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Stimmeneinrichtung für Spielzeugfiguren, insbesondere Puppen Bei Spielzeugfiguren,
insbesondere Puppen, sind iin wesentlichen zwei verschiedene Ausführungsformen für
die Stimmeneinrichtung gebräuchlich. Beiden Ausführungsformen ist gemeinsam, daß
bei einer Verlagerung der Figur ein Gewicht, ein sogenannter Stimmstein, ausgelöst
wird, welches den für die Stimmgabe notwendigen Luftstrom erzeugt, der zu diesem
Zweck auf eine Blechzunge einwirkt, wie diese in ähnlicher Form bei Mund-und Ziehharmonikas
bekannt ist. Der Stimmstein wirkt meistens mit einem sogenannten Trennkern zusammen,
der ain Körper der Figur befestigt ist und der den Luftstrom über einen gewissen.
Bereich der Bewegung drosselt, so daß eine Nachahmung des natürlichen Stimmfalls
erreicht wird. Während der Stimmstein jedoch in dem einen Fall mit einer Art Blasebalg
verbunden ist und infolgedessen in einem beliebig gestalteten Gehäuse mit Öffnungen
für den Durchtritt der Stimme nach außen untergebracht werden kann erfüllt dieser
im zweiten Fall gleichzeitig die Funktion eines Luftpressers und ist deshalb ähnlich
wie ein Kolben ausgebildet und mit einer Dichtung, meist in Form einer Gummiplatte,
versehen, die den dichten Abschluß indem zugehörigen Gehäuse bei der Verlagerung
bewirkt.
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Fertigungstechnisch besitzt diese letztere Ausführungsform gegenüber
der erstgenannten beachtliche Vorteile, da ihr Aufbau überaus einfach ist. Schwierigkeiten
treten jedoch bei der Abdichtung auf. Insbesondere sind die bisher benutzten Gummidichtungen
wenig zuverlässig. Dies hat seine
Ursache einmal darin, daß die
Dichtung sich zwischen Kolben und Gehäuse einzuklemmen vermag, d. h. also die Stimme
blockiert, zum anderen, daß die Dichtwirkung im Laufe der Zeit nachläßt, weil der
Gummi porös und brüchig wird. Störend bemerkbar macht sich auch eine Temperaturänderung
von warm auf kalt.
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Die Erfindung betrifft eine Verbesserung der letzteren Art von Stimmeneinrichtungen.
Sie geht von der Überlegung aus, daß bei der Herstellung von Spielzeugfiguren und
Puppen in steigendem Maße auf die Verwendung thermoplastischer Kunststoffe zurückgegriffen
wird. Insofern bereitet es keine Schwierigkeiten, das Gehäuse für die Stimmeneinrichtung
gleichfalls aus thermoplastischem Kunststoff herzustellen, gegebenenfalls sogar
in der Weise, daß dieses mit dem Körper der Figur einteilig ist, d. h. also bei
der Herstellung mitangespritztwird. Andererseits besitzen thermoplastische Kunststoffe,
insbesondere die auf Polystyrolbasis, im Zusammenwirken miteinander bei niederen
Gleitgeschwindigkeiten recht gute Gleiteigenschaften. Wird daher im Sinn der Erfindung
das Gehäuse für den Stimmechanismus aus thermoplastischem Kunststoff hergestellt
und der Stimmstein gleichfalls mit einer Dichtung aus Kunststoff versehen, so lassen
sich die eingangs erwähnten Schwierigkeiten mit Sicherheit vermeiden.
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Dieser Vorschlag hat noch einen weiteren wesentlichen Vorteil. Meist
wirkt der Stimmstein, wie bereits erwähnt, mit einem sogenannten Trennkern zusammen,
um den natürlichen Stimmfall nachzuahmen. Zu diesem Zweck besitzt der Stimmstein
auf der einen Seite eine Aussparung, die durch eine gelochte Scheibe abgedeckt ist.
In diese Aussparung hinein ragt der Trennkern, der annähernd den gleichen Durchmesser
besitzt wie das- Loch in der Scheibe, im mittleren Bereich jedoch eine Einschnürung
aufweist. Infolgedessen tritt eine zeitweilige Absperrung bzw. Drosselung des Luftstromes
ein, die die Stimme nur im Bereich der Einschnürung bzw. nachdem der Stimmstein
über den Trennkern hinweggeglitten ist, ertönen läßt.
