austretens aus der Profildüse die Erwärmung, die zurKondensation derLösungsmittel führt, d. b. der Aushärtvorgang tritt ein.
Da die Stoffe selbst meist schlechte Wärmeleiter sind, ist der Arbeitsvorgang durch die Erwärmung auf ein bestimmtes Arbeitstempo angewiesen.
Es ist bereits bekannt, zur Aushärtung von Kunstharzen beim Pressen gelschichteter Preßstoffe die Erwärmung von innen heraus durch dielektorische Verlust im hochfrequenten Kondensatorfeld vorzunehmen. Dieses Verfahren hat den Vorteil, daß die Erwärmung im Werkstoff selbst erzeugt wird und mit großer Geschwindigkeit alle Teile erfaßt.
Erfindungsgemäß wird das Verfahren bei einer Einrichtung zum Verpressen von Kunststoffen nach dem 5 trangpreßverfahren derart angewandt, daß im Austrittsmundstück isoliert ein Hochfrequenzkondensator eingebaut ist, dessen Beläge eine dem Profil entsprechend geformte Gestalt besitzen und dessen Dielektrikuln durch den verformten Preß -stoff gebildet ist. Der Hochfrequenzkondensator liegt dabei im Schwingungskreis z. B eines Hochfrequenz röhrengenerators in Selbsterregungsschaltung. Die Beläge des Kondensators können dabei neben der Wärmebehandlung auch die mechani,sche Formgebung des Kunststoffs mindestens zum größten Teil übernehmen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung dargestelit.
Fig. cr zeigt einen I,ängsschnitt durch die Strangpresse und Fig. 2 einen Querschnitt durch das Austrittsmunldstück.
Nach Fig. 1 wird die schematisch gezeichnete Strangpresse aus dem Massenvorratsraum I beschickt und der Füllraum 2 vor zudem Preßstempel 3 gefüllt. Über eine Isolation 4 ist das Austfittsmundstück 5 an dem Füllraumgehäuse 6 befestigt.
In diesem Mundstück 5 erfolgt die Formgebung des Profils des stranggepreßten Kunststoffes, wenn der Preßstempel 3 in Pfeilrichtung bewegt wird.
In dem Mundstück 5 sind die beiden Beläge 12 und 114 des Hochfrequenzkondensators untergebracht, die über ihre Klemmen 22, 24 an den Generator anzuschließen sind.
Fig. 2 zeigt, wie die Beläge -12 und I14, im Querschnitt gesehen, ausgebildet sind, um beispielsweise ein U-förmiges Profil im Strangpreßvtrfahren herzustellen. In dem .Mundstüc1k 5, das aus einem Hochfrequenzwerkstoff, z. B. einem keramischen, mit kleinem Verlustwinlçel hergestellt ist, ist der Kondensatorbelag 12 als Profileinsatz eingelassen. Diesem Profileinsatz gegenüber befindet sich der als Preßdorn ausgebildete Gegenbelag 14.
Aus Isolationsgründen kann, wie die Fig. 2 zeigt das zu pressende U-Profil nicht allseitig von den Belägen umschlossen werden. So muß in dem gezeigten Beispiel der schraffiert gezeichnete Preß -raum 13 teilweise von dem Isolierstoff des Mundstücks 5 gebildet werden. Die Auswahl des Isolierstoffs muß daher auch nach dem Gesichtspun3rt der verschleiß freien und zweckmäßigen Führung des zu pressenden Stoffs erfolgen. Die Formgebung des Hochfrequenzkondensators erfordert bei jedem Profil eine spezielle Beachtung der günstigsten elektrischen Feldverteilung, um eine gleichmäßige Wärmeerzeugung in Idem Preßstoff zu erzielen.
Deshalb zeigt diese Figur auch, wie etwa die aus laufenden Kanten 1der U-förmigen Beläge 12 und 14 geformt sein miissen, um eine möglichst gleichmäßige Fefdvefteilung zu erhalten.
Bei der Verpressung von Kunststoffen, die leitend sind oder 1die mit teilweise leitenden Füllmaterialien vermischt sind, wie sie beispielsweise zur Herstellung von Bremsbelägen für Kraftfahr zeuge Verwendung finden, darf der Preßstoff selbst nicht unmittelbar mit den Kondensatorbelägen in Berührung kommen. Durch Zwischenschaltung eines Isoliers toffs geringen Veriustwinkels und entsprechender Festigkeit muß hier die Strangpreßform ausgebildet werden.
Für P-reßstoffe des Kunstharztyps, bei denen eine Aushärtung erfolgen soll, wird der als Profileinsatz ausgebildete Kondensator über die ganze Länge geführt, da dort der Preßstoff beim Austreten aus der Strangpresse fertig ausgehärtet sein muß. Bei nichtbärtbaren Preßstoffen (Polyvinylchlorid oder auch Polystyrol) wird der Kondensator lediglich zum Weichmachen vor der Formgebung eingestzt. Hier können gegebenenfalls die Kondensatorbeläge bis in den Füllraum 21 und sogar bis in den Massevorratsraum 1 bei entsprechender Isolierung verlängert oder besondere Kondensatoren vorgesehen werden, die getrennt oder auch gemeinsam an den Hochfrequenzgenerator angeschlossen werden. Außerdem muß bei diesen Kunststoffen bim Austreten aus dem Profileinsatz eine Kühlung vorgesehen werden. um eine genügende Verfestigung zu erzielen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: I. Einrichtung zum Verpressen von Kunststoffen nach dem Strangpreßverfahren, dadurch gekennzeichnet, daß im Austrittsmundstück isoliert ein Hochfrequenzkondensator eingebaut ist, dessen Beläge eine dem Profil entsprechend geformte Gestalt besitzen und dessen Dielektrikum durch den verformten Preßstoff gebildet ist.
2. Einrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß zur gleichmäßigen Wärmebehandlung des Preßstoffs die Beläge des Hochfrequenzkondensators, insbesondere an ihren Rändern, eine solche Formgebung erhalten, daß sich eine homogene elektrische Feldverteilung im Preßstoff ergibt.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verpressen von leitenden oder teilweise leitenden Preßstoffen die Beläge von dem Preßraum durch eine isolierende Schicht getrennt wird.
4. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Austrittsmundstück aus einem keramischen Isoli,erwerkstoff mit geringem Verlnstwinkel hergestellt ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß für aushärtbare Preßstoffe das Austrittsmundstück über seine ganze Länge als Xochfrequenzlçon1densator aus -gebildet ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeicbnet, daß für nichthärtbare Preßstoffe das Austrittsmundstück nur an der dem Füllraum zugekehrten Seite als Hochsp annungskondensator ausgebildet ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß Beläge im Innern des Füllraumes und des Nlassevorratsraumes der Strangpresse angeordnet sind, die getrennt oder auch gemeinsam an den Hochfrequenzgenerator angeschlossen werden.