DE8806653U1

DE8806653U1 - Presse, insbesondere Schließpresse für Spritzgießformen

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Publication number: DE8806653U1
Application number: DE8806653U
Authority: DE
Original assignee: JORDAN JOACHIM 6129 LUETZELBACH DE; SCHAEFER WALDEMAR 6129 LUETZELBACH DE
Current assignee: JORDAN JOACHIM 6129 LUETZELBACH DE; SCHAEFER WALDEMAR 6129 LUETZELBACH DE
Priority date: 1988-05-20
Filing date: 1988-05-20
Publication date: 1988-07-07

Description

JOR1715 G

Joachim Jordan
Hans Keilmann
Waldemar Schäfer

Pressef insbesondere Schließpresse für Spritzgießformen

Die Erfindung betrifft eine Presse, insbesondere eine Schließpresse für Spritzgießformen, mit einer unteren Pressenplatte und einer relativ dazu mittels mindestens einer Pressenantriebseinrichtung verfahrbaren oberen Pressenplatte, zwischen denen ein Werkzeug aufgenommen ist.

Derartige Pressen werden üblicherweise als Hydraulikpressen ausgeführt, bei denen ein die beiden Pressenplatten gegeneinander bewegender Hydraulikzylinder als Druckzylinder ausgeführt und in einer dritten Trägerplatte angeordnet ist. Dadurch ergibt sich eine verhältnismäßig große Bauhöhe, was bei stehend ausgeführten Pressen oftmals dazu führt, daß eine Presse von vorgegebener Leistung nicht in einen vorhandenen Werkstattraum paßt.

Eine weitere Schwierigkeit dieser bekannten Pressen besteht darin, daß für den Transport der Pressenplatten, d.h. für die Bewegung der einen Pressenplatte aus der geöffneten Stellung in die geschlossene Stellung und umgekehrt ein verhältnismäßig großer Antriebshub erforderlich ist, daß aber für das Schließen des in der

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Presse aufgenommenen Werkzeugs, beispielsweise einer Spritzgießformen, eine sehr hohe Schließkraft verlangt wird, für deren Aufbringung ein Hydraulikzylinder mit sehr großem Durchmesser erforderlich wäre.

Es ist zwar bekannt, hohe Pressendruckkräfte auf mechanischem Wege durch querverfahrbare Keils zu erzielen (DE-OS 24 08 939). die aber nur einen sehr kleinen Pressenhub ergeben, der für das Öffnen des aufgenommenen Werkzeugs nicht ausreicht.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Presse der eingangs genannten Gattung so auszubilden, daß bei geringer Bauhöhe und ausreichendem Öffnungshub eine hohe Schließkraft erzielbar ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mindestens zwei mit selbsthemmendem Gewinde versehene Sperrschleppsäulen jeweils in einer Spindelmutter aufgenommen sind, die in der einen Pressenplatte drehbar, jedoch axial unverschiebbar gelagert und mit einem Uutternantrieb verbunden ist, daß die Sperrschleppsäule außermittig und mindestens angenähert symmetrisch zur Mittelachse der Presse angeordnet sind, daß jede Eperrschleppsäule mittels einer formschlüssigen Verriegelungseinrichtung in der anderen Pressenplatte axial verriegolbar ist, daß zwischen einer der beiden Pressenplatten und dem daran aufgenomsn&ri&n Werkzeugteil ein Schließkeil mittels eines Keilantriebs querverschiebbar ist, und daß die Pressenantriebseinrichtung mindestens einen Transportantrieb aufweist, mittels dessen die beiden Pressenplatten relativ zueinander verfahrbar sind.

Durch die außermittige Anordnung der auf Zug beanspruchten Sperrschleppsäule und die Verwendung eines nur eine geringe Bauhöhe aufweisenden Schließkeils ergibt sich

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insgesamt eine vergleichweise geringe Bauhöhe der Presse. Eine dritte Trägerplatte entfällt, was zu einer weiteren Verringerung der Bauhöhe führt.

Die mechanisch und formschlüssig verriegelbaren Sperrschleppsäulen ermöglichen einen verhältnismäßig hohen Schließdruck, da sehr hohe Zuhaltekräfte aufgenommen werden können. Die mit dem Gewinde der Sperrschleppsäulen in Eingriff stehenden Spindelmuttern bewirken die erforderliche Höheneinstellung.

