DE874452C

DE874452C - Regeleinrichtung fuer Hochdruckdampfkraftanlagen mit einer Vorschaltkraftmaschine

Info

Publication number: DE874452C
Application number: DES9851D
Authority: DE
Inventors: Werner Dr-Ing Pontow; Adalbert Dipl-Ing Schaumann
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1942-10-13
Filing date: 1942-10-13
Publication date: 1953-04-23

Description

Regeleinrichtung für Hochdruckdampfkraftanlagen mit einer Vorschaltkraftmaschine Gegenstand der Erfindung ist eine Regeleinrichtung für Hochdruckdampfkraftanlagen mit einer Vorschaltkraftmaschine, einer Vorschaltkraftmaschinenumgehungsleitung und einem in dieser Leitung vorgesehenen, einem Über- oder Zuströmdruckregler unterstellten, durch einen Elektromotor verstellbaren Regelventil.
Die bei solchen Anlagen zur Verwendung kommenden Ventilantriebsvorrichtungen sind regelmäßig so ausgeführt, daß die Ventilverstellgeschwindigkeiten, die der Motor hervorbringt, verhältnismäßig niedrig sind. So wichtig das ist, um Überregelungen im Betrieb zu vermeiden, so nachteilig ist eine solche Bemessung der Verstellgeschwindigkeit aber in Fällen, in denen große und plötzliche Druckänderungen im Frischdampf- oder Abdampfnetz -der Vorschaltmaschine ausgeregelt werden müssen.
Erfindungsgemäß lassen sich die auch hierbei auftretenden Anforderungen an die Regeleinrichtung erfüllen, ohne daß -dadurch die vorhandene Möglichkeit der Feinregelung beeinträchtigt wird, wenn man für das Umgehungsventil zusätzlich einen zweiten Verstellmotor vorsieht, der von einer besonderen, den Frischdampf- oder Abdampfnetzdruck der Vorschaltmaschine -überwachenden Einrichturig gesteuert wird und der im Augenblick und für die Dauer der Über- bzw. Unterschreitung eines bestimmtere oberen bzw. unteren Grenzdrucks bei einer Steuerung vom Druck im Frischdampfnetz der Vorschaltmaschine im Sinne weiteren Öffnens bzw. weiteren Schließens des Ventils, bei einer Steuerung vom Druckdes Abdampfnetzes der Vorschaltmaschine im umgekehrten Sinn eingeschaltet wird.
Hierbei .kann es sich empfehlen, an Stelle eines einfachen Kontaktmanometers für die Steuerung des zweiten Ventilverstellmotors ebenso wie für die des ersten einen mit einer insbesonderenachgiebigen Rückführung arbeitenden Regler zu verwenden. An sich wird durch das Einschaltendes zweiten Ventilverstellmotors zwar immer die Verstellgeschwindigkeit des Ventils erhöht, doch kann es. unter Umständen zweckmäßig sein, die Ventilantriebsverhältnisse so zu wählen, daß der zusätzliche zweite Motor ,auch für sich allein das Ventil stets mit einer größeren Geschwindigkeit verstellt als der erste. Werden die Steuerkommandos für die beiden Ventilverstellmotoren gleichzeitig vom Frisch- oder Abdampfnetz - der Vorschaltmaschine abgeleitet, so sind die Ansprechgrenzen der den Zusatzmotor steuernden oder regelnden Einrichtung für diesen Fall so zu wählen, daß sie Ober- bzw. unterhalb der Ansprechgrenzen des anderen Reglers liegen.
Es sind bereits Regelgetriebe mit zwei Motoren, insbesondere für Turbinen; bekannt. Bei diesen Getrieben ist zwischen Elektromotor und Regelorgan eine selbsttätige Kupplung zwischengeschaltet, die den ständig laufenden. Elektromotor bei Einsetzen eines Regelimpulses mit dem Regelorgan kuppelt. Da das Regelorgan im allgemeinen Bewegungen im Öffnungs- und Schließsinn ausfü hrt, also in zwei Richtungen ausführen. muß, so kann für jede Bewegungsrichtung ein besonderer Motor vorgesehen sein, der durch ihm zugeordnete Kupplungsorgane jeweils entsprechend. der erforderlichen Kupplungs richteng mit -dem Regelorgan gekuppelt wird. Eine solche Anordnung dient jedoch weder zur Lösung der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe, noch wäre ihre Anwendung für die Zwecke der Erfindung möglich.
Die Fig. i bis 4 zeigen an Hand von Dampfschaltbildern, für welche Fälle die neue Regeleinrichtung besondere Bedeutung haben kann. In allen Figuren sind die gleichen Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
Hierin bedeutet i einen Hochdruckdampferzeuger, 2 ein von diesem mit Dampf versorgtes Frischdampf- oder Hochdruckdampfnetz, 3 eine Vorschaltkraftmaschine, die ihren Abdampf an das Netz 4 abgibt, von dem aus. irgendwelche weiteren Dampfverbraucher, z. B. auch weitere Kraftmaschinen, mit Dampf versorgt werden. 6 ist eine Umgehungsleitung für die Maschine 3, in die ein Ventil ? eingesetzt ist. Dieses Ventil untersteht zwei Kontaktzeigermanometern oder -reglern A und B, wobei .der Regler B derjenige ist, .der die Schnellverstellung des Ventils 7 bewirkt.
Bei den Anordnungen nach ,den Fig. i und 2 wird das Ventil 7 von dem Regler A als Überströmventil, bei den Anordnungen nach den Fig. 3 und 4 als Zuströmventil gesteuert. In den Fällen, in denen die beiden Regler A und B ihre Regelimpulse von ein und derselben Seite her erhalten, also bei den Anordnungen nach Fig. i und 4, liegen die Ansprechgrenzere .des Reglers B oberhalb und unterhalb der Ansprechgrenzen der Reglers A.
Erreichen. die Drücke in den Leitungen 2 (Fig. i) bzw. 4 (Fig. 4) die über bzw. unter den Ansprechgrenzen .des Reglers A liegenden oberen bzw. unteren Grenzwerte, so bewirkt der Regler B sofort durch sein zusätzliches Eingreifen die Schnellverstellung .des Ventils 7. Bei den Anordnungen nach den Fig. 2 und 3 ist die absolute Höhe sowie die Weibe der Ansprechgrenzen für den Regler B nicht an die entsprechenden Werte für den A-Regler gebunden.
Der Zweimotorenantrieb des Regelventils ist entweder dadurch möglich, daß man den einen Motor die Ventilspindel, den anderen die Ventilspindelmutter antreiben läßt oder .daß man zwischen den Motoren und der Ventilspindel ein als Ausgleichsgetriebe gebautes Zahnradgetriebe einschaltet.

