DE882480C - Verfahren zur Herstellung von uebereutektoiden oder ledeburitischen Staehlen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von uebereutektoiden oder ledeburitischen Staehlen

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DE882480C
DE882480C DEB15638A DEB0015638A DE882480C DE 882480 C DE882480 C DE 882480C DE B15638 A DEB15638 A DE B15638A DE B0015638 A DEB0015638 A DE B0015638A DE 882480 C DE882480 C DE 882480C
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steels
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Gebrueder Boehler and Co AG
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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22DCASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
    • B22D11/00Continuous casting of metals, i.e. casting in indefinite lengths
    • B22D11/12Accessories for subsequent treating or working cast stock in situ
    • B22D11/124Accessories for subsequent treating or working cast stock in situ for cooling

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Heat Treatment Of Steel (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von übereutektoiden oder ledeburitischen Stählen Die Herstellung von Übereutektoiden oder ledeburitiscben Stählen, die insbesondere für hochwertige Werkzeuge verwendet werden, ist mit einer Reihe metallurgischer Schwierigkeiten behaftet. Diese Stähle, zu denen z. B. die Schnelldrehstähle, der größte Teil der legierten `'Werkzeugstähle sowie d:e unlegierten Werkzeugstühle mit mehr als o,85#5 % o C zählen, haben ein weites Erstarrungsintervall, das zu den bekannten Entmischungserscheinungen führt. Bei entsprechend hohem Kohlenstoffgehalt scheiden sich überdies die Karbide in Form des Ledeburiteutektikums ab. das besonders hei langsamer Erstarrung in Form eines graben Netzwerkes auftritt. Dieses grobe KarbidundLed@cburitnetzwerk wirkt sich bei diesen Stählen durchaus nachteilig aus. Die Warmverarbeitbarkeit solcher Stähle ist bekanntlich sehr schwierig. Das Walzen oder Verschmiedenkann nur innerhalb eines sehr eng begrenzten Temperaturbereiches vorgenommen werden, unddie in einer Hitzeerzielbaren Verformungen sind vergleichsweise gering, so daß solche Stähle immer mehrhitzig verarbeitet «-erden müssen. Die -wiederholten Erwärmungen zur Warmformgebung sind natürlich mit entsprechenden kosten verbunden. Damit solche Werkzeugstähle den vom Verbraucher gestellten Anforderungen genügen, muß durch eine sorgf ältige und weitgehende Warmformgebung das Karbidnetzwerk völlig zerstört und eine möglichst -gleichmäßige Verteilung der fein ausgebildeten Karbide .angestrebt werden. Erreicht man diese Karb.idverteilung nicht, so hat man mit Störungen beim Härteverhalten zu rechnen, die zumAusschuß führen. Das Verzugsverhaltender Stähle beim Härten wird durch die Karbiidverteilung entscheidend beeinflußt. Schließlich darf nicht übersehen werden, daßgroße und unregelmäßige Karbideinlagerungen nicht nur dieVerschleißeigenschaften nachteilig beeinflussen, sondern insbesondere bei Werkzeugen mit Schneiden oder scharfen Kanten Anlaß zu Ausbrüchen und damit zur Zerstörung des Werkzeuges sein können. Man hat idaher immer schon Maßnahmen getroffen, um eine möglichst gleichmäßige feine Karbidverteilung zu erreichen. Man hält eine weitgehende, mindestens zehnfache Verschmieidung für unerläßl.ich, man sieht die sogenannte me@hrdimensionale Schmiedung vor, bei der Streck- und Stauchvorgänge auch quer zur Hauptverformungsrichtung angewendet werden. All dieser Aufwand ist erforderlich, weil ;bei Iden bestehenden Gießverfahren,die ungünstige Karbidverteilung und Seigerung. der Blöcke nicht zu vermeiiden sind.
  • Erfindungsgemäß läßt sich aber ein bedeutender Fortschritt erzielen, wenn solche Stähle nicht nach den üblichen Verfahren, sondern kontinuierlich im Strang, in dünnwandiger flüssigkeitsgekühlter Kokille vergossen werden. Es ist dabei nicht nötig, daß der Strang innerhalb der Kokille völlig erstarrt Man, kann auch etwa bis zur Hälfte des Querschnittes des Stranges außerhalb der Kokille zur Erstarrung bringen, doch empfiehlt es sich dann, außerhalb der Kokille noch einegesonderte Kühlung vorzusehen, die zu einer beschleunigten Erstarrung führt. Um die erfindungsgemäßen Eigenschaften des im Strang gegossenen Stahles zu erreichen, ist es erforderlich, den Vorgang so zu führen, daß die Wachstumsgeschwindigkeit der erstarrten Schicht in radialer Richtung mindestens 1,5 cm/min, vorzugsw-eise mindestens 2 cm/min beträgt. Es ist besonders darauf zu achten, @daßdiese Erstarrungsgeschwindigkeitennicht nur bei Beginn der Erstarrung vorliegen, sondern während ides gesamten Erstarrungsvorganges nicht unterschritten werden. Diese hohe Erstarrungsgeschwindi:gkeit ergibt ein-, feine Karbvdverteilung und vermeidet die Ausbildung eines idie Warmverarbeitungstörenden und die Güte .nachteilig beeinflussenden Ledeburitnetzwerkes.
