DE86797C - - Google Patents

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DE86797C
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pressure
steam
cylinders
piston
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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B21MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
    • B21JFORGING; HAMMERING; PRESSING METAL; RIVETING; FORGE FURNACES
    • B21J9/00Forging presses
    • B21J9/10Drives for forging presses
    • B21J9/12Drives for forging presses operated by hydraulic or liquid pressure
    • B21J9/16Drives for forging presses operated by hydraulic or liquid pressure in conjunction with steam or gas power

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Press Drives And Press Lines (AREA)
  • Shaping Metal By Deep-Drawing, Or The Like (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Diese Dampfpresse mit Wasserdruckübersetzung unterscheidet sich von den bisher nach dem Patente Nr. 37917 und dessen Zusatz-Patenten gebauten derartigen Pressen mit Füllwasserbehälter wesentlich dadurch, dafs nicht mehr wie bisher ein Ansaugen des Wassers aus dem Füllwasserbehälter stattfindet und bei raschem Niedergang des Prefsstempels ein Abreifsen der Wassersäule und langsames Nachfliefsen des Wassers zur Füllung des Prefscylinders eintritt, sondern die verschiedenen Kolben bei den Leerbewegungen unter einem hydraulischen Druck von verhältnifsmäfsig niederer Spannung gehalten werden, welcher Druck so grofs ist, dafs er in den Zu- und Ableitungen eine Geschwindigkeit des Füllwassers erzeugt, die gröfser ist, als die höchst erreichbare Fallgeschwindigkeit des Prefskolbens nothwendig macht, und sogar bei Verschiedenheit der Prefs- und Zugkolbenquerschnitte zur Prefswirkung ausgenutzt wird. Dieser Druck von verhältnifsmäfsig — gegenüber dem eigentlichen hohen Arbeitsdruck —- niederer Spannung, kurz gesagt Niederdruck, wird in den meisten Fällen in einer Höhe von etwa 10 Atm. benutzt; derselbe kann jedoch auch höher oder niedriger gewählt werden und reicht unter Umständen ein Druck von etwa 5 bis 8 Atm. aus.
Der Hauptzweck dieser Anordnung ist, den Prefskolben, sowie auch den Arbeitskolben des Dampftreibapparates beim Niedergange stets unter solchem hydraulischen Druck zu halten, dafs Leerräume, d. h. Räume ohne Wasserfüllung, vermieden werden und es so ermöglicht ist, sofort nach Erreichung des Arbeitsstückes durch den Prefsstempel seitens des Dampftreibapparates Arbeitsdruck zu geben. Ein fernerer Zweck ist, die Leerbewegung mit der gröfstmöglichen Geschwindigkeit auszuführen und eine wesentlich erhöhte Arbeitsleistung zu erzielen, so dafs die so ausgerüstete Presse eine Schnellpresse genannt werden kann.
Dadurch, dafs sämmtliche Räume der Prefscylinder unter dem sogenannten Niederdruck (oben gedachten ι ο Atm.) stehen, wird die Arbeit, welche der Dampf des Treibapparates zu gewissen Zwecken ausüben müfste, z. B. um die Dichtungen in Thätigkeit zu setzen oder die Reibung in den Rohrleitungen zu überwinden, erspart.
Ist die Presse für verschiedene Druck- und Zugwirkungen eingerichtet, so entsteht der weitere Vortheil, dafs ein gewisser Theil des in den Cylindern herrschenden Niederdrucks eine theilweise Wirkung auf das Werkstück ausübt, welche dann von dem Dampftreibapparat nicht ausgeübt zu werden braucht, so dafs für diese Arbeitsleistung entsprechend an Dampf gespart wird. Insbesondere tritt diese Ersparnifs an Dampf in die Erscheinung, wenn z. B. zum Durchbiegen einer Platte auf eine gröfsere Tiefe der zur Verfügung stehende Niederdruck genügt, während zur Umformung etwa des mittleren Theiles der Platte nur ein geringer Hub des Prefskolbens und des Dampf kolbens des Treib-
apparates erforderlich ist. Die Arbeit des Durchbiegens wird dann auf langem Wege mittelst des angegebenen Niederdrucks, die Arbeit des Pressens oder Umformens auf verhältnifsmäfsig kurzem Wege durch den Dampftreibapparat mit dem erforderlichen hohen Druck bewirkt, also die ganze, dem langen Wege des Prefskolbens entsprechende Dampffüllung des Dampftreibapparates erspart. Mit Rücksicht hierauf wird je nach dem Zweck der Presse und der Verschiedenheit der darauf herzustellenden Arbeiten der Unterschied der Druck- und Zugkolbenquerschnitte bis zur Gleichheit beider gewählt. Letzterer Fall tritt dann ein, wenn z. B. geprefste oder gekümpelte Gegenstände, wie Kesselböden, sich nach dem Erkalten fest über den Prefsstempel ziehen und mit entsprechend hohem Druck abgezogen werden müssen. Umgekehrt wird eine geringere Querschnittssumme für die beiden Hebekolben B B1 gewählt; wenn voraussichtlich zum Abziehen der geprefsten Gegenstände von den Stempeln eine geringere Zugkraft als der zum Pressen nothwendige Druck erforderlich ist, wobei dann der erwähnte Vortheil, dafs man im Verhältnifs der Querschnitte Niederdruckprefsarbeit verrichten kann, eintritt. Die Vorfüllung des Cylinders A unter Druck erfolgt dann nicht mehr allein aus den Hebecylindern, sondern zum Theil aus dem Drucksammler bezw. der Niederdruckleitung.
