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Als Schwenkanschluß dienendes Einschraubstü& Zusatz zum Patent
83104'7 Beim Verlegen von Rohrleitungen ist häufig das Anschließen derselben in,
bestimmter Stellung bzw. Richtung zur Anschluß.bdh .rung des betreffenden Körpers
oder Gerätes vorzunehmen, d. h. die Anschlußleitung soll jeweils in einem bestimmten
Winkel zur Vertikalen oder Horizontalen durch die Achse der betreffenden Anschlußbohrung
einmünden. Zu diesem Zweck sind bisher sog. Schwenkanschlußstücke verwendet worden.
Diese bestehen aus einem einen oder mehrere Rohranschlußstutzen tragenden Ringauge,
welches mit Hilfe einer in die betreffende Bohrung der Anschlußstelle eingeschraubten
Hohlschraube in jeder gewünschten Stellung festgezogen werden kann. Die Dichtung
erfolgt dabei mittels Dichtscheiben, welche sich einerseits zwischen der Stirnfläche
der Ansohlußstelle und der dieser zugekehrten einen Stirnfläche des Ringauges und
andererseits zwischen der anderen Stirnfläche des Ringauges und der dem Schaft zugekehrten
Stirnfläche des Kopfes der Hohlschraube befinden. Die Dichtwirkung derartiger Flachdichtungen,
die lediglich mittels der durch die Anpreßkraft der Dichtflächen hervorgerufenen
Reibung gehalten werden, beruht darauf, daß ihr Werkstoff verhältnismäßig weich
und nachgiebig ist und alle Unebenheiten der eigentlichen Dichtflächen durch die
sich entsprechend deformierenden Dichtscheiben ausgeglichen werden sollen.
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Ist demnach die mit flachdichtenden Scheiben erzielbare Dichtung an
sich schon unsicher, so itt dies bei Schwenkanschlüssen in erhöhtem Maße der Fall;
denn hier müssen insgesamt vier unter gleicher Last dicht angezogen werden, was
schwierig ist und insbesondere bei Leitungen mit höhen Drücken oder flüchtigen Gasen
zur einwandfreien Abdichtung nicht ausreicht.
Das Patent 831 o47
vermeidet diese Nachteile durch den Vorschlag, das Ringauge an seinen beiden Stirnflächen
mit einer Dichtkante von keilförmigem Querschnitt und von härterer Beschaffenheit
als der Werkstoff der Hohlschraube und derjenige, in welchem sich die Anschlußbohrung
befindet, zu versehen. Beim Anziehen der Hohlschraube schneiden die harten Dichtkanten
des Ringauges einerseits in den die Anschlußbohrung enthaltenden weicheren Werkstoff
und andererseits in die anliegende Fläche des Kopfes der Hohlschraube von ebenfalls
weicherer Materialbeschaffenheit ein. Dadurch ergeben sich an beiden Dichtstellen
in sich geschlossene, kreisförmig verlaufende, alle Unebenheiten der Dichtflächen
genügend tief unterschneidende und von den Dichtkanten voll ausgefüllte Einschnitte,
die eine sichere Abdichtung des Ringauges bei jeder gewünschten Stellung der am
Ringauge angeordneten Rohranschlußstutzeri und damit der daran befindlichen Leitungen
gewährleisten.
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In weiterer zweckmäßiger Ausbildung des Erfindungsgedankens nach Patent
831 047 wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, die Hohlschraube in ihrer Mitte bundartig
zu verstärken und deren Durchtrittsöffnungen zum Ringauge neben dieser Verstärkung
zweckmäßig beiderseits derselben und' mit zueinander, vorzugsweise um etwa go° versetzten
Achsen anzuordnen.
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Diese Anordnung eines Verstärkungsbundes an der Hohlschraube bewirkt
durch die Materialanhäufung eine weitgehende Verminderung des bei Hohlschrauben
beim Anziehen zwangsläufig eintretenden Streckvorganges. Durch diese Maßnahme ergibt
sich einerseits eine Verstärkung der Ein. schneidarbeit der Dichtkanten des Ringauges
in den Werkstoff der Anschlußbohrung und andererseits in,denjenigen des Kopfes der
Hohlschraube. Ferner ist die Schwächung des tragenden Wandquerschnittes der Hohlschraube
durch die Durchtrittsöffnungen zu den Anschlußstutzen am Ringauge weitgehend ausgeglichen.
