DE86309C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 30: Gesundheitspflege.

in BERLIN.

Die bisher gebräuchlichen Bidets. für Frauen litten an dem Uebelstande, dafs mit Hülfe derselben infolge ihrer unzweckmäfsigen Einrichtung eine nur verhältnifsmäfsig geringe Reinigung bezw. Bespülung der äufseren Geschlechtsorgane möglich war; eine Bespülung oder Ausspülung der inneren weiblichen Geschlechtstheile, wie Scheide und Gebärmutter, war mit Hülfe derselben kaum oder nur in ganz unvollkommener Weise zu erreichen, und für den Fall, dafs eine solche nothwendig wurde, mufste man sich hierzu besonderer Geräthe, wie Irrigatoren, Spritzen u. a., bedienen.

Die. Benutzung dieser Geräthe hatte aber den weiteren Uebelstand im Gefolge, dafs die Flüssigkeit an den Schenkeln herablief und sowohl diese wie etwaige Unterkleider benetzte.

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung, welche es nicht nur ermöglicht, die weiblichen Geschlechtstheile, sowohl die äufseren wie die inneren, in äufserst zweckentsprechender Weise, sei es zum Zwecke der Reinigung oder aus anderen gesundheitlichen Gründen, mit jeder beliebigen Flüssigkeit gleichzeitig zu bespülen und abzuwaschen bezw. auszuspülen, sondern auch ein Benetzen der Schenkel oder Unterkleider verhindert.

Die beiliegende Zeichnung veranschaulicht das Bidet mit aufgeklapptem Deckel und Sitzbrett.

Wie ersichtlich, besteht das Bidet aus einem (in geschlossenem Zustande) bankartig gestalteten Kasten von beliebigem Stoff, dessen Deckel α aufklappbar ist.

Die mit einem entsprechenden Ausschnitt versehene Sitzplatte c ist ebenfalls aufklappbar, damit man leicht zu dem Innenraum des Bidets gelangen kann. Im Innenraum des Bidets befindet sich die in Nachstehendem näher beschriebene Spülvorrichtung.

Die Spülvorrichtung besteht aus einem Hebel g, welcher in dem Lager h beweglich gelagert ist, und welcher an seinem anderen Ausgangspunkte die rechtwinklige Röhre i und als Fortsetzung dieser Röhre einen in geeigneter Weise befestigten und auswechselbaren Hohlkörper/" trägt, der zur Einführung bezw. Einspritzung der Flüssigkeit in die äufseren Geschlechtstheile oder in die Scheide und die Gebärmutter dient. An dem anderen Ausgangspunkte der Röhre i ist in zweckentsprechender Weise die Zuleitung befestigt, welche die Flüssigkeit aus dem Behälter führt.

Die Höher- und Tieferstellung des Hebels g und damit der an demselben angebrachten Röhre i und des Hohlkörpers f zum Zwecke der Waschung der äufseren und Ausspülung der inneren Geschlechtstheile geschieht durch Auf- und Niederbewegen der mit dem Hebel g , verbundenen Handhabe t. Auf diese Weise ist es möglich, den auswechselbaren Hohlkörper f in jeder erforderlichen Tiefe in die weiblichen Geschlechtstheile einzuführen.

Die Zuführung der durch den Hohlkörper f zu irrigirenden Flüssigkeit kann auf jede denkbare Art und Weise erfolgen, beispielsweise durch eine Pumpe, durch Verbindung des Hohlkörpers f mit einer Wasserleitung u. a. m.

In vorliegendem Falle erfolgt die Zuführung der Flüssigkeit durch eine Pumpvorrichtung, welche die Flüssigkeit einem Behälter, in vorliegendem Falle beispielsweise ^, entnimmt, und welche andererseits mit der rechtwinklig gebogenen Röhre i und dadurch mit dem mit einer oder mehreren Ausspritzöffnungen versehenen Hohlkörper f verbunden ist. Durch Zusammendrücken des Gummiballes w entweicht die in demselben befindliche Luft, und es entsteht, da, nachdem der Druck aufgehört hat, der Gummiball sich wieder ausdehnt und Luft von aufsen, da durch ein Ventil abgehalten, nicht wieder eindringen kann, ein luftverdünnter Raum, in welchen durch den Druck der Aufsenluft die in dem Behälter ^ befindliche Flüssigkeit getrieben wird. Durch weiteres Zusammenpressen des Gummiballes w wird dieselbe in die Schlauchleitung geprefst und gelangt durch die rechtwinklig gebogene Röhre i und den auswechselbaren, mit einer oder mehreren Ausspritzöffnungen versehenen Hohlkörper f in die Geschlechtstheile.

Wird nun eine Waschung der äufseren Geschlechtstheile mit der Hand beabsichtigt, so kann sowohl das Lager h und damit die ganze Hebelvorrichtung als auch die Pumpvorrichtung und der Behälter \ herausgenommen werden, so dafs hierdurch das Bidet vollständig in ein solches zum Waschen der Geschlechtsorgane mit der Hand umgewandelt wird. Der Innenraum des Bidets, der die Flüssigkeit, welche aus den Geschlechtstheilen zurückfliefst, sowie bei einer Waschung von Hand die hierzu nöthige Flüssigkeit aufnimmt, ist mit einer zweckmäfsigen, auf geeignete Art und Weise zu verschliefsenden Abflufsöffnung versehen.

Claims (2)

1. Patent-Ansprüche:

   ι . Ein Bidet für Scheidenausspülungen und -Waschungen, dadurch gekennzeichnet, dafs in dessen Innenraum ein mit einem Hebel g in Verbindung stehender auswechselbarer Hohlkörper ff) sich befindet, welcher durch Höher- und Tieferstellen dieses Hebels mittelst einer Handhabe (t) in die weiblichen Geschlechtsorgane eingeführt werden kann, und durch welchen gleichzeitig Wasser oder eine beliebige andere Flüssigkeit in die Geschlechtsorgane eingespritzt wird.
2. 2. An diesem Bidet die Einrichtung, dafs durch Herausnehmen der Irrigationsvorrichtung dasselbe in ein solches zum Waschen der äufseren Geschlechtsorgane von Hand umgewandelt werden kann:

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.