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Verschluß mit Ausgußvorrichtung für Flaschen, Tuben oder ähnliche
Behälter
Es sindl bereits verschiedene Arten von Stopfen bekannt, welche die tropfenweise
Abgabe von Flüssigkeiten, wie Ölen, Essenzen, Tinten und Tuschen, Essig usw., gestatten.
Weiterhin sind durchlochte Stopfen bekannt, die mit einem Kissen aus Gewebe, Filz,
künstlichem Schwamm od. dgl. verbunden sind und. die sich auf einer Flasche für
Flüssigkeit oder einer Tube für flüssige Paste anbringen lassen. Wenn die Flasche
umgekehrt wird, tränkt sich das Kissen mit der Flüssigkeit, oder es füllt sich mit
der Paste, wenn auf die Tube ein Druck ausgeübt wird. Das Kissen kann dabei zum
Verteilen von kleinen Flü1ssigkeits- oder Pastenmengen auf der Oberfläche eilnes
Gegenstandes verwendet werden, beispielsweise um Kleidungsstücke zu reinigen, wenn
es sich um Fleckentfernungsmittel usw. handelt, oder um Briefumschläge, Marken usw.
anzufeuichten, wenn die Flasche Wasser enthält, oder um Wunden mit Desinfektionsmittelnzu
tamponieren, oder um Creme od. dgl. auf Schuhen zu verteilen usw.
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Der Zweck der Erfindung besteht darin, einen Verschluß mit kombinierter
Ausgußvorrich.tung zu schaffen, welche sowohl die tropfenweise Abgabe von Flüssigkeiten
bzw. die Abgabe von Pasten in kleinen Mengen an ein mit der Vorrichtung verbundenes
Kissen als auch die Abgabe grAerer Mengen Flüssigkeit oder Paste durch eine besondere
Öffnung und ferner die volzlständige Absperrung der Abgabe gestattet
Geniäß
der Erfindung zeichnet sich der Verschluß mit Ausgußvorrichtung dadurch aus, daß
der den Behälter abschließende Verschlußkörper durch;bohrt ist und als Träger für
eine das poröse Kissen aufnehmende drehbare Platte dient, die eine oder mehrere
Durchlaßöffn,lmgen :zum Kissen und zu,r unmittelbaren Aufnahme des Belhälterfrhalts
an ihrer dem Verschlußkörper zugewandten Fläche eine nach außen geführte, rinnenartige
Vertiefung aufweist. Je nach der gewählten Einstellung der Platte kann dann eine
Abgabe von Flüssigkeit oder Paste an das schwammige Kissen oder durch die nach außen
gehende Öffnung hindurch erfolgen, oder es kann die Abgabe völlig unterbrochen werden.
Ist die Vorrichtung so eingestellt, daß der Ausfluß unterbrochen ist, dann kann
i'hr Kissen auch für andere Flüssigkeiten, in welche es eingetaucht wird, verwendet
werden.
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Die Erfindung wird nachstehend an Hand von zwei Ausführungsbeispielen
näher beschrieben, auf die jedoch.die Erfindung nicht beschränkt ist.
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Die erste Ausführungsform bezieht sich auf eine Vornchtung für eine
Flasche zur Abgabe von Flüssigkeiten und die zweite Ausführungsform auf eine Vorrich'tung
für eine Tube zur Abgabe von Paste.
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Fig. I ist die Unteransicht der drehbaren Platte nach der ersten
Ausführungsform; Fig. 2 ist eine Draufsicht auf die Einstellplsatte; Fig. 3 ist
ein Schnitt nach der Linie a-a' der Fig. 2 mit Verschlußkörper; Fig. 4 ist ein Schnitt
nach der Linie b-b' der Fig. 2 des Verschlusses, Fig. 5 eine Seitenansicht des oberen
Teils der Flasche mit dem Verschluß; Fig. 6 ist eine Draufsicht auf ideal Verschluß
in der Stellung, in welcher Flüsssi,gkeit an das Kissen in kleiner Menge abgegeben
wird; Fig. 7 ist eine Draufsicht des inden Hals der Flasche eingesetzten Verschlußkörpers;
Fig. 8 ist eine Draufsicht auf die Einsteifpiatte in der Stellung zum Ausfließenlassen
von Flüssigkeit in gröberer Menge; Fig. g ist eine Draufsicht auf die Eins-tel 1-platte
in der Stellung, in welcher die Abgabe der Paste aus der Tube unterbrochen ist,
nach der zweiten Ausführungs'form; Fig. 10 ist eine Unteransicht der Einstellplatte;
Fig. II ist ein Schnitt durch den Verschluß nach der Linie a-a' der Fig. g gemäß
der zweiten Ausführungsform; Fig. 12 ist eine Draufsicht auf den Verschluß in der
Stellung, in welcher die Paste an das Kissen abgegeben wird; Fig. 13 ist ein Schnitt
durch den auf der Tube befestigten Verschluß nach der Linie b-b' der Fig. I0; Fig.
I4 ist eine Seitenansicht der Tube mit dem Verschluß.
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Bei dem in den Fig. I bis 8 wiedergegebenen Ausfülh.rungsbei!spiel
ist der Flaschenhals 9, wie dies aus -Fig. 4 hervorgeht, mit einem Außengewinde-
versehen und wird durch einen Stopfen 6 verschlossen, welcher ein oder mehrere LöcherS
aufweist, die gleichen Abstand von der Mittelachse besitzen. Dieser Stopfen 6, welcher
den Verschluß körper des Verschlusses bildet, ist durch eine Platte I mittels eines
bei 7 den Stopfen 6 und bei 2 die Platte I durchdringenden Bolzens 10 und mittels
zweier Befestigungsscheiben 11 verbunden.