Während bisher nur eine Durchtrittsöffnung mit entsprechend großem Querschnitt in
der Hohlschraubenmitte vorgesehen war, ist nunmehr eine Aufteilung des Durchtrittsquerschnittes
in die beiderseits der bundartigen Verstärkung liegenden Teile der Hohlschraube
erreicht, wobei diese neuen kleineren Durchtrittsöffnungen vorzugsweise gegeneinander
versetzt sind. Die Schwächung des tragenden Rohrquerschnittes ist dadurch insgesamt
geringer. Weiterhin tritt diese geringere Schwächung in verschiedenerHöhenlage und
gegenseitig versetzt auf, so daß der mit der übertragung der Einschraubkraft im
Hohlschraubenquerschnitt eintretende Kraftlinienfluß ausreichend gleichmäßig über
den Querschnitt verteilt ist. Auf diese Weise ist die der Hohlschraube anhaftende
und durch die bisher üblichen großen Durchtrittsöffnungen gesteigerte Gefahr des
Nachgebens derselben durch Einreißen oder Bruch weitgehend ausgeschlossen.
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Gemäß der Erfindung wird weiter vorgeschlagen, die dem Mutterkopf
der Hohlschraube zugekehrte Stirnseite des Ringauges mit einer Dichtkante zu versehen,
deren Keilwinkel größer ist als der Keilwinkel der Dichtkante, welche der Anschlußbohrung
zugekehrt ist. Hierdurch wird bewirkt, daß diese Dichtkante infolge des spitzeren
Keilwinkels tiefer in den Werkstoff der Anschlußbohrung eindringt als die Dichtkante
mit dem stumpferen Winkel in den Werkstoff des Kopfes der Hohlschraube. Da die Reibung
an der Dichtkante mit dem spitzeren Keilwinkel größer ist als die Reibung an der
Dichtkante mit dem stumpferen Keilwinkel, ist das Ringauge beim Anziehen der Hohlschraube
am Mit-' drehen gehindert, so daß der erfindungsgemäße Schwenkanschluß ohne Schwierigkeiten
hergestellt werden kann.
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Um sicherzustellen, daß bei der Montäge des Schwenkanschlußstückes
die richtige Dichtkante der richtigen Seite zugekehrt wird, und um jede funktionsbeeinträchtigende
Fehlmontage auszuschließen, weist erfindungsgemäß die Austrittsöffnung-des Ringauges
mit der den. spitzeren Keilwinkel einschließenden harten Dichtkante einen Durchmesser
auf, der kleiner ist als der Außendurchmesser der bundartigen Verstärkung in der
Mitte der Hohlschraube. Infolge dieser Anordnung ist das Durchstecken der Hohlschraube
durch das Ringauge sowie das Einschrauben derselben in die Anschlußbohrung nicht
möglich, wenn die Hohlschraube mit ihrer bundartigen Verstärkung an dem verengten
Durchmesser der einen Ringaugenseite anstößt, was dann der Fall ist, wenn das Ringauge
mit der verkehrten Stirnseite dem Werkstoff der Anschlußbohrung aufgesetzt wird.
Zweckmäßig verlaufen beide harten Dichtkanten am Ringauge in konzentrischen und
einander gleichen Kreisen.
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An Hand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels wird
die Erfindung weiter erläutert. Es zeigt Fig. i teilweise im Querschnitt und teilweise
in Ansicht einen aus Ringauge mit Hohlschraube gebildeten Anschlußkörper unmittelbar
vor dem Eindringen der Dichtkanten in die Dichtflächen und Fig.2 ebenfalls teilweise
im Querschnitt und teilweise in Ansicht den gleichen Anschlußkörper beim Versuch
einer Fehlmontage.
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Das Schwenkanschlußstück besteht aus der Hohlschraube i mit rückwärtigem
Abschluß durch den Schraubenkopf 2 und dem, die Hohlschraube i umgebenden Ringauge
3, dessen Stutzen q. zum Anbringen einer Leitung in bestimmter Winkellage zur Vertikalen
oder Horizontalen durch die Achse der Anschlußbohrung 5 in der Wand 6 des Anschlußkörpers
bestimmt ist,. Die Hohlschraube i weist etwa in ihrer Mitte eine bundartige Verstärkung
7 auf und führt sich mit ihrem vorderen Ende 8, und ihrem hinteren Ende 9 so in
dem umgebenden Ringauge 3, daß dazwischen ein zum Stutzen q. offener Ringraum entsteht.