Die formschlüssige Säulen-Verriegelungseinrichtung weist Vorzugsweise einen Hammerkopf am Ende der Sperrschleppsäule auf, der in eine entsprechende längliche Verriegelungsöffnung der jeweils anderen Pressenplatte einfahrbar und mittels einer an der Sperrschleppsäule angreifenden Drehvorrichtung in seine Verriegelungsstellung verdrehbar ist. Diese Verriegelung erfolgt nach Art eines Bajonettverschlusses.

Die in der Schließstellung aufzubringenden hohen Echließkräfte werden von dem querverschiebbaren Schließkeil erzeugt. Die Sperrschleppsäulen übertragen Uabei die auftretenden hohen Kräfte, ohne daß der Hutternantrieb belastet wird, weil das Gewinde der Sperrschleppsäulen selbsthemmend ausgeführt ist.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß der Schließkeil einen Keilwinkel aufweist, der größer als der Winkel der Selbsthemmung ist. Dadurch wird erreicht, daß sich der Schließkeil auch nach dem Aufbringen einer sehr hohen Schließkraft wieder lösen läßt, was mit dem selbsthemmenden Gewinde der Sperrschleppsäulen nicht oder nur mit einem stark überdimensionierten Mutternantrieb möglich wäre. Nach der Entlastung durch den Keilantrieb sind die Spindelmuttern wieder leicht bewegbar.

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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist Vorgesehen, daß an der einen Pressenplatte mindestens zwei kurzhubige hydraulische Schließzylinder außermittig und mindestens angenähert symmetrisch zur Mittelachse der Presse angebracht sind, deren Kolbenstangen jeweils an der Anderen Pressenplatte mittels einer formschlüssigen Koibenstangen-Verriegeiungseinrichtung verriegelbar sind.

Diesa hydraulischem Schließzylinder oder Arbeitszylinder werden mit verhältnismäßig großem Durchmesser und kurzem Arbeitshub ausgeführt und dienen dem Schließen des in der Presse aufgenommenden Werkzeugs. In dieser Ausführunysform stellt die Presse eine Kombinationszugpresse dar. Die fichließbewegung und die Schließkraft können entweder von den Sperrschleppsäulen und dem Schließkeil oder von dan hydraulischen Schließzylindern (bei niedrigeren erforderlichen Schließkräften) oder durch beide Einrichtungen gemeinsam aufgebracht werden.

Da die Kolbenstangen der Schließzylinder lösbar mit der jeweils anderen Pressenplatte verriegelt sind, kann diese Verriegelung nach Beendigung des Schließvorgangs und Entlastung der Schließzylinder geöffnet werden, so daß die dann freigegebene Pressenplatte in einem längeren Bedienungshub durch den Transportantrieb bewegt werden kann, der vorrr^s-'.-eise mindestens zwei langhubige Hydraulikzylinder aufweist.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgedankens sind Gegenstand weiterer Ünteransprüche.

Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert, das in der Zeichnung dargestellt ist. Es zeigt:

Fig. 1 eine Schließpresse für Spritzgießformen in einet senkrechten Schnitt,

Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II in Fig. 1, wobei die Schnittebene I-I der Fig. 1 eingezeichnet ist,

Fig. 3 eine Teilansicht in Richtung des Pfeiles III in Fig. 1 und

Fig. 4 einen Teilschnitt längs der Linie IV-IV in Fig.

Die in Fig. 1 im geöffneten Zustand gezeigte Presse, bei der einige Teile jedoch im geschlossenen Zustand dargestellt sind, weist eine obere Pressenplatte 1 und eine untere Pressenplatte 2 auf, die relativ zueinander verfahrbar sind. Führungssäulen 3, die mit der unteren Pressenplatte 2 verschraubt sind, sind an ihren oberen Enden durch ein Joch 4 verbunden. Die obere Pressenplatte 1 ist entlang der Führungssäulen 3 durch langhubige Hydraulikzylinder 5 verfahrbar, die einen Transportantrieb für die obere Pressenplatte 1 bilden.

Zwischen den Pressenplatten 1 und 2 ist ein zweiteiliges Werkzeug 6, beispielsweise eine Spritzgießform, aufgenommen.

