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Ebbe- und Flutkraftwerk Die Erfindung betrifft ein Ebbe- und Flutkraftwerk
mit einer zwischen einem Sperrbecken und dem Meer errichteten Staumauer, in der
Turbinen angeordnet sind.
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Zweck der Erfindung ist, ein Kraftwerk dieser Art zu schaffen, bei
dem die Turbinen sowohl bei Ebbe- als auch bei Flutbetrieb in derselben Richtung
durchströmt werden, so daß sie stets denselben Drehsinn haben und sie sich infolgedessen
für jede-Betriebsart mit bestem Wirkungsgrad ausbilden lassen, und ferner für die
Ein- und Ausläufe die hv draulisch günstigsten Formen vorgesehen «-erden können.
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L?m diese Vorteile zu erreichen. sind bei einem Ebbe- und Flutkraftwerk
gemäß der Erfindung jeder Turbine spiegelbildähnlich zu ihrer Drehachse angeordnete
Ein- und Ausläufe zugeordnet, und es hat ferner die Achse der Strömung vom Ein-
bis zum entsprechenden Auslauf einer Turbine einen im wesentlichen S-förmigen Verlauf,
so daß sich lediglich durch Umstellen je einer Klappe auf der Ein- und der Auslaufseite
erreichen läßt, daß jedeTurbine bei Flut- und Ebbebetrieb hei gleichem Drehsinn
in derselben Richtung axial durchströmt wird.
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In den Zeichnungen sind verschiedene beispielsweise Ausführungsformen
von gemäß der Erfindung ausgeführten Kraftwerken in vereinfachter Darstellungsweise
veranschaulicht, und zwar zeigt
Fig. i die Vorderansicht eines Teiles
eines Ebbe-und Flutkraftwerkes, bei dem die Ein- und Ausläufe in der Staumauer auf
gleicher Höhe angeordnet sind, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig.
i, wobei die Turbinen in Draufsicht gezeichnet sind; @.
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Fig. 3 -die Vorderansicht eines Teiles einer zweiten Ausführungsform,
bei der die derselben Turbine zugeordneten Ein- und Ausläufe auf verschiedenen Höhen
gelegen sind, Fig. q. einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 3, Fig. 5 einen
senkrechten Schnitt nach der Linie V-V der Fig. 6 durch eine Staumauer, in der Turbinen
mit senkrechter Drehachse angeordnet sind, wobei die ersichtliche Turbine in Ansicht
gezeichnet ist, und Fig. 6 eine Draufsicht der Fig. 5.
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In den Fig. i und '2 bezeichnet i eine zwischen .dem Meer und einem
nicht gezeichneten Sperrbecken errichtete Staumauer. In dieser sind eine Anzahl
Turbinen mit waagerechter Drehachse angeordnet. Von diesen Turbinen ist nur eine
gezeichnet, die mit dem Bezugszeichen 2 belegt ist.
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Jeder Turbine sind spiegelbildähnlich zu -ihrer Drehachse zwei Einläufe
3, q. und zwei Ausläufe 5, 6 zugeordnet, deren waagerechten Mittelachsen alle in
einer Ebene liegen. Jeder Turbine ist ferner eine verstellbare Klappe 7 -vor- und
eine ebenfalls verstellbare Klappe 8 nachgeschaltet. In der in Fig. 2 in vollen
Linien. gezeichneten Lage - der Klappen 7 und 8 werden die Einläufe 3, die Turbinen
und die Ausläufe 6 in der durch die voll ausgezogenen Pfeile A angedeuteten Richtung
durchetrömt; der Durchfluß durch die Einläufe q. und die Ausläufe 5 ist dagegen
versperrt. In der in strichpunktierten Linien gezeichneten Lage der Klappen 7 und
8 wenden dagegen die Einläufe 4, die Turbinen und die Ausläufe 5 in Richtung der
in strichpunktierten Linien eingezeichneten. Pfeile B durchströmt, wobei der Durchfluß
durch die Einläufe 3 und die Ausläufe 6 von .den Klappen 7 bzw. 8 versperrt wird.