Die Verbindung zwischen diesem und dem Inneren der Hohlschraube i wird durch die
zwischen dem vorderen Ende 8 und der mittleren Verstärkung 7 einerseits sowie zwischen
dieser und dem hinteren Ende 9 der Hohlschraube i andererseits um etwa go° versetzt
angeordneten
Durchtrittsöffnungen io und ii hergestellt. Hierdurch ergibt sich eine Versteifung
der Hohlschraube i gegen das bei Hohlschrauben leicht eintretende, unvermeidliche
Strecken beim Anziehen. Die nicht zu beseitigende Schwächung des tragenden Querschnitts
durch die Durchtrittsöffnungen wird mittels der vorgesehenen Aufteilung in zwei
Querschnitte verringert und durch die Verlagerung in zwei in Abstand voneinander
_ liegende Ebenen sowie der- gegenseitigen Lageversetzung weiter gemildert.
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Die harte Dichtkante 12 der der Anschlußkörperwand 6 zugekehrten Stirnfläche
des Ringauges 3 weist in ihrem keilförmigen Querschnitt einen spitzeren Winkel auf
als der Keilquerschnitt der harten Dichtkante 13 an der gegenüberliegenden Stirnfläche
des Ringauges 3. Beim Einschrauben der Hohlschraube i in (die Anschlußbohrung5 dringt
diese Dichtkante r2 in die Anschlußkörperwand 6 tiefer als die Dichtkante 13 in
den Kopf der Hohlschraube i ein. Damit ist sichergestellt, daß das Ringauge 3rbeim
Herstellen des Schwenkanschlusses in der einmal eingestellten Lage verbleibt, denn
die Reibung der den spitzeren Keilwinkel einschließenden Dichtkante 12 mit der Anschlußkörperwand
6 ist größer als die Reibung zwischen der anderen Dichtkante 13 und dem Kopf 2 der
Hohlschraube i. Um diesen erfindungsgemäß unterschiedlichen, von den Keilwinkeln
der Dichtkanten abhängigen Reibungsschluß des Schwenkanschlusses unter Ausschluß
jedes Montagefehlers zu erreichen, weist das Ringauge 3 an der Seite, die dem vorderen
Teil 8 der Hohlschraube i anliegt, einen inneren Durchme,sser auf, "der kleiner
ist als der Außendurchmesser der Verstärkung 7 in der Mitte der Hohlschraube i.
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In Fig. 2 ist dargestellt, wie der Versuch einer Fehlmontage m.ißlingt.
Das Herstellen der Schwenkanschlußverbinidung läßt sich nicht bewerkstelligen, wenn
das Ringauge 3 mit der verkehrten Seite, also der den stumpferen Winkel aufweisenden
Dichtkante 13, in die Anschlußbohrung festgeschraubt werden soll. Beim Einstecken
der Hohlschraube i in das Gehäuse des Ringauges 3 schlägt deren bundartige Verstärkung
7 an den Flanken der Dichtkante r2, die hier in eine Verengung übergehen, an. Infolgedessen
vermag der Gewindezapfen der Hohlschraube i nicht aus dem Ringauge 3 herauszutreten,
wodurch jede Einschraubmöglichkeit genommen ist. Erst wenn das Ringauge 3 umgekehrt,
also mit der Dichtkante 12, mit dem spitzeren Winkel der Anschlußbohrung 5 bzw.
der Anschlußkörperwand 6 zugekehrt aufgesetzt wird, wie dies Fig. i zeigt, ist es
möglich, die Hohlschraube i durch das Ringauge 3 zu stecken und in die Anschlußbohrung
5 einzuschrauben.
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Beim Einschrauben und nachfolgendem Anzug schneiden die harte Dichtkante
12 in die Anschlußkörperwand 6 und die gleichfalls harte Dichtkante 13 in die dem
Schaft zugekehrte Stirnfläche des Kopfes der Hohlschraube i ein, wodurch eine einwandfreie
Abdichtung an beiden Dichtflächen durch Unterschneiden aller etwaigen. Unebenheiten
derselben mit der sicheren Ausfüllung der Einschnittskreise durch die Dichtkanten
erreicht ist.
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Zweckmäßig besteht das Ringauge 3 aus Stahl, und die Härtung .seiner
Dichtkanten erfolgt nach dem Verfahren der Oberflächenhärtung. Zur Erreichung einer
guten Dichturig ist eine ausreichende Härte der Dichtkanten 12, 13 am' Ringauge
3 erforderlich, damit diese beim Einschneiden nicht abstumpfen, sondern standfest
und scharf bleiben und so einen genügend tiefen und scharfkantigen Einschnitt -
bewirken.