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Schreibtisch mit Schubladengehäusen Schreibtische aus Holz haben keine
glatte Schreibfläche; es ist vielmehr notwendig, auf ihre Platte noch besondere
Schreibunterlagen zu legen, z. B. aus Glas oder Zellstoff, oder es wird ein Linoleumbelag
eingelegt. Schreibunterlagen aus Glas müssen verhältnismäßig dick sein, damit sie
nicht so leicht zerbrechen können. Glas ist außerdem für die Hand kalt und unangenehm,
weshalb es in der Praxis meist abgelehnt wird. Damit sich die Glasplatte nicht verschiebt,
ist es auch notwendig, sie auf dem Tisch zu befestigen, was eine Verletzung der
Tischplatte bedingt. Auflagen aus Zellstoff lassen sich nicht befestigen, weil Zellstoff
mit Ader Temperatur arbeitet und sich wirft. Holz läßt sich wegen seiner Poren nicht
unmittelbar als Schreibunterlagen verwenden. Das ist auch bei Linoleum nur bedingt
möglich, da es verhältnismäßig weich ist. Das Einarbeiten einer Linoleumauflage
erfordert überdies außerordentlich viel Paßarbeit und bedingt die Aubringung von
Einfassungsleisten, die möglichst ebenfalls aus Holz bestehen sollen, weil Metalleisten
für die Hand gleichfalls,kühl und deshalb unangenehm sind. Für Holzscbreibtische
mit auswechselbaren, verschieden großen Schubläden gilt außerdem noch, daß die auswechselbaren
Schubkästen in der Praxis Schwierigkeiten bereiten, weil infolge des Verzichens
des Holzes die einmal eingepaßten Kästen nicht mehr genau in andere Fächer der Schubladengehäuse
passen. Bei Holzschreibtischen sind auch die Schubkastenvorderflächen in der Farbe
über die ganze Schreibtischvorderfläche nicht einheitlich, insbesondere sobald z.
B. zwei vorhandene kleinere Schubkästen durch einen großen oder auch umgekehrt
ersetzt
werden sollen, die nachträglich bezogen werden, weil das Holz in,der Färbung nie
einheitlich ausfällt.
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Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf sog. wandelbare Schreibtische,
bei denen Schubkästen verschiedener Größe im Schubladenkörper austauschbar eingesetzt
sind, und zwar besteht die Erfindung, darin, daß das ganze Schreibtischgehätise
einschließlich seiner unmittelbar als Schreibunterlage gebrauchsfertigen Schreibplatte
und mit allen Kastenführungen einheitlich aus Kunstmasse gepreßt ist, so daß der
Schreibtisch mit seiner Schreibplatte einen einheitlichen homogenen Körper bildet.
Bei Verwendung entsprechender geeigneter Kunstmassen, wie sieheute in vollendet-er
Form ztir Verfügung stehen, wird das Verziehen des ganzen Schreibtischgehäuses vollständig
vermieden, was für die Austauschba14-,eit der Schubläden von ausschlaggebender Bedeutung
ist. Dabei ist auch die Farbe bei späterem nachträglichem Bezug von Schubkästen
anderer Größe einheitlich, so daß .durch das Austauschen. der Kästen für das Auge
kein störender Anblick entsteht. Die Kunstmasse selbst ist für die Hand warm, also
stets angenehm. Außerdem ist sie hart und glatt, so daß besondere Auflagen nicht
mehr erforderlich sind. Ferner haben die Schubladengehäuse ebenso wie die Schubkästen
selbst außen und insbesondere auch innen dieselbe Farbe, dasselbe Aussehen und dieselbe
Oberflächenbeschaffenheit im - ausgeprägten Gegensatz zu Holz, #dag besonders
bearbeitet werden muß, wenn derselbe Zweck erreicht werden soll.
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Nach einem besonderen Ausführungsbeispiel der Erfindung (kann der
Schreibtisch 4n seinen drei Hauptteilen auch aus drei Stücken hergestellt sein,
nämlich aus den beiden Schubladengehäusen -und aus dem mittleren Schreibflächenteil,
die dann durch geeignete Mittel, z. B. durch Schraubenbolzen, starr miteinander
verbunden werden. Dadurch wird die PreßfQrni wesentlich kleiner, denn die -beiden
seitlichen Ladengeliäuse können vollständig gleichartig ausgeführt, also in einer
Preßform hergestellt werden, so daß lediglich noch eine zweite Preßform für den
noch kleineren Mittelteil erforderlich ist.
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Die Zeichnung stellt die Erfindung beispielsweise dar, und zwar zeigt
Abb. i: das Schaubild eines aus einem Stüc-k bestehenden Schreibtisches, Abb. 2
eiii, Schubladengehäuse für sich und Abb. 3 deh mittleren Schreibflächenteil
dazu, beide gleichfalls im Schaubild, Abb. 4 eine Strebe und ihre Anbringung im
Gehäuse in Oberansicht, Abb. 5 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines zusammengesetzten
Schreibtisches, Abb. 6 einen senkrechten Teilschnitt durch den Mittelteil
des Schreibtisches und Abb- 7 eine Einzelheit im Schnitt.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. i ist der Schreibtischa aus
einem Stück Kunstmasse gepreßt, und zwar einschließlich seiner Schreibfläche c.
die nunmehr (keiner Auflage mehr bedarf, -da Kunststoff selbst glatt und hart ist.