Zwei mit Gewinde versehene Sperrschleppsäulen 7 sind auf beiden Seiten der Presse symmetrisch zu deren Mittelachse angeordnet. Jede Sperrschleppsäule 7 ist in einer Spindelmutter 8 aufgenommen, die mittels einer Überwurfhülse 9 drehbar, jedoch axial unverschiebbar an der oberen Pressenplatte 1 gelagert ist. über ein Zahnrad 10 ist die Spindelmutter 8 mit einem motorischen Mutternantrieb 11 verbunden.

An ihrem unteren Ende weist die Sperrschleppsäule 7 einen Hammerkopf 12 auf, der in eine entsprechend gestaltete, längliche Verriegelungsöffnung 13 an der unteren Pressenplatte 2 einfiihrbar ist. Mittels einer an der Sperrschleppsäule 7 angreifenden Drehvorrichtung, die in Fig. 1 nur schematisch als Kupplung 14 am oberen Ende der Sperrschleppsäule 7 angedeutet ist, kann die Sperrschleppsäule 7 um angenähert 90° gedreht werden, um den Hammerkopf 12 unter der Verriegelungsoffnung 13 in der unteren Pressenplatte 2 formschlüssig zu verriegeln. Links in Fig. 1 sind sowohl die geöffnete als auch die verriegelte Stellung der Sperrschleppsäule 7 dargestellt.

Durch den Mutternantrieb 11 erfolgt die Höheneinstellung der Presse. Nachdem die Sperrschleppsäulen 7 in der beschriebenen Weise in der unteren Pressenplatte 2 verriegelt sind und ggf. die obere Pressenplatte 2 durch den Mutternantrieb 11 beigefahren wurde, wird die erforderliche hohe Schließkraft durch einen Schließkeil (Fig. 3 und 4) aufgebracht, der in Querrichtung mittels eines Hydraulikzylinders 16 verfahrbar ist. Der Schließkeil 15 ist zwischen der oberen Pressenplatte 1 und dem darunter befindlichen Teil des Werkzeugs 6 angeordnet und ist an seinen beiden Keilflächen durch Nutensteine 17, 18 geführt. Der Keilwinkel des Schließkeils 15 ist so gewählt, daß er größer als der Winkel der Selbsthemmung ist, vorzugsweise also deutlich größer als 3°. Durch Druck- oder Zugbeaufschlagung durch den Hydraulikzylinder 16 kann der Schließkeil 15 die erforderliche Schließkraft aufbringen bwz. entlastet werden. Erst wenn der Schließkeil 15 wieder entlastet ist, können auch die Spindelmuttern 8 auf dem selbsthemmenden Gewinde der Sperrschleppsäulen 7 wieder bewegt werden.

Die den Transportantrieb bildenden langhubigen Hydraulikzylinder 5 sind nur so groß ausgelegt, daß sie die Last der oberen Pressenplatte 1 mit den daran

angebrachten Bauteilen über die erforderliche Transporthohe bewegen können. Sie arbeiten auf Druck und Zug.

Außermittig und angenähert symmetrisch zur Mittelachse der Presse sind vier kurzhubige hydraulische Schließzylinder 19 an der unteren Pressenplatte 2 angebracht. Ihre Kolbenstangen 20 tragen jeweils ein Kolbenstangenauge 21, das durch eine Ausnehmung 22 der oberen Pressenplatte 1 ragen kann und dort mittels eines querverschiebbaren Riegels 23 verriegelbar ist. Diese Verriegelung erfolgt in der abgesenkten Stellung der oberen Pressenplatte 1. Nachdem alle Kolbenstangen 20 in der beschriebenen Weise mit der oberen Pressenplatte 1 verriegelt sind, können die Hydraulikzylinder 19, die als Zugzylinder ausgelegt sind, dir erforderliche Schließkraft aufbringen. Die obere Pressenplatte 1 wird dadurch gegen die untere Pressenplatte ~ gezogen.

Wenn der geforderte Schließdruck weniger hoch ist, beispielsweise für Verdrängerformen und Transfermouldingformen, kann die Schließkraft allein durch die Hydraulikzylinder 19 aufgebracht werden. Die Sperrschleppsäulen 7 sind dann außer Funktion und können wahlweise auch ausgebaut werden. Die Presse arbeitet dann als rein hydraulische Presse. Da auch die Hydraulikzylinder 19 außermittig, d.h. angenähert am Rand der Pressenplatten 1,2 angeordnet sind, ermöglicht dies eine geringe Bauhöhe bei hohem Bedienungsarbeitshub.