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Lochscheiben aus Gummi haben sich aus den obenerwähnten Gründen nicht
bewährt. Bei der Herstellung derLochscheiben aus Pappe, die gleichfalls bekannt
ist, ist nur sehr schwer, ein exakt rundes Loch mit glatten Kanten zu erreichen.
Stellt man die Dichtung in der oben beschriebenen Weise aus thermoplastischen Kunststoffen
her, so läßt sich diese ohne weiteres so ausgestalten, daß damit gleichzeitig die
Funktion der Lochscheibe erfüllt wird. Die Dichtung erhält also die Gestalt eines
Deckels mit einem Loch, der auf den Stimmstein aufgesetzt wird. Hierbei übernimmt
der Deckelrand dieAbdichtung, dasLoch imDeckel zusammen mit dem Trennkern am Körper
die Erzeugung des natürlichen Stimmfalls.
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An sich ist diese Ausbildung nicht unbedingt erforderlich; die Dichtung
kann vielmehr auch ähnlich wie ein Kolbenring in eine Nut des Stimmsteins eingesetzt
werden und der Abschluß durch eine besondere Platte erfolgen. Weitere Einzelheiten
der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles
an Hand der Zeichnung.
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Abb. i zeigt eine Puppe mit eingebauter Stimmeneinrichtung in der
Ansicht von vorn, Abb. 2 in der Seitenansicht im Schnitt.
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In den Abbildungen ist mit i der Puppenkörper bezeichnet, mit 2 der
Kopf der Puppe.- Kopf und Körper sind aus thermoplastischem Kunststoff hergestellt,
zweckmäßigerweise in zwei Hälften, die durch Kleben oder Schweißen miteinander verbunden
sind. In die vordere Hälfte des Puppenkörpers ist ein Gehäuse 3 aus thermoplastischem
Material für die Aufnahme der Stimmeneinrichtung eingefügt. Dieses Gehäuse kann
mit der einen Körperhälfte in einem Stück gefertigt sein, was für die Erfindung
jedoch nicht wesentlich ist. Das Gehäuse ist nach vorn hin durch eine Scheibe 4.
abgeschlossen, die zweckmäßigerweise der Form des Körpers angepaßt ist. Für den
Durchtritt des Tones nach außen hin ist die Scheibe mit Öffnungen versehen. Ein
Trennkern 5 in Gestalt eines in der Mitte eingeschnürten zylindrischen Körpers dient
wie üblich der Erzeugung des natürlichen Stimmfalls.
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In dem Gehäuse 3 ist die eigentliche Stimmeneinrichtung untergebracht.
Diese besteht aus einem Stimmstein 6, welcher in dem Gehäuse abgedichtet geführt
ist. Als Stimmkörper ist in die der Scheibe q. abgekehrte Seite des Steines eine
Blechzunge 7 eingesetzt; der Stimmstein selbst ist in Längsrichtung mit einer Bohrung
versehen.
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Zur Abdichtung des Stimmsteins 6 gegenüber dem Gehäuse 3 dient gemäß
der Erfindung ein Deckel 8 aus thermoplastischem Material, der auf den Stimmstein
beispielsweise aufgeklebt ist. Dieser Deckel, dessen Rand den Stein im wesentlichen
umschließt, stellt nicht nur die Abdichtung dar, sondern dient hier gleichzeitig
im Zusammenwirken mit dem Trennkern 5 zur Erzeugung des natürlichen Stimmfalls.
Zu diesem Zweck ist der Deckel auf seiner Oberseite mit einer Öffnung g versehen,
durch die der Trennkern 5 hindurchgreift. Der Stimmstein ist in dem entsprechenden
Bereich mit einer Aussparung io versehen.
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In Abb. 2 ist der Stimmstein in der Lage dargestellt, in der dieser
bereits über -den Trennkern hinweggeglitten ist. Im Ausgangszustand befindet sich
der Stimmstein in unmittelbarer Nähe der Scheibe q. und gleitet erst beim Verschwenken
des Gehäuses bzw. der Puppe über den Trennkern hinweg, bis eine Lage erreicht ist,
in der der Stein den Boden des Gehäuses berührt.