DE862065C

DE862065C - Kontakte in Apparaten zur beschleunigten Gleichgewichtseinstellung zwischen freien Gasen und Gasen in Loesungen

Info

Publication number: DE862065C
Application number: DEK10535A
Authority: DE
Inventors: Rudolf Dr Phil Koeppen
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1951-07-07
Filing date: 1951-07-07
Publication date: 1953-01-08

Description

Das Gleichgewicht zwischen gasförmigen und in Flüssigkeiten gelösten Stoffen stellt sich für manche praktischen Zwecke zu langsam ein. Als Beispiel dafür sei Kohlendioxyd, in Wasser gelöst, genannt, das als Gas bei Berücksichtigung von Temperatur, Druck und der für die Lösung zuständigen Gleichgewichtsbedingung bestimmt werden soll.
Der dazu entwickelte Apparatetyp besteht im Prinzip aus einer Berührungsvorrichtung, z. B.
Filter, mit geeigneter Kontaktsubstanz, bei dessen Berührung die Kohlendioxydlüsung in genügend rascher Zeit in das Gleichgewicht Gas-Lösung zerfällt. Als Kontakt ist außer einem Stoff mit großer Oberfläche hier noch ein hydrophober Stoff am Platz, d. h. ein in Wasser schwer benetzbarer Stoff. Bei genügender Schichtdicke einer solchen Kontaktsubstanz und bei nicht zu raschem Durchgang der Kohlendioxydlösung tritt eine Spaltung bis zum Gleichgewicht ein.
Für wäßrige Lösungen bestehen die Kontakte aus porösen Stoffen aller Art, die mit geringen Mengen Fettsäuren, Vaselin, Paraffin, Harzen usw. bei Erhaltung der Oberflächenstruktur getränkt sind, oder aus solchen Stoffen, die bereits von sich aus durch Wasser schwer benetzbar sind. Gewebe, die aus Polyvinylchloridfasern bestehen, bewährten sich für den vorliegenden Fall.
Als weitere Ausgestaltung des Apparates sind zwei Beispiele angeführt.
I. Für die Untersuchung frei ausgelaulfenen Wassers, z. B. des Badewassers einer Wanne, wird in ein graduiertes, auf die Temperatur des Wassers gebrachtes durchsichtiges Rohr G (Fig. I) mit Hilfe eines Kolbens K das Untersuchungswasser durch das im Rohrende angebrachte Filter F langsam eingesogen. Die im Filter F von der Flüssigkeit getrennte Gasmenge wird oben im Rohr abgelesen.
2. Aus einer geschlossenen Druckleitung L läßt man durch ein Gas-Flüssigkeit trennendes Filter Untersuchungsflüssigkeit in ein durchsichtiges U-Rohr mit Schenkellängen im Verhältnis I: 2 einströmen, wobei -der Filterzugang in den kürzeren graduierten Schenkel in genügender Höhe oberhalb des Wendepunktes des U-Rohres einmündet. In der Zeichnung Fig. 2 ist das Filter mit F bezeichnet.
Zunächst wird bei offenem Hahn H2 die Apparatur mit dem Wasser der Leitung L gefüllt, bis ein Temperaturausgleich stattgefunden hat und Luft bzw. Kohlensäuregas vollständig herausgedrängt ist. Nach Schließen des Zuflußhahnes H1 wird auch der Abflußhahn H2 nach Gleichgewichtseinstellung in den Schenkeln geschlossen. Unmittelbar darauf läßt man langsam neues Untersuchungswasser genau so lange einströmen, bis der Flüssigkeitsspiegel aus - dem hohen Rohr abzulaufen beginnt.
Sodann schließt man den Hahn H1. Das Gasvolumen im graduierten Meßzylinder G entspricht dann der Flüssigkeitsvolumenzunahme im anderen Schenkel.
Durch einfache Zusatzvorrichtungen, wie Einbringen der Apparate in genau temperierten Flüssigkeitsbädern, und durch andere Formgestaltung der Meßröhren in bekannter Art läßt sich die Meßgenauigkeit steigern.
In umgekehrter Weise kann das Prinzip der beschleunigten Gleichgewichtseinstellung zwischen gelösten Gasen und freien Gasen durch die erfundene Anordnung der Kontaktstoffe zur rascheren Darstellung von Gas-Lösungen angewandt werden. -Dabei wird das geeignete Gas-Flüssigkeits-Gemisch kurz vor dem Durchtritt durch die Kontaktsubstanz bei höherem Druck gemischt.

Claims

PATENTANSPRUCH: - Vorrichtung- zur beschleunigten physikalischen Gleichgewichtseinstellung zwischen freiem Gas und einer Flüssigkeit einerseits und einer Gas lösung andererseits, dadurch gekennzeichnet, daß eine Gleichgewichtseinstellung beschleunigende Kontaktstoffe, die das Lösungsmittel schlecht adhärieren, als Filtersubstanz für die Gaslösung durchströmt werden.