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Sowohl bei einem Durchfluß des Wassers in Richtung der Pfeile A als
auch bei einem solchen in Richtung der Pfeile B weist die Strömung vom Ein- bis
zum Auslauf jeder Turbine einen im wesentlichen e-förmigeri. Verlauf auf, 'wobei
jede Turbine stets -in derselben Richtung, .also.. bei gleichemDrehsinn, praktisch
axial durchströmt wird.
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Wie in den. Fi.g: -3 und q.. gezeigt ist, läßt sich der Achsabstand
zwischen den- in einer Staumauer io angeordneten Turbinen i i und ia mit waagerechter
Drehachse .vermindern, wenn die spiegelbildähnlich zur Drehachse der Turbine i i
angeordneten Ausläufe 13, i4 dieser Turbine unterhalb der spiegelbildähnlich zur
Drehachse der benachbarten Turbine 12 gelegenen Einläufe 15- bzw. 16 dieser Turbine
angeordnet werden. Auch in diesem Fall hat jedoch die Strömung vom Ein- bis zum
Auslauf jeder Turbine i i bzw. 12 einen im wesentlichen S-förmigen Verlauf. Es empfiehlt
sich, um die Baukosten zu vermindern, den jeweils übereinander angeordneten Aus-
und Einläufen 13, 15 bzw. 1q., 16 eine gemeinsame Schütze zuzuordnen.
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In den Fig.5 und 6 ist schließlich eine Ausführungsform gezeigt, bei
der in einer Staumauer 2o Turbinen 21, 22 mit senkrecht angeordneter Drehachse untergebracht
sind. Jeder der Turbinen 21, 22 sind zwei spiegelbildähnlich zu ihrer senkrechten
Drehachse angeordnete Einläufe 23,24 bzw. 25, 2,6 und ferner zwei spiegelbildähnlich
zu dieser Achse angeordnete Ausläufe 27,:28 bzw. 29, 30 zugeordnet. Dabei
liegt in bezug auf die Turbine 21 ihr Einlauf 23, der z. B. für Flutbetrieb bestimmt
ist, über dem Auslauf 27 für Ebbebetrieb und der Einlauf 24 für Ebbebetrieb über
dem Auslauf 28 für Flutbetrieb. Entsprechend liegt bei der Turbine 22 ihr Einlauf
25 für Flutbetrieb über ihrem Auslauf 29 für Ebbebetrieb und ihr Einlauf 26 für
Ebbebetrieb über ihrem Auslauf 3o für Flutbetrieb. Jeder der Turbinen 21, 22 ist
auch in diesem Fall eine ihr vorgeschaltete und eine ihr nachgeschaltete Klappe
zugeordnet. In Fig. 5 sind die betreffenden der Turbine 21 zugeordneten Klappen
mit den Bezugszeichen 31 und 32 belegt. In der in vollen Linien gezeichneten Lage
der Klappen 31, 32 wird die Turbine 21 in Richtung der Pfeile C und in der in strichpunktiertenLinien
gezeichrietenLage .dieser Klappen in Richtung der Pfeile D durchströmt. Auch in
diesem Fäll hat die Strömung vom Ein- bis zum entsprechenden Auslauf einer Turbine
einen im wesentlichen S-förmigen Verlauf, wobei die Turbinen 2i, 22 bei Flut- und
Ebbebetrieb in derselben Richtung, also bei gleichem .Drehsinn, im wesentlichen
axial durchströmt werden.
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Zweckmäßig kann dafür gesorgt werden, daß die übereinander angeordneten
Ein- und Ausläufe23, 27 bzw. 2q., 28 und 25,29 bzw. 26,3o wahlweise .durch
dieselbe Schütze geöffnet bzw. geschlossen werden können.