In Fig. ι der Zeichnung ist als Beispiel einer solchen Dampfpresse eine Schmiede- und Kümpelpresse mit gleichen Druck- und Zugwirkungen dargestellt.
Die Presse besitzt in ihrem oberen Holm N einen mittleren Druckcylinder A und zwei seitliche Zugcylinder BB1, deren . Druckflächen hier derart bemessen sind, dafs die Ringfläche des Kolbens A gleich der Summe der Ringflächen der beiden Kolben B B1 ist. Aufserdem kann die Presse in ihrem unteren Holm mit einem Druckcylinder und feststehenden Kolben C versehen sein, mit dessen Hülfe Druck von unten nach oben gegeben werden kann, um beim Stanzen oder Kumpeln etwa in den Formen festgeklemmte Stücke aus diesen herauszudrücken. Aufserdem dient dieser Druckcylinder dazu,, die zu pressenden Stücke zwischen sich und dem Oberstempel festzuhalten.
Die einzelnen Druckcylinder A B B1 C stehen durch Rohrleitungen K L mit einem dampfhydraulischen Treibapparat F in Verbindung, welcher, wie in der Patentschrift Nr. 37917 beschrieben, aus einem Dampfcylinder F1 und einem Pumpencylinder F'2 besteht und den im Cylinder F- erzeugten hydraulischen Druck mit gewisser Uebersetzung auf 'den Druckkolben A · und die Zugkolben B B1 überträgt. Die Steuerung des Druckwassers wird durch ein Steuerventil E (Fig. 2) bewirkt, welches sowohl Niederdruckflüssigkeit vom Drucksammler D oder einer unter Druck stehenden Flüssigkeitsleitung, wie Hochdruckflüssigkeit vom Treibapparat F zu den Druckkolben A oder C oder zu den Zug- oder Hebekolben B B1 gelangen läfst.
An der Drucktraverse M und auf dem untern Holm iV1 werden die zur Arbeit erforderlichen Stempel oder Formen angebracht.