  • Ein Stranggießverfahren für Stahl, mit welchem die geforderten Bedingungen eingehalten werden können, ist bekannt. Bei diesem Verfahren, das ohne Warmhalteofen arbeitet und eine dünnwandige, @vass-ergekülllte, verhältnismäßig lange Kokille verwendet, erfolgt die Wärmeabfuhr vom Strang fast ausschließlich in radialer Richtung. Die in Betracht kommenden Absenkgeschwindigkeiten betragen etwa 1,5 m/min.
  • Während aber der Aufbau des Gußgefüges der im Strang gegossenen Stähle praktisch gleich dem der in kleinen Kokillen gegossenen sein soll und dies im allgemeinen auch ohne weiteres zu erwarten ist, muß es also um so überraschender angesehen werden, daß es bei bestimmten Gruppen von Stählen, und zwar bei den übereutektoiden und le@de'buritischen Stählen möglich ist, durch Anwendung des Stranggießverfahrens ein außerordentlich, günstiges Gußgefüge zu erhalten.
  • Um einen Vergleich mit oder Herstellung nach den üblichen Blockgießverfahren hinsichtlich der in Betracht kommenden Erstarrungsgeschwindi.gkeit zu gaben, seien einige Angaben über diese bei kleinen Blöcken, wie sie üblicherweise in Edelstahlwerken verwendet werden, angeführt. Hiernach beträgt bei einem 35o@-kg-Block die Erstarrungsgeschwindigkeit bis zur ersten Minute 2,2 cm/min, nach -der vierten Minute ist sie auf 0,7 ein/min und nach der 15. Minute auf 0,3 ein/min abgesunken. Die völlige Erstarrung eines solchen Blockes beansprucht i7 ;Minuten. Ein kleinerer Block mit Zoo kg Gewicht zeigt am Beginn der Erstarrung ebenfalls eine ' Erstarrungsgeschwindigkeit von 2,2@ cm/min, die nach 4. Minuten auf o,8 cm/min und nach io Minuten auf o.,4cm/min abgesunken ist. Die völlige Erstarrung beansprucht 13 Minuten. Eigene Versuche an einem io'o@kg-Block mit im Mittel i5o mm Durchmesser, oder wegen seiner Kleinheit für viele Zwecke schon unwirtschaftlich ist, haben gezeigt, daß zur völligen Erstarrung eine Zeit von 8 bis -io Minutenbenötigt wird.
  • Demgegenüber ist es möglich, beim kontinuierlichen Vergießen im Strang in flüssigkeitsgekühlter dünnwandiger Kokille ganz erheblich höhere Erstarrungs@geschwindngkeiten zu erzielen. Bei einem Strang mit 130 mm Durchmesser, der in einer Kokille von Soo, mm Länge mit einer Geschwindigkeit von 9o cm/min vergossen wurde, ist die völlige Erstarrung nach einer Stranglänge von 1,9 m erreicht. Die gesamte Erstarrungszeit beträgt ,demnach. 2,1 Minuten, ,die Wandstärkenzunahme je Minute ergibt sieh daraus zu rund 3 cm. Die gesamte Erstarrungszeit beträgt gegenüber einem Block mit 35iakg Blockgewicht 1/a und selbst gegenüber dem kleinen ioo=kg-Block ist sie nurl/4 bis 1/s.
  • Vergleichsversuche über die Warmverarbeitung haben gezeigt, daß man die, wie vorstehend beschrieben, durch Stranggießen hergestellten Stähle in einer Hitze biss zu doppelt so großer Verlängerung verformen kann. Weiter hat sich gezeigt, daß bei einem solchen Strang, z. B. aus Schnelldrehstahl mit o,811/o C, i8 % W, q.0/0 Cr, 2'/o V, 3'/o Co, bei einer Verformung auf rund 6o mm, was einer fünffachen Verformung entspricht, schon eine völlig einwandfreie Karbi.dverteilung, verbunden mit weitgehender Seigerungsfreiheit, erreicht wird. Demgegenüber mußte ein aus der gleichen Schmelze hergestellter ioo-k g-Bloek von i5o mm mittlerem Durchmesser auf rund 35 mm verarbeitet werden, um eine gleich feine und gleichmäßige Karbidverteilung zu bekommen. Die Verformung des üblich gegossenen Blockes betrug also das Siebzehnfache.
  • Durch ;die höhere Erstarrungsgeschwin@digkeit bei Anwendung des angegebenen bekannten Strang.-gießverfahrens wird daher bei derartigen Stählen ein überraschender Effekt erzielt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von übereutektoi.den oder ledeburitischen Stählen mit verfeinerter Karbidverteilung, verringerter Seigerung und verbesserter Warmverarbeitbarkeit, dadurch gekennzeichnet, @daß sie kontinuierlich im Strang in dünnwandiger, flüssigkeitsgekühlter Kokille vergossen werden, wobei die Erstarrung, die zum Teil noch außerhalb der Kokille, gegebenenfalls unter Anwendung einer besonderen Kühlung erfolgen kann, so gelenkt wird, daß die Wachstumsgeschwindigkeit der erstarrten Schicht in radialer Richtung während des gesamten Erstarrungsverlaufes nicht unter i,5, vorzugsweise nicht unter 2 cm/min absinkt.
DEB15638A 1951-07-01 1951-07-01 Verfahren zur Herstellung von uebereutektoiden oder ledeburitischen Staehlen Expired DE882480C (de)

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