Die Presse kann aber auch ohne die Hydraulikzylinder 19 betrieben werden, die dann abgeschaltet und außer Funktion sind. Die Hydraulikzylinder 19 sind leicht, zugänglich und schnell montierbar, so daß sie wahlweise auch ausgebaut werden können, so daß man eine rein mechanisch verriegelte Presse bzw. Zuhaltevorrichtung erhält. Diese Funktion ist

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für höhere Schließdriicke, insbesondere fur Spritzformen geeignet, die bei Schneckeneinspritzung eine höhere Druckbeanspruchung haben.

Die Presse kann aber auch kombiniert gefahren werden, d.h. die Sperrschleppsaulen 7, der Schließkeil 5 und die Hydraulikzylinder 19 können gleichzeitig zum Einsatz kommen.

Es versteht sich, öaß sowohl die Sperrschleppsaulen 7 als auch die Hydraulikzylinder 19 nur in gerader Anzahl und in symmetrischer Anordnung zur Mittelachse der Presse eingesetzt werden, um eine Symmetrie der Schließkräfte zu erreichen. Auch die Arbeitszylinder 19 sind in einer geraden Anzahl, beispielsweise zwei und in symmetrischer Anordnung zur Mittelachse der Presse vorgesehen.

Claims

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Joachim Jordan Hans Keilmann Waldemar Schäfer

Presse, insbesondere Schließpresse für Spritzgießformen

Schutzansprüche

1« Presse, insbesondere eine Schließpresse für SpritzgiGßfoi ,ten, mit einer unteren Pressenplatte und einer relativ dazu mittels mindestens einer Pressenantriebseinrichtung verfahrbaren oberen Pressenplatte, zwischen denen ein Werkzeug aufgenommen ist, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei mit selbsthemmendem Gewinde versehene Sperrschleppsaulen (7) jeweils in einer Spindelmutter (8) aufgenommen sind, die in der einen Pressenplatte (1) drehbar, jedoch axial unverschiebbar gelagert und mit einem Mutternantrieb (10, 11) verbunden ist, daß die Sperrschleppsaulen (7) außermittig und mindestens angenähert symmetrisch zur Mittelachse der Presse angeordnet sind, daß jede Sperrschleppsäule (7) mittels einer formschlüssigen Säulen-Verriegelungseinrichtung (12, 13) in der anderen Pressenplatte (2) axial verriegelbar ist, daß zwischen einer der beiden Pressetiplatten (1) und dem daran aufgenommenen Werkzeugteil (6) ein Schließkeil (15) mittels eines Keilantriebs (16) querverschiebbar ist, und daß die Pressenantriebseinrichtung mindestens einen Transportantrieb (5) aufweist, mittels dessen die beiden Pressenplatten (1, 2) relativ zueinander verfahrbar sind.
2. Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der einen Pressenplatte (2) mindestens zwei kurzhubige hydraulische SchlieBzylinder (19) außermittig und mindestens angenähert symmetrisch zur Mittelachse der Presse angebracht sind, deren Kolbenstangen (20) jeweils an der anderen Pressenplatte (1) mittels einer formschlüssigen Kolbenstangen-Verriegelungseinrichtung (21, 23) verriegelbar sind.
3. Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Säulen-Verriegelungseinrichtung einen Hammerkopf (12) am Ende der Sperrschleppsäule (7) aufweist, der in eine entsprechende längliche Verriegelungsöffnung (13) der anderen Pressenplatte (2) einfahrbar und mittels einer an der Sperrschleppsäule (7) angreifenden Drehvorrichtung (14) in seine Verriegelungsstellung verdrehbar ist.
4. Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schließkeil (15) einen Keilwinkel aufweist, der größer als der Winkel der Selbsthemmung ist.
5. Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mit dem Schließkeil (15) verbundene Keilantrieb ein Hydraulikzylinder (16) ist.
6. Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Transportantrieb mindestens zwei larghubige Hydraulikzylinder (5) aufweist.
7. Presse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die formschlüssige Kolbenstangen-Verriegelungseinrichtung des Schließzylindert (19) ein Kolbenstangenauge (21) aufweist, das in eine Ausnehmung (22) der jeweils an deren Pressenplatte (1) einfahrbar und dort mittels eines querverschiebbaren Riegels (23) verriegelbar ist.