Die Wirkungsweise der Presse ist folgende: Vor Beginn der eigentlichen Prefsarbeit werden bei tiefster Stellung der Drucktraverse die Cylinder A B B * und ^F2 mit Flüssigkeit gefüllt. Das Steuerventil E wird jetzt so eingestellt, dafs der Treibapparat F Druckwasser naih den Hebecylindern BB1 geben kann, während der Cylinderraum des Prefskolbens A mit dem Drucksammler D verbunden bleibt. Ebenso ist damit noch, da der Dampfsteuerhebel noch in seiner Hochstellung steht, der Arbeitskolben F1 des Treibapparates durch das aus Patent Nr. 37917 bekannte Ventil (g) verbunden. Wird nun im Cylinder F1 Dampfdruck gegeben, so wird zunächst letztere Verbindung aufgehoben, das gedachte Ventil geschlossen und die aus F2 · verdrängte Flüssigkeit nach den Cylindern .B .B1 gedrückt. Hierdurch wird die Drucktraverse gehoben, die im Cylinder A enthaltene Flüssigkeit auf directem Wege in den Drucksammler D getrieben und das Gewicht desselben gehoben. Nachdem die Stempel und Formen für den umzuformenden Gegenstand in ihren erforderlichen Stellungen zu einander befestigt und der zu kümpelnde, zu stanzende oder zu pressende Gegenstand auf die auf dem unteren Holm N1 befindliche Form gebracht ist, wird die Steuerung verstellt, und zwar so, dafs zwischen dem Drucksammler D und den Cylindern ABB1 die freie Verbindung hergestellt ist, so dafs deren Kolben bei diesem Beispiel unter gleichem Druck stehen, welche Stellung der in Fig. 2 dargestellten entspricht. Die Drucktraverse und die damit verbundenen Kolben A B B1 sinken nun vermöge ihrer Eigengewichte unter Ueberwindung der Reibungswiderstände auf das Werkstück nieder, wobei die aus den Cylindern B B1 verdrängte Flüssigkeit in den Cylinder A unter steter Erhaltung der vollen Füllung aller Räume unter dem Niederdruck des Drucksammlers D übertritt. Sobald das Werkstück erreicht ist und der Widerstand desselben ein weiteres Sinken verhindert, wird der Steuerapparat E vollends umgestellt, so dafs Druckwasser nach dem Prefscylinder A gelangen kann, während die Hebecylinder ß B1 mit dem Accumulator D verbunden bleiben. Nun kann sofort der Treibapparat F in Thätigkeit gesetzt und die Prefsarbeit vollendet werden. Hiernach wird das Steuerventil E in die Anfangsstellung gebracht und tritt jetzt nicht
allein die Wirkung des Hebens der Drucktraverse mittelst der Hebekolben B B1, sondern auch das' Losreifsen des Stempels von dem Arbeitsstück ein, indem das geprefste Arbeitsstück in geeigneter Weise festgehalten und der obere Prefsstempel mit der gleichen Zugkraft herausgezogen wird.
Soll der Prefskolben C mit in Thätigkeit gesetzt werden, so wird ein Ventil / geöffnet, so dafs' alsdann sowohl Niederdruckflüssigkeit aus dem Drucksammler D als nach vollendeter Vorfüllung Hochdruckflüssigkeit aus dem Treibapparat F in den Cylinder C eintreten kann. Die Arbeit erfolgt letzteren Falles mit dem Ueberschufs des Druckes des oberen Kolbens über den im Cylinder C ausgeübten Druck.
In allen Fällen findet ein steter Kreislauf der in den einzelnen Cylindern befindlichen Flüssigkeit statt, und es kann bei jeder Pressung mit ein und derselben Flüssigkeit hin und zurück gearbeitet werden. Die Flüssigkeit geht. hierbei stets unter Druck und bei stetiger Ausfüllung aller Räume aus dem Drucksammler D in die verschiedenen hydraulischen Cylinder und wieder zurück und tritt andererseits aus den Cylindern BB1 in den Cylinder A, während das Hochdruckwasser von dem dampfhydraulischen Treibapparat F aus dem gleichfalls vom Drucksammler D gespeisten hydraulischen Cylinder F2 in die verschiedenen Cylinder hineingeprefst wird. Etwaige Wasserverluste werden durch Nachpumpen in den Accumulator oder durch Füllen des Treibcylinders Fi bei Tiefstand des Dampftreibapparates ersetzt. Die Verschiebung des Steuerorgans erfolgt stets unter Niederdruckspannung, also unter dem Druck des Accumulators oder der Niederdruckleitung. Man läfst den Treibapparat vorerst heruntersinken und steuert dann um.
Bei Anwendung eines Accumulators kann der Niederdruck durch verschiedene Gewichtsbelastungen dem Bedarf entsprechend geregelt werden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Eine Dampfpresse mit Wasserdruckübersetzung und unter Anwendung des — u. A. aus den Patentschriften Nr. 37917 und 43774 — bekannten dampf hydraulischen Treibapparates i% dadurch gekennzeichnet, dafs zu der Presse und dem Treibapparat noch ein Drucksammler (Accumulator) D hinzugefügt ist, wobei der Treibcylinder F'2 durch eine Leitung mit diesem Drucksammler D, dagegen beide durch gesonderte Leitungen K und L mit dem Druck- und den Zugcylindern ABB1 und die letzteren durch diese beiden Leitungen auch unter sich verbunden sind, so dafs nach Bedarf sowohl mit Niederdruck als auch mit Hochdruck und mit derselben Flüssigkeit hin und zurück gearbeitet werden kann und wobei auch die Speisung des Accumulators auf dem Umwege durch die Zug- und Druckcylinder BB1A geschehen kann.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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