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Das Kissen 12, Z. B. ein Kunstschwamm aus regenerierter Cellulose,
ist auf der Platte I mittels eines gegen Wasser bzw. gegen die zu verteilende Flüssigkeit
unempfindliches Klebemittel befestigt.
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Wie insbesondere aus Fig. 4 ersichtlich, paßt sich das Kissen der
Form der in der P'latte I vorgesehenen Ausnehmung an, in welcher es durch Leimung
festgehalten ist.
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Die Platte I ist mit einem oder mehreren durchgehenden Löchern 3
(Fig. 2 und 3) versehen und weist in ihrem oberen Teilt eine Vertiefung 14 auf.
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Vorzugsweise ist der Rand der Platte außen gerändelt, um ihre Einstellung
für den nachstehend beschriebenen Zweck zu erleichtern. Die Platte I ist an ihrer
Unterseite, welche eben ist, mit einer Rinne 4 (Fig. I) und an ihrem Umfang mit
einem nach unten ragenden Vorsprung 5 versehen, welcher einen Einstellzeiger bildet,
der auf der Achse b-b' und in der Mitte zwischen dem Loch 3 und oder Rinne 4 liegt.
Diese Marke 5 kann wablweise in bezug auf den Hals g der Flasche in die Steflung
A, B oder C gebracht werden (Fig. 5).
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Bei Nichtgebrauch. wird eine Kapsel I3 auf den Flaschenhals g geschraubt
(Fig. 4).
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Die Arbeitsweise der in den Fig. I bis 8 wiedergegebenen Vorrichtung
ist folgende: Wird die Flasche, nachdem ,die Marke 5 in die Stellung C verschwenkt
worden ist (Fig. 6), umgekehrt, so fließt die in der Flasche enthaltene Flüssigkeit
durch das LochS des Stopfens 6 und durch das Loch 3 der Platte 1 hindurch, um dann
in das Kissen 12 einzudringen. Wenn das Kissen 12 genügend durchtränkt ist, kann
der Zeiger 5 wieder in ,die Stellung A zurückgestellt werden, wodurch der weitere
Zustrom von Flüssigkeit unterbrochen wird. Das Kissen I2 kann dann zum Behandeln
des- zu befeuchtenden Gegenstandes verwendet werden.
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Wenn der Flasche unmittelbar etwas Flüssigkeit entnommen, werden
soll, wird der Zeiger 5 in die Stellung B (Fig. 8) gebracht. Die Flüssigkeit fließt
dann durch das Loch 8 des Stopfens 6, gelangt in die Rinne 4 der Platte I und kann
dann am Ende dieser Rinne in einen anderen Behälter, auf einen Lappen od. dgl. ausfließen.
Die Unterbrechung der Flüssigkeitsabgabe erfolgt dadurch, daß der Zeiger 5 wieder
in die Stellung A gebracht wind (Fig. 2). Das Kissen der Flasche kann dann, wenn
sich der Zeiger 5 in der Verschlußstellung=4 befindet, unabhängig von dem Inhalt
der Flasche verwendet werden, um durch Befeuchten mit Wasser beispielsweise einen
Zuckerfleck auf einem Bekleidungsstück zu entfernen.
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Bei der Siusfü'hrungsform nach den Fig. g bis I4 ist auf den Gewindehals
I6 einer Tube 15 ein Verschlußkörper in Form einer Kappe 17 unter Zwischenfügung
einer Dichtung aufgeschraubt. Die
Kappe I7 ist in der Mitte mit
Löchern I8 versehen und mittels eines Bolzens 21 mit einer Platte 20 verbunden.
Die Kappe 17 enthält swischen A und B eine ringförmige Auskehlung 22, in welche
ein Ring 23, z. B. aus Kork, eingelegt werden kann, um die Platte 20 und die Kappe
I7 miteinander zu verbinden. Die Platte 20 weist Löcher 24 auf, durch welche hindurch
die flüssige Paste od. dgl. heraustritt, wenn auf die Tube ein Druck ausgeübt wird
und wenn die Pl'atte 20 derart eingestellt ist, daß sich die Löcher 24 in der Verlängerung
der Löcher I8 befinden, d. h. wenn ein an der Platte 20 vorgesehener Zeiger 25 die
Stellung einnimmt (Fig. 14). Wenn die Vorrichtung nicht benutzt wird, wird eine
AbschluB-kapsel 26 aufgesetzt.
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Die Arbeitsweise entspricht derjemgen der zuerst beschriebenen Ausführungsform.
Die in den Fig. g bis 14 wiedergegebene Vorrichtung kann im Sinne der Erfindung
ebenfalls mit einer rinnenartigen Vertiefung versehen sein, wenn Pasten verwendet
werden, die ,genügend flüssig sind. Um die Paste leichter verteilen zu können, können
in dem Kissen 19 in an sich belçannter Weise Borstenhaare vorgesehen sein, z. B.
am Umfang, hinter dem geränldelten Rand der Platte 20.
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PATENTANSPRSCHE: I, Verschluß mit Ausgußvorrichtung für Flaschen,
Tuben oder ähnliche Behälter zur geregelten Abgabe des flüssigen oder pastenförmigen
Belhälterinhaltes unter Verwendung eines mit der Vorrichtung verbundenen porösen
Kissens, dadurch gekennzeichnet, daß der den Behälter (9, I5) abschließende Verschlußkörper
(6, I7) durchbohrt ist und als Träger für eine das poröse Kissen aufnehmende, drehbare
Platte (I, 20) dient, die eine oder mehrere Durchlaß öffnungen (3, 24) zum Kissen
und zur unmittelbaren Entnahme des Behälterinhaltes an ihrer dem Verschlußkörper
(6, I7) zugewandten Fläche eine nach außen geführte, rinnenartige Vertiefung (4)
aufweist.