Die beiden Schubladeng4#häuse d sind gleichartig ausgeführt, wie z. B. aus
Abb. 2 näher ersichtlich. Im Innern sind Führungsleisten f., z. B. drei übereinander
paarweise angeordnet, so -daß nach Belieben Schubkästen d halber Schreibtischhöhe
oder solche d' von ein Viertel Höhe eingeschoben und beliebig vertauscht
werden können, je nachdem, wie dem Benutzer des Schreibtisc1es -die Einrichtung
erwünscht ist. Die Kästen werden gleichfalls aus Preßmasse 'hergestellt. Die Griffe
e können miteingeformt und versenkt sein, so :daß die Front des Schreibtisches vollständig
glatt ist, ebenso wie seine anderen Flächen. Zum Verschließen braucht der Mittelteil
b
nur ein Schloß aufzuweisen, von dem aus unter Verwendung eines bekannten
Zentralverschlusses alle Kästen mitverschlossen werden.
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Die PreZform, wird wesentlich kleiner, wenn nach dem Beispiel in den
Abb. 2 und 3 die Schubladengehäuse d und der mittlere Sdhreibflächenteil
d' je für sich gepreßt werden, da beide Gehäuse vollständig gleich sind und
demzufolge -nur eine Form benötigen. Der Mittelteil d` wird gleichfalls für
sich gepreßt und erhält zur Verbindung mit den Ladengehäusen d seitliche
Wände i, von denen Führun-gsleisten h zum Einschieben des mittleren Schubkastens
einwärts gerichtet sind. Alle Teile sind außerdem mit Löchern k -zum Durchstecken
und Verschrauben von Bolzen versehen. Bei dieser Herstellung können die Ladengehäuse
d auch für sich als Registraturschränke benutzt werden, so daß die Zusammenstellung
einer vorhandenen Büroeinrichtung aus solchen Organisationsmöbeln jederzeit geändert
werden kann. Um für diesen Fall die Verbindtiiigslöcher k in den Seitenwänden
der einzelnen Teile zu verschließen, können Gewindestöpsel p (Abb.
7) aus gleicher Kunstmasse eingeschraubt sein, die einen vollständig glatten
Abschluß ergeben.
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Die Verwendung von Preßmasse für solche Schreibtische ergibt auch
in seiner ganzen äußeren Form ein Büromöbel, das insbesondere gegenüber Holz sauberer,
härter, widerstandsfähiger, glatter und hygienischer ist. Die Verbindung der Einzelteile
>könnte anstatt durch Schraubenbolzen auf beliebige andere Weise erfolgen, z. B.
durch eine Schwalbenschwanzverbindung, da-durch, daß der Mittelteil a" entsprechende
äußere schwalbenschwanzf,örmig geschnittene Ansätze erhält, wogegen die Ladengehäused
an -den entsprechenden Stellen schwalbenschwanzförnlig geschnittene Aussparungen
aufweisen, so daß der Mittelteild' von oben her eingeschoben werden kann. Auch lassen
sich Ve#bindungselemente verwenden, wie sie bei Bettstellen zum Einhäken der Wangen
benutzt wer-den. Da die Stöße der drei Teile seitlich der zum Schreiben benutzten
Fläche liegen, stören sie an sich nicht; auch fallen sie bei guter Passung nicht
auf. .
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Die Stöße können jedoch dadurch verdeckt werden, daß alle drei Teile
durch-eine besondere Schreibtischplatte n überdeckt werden, wie die Beispiele in
den Abb. 5 und 6 zeigen. Diese Platte n
wird dann
mit dendrei Teilen d, d' d entsprechend verschraubt, verklebt
oder verschweißt und dient gleichzeitig zur weiteren Aussteifung. Eine solche läßt
sich auch noch dadurch erzielen' daß eine Rückwand o aus Kunststoff versenkt eingesetzt
und befestigt wird. Zur unter-en Aussteifung der beiden Ladengehäuse a' könnte eine
Fußstrebem (Abb. i) eingesetzt sein. Die Queraussteifung der beiden Seitenwände
jedes Schubladengehäuses d läßt sich durch Querstreben 1 erzielen,
die mit schwalbenschwanzförrnigen Zapfen I' in entsprechende Aussparungenf'
der Leistenf eingesetzt sind. Solche Aussparungen sind in allen drei Leistenpaaren
enthalten, damit die Qu-erstrcben 1 versetzt werden können, wenn z. B. in
der Mitte ein Schubkasten halber Schreibtischhöhe eingesetzt werden soll. Die Schraubenköpfe
für -die Befestigung der Tischplatte it können versenkt und mit Kunstmasse gleicher
Farbe verdeckt sein. Ein im Schreibtisch meist unmittelbar unter der Tischplatte
geführter Schieber q (Abb. i) für Schreibzeug u.,dgl. ist mit seiner Facheinteilung
ebenfalls aus Kunstmasse gepreßt.