Claims

PATEN TANSPP ÜCIIL: i. Regeleinrichtung für Hochdruckdampfkraftanlagerb mit einer Vorschaltkraftmaschine, einer Vorschaltkraftmaschdnenumgehungsleitung und einem in dieser Leitung vorgesehenen, einem Über- oder Zuströmdruckregler unterstellten, durch einen Elektromotor betätigbaren Regelventil, .dadurch gekennzeichnet, daß dieses Ventil zusätzlich durch einen zweiten, seitens einer besonderen, den Frischdampf- oder Abdampfnetzdruck der Vorschaltmaschine überwachenden Einrichtung gesteuerten Elektromotor verstellbar ist, der im Augenblick und für die Dauer der Über- bzw. Unterschreitung eines bestimmten oberen bzw. unteren Grenzdrucks bei einer Steuerung vom Druck im Frischdampfnetz ..der Vorschaltmaschine im Sinne weiteren Öffnens bzw. weiteren Schließens des Ventils, bei einer Steuerung vom Druck im Abdampfnetz der Vorschaltmaschine in umgekehrtem Sinn eingeschaltet wird.
2. Regeleinrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß für die Steuerung des zweiten Ventilverstellmotors, ebenso wie für die des ersten, ein mit einer insbesondere nachgiebigen Rückführung arbeitender Regler Verwendung findet.
3. Regeleinrichtung nach Anspruch i, da-.durch gekennzeichnet, daß die Ventilantriebsverhältnisse so gewählt sind, daß der zusätzliche zweite Motor das Ventil mit einer größeren Geschwindigkeit verstellt als der erste.
4. Regeleinrichtung nach Anspruch i, da-.durch gekennzeichnet, .daß für den Fall, daß die Steuerkommandos für die beiden Ventilverstellmotoren gleichzeitig vom Frisch- oder Abdampfnetzdruck der Vorschaltmaschine abgeleitet werden, die Ansprechgrenzen der den Zusatzmotor steuern-den oder regelnden Einrichtung (B) ober- und unterhalb der Ansprechgrenzen .des anderen Reglers (A) liegend gewählt sind.